27-01-2024, 18:42 - Wörter:
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-02-2024, 02:20 von Schriftrollenhüter.)
Geschichte von Arcandas
Die bekannte und niedergeschriebene Geschichte von Arcandas beginnt etwa 1200 Jahre vor heute. Auch damals war alles menschenbekannte Land aufgeteilt in vier Königreiche - Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterland.
Weitere Landstriche, die für die Menschen wegen ihrer Ressourcen sehr interessant waren, fanden sich südlich der anderen Länder - einem Gebiet, das noch von Drachen, riesigen feuerspeienden Ungetümen beherrscht wurde.
Das Land der heute großen Festungen und das Land des Triumphs der vereinigten Königshäuser von Arcandas: Castandor war vor seinerzeit noch ein überhaupt nicht besiedeltes Land.
Zwar gab es immer wieder Wagemutige und Abenteurer, die versuchten, dort Fuß zu fassen und eine Stadt zu gründen – jedoch waren diese Bemühungen meist von kurzer Dauer und wurden schnell wieder im Keim erstickt.
Eines Tages empfing Prophet Amaan el-Kahn die Visionen über ein vollkommen neues Pantheon. Seine Ideen über die Lehren Heofaders, des neuen Gottes, offenbart er den vier Königen. Seine göttlichen Visionen markieren heute die Stunde Null - den Beginn der neuen Zeitrechnung.
Am 25. Tag im zweiten Monat der Saat (April), ein Jahr später, war es schließlich soweit: im Namen und unter dem heiligen Banner Heofaders tragen die Menschen die letzte Schlacht gegen den nachweislich letzten Drachen von Arcandas aus - und gehen siegreich hervor. Das Zeitalter der Drachen ist vorbei - alle Menschen feiern die "Befreiung von den Tyrannen".
Am 28. Tag im zweiten Monat der Saat (April), nur vier Tage später, wird Zenon Castellanos, ein bedeutender Fürstensohn und Heerführer seiner Zeit und Held der neuen Religion von den vier Königen zum neuen Großkönig erhoben.
Die Zeremonie findet unter einem steinernen Bogen (Portal) statt. Genau hier wird die Hauptstadt des neuen Großkönigreichs gegründet: King's Portal! Zu Ehren seiner Familie wird das neue Reich Castandor genannt.
"Söhne und Töchter Arcandas',
legt eure Schwerter nieder und
lasst Gebete erklingen.
Betet für die Seelen unserer tapferen Krieger,
die im Kampf um dieses unser Land
ihr Leben ließen.
Und dankt Seiner Königlichen Hoheit
Zenon Castellanos,
der unsere Streiter erfolgreich
in die Schlacht gegen die Ungeheuer führte!
Wisset auch, dass alle Ungeheuer endgültig vernichtet
und von unseren Landen vertrieben wurden."
Memoiren von Halim Nasir Kanaan,
Fürst von Abu Kabir
Fürst von Abu Kabir
Kapitel 13: der Beginn des neuen Zeitalters
Am 21. Tag im ersten Monat der Ernte (September) desselben Jahres wird die neue Religion als Staatsreligion eingeführt.
Amaan el-Kahn wird zum Religionsstifter erklärt, noch lebend als Heiliger verehrt und Religionsführer des neuen Pantheons.
Der bisherige Glaube an die Vier wird als veraltet erklärt.
Einzig das Herbstland möchte seinen Glauben an die Vier nicht aufgeben und an der alten Religion festhalten. Dennoch wird auch im Herbstland Wissen über die neue Religion vermittelt und der neue Gott neben den alten akzeptiert.
Fortan entwickelte sich Castandor zu einem mächtigen Land, denn Bodenschätze gab es zuhauf und das Klima dort ist ebenfalls ausgezeichnet für die Landwirtschaft geeignet. Außerdem liegt es sehr zentral und hat auch Zugang zu den Weltmeeren, sodass der Handel auch zu Wasser stattfinden kann.
In den Jahrhunderten nach den Drachenkriegen wurde in jeder Generation ein anderes Königs- oder Fürstenhaus zum neuen Beherrscher des Königslands ausgerufen. Alle Generationen wählten den stärksten untereinander aus und gestatteten diesem die Ehre und Bürde des Großkönigs von Arcandas. Erst seit wenigen Generationen hat sich eingeschlichen, dass die Familie Castellanos immer diesen Thronerben stellte - immerhin war es ihr Vorfahre, der damals die Drachen bezwungen hat.
Zu Beginn mag das vielleicht noch mit dem Willen und dem Einverständnis der anderen Länder gebilligt worden sein. Doch inzwischen ist es Gang und Gebe geworden, dass der Thron von Castandor nur noch an den nächsten Castellanos weitergegeben wird. Eine Tatsache, die den derzeitigen Herrschern der anderen Länder ein großer Dorn im Auge ist. Jeder von ihnen kann sich sehr gut vorstellen, dass der eigene Sohn später einmal in Castandor sitzt und von dort aus regiert. Und so beginnt – noch hinter verschlossenen Türen und hinter vorgehaltener Hand – das Getuschel. Darüber, ob der Sohn der Familie Castellanos geeignet sein kann, so ein großes Erbe anzutreten. Die Leute zerreißen sich nach Herzenslust die Mäuler über ihn und der schlechte Ruf eilt ihm geradezu voraus.