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I bet you can't do it - Druckversion

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I bet you can't do it - Swantje Stelhammer - 29-03-2025

Ha! Sie würde das schon schaffen. Ganz sicher. Pontus und Kettil hatten mit ihr gestritten. Sie hatten gesagt dass sie es nicht schaffte auf das Dach zu klettern. Die Beiden wollten es ihr nicht glauben. Morgen wollte sie es ihnen zeigen, aber sie musste das vorher üben. Deswegen versuchte sie es und ihre ersten Anläufe waren alles andere als gut. Immer wieder fiel sie auf ihren Po und der tat irgendwann ganz schön weh. Doch die junge Stelhammer ließ sich davon nicht unterkriegen und versuchte über ein Fass auf das Dach der Ställe zu kommen. Mehr durfte sie nicht und sie war auch noch nie so hoch geklettert wie auf das Dach des Palastes. Sie traute es sich nicht. Der Stall war einfacher.

Zumindest hatte sie das gedacht. Nachdem sie wieder versucht hatte vom Fass abzuspringen und sich am Rand des Daches festzuhalten, änderte sie dann ihr vorgehen und versuchte sich stattdessen so groß zu machen wie möglich. Dafür stellte sie sich sogar auf die Zehenspitze, aber schaffte es nicht bis hoch. Dabei streckte sie sich doch so sehr. Also kletterte sie mühevoll und fast ausrutschend vom Fass herunter und holte sich einen Schemel. Diesen stellte sie auf das Fass und kletterte dann wieder auf dieses und kletterte auch auf den Stuhl. Eine durchaus wackelige Situation die Swantje vielleicht ein klein wenig unterschätzte hatte.

Gerade als sie sich mit beiden Händen am Vorsprung festgehalten hatte, trat sie aus Versehen den Stuhl mit ihren Füßen um und jener fiel vom Fass herunter. Swantje hing jetzt also immer noch am Vorsprung und versuchte sich festzuhalten und hochzuziehen. Doch das klappte nicht so gut.
"Hallo? Kann mir jemand helfen?", rief sie dann und hoffte dass irgendjemand sie hörte, denn lange konnte sie sich nicht festhalten und es war echt schwer sich hochzuziehen. Vielleicht sollte sie weniger essen? Dann war sie nicht mehr so schwer und kam besser auf das Dach? Aber was war wenn sie so leicht war dass sie wegflog? Das würde niemandem gefallen und sie wollte nicht durch die Luft fliegen.


RE: I bet you can't do it - Veith Alvarsson - 30-03-2025

Veith hatte das Geschehen mit verschränkten Armen aus der Nähe beobachtet, ohne sich einzumischen. Zunächst die wenig erfolgreichen Versuche, bei denen die Prinzessin unsanft auf ihrem Allerwertesten landete, dann das Fass, das sie als wackelige Erhöhung nutzte, um das Dach des Stalls zu erreichen. Doch es half alles nichts. Das junge Mädchen war schlicht zu klein, um einfach so nach oben zu gelangen. Auch als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und sich mit aller Kraft streckte, blieb der Dachvorsprung außer Reichweite. Letztlich griff sie zu einer weiteren, noch gewagteren Maßnahme und besorgte sich in Windeseile einen Schemel, den sie auf das Fass stellte. Das ganze Unterfangen sah mehr als riskant aus und wäre der eine oder andere zart besaitete Bediensteter anwesend gewesen, hätte er wohl die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Doch Veith beobachtete das Spektakel mit der nüchternen Gelassenheit eines Mannes, der wusste, dass Kinder im Norden nicht nur in einer rauen Umgebung aufwuchsen, sondern früh lernten, dass man mit Wagemut und Entschlossenheit oft weiterkam als mit Vorsicht.

Er beschloss daher, dem Schauspiel noch eine Weile zuzusehen, zumindest so lange, bis es wirklich zu gefährlich wurde. Immerhin handelte es sich noch immer um ein kleines Mädchen, das die Folgen ihrer Entscheidungen noch nicht so gut abwägen konnte wie ein erfahrener Nordländer – wobei, wenn er ehrlich war, so mancher erwachsene Nordmann im Suff nicht viel besser darin war. Swantje jedoch war jung und trotz ihres Eifers fehlte ihr noch das Gespür für die Grenzen des Machbaren. Als der Stuhl schließlich polternd zu Boden fiel und sie nun am Dachvorsprung baumelte, seufzte Veith leise und setzte sich schließlich in Bewegung. Ohne Hast überquerte er den Hof, blieb vor den Stallungen stehen und betrachtete die sichtlich angestrengte Prinzessin, die sich da oben festklammerte.
„Darf ich Euch behilflich sein, Prinzessin?“ fragte er schließlich, mit dieser für ihn typischen unwilligen Tonlage, die unmissverständlich klarmachte, dass er eigentlich Besseres zu tun hatte und dass er verdammt genau wusste, dass sie ihn trotzdem brauchen würde. „Lasst los, ich fange euch auf“, fügte er hinzu, mit einer Mischung aus stoischer Geduld und der unausgesprochenen Gewissheit, dass sie ohnehin nicht mehr lange durchhalten würde.


RE: I bet you can't do it - Swantje Stelhammer - 31-03-2025

Irgendwie lief das alles nicht so wie geplant. Das Dach hatte gar nicht so hoch ausgesehen. Kein Mensch kam da doch hoch so riesig war das. Als der Schemel unter ihr verschwand, klammerte sie sich fest und das war ganz schön anstrengend. Pontus hatte ihr nicht gesagt dass das so anstrengend ist. Wenn sie da runterfiel dann tat sie sich weh und musste wieder im Bett bleiben. Dann konnte sie gar nicht mit den anderen Kindern spielen und musste so viele langweilige Dinge machen....und vielleicht.....ganz vielleicht...hatte sie auch ein klein wenig Angst. Denn sie wusste ja nicht was passierte wenn ihr niemand half.

Doch zum Glück tauchte jemand auf und sie atmete erleichtert aus, bis ihr wieder bewusst wurde dass sie am Dach hing und nicht herunterkam.
"Ja.......kannst du......den Schemel da wieder...aufstellen?", war ihr erster Gedanke. Denn dann konnte sie sich auf den stellen und herunterklettern. Veith sagte ihr aber dass sie loslassen sollte und er sie auffing aber.....das war ganz schön hoch und....und....
"Was ist wenn ich falsch falle und du mich nicht auffängst?"
Viel Zeit zum Nachdenken hatte die junge Stelhammerprinzessin allerdings nicht, denn ihre Kraft ließ nach und sie krallte sich so sehr fest dass ihre Finger schon wehtaten. Doch das brachte auch nichts.

Als sie sich nicht mehr halten konnte und sie die Kraft endgültig verließ, verlor sie den eh schon wackeligen Halt und schloss ganz fest die Augen. Kniff sie richtig fest zusammen aber sie landete gar nicht auf dem Boden. Sofort öffnete sie ihre Augen wieder und sah zu Veith hoch.
"Du hast mich doch aufgefangen. Siehst du....und du hattest Angst dass das nicht klappt", erklärte sie nun. Dass es ganz anders gewesen war, ließ sie aus. So schlimm war das gar nicht gewesen und wenn ihr nochmal jemand sagte dass sie das machen sollte, dann würde sie das nicht machen......oder sich etwas anderes überlegen wie sie dort hoch kam.


RE: I bet you can't do it - Veith Alvarsson - 07-04-2025

Er stand direkt vor ihr, keine zwei Schritte entfernt, und betrachtete die Prinzessin, wie sie sich mit aller Kraft am Dachvorsprung der Stallung festklammerte. Ihre Finger waren weiß vor Anstrengung, die Füße suchten vergeblich Halt an der glatten Wand, während unter ihr das improvisierte Konstrukt aus Fass und Schemel bereits scheppernd zu Boden gegangen war. Veiths Blick blieb regungslos. Kein Stirnrunzeln, kein Anzeichen von Eile. Nur diese stoische Ruhe, die ihn so oft wie Gleichgültigkeit wirken ließ - ein Irrtum, den er selten korrigierte. Im Norden war es üblich, die Kinder früh der Realität auszusetzen. Man ließ sie fallen, damit sie lernten, wieder aufzustehen, notfalls mit gebrochenem Stolz oder einem verstauchten Knöchel. Doch selbst Veith musste sich eingestehen, dass es einen Unterschied machte, ob jemand am Fischmarkt vom Karren stürzte oder als Prinzessin vom Stalldach fiel. Ein wenig königliches Privileg durfte man sich in Ausnahmesituationen durchaus leisten.

Als Swantje ihm mit unbeirrter Entschlossenheit anwies, den Schemel wieder aufs Fass zu stellen, zuckte es kaum merklich um seine Mundwinkel. Für einen flüchtigen Moment spielte er tatsächlich mit dem Gedanken, ihrem Wunsch nachzukommen, weniger aus Gehässigkeit, sondern aus einer fast pädagogischen Konsequenz heraus. Doch dann schob er den Gedanken beiseite. Er seufzte leise, dieses tiefe, resignierte Geräusch, das man nur hervorbringt, wenn man wusste, dass es so kommen musste und streckte die Arme aus. „Wenn ich Euch nicht auffange“, murmelte er trocken, ohne den Blick von ihr zu nehmen, „dürft Ihr mich eigenhändig den Wölfen zum Fraß vorwerfen. Dann hätte ich es nicht anders verdient.“

Letztlich kam es, wie es kommen musste und die Kraft der Prinzessin ließ nach und sie fiel in Veiths ausgestreckte Arme. Belustigt hob er eine Augenbraue, während er sie noch immer auf den Armen hielt, als wöge sie kaum mehr als ein Bündel Heu. „Ich hatte keine Angst. Ich hatte nur keine Lust, Eurem Vater zu erklären, wie Ihr Euch den Hals gebrochen habt“, erwiderte er ruhig, doch auf sein Gesicht stahl sich der Anflug eines schmalen Lächelns. Mit bedächtiger Bewegung setzte er sie wieder auf den Boden, prüfte dabei mit einem kurzen Blick, ob sie sich auch wirklich nichts getan hatte. Dann verschränkte er die Arme wieder vor der Brust und sah auf sie hinab. „Beim nächsten Mal“, sagte er strenger, als er eigentlich klingen wollte „nehmt wenigstens ein Seil oder gleich einen Nordmann mit Euch, für den Fall, dass das mit dem Klettern wieder so fantastisch läuft wie heute.“


RE: I bet you can't do it - Swantje Stelhammer - 26-04-2025

Sie brauchte den Schemel damit sie sich darauf stellen konnte. Doch Veith machte das nicht und so hing sie immer noch an der Dachkante. Langsam wurden ihre Arme schwer. Es war doch keine gute Idee gewesen das hier zu machen. Nächstes Mal würde sie mehr überlegen und dann würde das schon klappen. Veith wollte sie nun auffangen, aber die junge Prinzessin war sich nicht sicher ob er auch wirklich richtig stand. Was war wenn er es nicht schaffte sie aufzufangen?

Wenn er sie nicht auffing, dann würde er den Wölfen zum Essen gegeben werden? Nein das wollte sie nicht und eigentlich hatte sie ihm auch antworten wollen, aber da verließ sie auch schon die Kraft und sie musste loslassen. Anders als erwartet fing Veith sie tatsächlich auf und Swantje war erleichtert. Er hatte keine Angst?
"Vater wird dir nichts tun. Du hast mich gerettet, darüber wird er froh sein. Man kann sich doch aber gar keinen Hals brechen wenn man da runter fällt. Ich wäre doch auf meinem Bauch gefallen oder auf meinen Po, aber doch nicht auf den Hals. Das wäre doch komisch. Wie soll das gehen?"

Für die Prinzessin machte das keinen Sinn und sie konnte es sich auch nicht wirklich vorstellen. Nun wurde sie heruntergelassen und sie klopfte sich für einen Moment ab. Sie zitterte leicht, was sie aber kaum mitbekam. Vermutlich noch eine Reaktion des Schocks. Sie sollte das nächste Mal ein Seil oder einen Nordmann mitnehmen? Kurz überlegte sie.
"Aber wie soll mir das Seil denn helfen? Ich muss doch erstmal da hoch kommen um es fest zu machen und dann bin ich ja schon oben", gab Swantje zu bedenken und sah zu Veith auf.
"Außerdem hätte mir das keiner erlaubt. Alle sagen immer das ist zu gefährlich, aber mir geht es doch gut und außerdem haben mir meine Freunde nicht geglaubt dass ich das schaffe. Ich wollte ihnen zeigen dass ich das kann!"

Denn sie war gut im Klettern und konnte auch alles was die Jungen konnte. Das wollte sie immer und immer wieder beweisen. Sie war nicht nur die Prinzessin die den ganzen Tag da saß und irgendetwas stickte. Das war langweilig und sie schlief da manchmal auch einfach ein deswegen. Ihr kam gerade ein ganz anderer Gedanke.
"Oh und du kommst nicht zu den Wölfen. Da musst du dir keine Sorgen machen. Die mögen Menschen bestimmt auch gar nicht. Wir schmecken bestimmt nicht gut."
Sicher war sie sich nicht denn sie war noch nie einem Wolf begegnet.


RE: I bet you can't do it - Veith Alvarsson - 11-05-2025

Veith, der nun wahrlich nicht zu den charmantesten Vertretern seines Geschlechts zählte, konnte sich ein noch breiteres Grinsen nicht verkneifen, als er die Antwort der kleinen Prinzessin vernahm. Swantje besaß durchaus Mut, das musste man ihr lassen, auch wenn der Versuch, gerade hier und jetzt ein solches Kunststück zu wagen, wohl kaum zu den klügsten Einfällen gehörte. Doch Kinder mussten eben gelegentlich ihre eigenen Fehler machen, um zu begreifen, wie man es künftig besser machte, sei es, um sich nicht das Genick zu brechen oder, wie das junge Mädchen es selbst formuliert hatte, „nur“ auf dem Hintern zu landen. „Wollt Ihr es denn noch einmal versuchen?“ fragte er sie, ohne jeden Anflug von Spott oder Sarkasmus in der Stimme. Veith war sich darüber bewusst, dass das kleine Mädchen einfach nur ihre ehrlichen Gedanken ausgesprochen hatte. Sie konnte noch nicht ermessen, wie gefährlich ein solcher Versuch war, wie leicht sie sich hätte ernsthaft verletzen können. Doch da die Prinzessin bereits in die Diskussion einstieg, entschied Veith, der wahrlich kein Freund vieler Worte war, es dabei zu belassen.

„Ihr habt recht. Am besten nehmt Ihr das nächste Mal ein Seil und einen Nordmann mit. Letzterer könnte Euch das Seil dort oben festmachen“, erwiderte er trocken und warf einen Blick zum Dachvorsprung, als würde er tatsächlich darüber nachdenken, wie er Swantje da hinaufbekäme. Dabei mussten sie alle erst einmal froh sein, dass die kleine Prinzessin heil wieder unten angekommen war. Als sie unbeirrt weiterredete, sah er dann doch überrascht zu ihr hinab. Das Mädchen plapperte fröhlich drauflos, als sei nichts gewesen.
„Vielleicht solltet Ihr es einfach dabei belassen. Eure Freunde werden das sicher verstehen“, sagte er schließlich. Schon wollte er sich abwenden, doch Swantje sprach einfach weiter, ihr Redefluss schien sich durch nichts aufhalten zu lassen. Also blieb er doch eher missmutig stehen und lauschte dem, was sie noch zu sagen hatte. Es war erstaunlich, wie dieses kleine Ding mit den leuchtenden Augen und dem unerschütterlichen Geplapper ihn dazu brachte, innezuhalten.

Ein schmales, beinahe widerwilliges Lächeln stahl sich erneut auf seine Züge. Veith war keiner, der sich leicht aus der Reserve locken ließ und doch musste er sich eingestehen, dass ausgerechnet die jüngste Stelhammer es mit einer Leichtigkeit schaffte, mehr Regung in ihm hervorzurufen als irgendjemand sonst in diesem Haufen. Ob es ihr Mut war, ihre Unbekümmertheit oder einfach diese entwaffnende Art, er konnte es nicht mit Sicherheit benennen. „Ich glaube, Wölfe sind da nicht so wählerisch, wenn der Hunger sie lockt“, erwiderte er schließlich, seine Stimme rau, aber nicht unfreundlich, während sein Blick flüchtig über das Gesicht des Mädchens glitt.


RE: I bet you can't do it - Swantje Stelhammer - 26-05-2025

Veith stellte ihr eine Frage und Swantje sah für einen Moment zu dem Dach hoch. Einen Finger dabei an ihre Lippe gelegt und überlegend. Es war schon recht hoch und vielleicht war es wirklich ein bisschen gefährlich, aber jetzt war Veith da und da passte doch jemand auf sie auf. Außerdem würde Pontus sich bestimmt über sie lustig machen wenn sie es nicht schaffte. Ihr Blick glitt zu Veith.
"Ich weiß nicht. Vielleicht bin ich doch ein bisschen zu klein dafür und muss noch wachen, aber du wärst ja jetzt da und würdest aufpassen. Außerdem will ich nicht wie ein kleines Baby sein. Ich bin eine Prinzessin aus dem Winterland. Ich muss doch stark sein", gab sie dann zu bedenken und brachte dann noch ein paar andere Dinge zur Sprache.

Wie die Sache mit dem Seil. Sie müsste das da oben festmachen und dann wär sie ja schon oben. Über Veiths' Vorschlag dachte sie kurz nach. Hm. Sie könnte einen Nordmann mitnehmen der ihr das Seil da oben festmachte?
"Hast du ein Seil dabei dass du mir da oben festmachen kannst?"
Immerhin war er ja ein Nordmann und deswegen kam sie auf die Idee dass er das doch machen könnte. Schließlich war er gerade da. Vielleicht hatten sie auch ein Seil hier? Ganz bestimmt oder? Für einen Moment sah sie sich um.

Jetzt meinte Veith jedoch dass sie es vielleicht dabei belassen sollte und sie verzog das Gesicht während sie die Arme verschränkte.
"Warum änderst du deine Meinung? Es ist wichtig bei seiner Meinung zu bleiben und dafür zu kämpfen. Denn wenn man immer nachgibt ist das auch nicht so gut."
So wurde ihr das zumindest mal erklärt. Über Wölfe zu sprechen war auch interessant für die junge Stelhammer und sie versicherte ihm dass er sich keine Sorgen machen brauchte. Über seine Worte runzelte sie die Stirn und stellte sich vor wie die Wölfe einen Menschen aßen. Verzog das Gesicht.
"Aber da gibt es bestimmt andere Dinge die besser schmecken. Ich weiß nicht wie Menschen schmecken aber gut bestimmt nicht. Einer meiner Freunde macht sich immer so dreckig beim spielen und stinkt auch manchmal nach Schweiß. Ich glaube nicht dass die Wölfe den gerne essen würde."
Vielleicht irrte sie sich aber auch. Immerhin war sie noch keinem Wolf begegnet.


RE: I bet you can't do it - Veith Alvarsson - 29-05-2025

Veith konnte sich ein amüsiertes Grinsen kaum verkneifen, als die kleine Prinzessin mit solch unbeirrbarer Ernsthaftigkeit und Offenheit ihre Gedanken vortrug. Ihr Mut, so ungestüm und unbedacht, war beinahe rührend, auch wenn es ihm gleichzeitig Sorgen bereitete. „Ein Seil habe ich zwar nicht bei mir“, begann er mit rauer Stimme, die dennoch keinen Hauch von Spott oder Herablassung verriet, „doch ich nehme an, man kann immer eines auftreiben, wenn man nur will.“ Sein Blick glitt kurz hinauf zum Dachvorsprung, als würde er tatsächlich überlegen, wie er ihr dort oben den Halt sichern könnte, ohne dass sie sich das Genick brach. Für einen Moment schien eine seltene Spur von Fürsorge in seinen Augen aufzuleuchten, ehe er sie schnell wieder verbarg.

Als Swantje darauf bestand, man solle zu seiner Meinung stehen, nickte Veith knapp, seine Miene ernst. „Da gebe ich Euch Recht, Prinzessin, daran sollte man festhalten“, erwiderte er trocken. „Aber stur bleiben ist auch nicht immer klug, vor allem nicht, wenn man merkt, dass man sich geirrt hat.“ Er verschränkte die Arme und sah sie einen Augenblick lang forsch an.

Mit einem leisen Schnauben wandte er sich dann ihrem nächsten Einwand zu. Veith blickte Swantje mit einem Anflug von Nachsicht an, das raue Timbre seiner Stimme wurde weicher, ohne seine Grundschärfe zu verlieren. „Wölfe sind nicht gerade wählerisch“, sagte er dann. „Wenn der Hunger sie treibt, machen sie vor fast nichts Halt. Ob Menschen gut schmecken oder nicht, ist ihnen herzlich egal.“ Ein schiefes Grinsen verzog seine Lippen, als er das Mädchen musterte. „Also würde ich mich nicht darauf verlassen, dass sie sich ausgerechnet einen besonders unangenehm riechenden Jungen aussuchen.“ Mit einem kurzen Klaps auf ihre Schulter beendete er seinen kleinen Vortrag. „So, Prinzessin, wollt Ihr es noch einmal wagen, diese Mutprobe zu bestehen, oder soll ich Euch lieber zurück in Eure Gemächer begleiten?“ Er hatte beschlossen ihr bei dieser Mutprobe beizustehen, sollte sie es noch einmal versuchen wollen.


RE: I bet you can't do it - Swantje Stelhammer - 21-07-2025

Veith hatte kein Seil. Hm. Man könnte eines besorgen? Aber das dauerte so lange und außerdem müsste sie dann reingehen. Wahrscheinlich traf sie dann auf Mama oder Papa und musste dann drin bleiben. Der Ältere sah hinauf zum Dach und Swantje folgte seinem Blick. Sie überlegte angestrengte. Ihr kam eine ganz andere Idee.
"Vielleicht geht es auch ohne Seil", fing sie an und sah dann zu Veith hoch. "Du bist doch groß und kannst da ganz einfach hochklettern. Also kannst du doch auf dem Dach warten und die Hand ausstrecken. Dann zieh ich mich da hoch", kam ihr dann diese Idee. Veith als Seil zu benutzen war vielleicht nicht die beste Idee, aber er könnte sich oben auf dem Dach festhalten wenn sie sich an ihm hochzog. Ihr Blick wurde erwartungsvoll und neugierig. Sie wollte wissen ob er ja sagte.

Man hatte ihr mal gesagt dass man zu seiner Meinung stehen und sie behalten sollte. Denn wenn man sie immer wechselte dann war man unsicher. Das wollte sie nicht sein. Hm. Veith's Worte machten aber auch Sinn. Wieder überlegte sie.
"Wenn man sich geirrt hat dann entschuldigt man sich, aber manchmal will ich mich nicht entschuldigen sondern stur sein. Manchmal will ich auch Recht haben", erklärte sie dann vorsichtig und sah wieder zum Dachvorsprung. Als Veith allerdings schnaubte, sah sie wieder zu ihm. Sie unterschätzte Wölfe, aber sie hatte auch noch keine echten gesehen. Auf Bildern ja aber nicht in echt.
"Veith? Wenn ich so großen Hunger habe......esse ich dann auch alles? Werden dann auch Menschen lecker für mich?"
Swantje wusste es nicht, denn sie hatte noch nie so großen Hunger gehabt. Immerhin hatten sie immer genug zu Essen hier.
"Also fressen die Wölfe jeden auf wenn sie richtig Hunger haben? Dann sollte ich vielleicht nicht zu ihnen gehen. Sie haben so ein großes Maul dass sie mich im Ganzen essen können."

Zumindest wenn sie den Erzählungen und Geschichten von anderen Leuten glaubte. So groß war sie außerdem noch nicht. Nun wurde ihr die Frage gestellt ob sie es noch einmal aufs Dach versuchen wollte oder ob er sie in ihren Gemächer bringen sollte. Swantje sah ihn an. Ernst.
"Ich will es probieren. Alle anderen würden das auch machen. Reinka und Freja hätten das bestimmt auch gemacht. Danach können wir immer noch in meine Gemächer gehen. Dann kann ich dir da gleich etwas zeigen. Du wirst Augen machen und überrascht sein", versprach sie ihm dann sogleich und trat wieder etwas zum Stall ehe sie wieder zum Dach hochsah.


RE: I bet you can't do it - Veith Alvarsson - 05-09-2025

Veith schwieg zunächst, als hätte er die Frage gar nicht gehört. Sein Blick glitt nach oben am Dach, kalt und prüfend. Ein leises Brummen entwich seiner Kehle, kein Wort, nur ein Laut, der deutlich machte, dass er den Gedanken für Unsinn hielt. Trotzdem bewegte er sich, ging ein paar Schritte näher an den Stall heran. „Mich als Seil zu benutzen…“ Er schnaubte verächtlich. „Ihr wollt also, dass ich mich da hochhieve, mich festkrall und dann hängt Ihr Euch an mich wie ein Sack Kartoffeln?“ Seine Hand legte sich prüfend auf das Holz, die Finger trommelten kurz dagegen. Stabil genug, wenn er sich festhielt. Er seufzte, als wäre ihm die Mühe schon zu groß, aber er beugte die Knie leicht, testete den Stand. „Schlechter Plan. Wenn ich abrutsche, bricht es Euch das Genick und ich lieg unten wie ein Idiot“, fügte er danach noch hinzu. Er hielt es für unwahrscheinlich, dass er die Prinzessin fallen ließ, doch die Vorstellung, selbst aufs Dach zu klettern, reizte ihn gerade weniger.

Dann erklärte ihm das zehnjährige Mädchen, dass sie sich nicht immer entschuldigen wollte, wenn sie sich irrte – ein Charakterzug, den auch Erwachsene oft mit sich herumtrugen, stur wie Maultiere, selbst wenn sie es besser wussten. Veith konnte ihr deshalb kaum Vorwürfe machen, auch wenn ihr kindlicher Trotz ihn anstrengte wie ein Stein im Stiefel. In seinen Augen war es keine Schande, Fehler zu bekennen, aber er wusste auch, dass manch einer eher mit gebrochenem Genick vom Dach stürzte, als einzugestehen, falsch gelegen zu haben.

Ihre Worte über hungrige Wölfe hatten ihn schnauben lassen. Er warf ihr einen Seitenblick zu, kühl und ungerührt. „Wölfe fressen nur diejenigen, die dumm genug sind, unbewaffnet vor ihre Schnauze zu laufen.“ Mehr sagte er nicht und doch lag in dem Blick, den er ihr zuwarf, die Warnung, dass er das Thema für beendet erachtete.
Es war kein Wunder, dass sie den Aufstieg aufs Stalldach noch einmal wagen wollte. Alles anderes hätte ihn bei der jungen Stelhammer überrascht. Also stemmte er wortlos seinen rechten Fuß gegen die unterste Querstrebe, beugte das Knie und klopfte mit der Hand knapp, als wollte er sagen „Hier, steig auf.“
Dann legte er die flache Hand an seinen Oberschenkel – ein kommentarloser Hinweis darauf, dass sie sich darauf hochdrücken sollte, so wie man einem Reiter den Aufstieg erleichterte. Er sah sie nicht direkt an, sondern fixierte den Dachrand, als ginge es ihn nichts an. Nur ein knappes Murmeln entwich ihm: „Worauf wartet Ihr noch?“ Swantje sollte klettern, er gab ihr nur den Halt – nicht mehr, nicht weniger.