„Eeeeeh“, gab Jamie pumpend von sich. Den Helm auf sein Gesicht gezogen, um der Welt nicht zu zeigen, wie komplett fertig er gerade wahrscheinlich aussah. Wieso hatte es in Walleydor auf einmal 100 Grad? Wieso nahm der blöde Langworthy sie so hart dran? Wieso hatte er noch gleich Ritter werden wollen? WARUM? "Ich sterbe“, lamentiere Jamie, der Jasper irgendwie gar nicht richtig folgen konnte. Er lag auf dem Rücken im Gras, während sein Freund neben ihm an dem Wasser herumpumpte. Für Wasser hätte er jetzt auch viel gegeben, aber er wenn er sich auch nur einen Millimeter bewegt hätte, wäre er noch mehr gestorben, als er gerade schon am Sterben war. Also falls das irgendwie möglich war. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, vermisste er seine Familie und seine Schwester, aber gerade konnte er keinen einzigen klaren Gedanken fassen, weil das Training so unsagbar hart gewesen war. „Ich heirate einfach eine Fürstentochter und werde Prinz.“, jammerte er weiter und hielt die Augen geschlossen. Doch das Thema wurde ernster und während Jamie einfach nur durch mit allem war, hatte Jasper noch genug Kraft, um ziemlich wütend vor sich hinzuschimpfen. „Hä, aber was haben jetzt die Mädchen mit Bradley und unserem Training zu tun?“ Es war zu warm und Japser sprach in Rätseln, doch sobald dieser, Gwen erwähnt, schubste sich Jamie seinen Helm direkt vom Gesicht und richtete sich in ein Sitzen auf. Wenn es um hübsche Zofen ging, war er hellwach!

„Ja sie heißt Gwen!“, stimmte er ihm direkt zu. Hatte er super zufällig erfahren, als er jeden Arbeiter im Stall unauffällig nach deren Namen gefragt hatte. „Hä, aber wieso weißt du, wie sie riecht? Das ist gruselig, man.“ Jamie schüttelte verständnislos den Kopf. „Ist sie wirklich die Zofe der Königin?“ Jamie riss ein bisschen fassungslos die Augen auf. Er hatte das hübsche Mädchen in den Gängen gesehen und es war ihm absolut bewusst, dass Jasper von ihr sprach. „Du solltest Bradleys Nase in Ruhe lassen. Der sorgt bloß dafür, dass du rausfliegst, und dann kannst du auch nie wieder an Gwen riechen.“ Manchmal fehlte dem Trottel die Weitsicht. Und wieso hatte er wirklich an der jungen Frau gerochen?! Irgendwie echt seltsam. "Man, Jasper, sie sieht jeden Tag unzählige Jungs in unserem Alter.“ Er hielt inne. „Und Jungs, die nicht in unserem Alter sind…“, überlegte er laut. So wie Bradley eben. Mädels mochten immer die, die schon älter und ja ach so viel reifer waren und so. Aber dann warf er Jasper einen nachdenklichen Blick zu. Er war ein verdammt stattlicher Bursche und sein mit Abstand bester Freund. Das machte ihm zum fabelhaftesten Typen in der gesamten Statd. Wenn einer das Herz dieser Hofdame erwärmen können würde – dann Jasper Fielding!

„Ja klar, wenn du ein Auge auf sie geworfen hast, ist sie schon fast deine Frau“, zog er sie auf. „Ist quasi schon ein Antrag, wenn sich eure Blicke treffen.“ Er lachte und schüttelte den Kopf, weil Jasper einfach so ein liebestoller Depp war. „Ich weiß nicht, Jas, du solltest echt vorsichtig mit dem sein. Der hat nicht mehr alle Latten am Zaun, wer weiß, wem er das dann petzt. Ugh.“ Niedergeschlagen, weil diese Liebesgeschichte bereits jetzt zum Scheitern verurteilt war, ließ er sich wieder ins Gras fallen, nur um kurz darauf wieder hoch zu schrecken. „Ich habs!“ Seine Idee manifestierte sich noch weiter, als er das von Wasser und Schweiß durchtränkte Leinenhemd des Jüngeren sah. „Du ziehst dein Hemd aus“ er zeigte auf den Oberkörper seines besten Freundes. „Weil es ja nass geworden ist“, betonte er für die, die extra schwer von Begriff waren "Von dem super schweren Training, das wir haben" , entgegnete er mit Nachdruck. „Deshalb musst du dann leider hemdlos über den Hof laufen und… und ich sorge halt dafür, dass du erst rüber läufst, wenn Gwen da ist!“