Facing the Storm

Normale Version: Hochzeitstraditionen
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In den folgenden Beiträgen findet ihr Informationen zu den Hochzeitsbeiträgen in den verschiedenen Ländern.
Castandorische Hochzeiten

Ein Mädchen wird in Castandor erst dann als Frau angesehen, wenn sie ihren Geburtsnamen ablegt und den ihres Mannes annimmt. Die Hochzeit markiert dabei einen wichtigen Lebensabschnitt in ihrer Reise und einen essentiellen Baustein in der castandorischen Kultur, reich an Bräuchen und Traditionen, die sich über die Jahre von Mund zu Mund und von Generation zu Generation weitergetragen haben. Besonders in der Hauptstadt King's Portal ist der Einfluss der neuen Religion allgegenwärtig, aber auch in anderen Teilen des Landes ist die Kirche das Zentrum der Reise und eng verflochten mit dem Glauben an eine glückliche, lange Ehe. Feuer nimmt ebenfalls eine wichtige Rolle ein, ist das Element doch ein Zeichen allen Neuanfangs.

Hier sind ein paar Merkmale der castandorischen Hochzeiten aufgelistet:

Kleidung: Eine Hochzeit verlangt die edelsten Stoffe, die man sich leisten kann. Das Brautpaar selbst kleidet sich in weiß, weshalb es den Gästen untersagt ist, selbst weiß zu tragen. Abgesehen davon gibt es nur wenige Einschränkungen. Durch den regen Handel und kulturellen Abwechslungsreichtum in King's Portal findet man auf Hochzeiten nicht selten die Einflüsse von anderen Ländern, welche von den bunten Kleidern Matariyyas bis zum frühlingsländischen Hochkragen reichen. Allgemein halten sich geborene Castandorier an Tunikas und Himations in gedeckten, doch hellen Farben, die in der Nacht regelrecht zu leuchten scheinen. Es werden lange Ketten und viele Armreifen getragen. Frauen schmücken sich außerdem gerne mit Perlen im Haar. Die Braut selbst trägt außerdem einen Schleier, der erst an der Schwelle ihres neuen Zuhauses gelüftet wird.

Besonderer Ort: Die große Kathedrale in King's Portal ist ein begehrter Ort für die Oberschicht und den Adel und somit fast jede Woche ausgebucht. Die großen, eindrucksvollen Mosaikfenster, die breiten Säulen und die gewaltige, eindrucksvolle Marmorstatue von Heofader selbst schinden so viel Eindruck, dass eine Hochzeit in den heiligen Hallen schon fast zum Statussymbol gehört. Da Hochzeitszeremonien abends abgehalten werden, liefert die offene Dachkuppel einen grandiosen Ausblick auf den Sternenhimmel.
Natürlich gibt es auch zahlreiche andere Kirchen in Castandor und King's Portal, die Hochzeitszeremonien abhalten. Ärmere Schichten hingegen können den Aufwand der Kirche schonmal umgehen und lassen sich das Gelübte von einem Wanderpriester im eigenen Haus abnehmen.

Dauer der Feierlichkeiten: 3 Tage, wobei die eigentliche Zeremonie am zweiten Abend stattfindet.

Größe der Feier: Die Hochzeit ist groß, variiert aber je nach Stand. Während die Unterschicht die Feierlichkeiten auf die Familie beschränkt, können Hochzeiten im Adel schon einmal ein paar hundert Gäste zusammentrommeln.

Musik und Tanz: Oft werden Harfen-, Flötenspieler und Sänger eingeladen, um die Gäste bei Wein und Kost zu unterhalten. Fahrende Völker sind ebenso gerngesehenes Unterhaltungsprogramm. Zum Abend hin gesellen sich die Gäste gerne auf die Tanzfläche - erst werden ein paar gängige, dem Stand entsprechende Volkstänze gespielt, aber je länger die Feier geht, desto wilder wird auch der Tanz. In der Mittel- und Unterschied sieht man schonmal, wie Frau und Mann sich umschlingen und an Stellen berühren, die man bei Tageslicht als unschicklich abtun würde.

Ablauf der Festlichkeiten:

  • 1. Tag - Puella: Am ersten Tag verbringt die Braut Zeit mit ihren weiblichen Bekannten und engen Vertrauten. In einem Fest im Hause des Vaters werden Gebete gesprochen und Opfergaben gebracht, wie etwa das geerntete Korn oder frisches Obst. Im Besonderen wird der Braut eine Haarsträhne abgeschnitten und am Herd verbrannt als Zeichen der Transformation.
  • 2. Tag - Sponsa: Der zweite Tag umfasst die eigentliche Zeremonie, die abends stattfindet. Am Morgen wird die Braut gebadet und mit verschiedenen Salben eingerieben. Es sind die letzten Stunden, die sie in der Obhut ihrer Mutter verbringt und mit der sie gemeinsam eine Binde aus Weinreben flechtet, die sie die gesamte Zeremonie über dem weißen Kleid tragen wird.
    Am Abend tritt die Braut mit einem männlichen Vertreter ihrer Familie an ihrer Seite den Weg zur Kirche an, die restliche Familie in ihrem Rücken. Der gesamte Weg ist mit Steckfackeln erleuchtet und lädt Neugierige ein, der Braut ihre Glückwünsche mit auf den Weg zu geben und sich dem Zug anschließen können. Auch der Vertreter trägt eine Fackel in der Hand.
    An der Schwelle zur Kirche wird die Braut vom männlichen Vertreter in die Obhut des Bräutigams übergeben. Sie betreten zusammen das Gebäude und zünden das Feuer, welches zentral in jeder Kirche steht, mit der Fackel an, die von dem männlichen Vertreter getragen wurde, als Zeichen der Übergabe von einem Haushalt zum anderen. Anschließend wird das Brautpaar von einem Priester gesegnet und sie tauschen ihre Ringe miteinander aus, jeweils an der rechten Hand.
    Als Zeichen der Treue tritt das frisch vermählte Brautpaar mit umschlossenen Händen aus der Kirche, wo Blütenblätter über sie und ihren Weg geworfen werden. Über den ganzen Weg, den sie gemeinsam zum Haus des Bräutigams antreten, legt ein Blumenmädchen Blüten aus und es werden kleine Päckchen aus Süßigkeiten geworfen, die sich vor allem die kleinen Gäste gerne schnappen. Der Zug hat sich nicht nur um die Familie des Bräutigams, sondern auch um die Gäste erweitert.
    Die Festlichkeiten finden in der Regel im Haus der Bräutigams (oder in nahem Umfeld) statt, vor dessen Tür der Braut endlich der Schleier abgenommen wird. Vorort gibt es Speisen, Wein und Musik. Zu den Bräuchen gehört mitunter, Porzellan zu zerbrechen (als Zeichen des Glücks) und einen Geldtanz aufzuführen, bei denen die Gäste Geld in eine Schale werfen, während das Brautpaar tanzt. Die Feierlichkeiten gehen bis in die Morgenstunden hinein, wobei sich das Brautpaar hingegen schon früher zurückziehen darf.
  • 3. Tag - Femina: Am dritten Tag veranstaltet das Brautpaar tagsüber ein Fest, wo sie Geschenke annehmen. Dieser Tag gilt als Ausklang der Hochzeit, zumal der ein oder andere Gast dank der letzten Nacht vielleicht auch gar nicht mehr in der Lage ist, ausgiebig zu feiern.
Hochzeiten in Walleydor

Während die anderen Länder Arcandas‘ sehr spezielle und exotische Traditionen haben, setzt das Frühlingsland schon seit vielen Jahrzehnten auf Tradition und Konvention. Die meisten Hochzeiten finden im Herbst statt, wenn die Ernte reichlich war und viele unterschiedliche Speisen aufgetischt werden können. Während einer Zeremonie in einer der vielen Kirchen des Frühlingslandes wird dem Gottesvater Heofader für die Verbindung zweier Menschen gedankt und ein Gebetsspruch gesprochen, der dem jungen Paar viel Glück und Fruchtbarkeit schenken soll.

Für die jungen Frauen und Männer beginnt mit diesem Tag ein völig neuer Lebensabschnitt und für diesen werden ihnen von den Hochzeitsgästen traditionell Honigwein, Salz und Brot.

Hier sind ein paar Merkmale der frühlingsländischen Hochzeiten aufgelistet:

Kleidung: Die Braut trägt ein meist weißes oder hellcremefarbenes und hochgeschlossenes Kleid mit langen Ärmeln. Diese sind oft mit Spitzenbesätzen verziert. Außerdem gibt es die Traditon, dass die Braut etwas Altes, etwas Blaues und etwas Geliehenes am Tag der Hochzeit am Körper trägt. Blau kann entweder das Strumpfband um den Oberschenkel oder aber der Schmuck der Braut sein.
Der Bräutgam trägt in der Regel einen ebenfalls hellen Anzug mit Schulterverzierungen durch rote oder blaue Tücher.

Besonderer Ort: Hochzeiten in Walleydor werden kirchlich durch einen Priester durchgeführt. Je mehr Gold zu Verfügung steht, desto größer wird die Kirche vermutlich sein. Im Adel ist es Tradition, dass die Feierlichkeiten danach bei der Familie des Bräutigams auf dem Anwesen fortgeführt werden.

Dauer der Feierlichkeiten: Die Vorbereitungen fangen genau eine Woche vor der Hochzeit an, allerdings beschränken sich die richtigen Festlichkeiten auf zwei Tage.

Größe der Feier: Die Bewohner des Frühlingslandes sind eher konservativ und wünschen sich eine Hochzeit im Kreis der Familie. Freunde werden nur dann eingeladen, wenn die Freundschaft schon über viele Jahre besteht und wenn auch genug Gold vorhanden ist, um weitere Gäste zu bewirtschaften.

Musik und Tanz: Musikalische Begleitung der Zeremonie und Feierlichkeiten  geschieht meist durch eine kleinere Gruppe Musiker. Getanzt werden die traditionellen Paartänze aus dem Frühlingsland, die in den meisten Kreisen bekannt sind und von Familie zu Familie weitergegeben werden.

Ablauf der Festlichkeiten:

  • Eine ganze Woche vor dem Termin der Hochzeit, der schon monatelang zuvor festgelegt wird, wird angefangen alles vorzubereiten. Die Braut wäscht sich mit besonderen Kräutern und bekommt von Verwandten spezielle Körperöle zu Verfügung gestellt. Es werden Blumensträuße gebunden, Brote gebacken, Honigwein hergestellt und Braut und Bräutgiam sollen sich wenn möglich sieben Tage vorher nicht mehr sehen.
  • Am ersten Tag der Feierlichkeiten wird die Braut in den frühen Morgenstunden von der Mutter des Bräutigams von zu Hause abgeholt und vorbereitet. Es soll das Band zwischen den nun verbundenen Familien stärken.
    Es findet zur Mittagsstunde eine Trauuung in der Kirche statt und im Anschluss wird auf dem Anwesen des Bräutigams gefeiert. Es wird Essen und Trinken aufgetischt, es werden Reden gehalten und es wird den Abend über verteilt immer wieder mit Honigwein angestoßen.
  • Erst am zweiten Tag der Hochzeit werden die Ringe getauscht, nachdem sie die Nacht zuvor ein letztes Mal getrennt geschlafen haben. An diesem Tag gehen die Feierlichkeiten nur bis zum frühen Nachmittag, denn nachdem das Brautpaar von der ganzen Gesellschaft zu ihrem neuen Wohnort eskortiert wird, soll dort die Ehe vollzogen werden. Am Abend wird dann wieder mit Honigwein angestoßen, der im folgenden Monat in regelmäßigen Abständen getrunken werden sollte. Dieser ist dafür bekannt die Fruchtbarkeit der Frau zu steigern und so die Chance auf Erben zu erhöhen.
Matariyyanische Hochzeiten

Matariyyanische Hochzeiten sind fröhlich, bunt und mit einem besonderen Auge auf dem Detail. Das Land ist reich an Geschichte und Wissen aus alten Zeiten, das niedergeschrieben in der großen Bibliothek ruht, aber die Traditionen tragen sich Jahr für Jahr durch die Münder der Bürger. Ist der Grund für eine Hochzeit doch selten romantischer Natur, freut sich die allgemeine Bevölkerung doch über die Feierlichkeiten, weil sie einen Grund liefern, den harten Alltag zu vergessen. Hochzeiten werden in jedem Stand gefeiert, wenn auch dem Stand entsprechend anders ausgerichtet. In dem Wüstenland nimmt man es nicht immer so eng damit, die Ehe in der Kirche zu schließen, sondern vermehrt auch unter freiem Himmel unter Baldachinen, Zeltplanen oder mit der untergehenden Sonne im Rücken. Die Sonne nimmt ohnehin eine sehr wichtige Rolle in den Traditionen ein, deswegen findet die Zeremonie oft zur Morgen- oder Abenddämmerung statt.

Hier sind ein paar Merkmale der matariyyanischen Hochzeiten aufgelistet:

Kleidung: Für eine Hochzeit werden die edelsten Gewänder herausgekramt, die eine Familie zu bieten hat. Es ist ein harmonisches Spiel aus Farben, das sich in die vielen Gerüche von Essen und brennenden Düften mischt. Während der Bräutigam seine Unterkleidung in dunklen Farben und seinen Überzug in Weiß oder Beige hält (nicht selten auch mit einem Turban geschmückt), schillert das Kleid der Frau meist in einem satten roten Ton, aber auch Gold, Pfirsich und Braun werden gerne genommen. Sowohl die Gäste als auch das Brautpaar tragen viel Schmuck, von Ohrringen, Armreifen und Ketten bis hin zu Ringen, Nasenringen und Fußketten.

Besonderer Ort: Wo die Zeremonie im Mittelstand und in der Unterschicht oft im Freien vollzogen wird, bedienen sich der Adel und der reiche Bevölkerungsteil gerne der Kirche von Dharan al-Bahr, die stolz und groß direkt hinter dem Palast thront - man munkelt, dass Ridvan ben Sahid die Mauern des Palastes um die Kirche herumbauen möchte, damit er und seine Familie keinen Grund mehr haben, diese Mauern zu verlassen. Die Kirche ist im Vergleich zum matariyyanischen Wetter sehr kühl und lässt nur äußerst wenig Licht in den Innenraum. Um die Abendzeit fängt ein kreisförmiges Loch in der Mauer das Abendrotlicht der Sonne ein und lenkt es direkt auf ein hängendes Edelsteinfragment, wo das Licht in tausend Winkeln bricht und goldene Bilder auf die sonst so dunklen Wände projiziert.

Dauer der Feierlichkeiten: 3 Tage, wobei die eigentliche Zeremonie am dritten Tag stattfindet.

Größe der Feier: Die Hochzeit ist außergewöhnlich groß. In allen Ständen kommen zahlreiche Gäste zusammen, um das Brautpaar zu feiern, und es herrscht eine allgemein fröhliche, leichte Stimmung.

Musik und Tanz: Das Sommerland ist für seinen rhythmischen, leichtfüßigen Tanz bekannt und ein gelungenes Hochzeitsfest endet erst dann, wenn kein Gast mehr laufen kann. Zwischen Paar- und Gruppentänzen begleiten Trommeln, Flöten und Lauten die Gäste.

Ablauf der Festlichkeiten:

  • 1. Tag - Hazan Sayyid: Der Abend des ersten Tages wird geschlechterspezifisch voneinander getrennt und gefeiert. Während sich die Männer beider Familien im Haus der Braut treffen und möglicherweise letzte Streitigkeiten aus dem Weg räumen, bereiten die weiblichen Familienmitglieder und Freundinnen die Frau für den Eintritt in den neuen Lebensabschnitt vor. Die Männer feiern diesen Abend mit einem Festmahl, das tänzerisch von Bauchtänzerinnen ummalt wird. Auch die Frauen speisen gemeinsam. Nach dem Essen zieht sich die Braut zurück und kleidet sich in traditionelle Gewänder. Begleitet von Pauken und Trommeln kommen die Braut und der Bräutigam dann zur Feier der Frauen, wo sie sich in der Mitte des Saales niederlassen. Eine bereits verheiratete Schwester oder Freundin bringt über ihrem Kopf tragend eine Schale mit Henna-Farbe in den Raum. Nach einer kurzen Segnung der Farben, tragen die Mütter der Brautleute ihrem jeweiligen Schwiegerkind die Farbe auf die Hände auf. Bis das Henna getrocknet ist, tanzen die Frauen um das Brautpaar herum. Danach setzen sich die älteren Verwandten in einen Halbkreis und die Brautlaute gehen reihum und erbitten den Segen der Mütter, Großmütter und Tanten für die Verbindung.
  • 2. Tag - Saram Ahmanil: An diesem Tag klopft der Bräutigam an dem Familienhaus der Braut und präsentiert Geschenke wie Kolanüsse, Salz, Honig und Wasser. Auch die Familie der Braut präsentiert Geschenke. Im Anschluss finden weitere Feierlichkeiten statt, zu denen Familie und Freunde eingeladen werden.
  • 3. Tag - Niran: Die Eheschließung wird oft entweder in den Morgenstunden oder zum Abendrot durchgeführt. Vor dem Altar wird die Braut von ihrem Vater an den Bräutigam übergeben. Nachdem er ihre rechte Hand in seine Linke genommen hat, wird ein rotes Tuch darüber gelegt, das erst wieder gehoben wird, wenn sie sich gegenseitig ihre Ringe anstecken. Sie werden mit Wasser bespritzt und meditieren gemeinsam für die Sonne.
    Auf der anschließenden Feier steht eine Feuerschale bereit, die das Paar genau siebenmal umrunden muss, um ihnen Glück mit auf die Reise zu geben. Danach gehen sie zusammen sieben Schritte, die Nahrung, Kraft, Wohlstand, Glück, Nachkommen, ein langes harmonisches Leben und Verständnis symbolisieren. Vorort erhalten sie den Segen der Gäste und füttern sich gegenseitig mit Essen in verschiedenen Geschmacksrichtungen, die die verschiedenen Momente und Emotionen in einer Ehe repräsentieren sollen. Die Hochzeit läuft gemütlich aus, auch wenn sich das Brautpaar schon früher zurückziehen darf, um die Ehe zu vollziehen.
Farynn'sche Hochzeiten

In Farynn laufen Hochzeiten auch heute noch genau so ab, wie schon seit Anbeginn der Zeitrechnung - und noch viel früher. In Farynn werden Traditionen ganz, ganz hoch gehalten. Eine schöne Hochzeit kann sich jeder Mann in Farynn leisten - sie ist zwar sehr aufwendig, aber mit einfachsten Mitteln und sehr naturverbunden gestaltet. Alles geschieht im Einklang mit der großen Mutter. Wer in Farynn heiraten möchte, kann sich an den Tempel in seiner Stadt wenden und dort eine Priesterin bitten, die Heirat durchzuführen. Hierdurch entstehen dem Brautpaar keine Kosten - Spenden sind in diesem Zusammenhang aber sehr gerne gesehen.

Hier sind ein paar Merkmale der farynn'schen Hochzeiten aufgelistet:

Kleidung: Bei einer Hochzeit in Farynn kleidet man sich vorallem sauber - neue Kleider müssen es jedoch nicht sein. Frauen tragen meist die schönen Gewänder, die ihre Mutter einst bei deren Hochzeit getragen hat. Die Gewänder sind aus Fell und Leinen. An den Tagen vor der Hochzeit wird viel Wert auf Reinlichkeit gelegt - die Haare mit Kalk gereinigt und auch die Bärte schön frisiert.
Die Braut trägt neben einem weißen Schleier auch eine Krone aus Weidenblüten, die sie am Vorabend der Hochzeit selbst zu flechten hat.

Besonderer Ort: Die Hochzeit findet an einem heiligen Ort im Freien statt, zum Beispiel an einem Quellheiligtum, in einem Hain, auf einem Hügel mit Blick auf das Land oder unter einem sehr alten, ausladenden Baum. Ideal ist ein Standort, an dem ein freistehender Menhir (Hinkelstein) errichtet ist, der in den Himmel ragt. Noch besser und vielversprechender sind Zeremonien in Steinkreisen. In den umstehenden weiteren Bäumen werden weiße Laternen aufgehängt. Oftmals werden Teppiche auf dem Boden ausgelegt um den in der Ehe gewünschten Wohlstand darzustellen.
Der Ort muss in der Nähe eines Gewässers liegen.

Eine Hochzeit im Regen ist in Farynn recht häufig und wird als gutes Zeichen gewertet. Die Göttin schenkt der Erde Wasser, was gleichbedeutend mit Leben ist.
Die Zeitpunkte der Hochzeit müssen mit den natürlichen Zyklen in Einklang gebracht werden, um die Segnung der großen Mutter empfangen zu können. Priesterinnen berechnen ideale Zeitfenster für eine Heirat und legen in Abstimmung mit dem Brautpaar einen geeigneten Termin fest.
Die  Zeremonie wird in Fliach - der Sprache des Herbstlandes - abgehalten.

Dauer der Feierlichkeiten: Die traditionelle Begleitung der Braut in die Ehe erfolgt über die Dauer von drei Tagen, wobei die Zeremonie und große Feier am Abend des zweiten Tages stattfindet. Der erste Tag gehört den Brautleuten und deren Freunde. Der dritte Tag gehört allein der Familie.

Größe der Feier: Die Größe der Hochzeit hängt vom sozialen Status des Brautpaares ab. Farynner heiraten tendenziell untereinander und gehen seltener Hochzeiten mit Ausländern ein. Hochzeitsverbindungen mit anderen Ländern sind sogar in Adelskreisen eine Seltenheit.
Eine ausländische Braut muss vor ihrer Hochzeit mit einem herbstländischen Adligen auch erst zur alten Religion konvertieren.

Musik und Tanz: Hochzeiten im Herbstland werden hauptsächlich von Gesängen begleitet, aber auch von landestypischen Instrumenten wie der Cláirseach (Harfe), Feadóg (Flöte), Feadoóg Stáin (Zinnpfeife), Píb Uilleann (Sackpfeife), Bodhrán (runde Rahmentrommel) und Fidil (Fiedel). Die musikalische Untermalung erfolgt - gerade in Adelskreisen - durch eine Schar von Priesterinnen und Druiden.

Ablauf der Festlichkeiten:

  • 1. Tag - Gealach Ceiliúradh (Mondfeier): Der Tag vor der eigentlichen Heirat gehört den Brautleuten - sie verbringen ihn getrennt voneinander (und geschlechtergetrennt) im Beisein ihrer Freunde und Freundinnen. Priesterinnen übernehmen die Waschung der Braut, Druiden die Waschung der Männer. Nach Mondaufgang muss die werdende Braut mit ihren Freundinnen (eigentlich schweigend, aber oft begleitet von viel Gekicher und Getuschel) über sieben Weidezäune klettern und dabei Blumen und Gräser sammeln, mit denen sie noch in der selben Nacht ihre Brautkrone flicht. Die unverheirateten Freundinnen der Braut legen ihre Blumensträuße in dieser Nacht unter ihre Kissen oder unter ihr ihre Bettstatt. In dieser Nacht, so heißt es, werden sie von ihren künftigen Ehemännern träumen.

  • 2. Tag - Fíorchaillte (Verwobener Tag): Die schönsten Hochzeitszeremonien beginnen am Nachmittag, wenn eine Braut stehend auf einem mit Blumen geschmückten Floß den Ort der Hochzeitszeremonie erreicht. In der kälteren Jahreszeit ist das Floß auch von Fackeln erleuchtet, damit die Braut von weit her gesehen und bewundert werden kann. Sie trägt zu diesem Zeitpunkt bereits die Brautkleider ihrer Mutter (oder nächsten Verwandten), einen Schleier und ihre Blumenkrone. Das Floß wird üblicherweise von zwei Druiden gelenkt und begleitet. Entfernte Bekannte oder auch anwohnende Menschen dürfen der Braut einen besonderen Gruß zukommen lassen, indem sie Blüten in hölzerne Schalen geben, die sie auf das Wasser geben und in ihre Richtung treiben lassen.
    Die Braut wird bei ihrer Ankunft von der leitenden Priesterin (bei einfachen Leuten), Hohepriesterin (bei niederen Adligen oder bei Ausfall der Herrin vom Berg) oder sogar von der Herrin vom Berg (bei Heiraten im Hochadel) begrüßt und zum Ort der Zeremonie geführt. Dies wird von weiteren Priesterinnen und Druiden begleitet, die durch Gebete und Segnungen die Mächte der großen Mutter anrufen.
    Die Braut trifft dann auf ihren Bräutigam und gemeinsam beschreiten sie schließlich die letzten Schritte hin zu einem mit Blumen geschmückten Torkranz. Dabei müssen sie unter Gebinden von Blumen und Moosen hindurchlaufen, die von den Gästen gehalten werden.
    Bei der Zeremonie werden die Hände des Brautpaares durch einen kunstvoll geflochtenen Zopf aus Bändern (rot für Leidenschaft - grün für Wachstum - blau für Treue) miteinander verbunden. Mit gebundenen Händen geben sie sich im Angesicht der großen Mutter ihr Eheversprechen. Danach tauschen sie ihre Ringe aus.

    Danach begibt man sich an eine mit reichlich Blumen, Farnen und Moosen geschmückte Festtafel um ein gemeinsames Essen einzunehmen. Die Priesterinnen verschenken dabei geflochtene Kräuterbündel/Räucherstäbchen, damit sie später ihre Häuser reinigen und das kleine Volk vertreiben können, das ihnen ansonsten an so einem Abend der Naturverbundenheit noch einen Streich spielen könnte.

  • 3. Tag - Teaghlach Agus Grá (Familie und Liebe): Am dritten Tag pflanzt das Brautpaar im Kreis der engsten Familienmitglieder einen Baum.
Hochzeiten in Norsteading

Wer glaubt, die Winterländer sind zu wild und rau, um Feste der Einigung und Liebe zu schätzen, der hat noch nie einer Hochzeit beigewohnt. Entgegen des starken Wettbewerbs- und Kämpferdrangs der winterländischen Einwohner schätzt eine Hochzeit die Verbundenheit zur Natur, gegenseitigen Austausch und ewige Verbundenheit vor Heofader. Manche der Traditionen ruhen in alten, längst vergessenen Bräuchen, bevor die neue Religion den Glauben an alte Götter und Naturgeister verdrängte. Es ist ein Fest der Nächstenliebe und unterscheidet nicht zwischen Gesellschaftsschichten, wenn arm und reich der Zeremonie beiwohnen und anschließend ausgelassen feiern können.

Hier sind ein paar Merkmale der winterländischen Hochzeiten aufgelistet:

Kleidung: Jeder Winterländer bewahrt mindestens ein farbenfrohes Gewand auf, das auf Hochzeiten endlich Verwendung findet. Es gibt keine festgelegte Farbe für das Hochzeitskleid, an die man sich halten muss, doch sind rote, satte Töne oder Blau, Violett und Gelb gern gesehen. Dem Wetter entsprechend trägt die Braut oft ein Kleid in vielen Schichten, geschnürt an der Taille und je nachdem auch mit einem zusätzlichen Pelz über den Schultern, während der Bräutigam oft auf eine farbenfrohe Tunika mit Ledergürtel und Umhang oder Pelz zurückgreift. Außergewöhnlich ist dabei die Menge von Silber- und Goldschmuck, die zwischen den Schichten wohl den größten Unterschied ausmacht. Die Braut trägt außerdem über die ganzen Feierlichkeiten eine Brautkrone als Zeichen ihrer Jungfräulichkeit und Reinheit, die erst am Abend abgelegt wird.

Besonderer Ort: Winterländische Hochzeiten werden im Freien gefeiert, idealerweise an einem weitläufigen Ort direkt unterm Himmel oder an einer Klippe, von wo aus man eine besonders spektakuläre Sicht auf das Umland hat. Wenn nicht bereits eine Statue von Heofader Vorort steht, werden kleinere Statuen mitgenommen und wie Pfeiler aufgestellt, um die Anwesenheit des Gottes zu symbolisieren und damit die Rechtmäßigkeit der Ehe zu begründen.

Dauer der Feierlichkeiten: Zwei Tage, wobei die eigentliche Zeremonie am zweiten Tag stattfindet und das Fest den gesamten Tag einnimmt.

Größe der Feier: Je nach Wetter und Jahreszeit variiert die Größe der Hochzeit. Die Anzahl der Gäste entscheidet sich erst am Tag der Feier, da nicht nur Familienmitglieder, sondern im Grunde genommen sogar Fremde der Hochzeit beiwohnen dürfen.

Musik und Tanz: Winterländer wissen im Vergleich zu den wärmeren Ländern vielleicht nicht unbedingt, wie man das Tanzbein schwingt, aber sie wissen doch, wo man zu Trommelschlägen auf den Boden stampft und laut grölend das Trinkhorn hebt. Winterländische Tänze sind - wenn die Gäste denn nicht schon über den Bierkrug gelugt haben - lebensfroh, wild und enden oft in einem chaotischen, lustigen Durcheinander. Neben den Trommeln geben Lyra, Hörner und Flöten die Melodien vor, die nur selten von Traurigkeit geplagt sind und dann oft von den kehligen Stimmen der Gäste übertönt werden.
Norsteading ist auch bekannt für den rauen, archaischen Männerkehlgesang, der oft von den hohen, himmlischen Klängen der Frauenstimmen ausgeglichen wird. Eine solche Darbietung ist eine der wenigen Momente, wo jeder Gast ruhig ist und den Melodien lauscht, statt selbst beisteuern zu wollen.

Ablauf der Festlichkeiten:

  • Einen Tag vor der Zeremonie werden Braut und Bräutigam getrennten Reinlichkeitszeremonien unterzogen. Die Braut wird von verheirateten weiblichen Mitgliedern ihrer Familie begleitet, um ein heißes Bad zu nehmen und symbolisch ihr "altes Leben" abzuwaschen. Anschließend hat sie in eiskaltes Wasser zu steigen (davor kann auch ein Fluss oder eine Quelle hergenommen werden), um besagten Abschluss zu symbolisieren und sie darauf vorzubereiten, ein neues Leben zu beginnen.
    Der Bräutigam kann den Reinlichkeitsritualen erst beiwohnen, wenn er den Gräbern seiner Ahnen ein Schwert entwendet, das zu ihrem Tod mit den sterblichen Überresten begraben wurde. Wie er das anstellt, ist seine Verantwortung. Mit erfolgreicher Entnahme unterzieht sich auch der Bräutigam den gleichen Reinigungsritualen wie die Braut, allerdings ausschließlich mit verheirateten, männlichen Familienmitgliedern.
  • Am Tag der Hochzeit kündigt das Blasen eines Horns in aller Frühe den Aufbruch des Bräutigams an. Städte wie Wintergard, Wolfsmark und Magnushaven haben ein eigenes, stehendes Horn, das ausschließlich für solche Zwecke und Kundgebungen genutzt wird. Je nachdem, wo die Hochzeit stattfindet, hat der Bräutigam mit seinen zehn Blutsbrüdern einen anderen Weg zu bestreiten. In Wintergard gilt es einen schmalen Pfad die Klippen hinauf zu besteigen, an dessen Spitze die Familien und die Braut warten. In Wolfsmark segelt der Bräutigam den Strom hinab bis zum Landungssteg und in Magnushaven watet er durch das Wattenmeer.
  • Bevor die Treuegelübde abgelegt werden, wird das Blutritual begangen: Ein Kessel mit Blut wird auf einem Steinhaufen aufgebart, darum herum einige Götterfiguren Heofaders, die die Anwesenheit des Gottes symbolisieren. Der Priester tröpfelt das Blut über die Figuren und über die Stirn der Brautleute als sichtbares Zeichen der Verbundenheit zwischen dem Gott und den Menschen.
  • Dann bindet der Priester mit einem rituellen Tuch die Hände des Brautpaares zusammen. Die Eheringe werden auf den Schaft des zuvor vom Bräutigam entwendete Ahnenschwert gelegt, worauf die Treuegelübde gesprochen werden. Jenes Schwert wird nach der Hochzeit von der Braut für ihren erstgeborenen Sohn aufbewahrt.
  • Mit dem zeremoniellen Trinken des Brautbiers wird die Ehe rechtsgültig. Während die Braut ihrem Mann den Kelch reicht, wird ein Vers gesprochen, der dem Trinkenden Gesundheit und Stärke bringen soll.
  • Anschließend frönt das frisch vermählte Paar gemeinsam mit Familienmitgliedern und Gästen den Festlichkeiten. Es wird frisch gejagtes Wild am Spieß gegrillt, Bier getrunken, miteinander gesungen und getanzt. Geläufig ist auch der Brautlauf, bei dem die Verwandten der Braut und des Bräutigams in einem Wettlauf gegeneinander antreten. Das Brautpaar trinkt außerdem aus demselben Krug, um Einigkeit und Zusammengehörigkeit zu demonstrieren.
  • Die Festlichkeiten gehen so lange, bis der allgemeine Pegel der Gäste so hoch ist, dass sie nicht mehr aufrecht sitzen können. Das passiert mal früher, mal später. Irgendwann zieht sich das Brautpaar zurück, um die Ehe zu konsumieren.
  • Am nächsten Morgen bindet die Braut ihre Haare zusammen und erhält die Schlüssel ihres neuen Zuhauses, für dessen Verwaltung sie nun zuständig ist. Das Ahnenschwert wird zusammen mit der Brautkrone und anderen Geschenken verschlossen, bis das Ehepaar Kinder in die Welt setzt.