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Breakfast for two - Druckversion

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Breakfast for two - Thomas Ashmore - 13-08-2024

Es waren ein paar Tage vergangen seitdem sie Alden Sutherland zu Besuch hatten und Thomas wollte den Tag heute nutzen. Nur für Grace und ihn. Endlich mal wieder einen Tag an dem sie ihre Ruhe haben konnten. Zumindest für ein paar Stunden. Nur sie Beide. Lange hatte der Fürst überlegt was er denn tun konnte. Zunächst hatte er über einen Ausritt nachgedacht. Doch er wollte mit ihr nicht zu weit raus und bis zum Wald dauerte es ja trotzdem seine Zeit.

Also entschied er sich für ein Essen zu zweit. Ein gemeinsames Frühstück damit sie auch gleich über ein paar Dinge sprechen konnten. In Ruhe. Zumindest hoffte er das. Denn ohne Druck war er wesentlich entspannter und er wollte wieder entspannt sein. Momentan herrschte wieder eine Zeit die ihn den letzten Nerv raubte und was die Familie schon mitbekommen haben dürfte. Doch das Essen heute würde gut werden.

Thomas hatte Grace gestern darum gebeten heute zeitig aufzustehen weil er etwas für sie beide geplant hatte. Ein einfaches Essen im Garten wäre doch zu langweilig. Eines im Aufgang der Morgensonne doch etwas vollkommen anderes. Den Tisch hatte er selbstständig gedeckt und mit den schönsten Blumen verziert die er gefunden hatte. Immerhin mochte Grace das ja und vielleicht konnte er sie so ja für die letzten Tage entschädigen. Denn er war wirklich anstrengend gewesen.

Kaum dass er alles fertig hatte, wartete er vor Graces' Räumlichkeiten und klopfte dann an die Tür. Denn er würde sie selber dorthin führen. So wie es sich gehörte. So wie sie es verdient hatte und sie hatten es wirklich verdient. Sie beide, aber vor allem sie.
"Guten Morgen. Bist du schon soweit?", fragte er etwas lauter durch die Tür aber nicht zu laut um irgendjemanden zu wecken. Zumindest ging er nicht davon aus, dass ihm irgendjemand über den Weg lief.


RE: Breakfast for two - Grace Ashmore - 14-08-2024

Die letzten Tage waren ruhig und turbulent zugleich gewesen. Ruhig, weil sie kaum etwas zu tun gehabt hatte; Thomas war mit irgendetwas sehr Wichtigem beschäftigt gewesen und sie war ihm und auch seiner furchtbaren Mutter tunlichst aus dem Weg gegangen. Turbulent, weil ihr Kopf nach dem Besuch des königlichen Ritters nach wie vor ratterte, und ihr Herz schlug immer viel zu schnell, wenn sie an die baldige Reise in die Hauptstadt dachte. Eine Sache, die sie mit Thomas ebenfalls noch besprechen wollte, aber sie wusste, wie sie ihn um den Finger wickeln konnte. In letzter Zeit war die Stimmung zwischen ihnen eisiger geworden, aber wie konnte es auch anders sein, wenn man sich kaum sah? Als Fürst hatte Thomas viel zu tun, er war unterwegs, führte Gespräch oder verhandelte, und sie fügte sich der Rolle als Fürstin und versuchte ihn weitestgehend zu unterstützen, wenn er mal ihren Rat wünschte. Ansonsten wanderte sie durch die Landschaft, entdeckte immer noch neue Orte in und um Penwick, und sie schloss diesen windigen Platz tief in ihr Herz. Dann, wenn sie draußen war, durch die Landschaft streifte oder im Garten malte und sich um ihre Pflanzen kümmerte: da war sie glücklich, frei von allen Zwängen. Diese Ehe und alles, was damit einher ging, war schwierig für sie geworden, und Grace wusste, es gab daraus kaum ein Entrinnen. Aber Thomas bemühte sich, das wusste und spürte sie, und sie war neugierig auf den heutigen Morgen und alles, was er mit sich bringen mochte. Also stand sie zeitig auf, so, wie er sich das gewünscht hatte, und hatte sich in ein förmliches, aber dennoch nicht ganz so aufwändiges Kleid geschmissen. “Du kannst herein kommen”, rief sie durch die Türe, ein wenig belustigt, dass er als ihr Ehemann nicht einfach so in ihr Zimmer kam. Sie hätte damit wahrlich kein Problem, immerhin sollte die elende Förmlichkeit doch wenigstens zwischen zwei Eheleuten, die sich im Privaten befanden, ein Ende finden, oder?

Als sich die Türe öffnete, lächelte sie ihren Ehemann leicht an. “Guten Morgen, hast du gut geschlafen?”, fragte sie ihn aufmerksam und nickte dann vage nach draußen durch die hohen Fenster, die sie so liebte. “Verrätst du mir jetzt, was du für heute geplant hast? Du weißt, dass ich ein sehr neugieriger Mensch bin.” Sie kam ihm näher und küsste ihn vorsichtig auf die Wange. “Ich bin froh, dass du heute ein wenig Zeit findest, die letzten Tage schienst du sehr beschäftigt zu sein. Wirst du mir verraten, was zurzeit los ist?”



RE: Breakfast for two - Thomas Ashmore - 14-08-2024

Vielleicht konnte diese Zeit ja für ein wenig Abwechslung und Erleichterung sorgen. Natürlich konnte er einfach den Raum betreten aber Thomas respektierte die Privatsphäre seiner Frau. Weswegen er auf irgendein Zeichen von ihr wartete. Er bekam die Erlaubnis einzutreten und das tat er auch. Langsam öffnete er die Tür und trat ein. Blickte sie für einen Moment an und ihm wurde wieder einmal so klar was für eine hübsche Frau er doch geheiratet hatte.

Ob er gut geschlafen hatte? Oh diese Frage würde er ihr beantworten. Auch wenn er sich noch überlegen musste wie er es formulierte.
"Unruhig und wenig um ehrlich zu sein. Es gibt viele Dinge die mich gerade beschäftigen und das sorgt nicht unbedingt für erholsamen Schlaf", gestand er dann doch. So viel zur Formulierung.
"Ich hoffe du konntest besser schlafen?"
Wenn nicht dann würden sie schauen wie sie das änderten. Grace sollte erholsam und gut schlafen können. Nicht so wie er. Sie sollte sich auch nicht um ihn sorgen oder sich um ihn Gedanken machen. Immerhin waren all diese Probleme und Sorgen nicht ihre Angelegenheit.

Nun wollte sie wissen was er geplant hatte und diese Worte sorgten für ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen.
"Gedulde dich noch für einen Moment und dann zeige ich es dir."
Seine Stimme war ruhig und freundlich. Nicht so rau und angespannt wie sie es die letzten Tage gewesen war. Vielleicht war er ein wenig heißer aber das lag wohl eher an der hitzigen Diskussion die er gestern mit seiner Cousine hatte und nun ja.....sie hatte gewonnen. Ihre Argumente konnte er einfach nicht widerlegen und er hatte es schlussendlich dann aufgegeben.

Ob Grace davon mitbekommen hatte, wusste er nicht aber heute würde so etwas nicht passieren. Zumindest nicht in der Zeit die sie zusammen verbringen würden. Das hatte er sich fest vorgenommen. Grace kam nun zu ihm und küsste ihn auf die Wange. Wollte wissen was los war und er seufzte, wollte ihr nicht antworten. Vielmehr legte er eine Hand an ihre Wange und streichelte über ihre zarte Haut.
"Es gibt ein paar.......Unstimmigkeiten aber mit denen komme ich schon klar. Ein paar Stimmen werden laut und Gerüchte machen die Runde aber auf Gerüchte hören wir nicht."

Das sich Thomas auch Gedanken darüber machte was aus der Zukunft wurde sagte er ihr nicht. Ebenso blieb er ziemlich allgemein. Einfach um sie zu beschützen. Castandor würde zurückschlagen und Thomas wusste nicht wie das alles ausgehen würde. Natürlich würde so schnell niemand hier her gelangen, aber was war wenn der König fiel? Was war wenn das Reich überrannt wurde? Thomas schüttelte den Kopf um die Gedanken los zu werden und bot Grace einen Arm an.
"Komm....ich zeig dir was dich heute erwartet", sprach er und räusperte sich. Dann führte er sie hinunter in den Garten und zu dem Tisch den er vorbereitet hatte.

Währenddessen fing er einfach mal an zu sprechen und sich zu erklären. Denn er hatte nicht das Gefühl das deutlich wurde was er denn eigentlich genau wollte.
"Ich habe mir gedacht ein wenig Zeit zu weit wäre schön und deswegen wollte ich gerne mit dir hier frühstücken. Ungestört. Nur wir beide und während die Sonne aufgeht. Deswegen habe ich dich zu dieser unmenschlichen Zeit hier haben wollen. Bitte.....nimm Platz", bat er dann und rückte den Stuhl nach hinten. Anschließend setzte er sich ebenfalls hin. Ihr gegenüber und sah sich alles an was auf den Tisch gestellt wurde. Der wurde nämlich eingedeckt während er bei Grace war.

"Wie waren deine letzten Tage? Wir sind kaum dazu gekommen miteinander zu sprechen und mich interessiert was du so getrieben hast", erklärte er dann und fing an sich den Teller mit Essen zu füllen.


RE: Breakfast for two - Grace Ashmore - 15-08-2024

[Bild: ebffe95197c4097a3591ca231a51d77598d3ebbe.gif]

Grace runzelte sofort besorgt die Stirn, legte ihre Hand auf die Schulter ihres Mannes und sah ihn fest an: “Wieso sagst du mir das denn nicht eher? Wir haben ein paar Kräuter im Garten, die bei Schlafproblemen helfen können.” Dann schüttelte sie den Kopf, unsicher, ob sie das Nächste sagen sollte oder nicht, doch sie entschied sich dagegen. Sie war eine ehrliche, sture Frau. “Thomas, ich finde, dass Eheleute sich so etwas erzählen sollten. Wir sind verheiratet und ich möchte wissen, wenn dich etwas belastet. Ich möchte für dich da sein.” Fast schon streng blickte sie in die Augen ihres Mannes, dann sah sie aus dem Fenster, um seinen nachfolgenden Worten zu lauschen. Es war ihr gleich, ob sie besser geschlafen hatte als er, weil es sie ärgerte, dass das Leben als Fürst ihm so zu schaffen machte. Wahrscheinlich war da auch noch seine Mutter, die ihm in den Ohren lag, und das war sowieso ein sehr heikles Thema für die Eheleute. “Was ist es, das dich so beschäftigt?” Grace nickte dann, sie wollte seine Frage immerhin nicht unbeantwortet lassen. “Ich habe gut geschlafen, danke der Nachfrage.”

Als sie ihn kurz auf die Wange küsste, konnte sie seine Zuneigung zu ihr in seinen Augen erkennen. Tiefe Liebe und Verbundenheit, und Grace fühlte sich sofort schlecht. Das war alles viel zu verworren und sie wusste nicht, wohin mit ihren Gefühlen. “Gerüchte? Bitte, ich möchte, dass du mir von ihnen erzählst.” Dann bot Thomas ihr schon einen Arm an, den sie natürlich annahm, und zusammen schritten sie durch das Anwesen, immer in Richtung Garten. Grace staunte, als sie bemerkte, was er vorhatte, und als sie den Tisch sah, schluckte sie gerührt. “Die Überraschung ist dir gelungen, mein Liebling, ich danke dir von Herzen. Wann hast du das denn alles vorbereitet?” Der Tisch wurde gedeckt, und die Bediensteten lächelten freundlich, was Grace ebenso erwiderte. Gerade ging schon ein wenig die Sonne auf und ihr Gesicht wurde davon beleuchtet. Ach, wie sie ihren geliebten Garten verehrte. “Ich habe nicht viel zu erzählen, fürchte ich. Ich habe das große Bild, von dem ich dir erzählt hatte, gestern fertig gemalt, und habe von Charles noch einmal die Bestätigung bekommen, dass ich ihn in wenigen Wochen besuchen kann. Das ist für dich doch immer noch in Ordnung, oder?” Nun befüllte sie auch ihren Teller.


RE: Breakfast for two - Thomas Ashmore - 15-08-2024

War ihre Frage ernst gemeint? Warum er es ihr nicht eher sagte? Er sagte es ihr nicht weil es sie nicht sorgen sollte und sie sich damit nicht befassen musste. Denn es war nicht die Aufgabe von Grace seine Lasten zu tragen. Nur so würde er es nicht formulieren. So würde er es auch nicht äußern. Stattdessen ging er auf etwas anderes ein.
"Kräuter helfen mir nicht beim schlafen. Daran glaube ich nicht."
Wie sollte so ein Gewächs denn auch helfen? Vielleicht half es Frauen dabei, aber nicht ihm. Männer sollten diese Probleme gar nicht haben und wenn sie sie hätten, dann lösten sie diese mit anderen Mitteln als Kräutern. So einfach war das.

Natürlich wusste er dass sie nur helfen wollte und er wieder nicht so nett zu ihr war, weswegen er dann anschließend auch seufzte.
"Die Schlafprobleme werden sich lösen. Da bin ich mir sicher und dafür brauche ich keine Kräuter denn du reichst mir schon."
Thomas meinte es ernst. Es half ihm mehr wenn er jemanden bei sich liegen hatte als Kräuter zu schlucken. Denn er war als Kind schon schlecht damit klargekommen allein zu sein. Die ersten Jahre seines Lebens hatte er viel mit Albert in einem Zimmer geschlafen. Seitdem dies nicht mehr war, fühlte er sich nicht wohl.

Die nächsten Worte hörte er und auch den Blick sah er. Thomas sah seine Frau eindringlich an. Sie wollte wissen was ihn belastete und ihr ihn da sein. Es war nicht so dass er das nicht wollte, aber das waren doch alles Dinge mit denen sie sich nicht belasten musste. Warum wollte sie sich das denn antun? Nur sollte er netter zu Grace sein und er wollte heute nicht streiten. Zumindest nahm er sich das vor.
"Wegen solchen Kleinigkeiten soll ich dich immer behelligen? So etwas möchtest du wirklich wissen? Deswegen willst du dir Sorgen machen?", fragte er zur Sicherheit noch einmal nach denn er verstand es nicht. Warum? Warum? Schlafprobleme waren doch kaum der Rede wert oder etwa nicht?

Wenn er im Sterben liegen würde, könnte er das ja verstehen. So etwas würde er auch wissen wollen, aber doch nicht solche Kleinigkeiten. Alles was er wollte war Grace zu beschützen und sie von solchen Dingen fern zu halten. Von Dingen die ihr schadeten und über die sie sich den Kopf zerbrechen würde. Doch natürlich ließ sie nicht locker und wollte wissen was los war. Wieder entkam ihm ein Seufzen und er legte eine Hand an ihre Wange um sanft darüber zu streicheln.
"Die aktuelle Lage, meine Mutter, die Ausbildung der Soldaten läuft die letzten Tage auch nicht unbedingt gut", fing er dann an aufzuzählen, aber hörte dann auf denn er wollte die Stimmung nicht wieder kippen.

Ein schwaches Lächeln huschte über seine Lippen als er hörte dass sie gut geschlafen hatte. Wenigstens einer von ihnen. Als er die nächsten Worte hörte, hätte er sich am liebsten gegen den Kopf geschlagen. Wieso hatte er das nur angebracht? Wieso? Vorsichtig schüttelte er den Kopf und löste seine Hand von ihrer Wange.
"Ein andermal ja? Das ist kein Thema für heute und es kann wirklich warten. Glaube mir."
Denn er wollte endlich los, bevor es zu spät und die Sonne aufgegangen wäre. Also bot er ihr einen Arm an und gemeinsam liefen sie zum Garten. Die Überraschung war absolut gelungen und es wärmte sein Herz ihre Reaktion zu sehen. Thomas kam um ein breites Lächeln nicht herum. Entspannte sich dadurch auch gleich etwas.

"Nun ja......die Tatsache dass ich schlecht schlafe hat auch den Vorteil dass ich Zeit habe und wenn ich eh einmal wach bin dachte ich mir dass ich diese auch sinnvoll nutze", teilte er ihr mit und ließ sie anschließend hinsetzen. Die Sonne fing schon an aufzugehen und Thomas sah sich für einen Moment um. Es tat gut hier zu sitzen und Ruhe zu haben. Während er seinen Teller füllte, hörte er Grace aufmerksam zu. Sie sprach über das Treffen mit dem König und fragte ob es immer noch okay wäre?
"Warum sollte ich ein Treffen mit dem König ablehnen? Mir gefällt es nicht dass du da allein hingehst, aber solange du dich bei mir meldest, werde ich mich damit arrangieren."

Auch wenn er damit wohl wirklich zu kämpfen haben würde, käme er damit schon klar. Irgendwie. Musste er.
"Bevor du gehst möchte ich dass wir alles noch einmal genauestens überprüfen und durchgehen. Damit auch alles bedacht wird."
Thomas lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte den Kopf in den Nacken ehe er für einen Moment die Augen schloss und die frische Luft einatmete. Am liebsten würde er einfach für einen Tag gar nichts tun und irgendwo einfach nur entspannt liegen. Was leider nicht möglich war. Einen langen Moment tat er nichts anderes als zu genießen. Doch nach einem langen Moment öffnete er die Augen wieder und setzte sich wieder in eine aufrechte Position.

"Wir sollten das hier öfters machen. Dann bekomme ich vielleicht ein bisschen Ruhe und werde nicht die ganze Zeit von meiner Mutter behelligt, die momentan wieder ziemlich extrem drauf ist. Diese Frau ist kaum auszuhalten", sprach er einfach offen heraus und aß dann etwas.


RE: Breakfast for two - Grace Ashmore - 16-08-2024

Irgendwie hatte sie noch Hoffnung gehabt, dass Thomas ihr etwas erzählte, dass er sich ihr mitteilte und ihr Vertrauen schenkte, doch alles, was er tat, was ihre Hilfe abzuschmettern. Fast schon überrascht sah sie ihn an, unwillig zu glauben, was er da eben gesagt hatte. “Wieso solltest du nicht daran glauben?”, fragte Grace nach, und versuchte ihren Ärger wirklich aus der Stimme fernzuhalten. Es gelang ihr nicht wirklich. “Ich habe von einer Wanderheilerin gehört, dass das durchaus helfen soll, und ich glaube, wir können erfahrenen Menschen trauen, Thomas.” Grace wusste, dass sie nicht reichte, damit er besser schlafen konnte, und so sah sie erneut aus dem Fenster, gefangen in Wut und Enttäuschung. Sie wollte nur helfen. “In Ordnung”, fügte sie dann nur noch hinzu, denn wenn Thomas glaubte, seine Schlafprobleme würden sich einfach so erledigen, dann musste sie das wohl oder übel hinnehmen. Grace war trotzdem ernüchtert von der Reaktion ihre Ehemannes, und als er weitersprach, sah sie ihn offen schockiert an. Was glaubte er, mit wem er hier sprach?! Seine Worte waren mit Sicherheit nicht böse gemeint gewesen, aber sie hasste es, wie unerfahren und naiv er sie hielt. “Thomas, ich bin deine Ehefrau. Ich finde schon, dass du solche Dinge mit mir bereden solltest, immerhin hindern sie dich am Schlafen. Und Sorgen mache ich mir doch ohnehin schon, wenn ich sehe und spüre, dass du dich nachts ständig hin- und herdrehst. Wir sollten eigentlich eine Gemeinschaft sein, über Dinge reden und darüber beratschlagen. Ist es mein Alter oder einfach, dass ich eine Frau bin, dass du mich für so unwissend hältst?” Fest hielt sie seinem Blick stand, aber sie kannte auch ihren Stand. “Es tut mir leid für die harschen Worte, ich bin nur wirklich verletzt. Du kannst mir vertrauen.”

Als er sich schließlich dazu durchrang, ihr von seinen Problemen zu erzählen, nickte sie ernst und genoss ein wenig das Streicheln über ihre Wange. Das passierte nicht sehr oft. “Danke, dass du es mir erzählst. Wir können später, nachdem du mir gezeigt hast, was du vorhast, gerne darüber sprechen und uns etwas überlegen. Und ich möchte wirklich wissen, welche Gerüchte vorherrschen, vor allem, wenn sie uns betreffen.” Dann gingen sie nach draußen, wo Thomas sie in den Garten führte. Liebevoll war alles drapiert und hergerichtet worden und es erwärmte ihr Herz ein wenig. Vielleicht machte das alles von vorhin ein wenig besser, zumindest zu einem kleinen Teil. “Das ist wirklich wunderbar, ich danke dir.” Sie lächelte ihn an, nahm dann Platz, als er ihr den Stuhl richtete und genoss die frischen Sonnenstrahlen, die ihr ins Gesicht schienen.

Wie gut, dass Grace gleich zu Beginn die Reise nach Spring´s Court ansprach, denn so war das gefährlichste Thema vom Tisch. Es tat ihr im Herzen weh, dass sie Thomas damit enttäuschte und auch sein Vertrauen missbrauchte, aber… ihr Herz brach mehr und mehr. “Wir können alles noch einmal durchsprechen, natürlich. Ich werde auf mich Acht geben, versprochen. Ich habe gestern auch schon Nachricht von meinem Vater bekommen, er wird mich vor dem Treffen mit dem König bei uns Zuhause für ein, zwei Tage empfangen. Er lässt dir schöne Grüße übermitteln.” Ihr Vater mochte Thomas, das wusste sie, und sie hatten sich immer gut miteinander verstanden. Es war eine schöne Verbindung. Dann ging das Thema über zu Thomas´ Mutter, und Grace seufzte lautlos. Sie durfte sich über ihre Schwiegermutter nicht beschweren, doch ein wenig Groll musste sie schon von sich abladen. “Mir lag sie gestern auch wieder in den Ohren. Ich weiß, sie meint es nur gut, aber es setzt mich sehr unter Druck. Was möchte sie denn von dir?” Grace lud sich etwas Brot und Käse auf den Teller, ein bisschen Pastete und wandte sich dann wieder Thomas zu. "Und jetzt zu deinen anderen Problemen. Welches davon sollen wir zuerst angehen?"



RE: Breakfast for two - Thomas Ashmore - 19-08-2024

"Es sind Kräuter. Welche Wirkung sollen sie schon haben? Wie sollen sie mir beim schlafen helfen", fragte er seine Frau dann denn er konnte es sich einfach nicht vorstellen. Wie konnte eine kleine Pflanze solch eine Wirkung haben? Nun fing Grace an von einer Wanderheilerin zu sprechen und dass sie ihr vertrauen konnten. Die Wut konnte er deutlich in ihrer Stimme erkennen.
"Hast du es schon einmal ausprobiert? Wenn dem so ist dann könnte ich dem ganzen eine Chance geben", gab er dann nach. Zumindest fürs Erste.

Wenn er ihr beweisen musste dass die Kräuter nicht halfen dann machte er das eben. Dann würde er welche nehmen und trotzdem nicht besser schlafen. Wahrscheinlich musste der Stress einfach nur abnehmen und dann würde das schon werden. Also musste er einfach nur irgendetwas finden um sich zu entspannen. Dann würde das schon werden. Nur hatte er diese Sache bis jetzt noch nicht gefunden. Seine nächsten Worte stießen nicht auf die Reaktion die er erwartet hatte und jetzt bekam er auch noch eine Predigt von ihr. Genervt seufzte er. Reicht es nicht schon das alle anderen ihn belehren wollten?

"Solche Dinge sind kaum der Rede wert. Darüber solltest du dir nicht einmal den Kopf zerbrechen müssen. Wenn ich totkrank bin oder schwerverletzt dann verstehe ich das und natürlich können wir über alles miteinander sprechen, aber was bringt es dir zu wissen dass ich nicht schlafen kann wenn ich selbst keine Lösung für das Problem habe? Wie kann ich erwarten dass du sie hast? Und Nein. Es liegt nicht daran dass du eine Frau ist. Ich kenne Frauen die zu weitaus mehr taugen als jeder Mann den ich kenne. Wenn es nach mit gehen würde, dann könntet ihr sehr viele Entscheidungen prägen. Du bist nicht zu jung.....vielleicht bin ich auch einfach zu alt und verklemmt....", fing er an, aber war noch nicht fertig.

"...Grace, ich brauch dich bei den großen Entscheidungen. Ich brauche dich bei den wichtigen Dingen die unsere Zukunft und unser Leben betreffen. Die relevant sind. Meine Schlafprobleme sind das nicht. Verstehst du was ich meine?", fragte er die Jüngere dann und sah sie erwartungsvoll an. Er wollte und würde sie mit einbeziehen, aber nicht wegen solcher Nichtigkeiten. Die Entschuldigung die folgte machte es kaum besser. Trotzdem riss er sich etwas zusammen. Immerhin hatte er etwas Schönes machen wollen. Da wollte er jetzt ganz bestimmt nicht streiten.
"Und du weißt dass du mir vertrauen kannst?"
Diese Frage war wichtig für ihn denn er hatte nicht nicht immer das Gefühl dass sie sich wohl fühlte oder ihm gerne irgendetwas sagte.

Allerdings kam er ihr jetzt doch entgegen und schnitt ein paar Themen an die gerade schwierig für ihn waren oder eher.....die immer schwierig waren. Darüber wollte Grace nachher sprechen. Natürlich wollte sie das und Thomas wollte es nicht. Denn es änderte nichts. Zumindest seiner Meinung nach nicht. Nun gingen sie also zum Garten und seine Überraschung schien gelungen zu sein was ihn dann doch leicht Lächeln ließ. Die Reise wurde angesprochen und Thomas stimmte zu. Auch wenn er Probleme damit hatte. Es würde nicht einfach werden. Grace würde ihrer Familie einen Besuch abstatten und sofort wurde Thomas hellhörig. Ihr Vater ließ Grüße ausrichten. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen.

"Grüß ihn zurück von mir. Ich habe ihn gefühlte Ewigkeiten nicht mehr gesehen und ich finde es gut dass er dich für ein paar Tage bei sich haben möchte. Vielleicht sollte ich doch mitkommen. Er freut sich sicher auch mich zu sehen und wenn wir zusammen in der Hauptstadt sind dann muss ich mir auch weniger Sorgen um dich machen."
Der Gedanke formte sich immer mehr in seinem Kopf. Meinungen konnte man ändern richtig? Vielleicht war es doch besser wenn er mitging und er wollte seinen Schwiegervater schon gerne mal wieder sehen. Denn mit jenem kam er sehr gut aus und ein wenig Abwechslung konnte ihm nun wirklich nicht schaden. Fragend sah er also zu Grace.

Ihr würde es doch sicherlich auch gefallen oder nicht? Schließlich hatte sie dann alle wichtigen Personen in ihrem Leben um sich und die beiden Männern konnten ihr so schon gutes Verhältnis stärken. Er sollte ihn einmal hier her einladen. Über seine Mutter zu sprechen war dann doch ein noch heikleres Thema. Wie konnte diese Frau nur so anstrengend sein? Scheinbar blieb auch Grace nicht von ihr verschont.
"Das übliche Thema kam wieder auf. Ich werde mit ihr sprechen dass sie dich nicht mehr belästigt. Das steht ihr nicht zu. Gestern haben wir uns wieder einmal gestritten. Sie versteht scheinbar nicht dass sie nichts mehr zu sagen hat. Du bist die neue Fürstin nicht mehr sie."

Diese Worte klangen hart, aber sie entsprachen der Wahrheit. Grace war die Fürstin von Penwick Town. Nicht seine Mutter. Diese Zeiten waren vorbei. Allerdings verdrängte er gerade auch den Fakt dass seine Mutter großen Einfluss auf sie alle hatte und er auch schon öfters nachgegeben hatte bei ihr. Mehr als wohl gut war.
"Ich weiß nicht wie sie glauben kann dass das funktioniert. Denkt sie wirklich es hilft dem Fortbestand wenn sie uns unter Druck setzt und uns immer wieder in den Ohren damit liegt endlich Söhne zu zeugen? Ich bin es so leid", äußerte der Fürst und stieß schwer Luft aus. Er wollte entspannen. Es zumindest versuchen. Dieses Thema half nicht dabei denn er war gerade eher dabei sich aufzuregen.

Nach einem Moment fing Thomas dann auch an etwas zu Essen. Grace wollte jetzt weitere Probleme angehen und Thomas schüttelte den Kopf.
"Ich habe das Frühstück hier vorbereitet um eine schöne Zeit mit dir zu haben und damit wir beide etwas entspannen können, aber nicht um über Probleme zu sprechen. Das spannt mich eher an."
Thomas wollte einfach nur eine ruhige und schöne Zeit mit seiner Frau verbringen, aber scheinbar wollte Grace diese Zeit eher nutzen um mit ihm über die Probleme zu sprechen die herrschten.


RE: Breakfast for two - Grace Ashmore - 22-08-2024

Ihre Augenbrauen wanderten streng nach oben, doch sie schüttelte nur den Kopf. “Ich habe nichts davon je probiert, aber es gibt Berichte und die Informationen diesbezüglich wollte ich dir nicht vorenthalten. Ich kenne nur Kräuter, die man bei Bauchschmerzen nehmen kann, und das hilft zumindest meistens sehr gut.” Sie wusste, dass Männer pingelig waren, wenn es darum ging, Hilfe anzunehmen, doch dass ihr eigener Mann so wenig auf ihre Meinung gab, fand sie sehr schade. Danach folgte ein ziemlich langer Monolog von Thomas und sie schluckte etwaige Worte nach unten. Eigentlich gab es so viel zu sagen und zu widerlegen, doch sie wollte nicht als stolz und überheblich gelten, also sagte sie nichts zu seinen Worten und auch nicht dazu, dass er vielleicht zu alt war. Woher kam das denn jetzt? “Aber wenn du mich bei den großen Dingen brauchst”, begann sie dann doch, weil sie wirklich mit sich kämpfte. “Wieso erzählst du mir dann nicht von diesen ominösen Gerüchten, die hier grassieren? Ich habe das Gefühle, dass sie uns beide betreffen, nicht wahr? Und ja, ich vertraue dir, aber ob du dasselbe tust, weiß ich leider nicht.” Natürlich vertraute sie Thomas, er war ihr Ehemann und er war stets gut zu ihr gewesen; und doch gab es Seiten an ihm, die sie nicht gutheißen konnte. Und meistens sah sie ihn als guten Freund an, und sie konnte nur hoffen, dass die Liebe sich irgendwann zeigte. Sie schämte sich für diesen Gedanken, doch sie konnte nichts dagegen tun.

Draußen angekommen setzten sie sich erstmal und Grace bestaunte die gute und aufmerksame Idee. Es freute sie wirklich, mal in Ruhe mit Thomas Zeit verbringen zu können. Hoffentlich wurden sie länger nicht gestört. Als er jedoch anmerkte, vielleicht mit in die Hauptstadt reisen zu wollen, sah sie sofort auf. Das… war nicht gut, wenn sie sich dort mit Alden treffen wollte, um die Nacht unsicher zu machen. Es war nur ein Tavernenbesuch, und dennoch. “Erstens musst du dir keine Sorgen machen, weil Charles als mein Cousin vor Ort ist, und zweitens finde ich es nicht gut, dass du in diesen schwierigen Zeiten unser Zuhause alleine und unbeaufsichtigt lässt. Du solltest Präsenz zeigen und da sein, falls du hier gebraucht wirst. Eine gemeinsame Reise in die Hauptstadt machen wir, wenn sich die Zeiten beruhigt haben, in Ordnung?” Dass seine Mutter dann wieder zum Thema wurde, ermüdete sie, und so aß sie einige Minuten lang schweigend, in Gedanken versunken. Sie wusste, was das “übliche Thema” war, und es wog schwer in ihrem Magen. Noch immer hatten sie nach all den Jahren keine Kinder gezeugt und sie fragte sich schon lange, ob es an ihr lag; die ganze Welt war der Meinung, dass es bestimmt an der Frau lag, niemals am Mann. “Das bin ich. Und wenn du erlaubst, würde ich auch noch einmal das Gespräch mit ihr suchen. Ich lasse so auch nicht mehr mit mir reden. Das Thema geht mir sehr nahe, und ich glaube, dass der Druck uns alles andere als gut tut.”

Auf seine nachfolgenden Worte hin nickte sie. “Ich möchte auch keine Probleme wälzen”, sagte sie versöhnlich. “Lass sie uns also nach hinten schieben. Wie laufen die Geschäfte? Ich habe das Gefühl, dass das ein besseres Thema ist, nicht wahr? Ich habe ansonsten auch noch überlegt, eine kleine Feier zu veranstalten, wenn du dafür bist.”



RE: Breakfast for two - Thomas Ashmore - 25-08-2024

"Gut. Dann werde ich mir die Berichte zukommen lassen und darüber nachdenken. Vielleicht hat es sich bis dahin auch einfach von selbst gebessert."
Möglich war das immerhin und Thomas wollte nicht irgendetwas zu sich nehmen von dem er nicht wusste ob es auch wirklich half. Auch wenn er der Einschätzung von Grace schon Glauben schenkte, wollte er sich selbst vergewissern. Das war doch erlaubt oder etwa nicht? Grace würde mit seiner Antwort nicht zufrieden sein, aber was sollte er machen? Dann musste sie es ihm sagen und versuchte sich zu bessern. So wie es immer war.

Thomas machte keine Versprechungen bezgl. einer Besserung denn er wusste genau dass man so etwas nicht versprechen sollte wenn nicht deutlich war dass man es auch schaffen konnte. An sich selbst arbeiten konnte man. Die nächsten Worte waren vielleicht ein bisschen viel, aber er musste sie loswerden. Denn schließlich konnte er Grace doch nicht einfach bei Kleinigkeiten behelligen. Ihre Worte ließen ihn seufzten. Hätte er damit doch bloß nicht angefangen. Zu allem Überfluss zweifelte sie sein Vertrauen in sie auch noch an. Großartig. Es wurde ja immer besser.

"Ja es sind Gerüchte die uns betreffen, aber darauf sollten wir nicht hören und erst Recht keinen Wert darauf legen. Immerhin wissen wir wie es wirklich ist. Ich habe schon Dinge in die Wege geleitet um die Gerüchte einzudämmen...", fing er zunächst mit diesem Thema an. Da sie es wollte, konfrontierte er sie eben damit.
"Aus was für dummen Gründen auch immer kursieren mehrere Gerüchte in der Stadt. Grace sie zweifeln an uns. Sie zweifeln an unserer Familie. Nicht wegen dem nicht vorhandenen Kindern, sondern zu unserer Loyalität zum Königshaus. Irgendein Idiot der keine Ahnung hat streut das Gerücht dass wir uns der Krone abwenden wollen wenn es zum wirklichen Krieg kommt. Sie halten uns für zu unstabil und manche denken dass wir beeinflussbar sind."

Sie glaubten keinen Gerüchten die sie betrafen. Zumindest glaubte Thomas das nicht. Gegen die kleineren typischen Gerüchte wie dass einer von ihnen keine Kinder bekommen kann, ging er schon vor aber das Gerücht war schon größer. Der Zweifel am Königshaus war eine kritische Sache und eine schwierige Unterstellung. Wer auch immer so etwas sagt, sollte mundtot gemacht werden. Doch Thomas wollte noch auf die andere Sache eingehen.
"Ich vertraue dir. Natürlich tue ich das. Ich vertraue nur anderen Menschen nicht wenn es um die Personen und die Dinge geht die mir wichtig sind und die ich liebe."
Ja vielleicht vertraute er sich selbst manchmal nicht, aber das musste er auch nicht.

Beim Essen war es wesentlich entspannter und er überlegte ob er Grace nicht doch in die Hauptstadt begleiten sollte. Jedoch machte ihre Begründung schon Sinn. Thomas verschränkte die Arme leicht und lehnte sich zurück. Dachte ganz offensichtlich darüber nach. Wog ab. Nach einem Moment setzte er dann wieder zum sprechen an.
"Oh bitte. Ich werde nicht gebraucht. Mutter wäre sicherlich froh darüber wenn ich für eine Weile nicht hier bin und sie sich um alles kümmern kann. Doch du hast auch Recht. Präsenz ist wichtig. Sie müssen sehen dass ihr Fürst da ist wenn irgendein Problem vorherrscht. Außerdem weiß man nie wie es weitergeht aber........ich bin immer noch unsicher was ich tun soll", gestand er dann zum Ende. Etwas dass sonst eher selten passierte.

Sonst äußerte Thomas seine Unsicherheit nicht, aber diesmal schon. Denn auch wenn Grace Recht hatte. Ihm gefiel das bestehende Risiko nicht. Zwar ging er nicht davon aus dass sie auf dem Weg zum König angegriffen und entführt wurde, aber sie konnte auf Menschen treffen die nicht gut waren und wenn er dann nicht da war um sie zu verteidigen konnte ihr etwas passieren. Nur von hier weg konnte er auch nicht. Thomas seufzte erneut. Verzwickte Situation.

Über Alora zu sprechen war noch weniger angenehm. Zumal es wieder um das übliche Thema ging mit dem seine Mutter ihm schon seit zwei Jahren auf den Ohren lag. Mittlerweile hatte er es so satt.
"Du kannst es versuchen. Viel Erfolg spreche ich dir aber nicht zu. Ich habe schon versucht mit ihr zu sprechen oder eher haben wir uns darüber gestritten. Diese Frau lässt nicht locker und mittlerweile bin ich dieses Thema echt leicht, aber ich stimme dir zu. Der Druck macht es absolut nicht besser. Wann wurde denn jemals irgendetwas durch Druck besser?"
Noch nichts. In seinem ganzen Leben hatte er noch nie erlebt dass irgendetwas gelang oder sich verbesserte wenn man nur genug Druck auf die Person ausübte.

Grace bot versöhnlich an die kritischen Thema nach hinten zu verschieben und Thomas nickte. Er lockerte seine Sitzhaltung und legte die Hände auf den Tisch ehe er wenig später das Essen wieder aufnahm. Dabei jedes einzelne Wort von Grace genau anhörte.
"Eine Feier klingt gut. Vor allem in der momentanen Zeit wo ungewiss ist wie es weitergeht. Hast du schon Ideen deswegen", fragte er seine Frau dann und sprach auch das andere Thema an.
"Die Geschäfte laufen gut. Wir halten uns finanziell stabil. Zumindest momentan. Albert hat sich beim Training mit den Rittern eine Verletzung zugezogen und fällt aus. Eigentlich ist es meine Aufgabe ihn zu ersetzen."
Doch es beunruhigte ihn. Spontan einzuspringen zählte nicht unbedingt zu den Dingen mit denen er gut umgehen konnte, aber er wollte trotzdem mit Grace darüber sprechen.


RE: Breakfast for two - Grace Ashmore - 07-09-2024

Grace wollte aufseufzen, weil sie es schade fand, dass ihr geliebter Ehemann etwaige Berichte bevorzugte, anstatt einfach ihrer Ansicht zu vertrauen. Es waren diese kleinen Dinge, die Grace manchmal störten, das Gefühl, nie wirklich ernst genommen zu werden. Thomas sagte zwar oft, dass er sie ernst nahm und ihre Meinung schätzte, aber sagen und tun waren doch zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Wie nur konnte sie ihn von sich überzeugen? Davon, dass sie nicht nur jung und naiv war, sondern auch ein funktionierendes Gehirn besaß, das sie durchaus einzusetzen wusste? Dass er ihr dann nur noch bestätigte, dass die Gerüchte, die in Penwick umherirrten, sich um sie beide drehten, besserte ihre Laune nicht wirklich. Deshalb nahm die junge Fürstin sich Zeit zu antworten, streckte lieber das Gesicht in die aufgehende Sonne und ließ sich den angenehmen Wind um die Nase wehen. Der Duft einiger Blumen ihres Gartens stieß in ihre Nase und sie konnte hier frei aufatmen und sie selbst sein. Jedenfalls so lange, bis sie Thomas´ Blick auf sich spürte. Sie schluckte also das Stück Brot und sah ihn dann ebenso an. “Woher kommen diese Gerüchte, hast du eine Ahnung? Wie kommt man überhaupt auf so etwas? Ich liebe Charles, er ist mein Cousin! Unsere Bande zum Königshaus ist unumstritten”, sagte sie mit fester Stimme. “Wieso sollten wir beeinflussbar sein? Ich glaube, dass jedes Gerücht irgendwo einen Kern hat, ob wahr oder nicht, und ich möchte wissen, woher dieser kommt. Darum bitte ich dich, Thomas.” Denn es war für Grace unvorstellbar, dass dieses Gerücht überhaupt Bestand hatte: niemals war ihr Band zum Königshaus so fest gewesen wie jetzt! Es waren schwierige Zeiten, doch sie zweifelte nicht an Charles, auch wenn Kriege etwas ganz Furchtbares waren.

Als Thomas erwähnte, dass er sie liebte, mehr indirekt als sonst etwas, bemerkte sie es dennoch. Dies war auch der Grund, weshalb sie kurz seine Hand nahm und drückte, als Zeichen, dass sie durchaus verstand. “Ich möchte nicht deine Entscheidungen für dich treffen, ich möchte dich nur innigst darum bitten, Präsenz und Stärke zu zeigen. Jetzt, wo ich weiß, dass es einige Menschen hier gibt, die denken, wir wären nicht königstreu, ist es wichtiger denn je, dass du hier bist und ich Charles treffe, um ihm unsere Freundschaft erneut darzulegen.” Und seine Mutter… puh, zu der wusste Grace kaum noch etwas zu sagen. Manches Mal wünschte sie sich innigst, mit ihrer eigenen Mutter sprechen zu können, um ihren Rat und ihre Weisheit zu hören, vor allem, wenn es um die eigene Schwiegermutter ging. “Ich weiß es nicht, Thomas, wirklich nicht. Ich habe absolut keine Ahnung, was sie mit ihren Worten bezweckt und warum sie uns so drängt. Wir sind jung, wir haben Zeit. Kein Kind sollte in so einer schwierigen Zeit wie jetzt das Licht der Welt erblicken, oder?” Fast schon ein wenig schüchtern sah sie ihn an, weil das sehr ehrliche Worte waren. Sie wollte Mutter werden, wahrlich, doch die Zeiten waren nun mal schwierig… und ein aufkeimender Krieg war keine Welt, die sie sich für ihr Baby vorstellte.

Auch dies war ein Grund, warum sich Grace Gedanken um ein bisschen Spaß und Ablenkung gemacht hatte; in Form einer groß angelegten Feier war dies doch nicht abwegig, nicht wahr? Deshalb ließ sie Thomas ihre Idee zukommen, und als er offen darauf reagierte, nickte sie lächelnd. “Es freut mich, dass die Geschäfte stabil verlaufen. Das beruhigt mich sehr. Und wie schwer hat sich Albert verletzt…? Davon wusste ich noch nichts.” Dann überlegte sie, was sie sich schon über die Feier gedacht hatte. “Nun, ich dachte, wir könnten hier in unser Anwesen laden. Vielleicht ist die Eroberung von Eastergold Meadow ein Grund… wenn auch einer, den ich eigentlich nicht feiern möchte, weil es doch sehr barbarisch wirkt. Vielleicht einfach eine Feier, die zeigt, dass wir hinter Charles und seinen Entscheidungen stehen?”