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For better or for worse, young bride - Ilyas El Mansouri - 10-07-2025 For better or for worse, young bride
Amira & Ilyas schiffen wortwörtlich in den Hafen der Ehe
Rauf und runter. Rauf und runter. Seit Tagen, nein gefühlt Jahren, nichts anderes als dieses monotone Rauf und Runter auf diesem Schiff. Ilyas war ein gelehrter Mann, belesen, klug, hatte schon so viel gesehen und erlebt, aber er wollte immer noch nicht begreifen warum Menschen auf Schiffe stiegen um über das Meer zu fahren. Wenn Gott das gewollt hätte, besäßen sie Schwimmhäute und könnten unter Wasser atmen! Und jener Mann mit einiger Lebenserfahrung befand sich auch nicht zum ersten Mal auf einem hölzernen Gefährt, das von den Wellen wie ein Blatt in einem Bachlauf umhergetrieben wurde, aber das änderte nichts an der Tatsache es zu verteufeln. Ilyas traute Schiffen einfach nicht und war damit ein typischer Sommerlandmann. Sie waren Männer der Wüste, Wasser schlossen ihre Herzen schon mit der Geburt kategorisch aus und so konnte er, trotz aller sonstigen körperlichen Begabung in Bewegung und Kampf, nicht wirklich gut schwimmen. Matariyya hatte gute Schiffsbauer in den Häfen, aber ein Mann der Dünen, der setzte höchstens auf Wüstenschiffe. Es war also eine Verkettung gleich mehrerer Faktoren, die ihm diese letzten Tage zur Hölle machten, denn neben der heimlichen und niemals laut ausgesprochenen Angst mit diesem Kahn unterzugehen und elendig zu ertrinken, war der gestandene Kommandant auch noch seekrank. Nachdem er die ersten beiden Tage in regelmäßigem Turnus die Fische gefüttert hatte, war er am dritten Tag heute gar nicht mehr gewillt überhaupt etwas zu sich zu nehmen. Stattdessen befand er sich in der Kajüte gegenüber der der Prinzessin, die er als wertvollste Ware, die je ein Schiff aus seiner Heimat bringen könnte, nach Kings Portal begleitete. In seiner Hand einen Becher beruhigenden Kamillentees, den er missmutig dabei beobachtete wie er sich dem Wiegen des Bootes anpasste. Rauf und runter. Rauf und runter. Alles hier drehte sich nur um rauf und runter, Wellen und ..ihm war so schlecht. Amira hatte ihm etwas Brot auf den Teller gelegt, der sich auf seinem Kopfkissen befand, weil kaum mehr als ein Bett, eine Truhe und gerade so ein Schreibtisch mit Stuhl hineinpasste und dabei sprach man schon von der zweitgrößten Kajüte, die das Schiff zu bieten hatte. Der Rest war beladen mit weiteren Lieferungen für das Heer und einigen Truhen voller Geschenke, die die Braut noch mit sich führte um dem Zweitgeborenen Castandors ihre Aufwartung vor der anstehenden Hochzeit zu machen. Diesem, seinem Vater, der Mutter…dem großen Bruder. Ilyas war immer noch persönlich beleidigt das Mädchen, das er so ins Herz geschlossen hatte, an einen Zweitgeborenen zu geben, aber wenn man sich das Elend von Thronfolger ansah und den Verlauf solcher Geschichten kannte, dann würde Naila hoffentlich irgendwann auf dem Thron sitzen, der ihr zustand. Das Brot war jedenfalls unberührt und wenn sie ihn noch einmal aufforderte doch wenigstens abzubeißen, war er gewillt sie gleich hinter Brot und Teller in die Wellen zu werfen. Dort, wo sein Mageninhalt eh landen würde! War Ilyas also verstimmt? Minimal. Mit dem Ellenbogen auf dem Oberschenkel abgestützt, lehnte sein Gesicht in seiner Hand indem er die Nasenwurzel gegen zwei Finger drückte und darauf hoffte einen Akupressurpunkt zu finden, der sich mit dem Kopfschmerz aufgrund der mangelnden Flüssigkeitsaufnahme und gerne gleichzeitig auch seiner Übelkeit befasste. Wahlweise war er auch einfach darum bemüht die Ruhe zu bewahren, die es brauchte auf dem umgebauten Baumstamm weiter gen Osten zu segeln und wiedermal war ihm klar, warum man von Geisteswahn im Zusammenhang mit Seefahrern sprach. Sich der Gewalt der Natur so ausgesetzt zu empfinden, war nichts für den Mann, dessen Leben einer stetigen, niemals abweichenden Kontrolle und Disziplin unterstand. Ilyas war dazu gemacht zu führen, weise Entscheidungen zu treffen und rational mit allen Lebenssituationen umzugehen.. nichts konnte ihn so schnell aus der Ruhe bringen, nichts bestimmte wirklich über sein Handeln außer ihm alleine..und diesem Schiff. Nur dieses Schiff, dass es schaffte ihn in die Knie zu zwingen und vor seiner frisch Angetrauten wie ein Haufen Elend zu wirken, der mit aller Macht versuchte mit soviel Würde zu kotzen, wie man nur aufbringen konnte. Die sonst gesunde, wettergegerbte Haut in goldenem Braun war beachtlich heller und fahl, die Augen müde, der Bart wirrer als gewöhnlich und der sonst stets akkurat gekleidete königliche Adjutant, hatte darauf verzichtet die Schnürung seines Hemdes bis oben zu schließen, denn alles was sich lockerer an ihm, und vor allem am Hals, befand, war eine Wohltat. Dreimal schon hatte er begonnen an seinen Aufzeichnungen, die er tagtäglich führte zu schreiben, aber wiedermal machte er just Pause auf dem Bett und starrte den Tee in seiner Hand zu Tode. Ungesüßt brannte selbst dieser in seiner angeschlagenen Kehle und der Geruch der eigentlich bekömmlichen Blütenblätter ließ ihn angewidert die Mundwinkel hinabziehen. Da konnte er sich noch so hinter seiner Hand verstecken, sein Leid war greifbar im Raum und er zählte bereits die Stunden bis sie endlich anlegen würden. RE: For better or for worse, young bride - Amira El Mansouri - 10-07-2025
Amira erlebte gerade die erste Schifffahrt ihres Lebens und war absolut begeistert! Durchaus war ihr etwas mulmig gewesen, als sie sich von dem Festland über die dünnen Planken hinauf bewegt und die Finger fest immer wieder nach dem strammen Seil an den Seiten gegriffen hatten, das als Absperrung diente. Bei einem Blick nach unten konnte man sehen, wie der feste Steg nach einigen Schritten verschwunden war und sich stattdessen das tosende Meer sichtbar machte, das gegen den harten Stein ankämpfte. Es schäumte ein wenig, es bewegte sich wie ein wildes Tier und doch zugleich anmutig und grazil wie eine Raubkatze. Das Salz konnte man nicht nur riechen, sondern bei jedem Atemzug auf der Zunge schmecken, selbst wenn der Mund geschlossen blieb, und die Luft war kühl und erfrischend im Unterschied zu dem trockenen Staub der Wüste, die sie zuvor noch durchquert hatten. Und dann war da dieser eine Schritt gewesen. Von den schmalen Planken hinab auf das Deck des großen Schiffes, das sie gesund in ferne Lande bringen sollte.
Es bewegte sich. Erst war Amira nur stocksteif gestanden, wie als wisse sie nicht, ob sich die Bewegung nur in ihrem Kopf abgespielt hatte, oder tatsächlich geschah, doch wenige Sekunden später hatte sich ein Lächeln auf ihren Lippen festgesetzt und ihre strahlenden Augen ihren Mann gesucht. „Es bewegt sich!“, hatte sie begeistert ausgestoßen, als wäre sie ein wenig beschränkt, aber da brach wohl in dem Moment die kindliche Begeisterung durch. Und schon war Amira an der gegenüberliegenden Reeling, beugte sich darüber, um am Schiffsbauch hinab ins Meer zu blicken, wie es sich nun an diesem Holz brach, sah in den fernen Horizont, wo noch kein Land in Sicht war. Es war so unvorstellbar, dass dort irgendwo nicht nur ein Königreich sein sollte, sondern derer gleich vier! Auf einer Landmasse, die um so vieles größer als Matariyya war, mit Bergen und Flüssen, Klüften und ebenso unvorstellbaren vielen Menschen. Die Reise würde Tage dauern, doch an keinem einzigen davon war ihre Begeisterung abgebrochen. Einmal hatte sie Ilyas davon erzählt, wie sie die Bewegungen des Schiffs daran erinnerten, als sie als Kind versucht hatte, auf einem Kamel zu stehen, das sie dann aber abgeworfen hatte. Oder wollte sich von einem Matrosen erklären lassen, warum man dieses und jene Segel denn gerade so drehte. Nachdem sie aber mehr als einmal im Weg gestanden hatte, war eine alte Truhe am Heck des Schiffs ihr angestammter Platz geworden. Dort konnte sie bis zur Endlosigkeit sitzen und die Flotte, denn dieses war schließlich nicht das einzige Schiff, beobachten, wie sie zum Horizont zog. Das Meer, die Sonne- nicht nur die Augen nahmen alles auf, was sie sehen konnten, sondern auch ihre Ohren, wie das Brausen klang, und ihre Nase, wie der Wind roch und ihre Haut, wie sich die Gischt und das edel verarbeitete Holz des Schiffs anfühlte. Es war nur schade, dass sie ihre Begeisterung nicht teilen konnte- ganz im Gegenteil. Ihr armer Mann war geplagt von der Seekrankheit und dies nicht zu knapp, wie sie miterleben musste. Viele Möglichkeiten zur Hilfe standen nicht zur Verfügung, aber sie wurde nicht müde, jedes Mal wieder aus der Kombüse eine aufgebrühte Kräutermischung zu bringen, ihn doch zu ermutigen, ein Stück Brot zu sich zu nehmen… versuchte es, indem sie ihm zur Ablenkung Geschichten erzählte, aber seine Blicke hatten Bände gesprochen, bot dann an ein Instrument ausfindig zu machen, fragte, ob es vielleicht vorne oder hinten am Schiff besser wäre, oben oder unten, im Liegen oder Stehen… praktisch alles wurde probiert und doch schien nichts zu helfen. Zwar würde die Reise nicht mehr lange dauern und Ilyas Qual hätte ein baldiges Ende, doch Amiras Freude war schnell darin getrübt worden, dass es ihm auf dieser Überfahrt so schlecht erging. So war sie wie schon oft zuvor, nachdem sie ihn lange Zeit der Ruhe und Einsamkeit gegönnt hatte, wieder in die Kajüte zurückgekehrt. Achtsam schob sie die hölzerne Tür beiseite, um ihn nicht womöglich zu wecken, doch Ilyas schlief nicht. Er saß da, kreidebleich wie das Bettlaken neben ihm, der Teller ein weiteres Mal unberührt. Doch was sollte sie tun? Sie konnte ihm seine Seekrankheit nicht nehmen und doch erschien es ihr ebenso wenig ratsam, dass er hier alleine saß, und nichts anderes tat, als sich genau darauf zu konzentrieren, wie schlecht es ihm ging. Amira trat ein, der besorgte Blick unübersehbar auf ihrem Gesicht, doch sie sprach erstmal nicht. Stattdessen fiel ihr Blick auf den Schreibtisch mit dem Pergament, auf den wenige Worte standen, der Federkiel nur wieder unberührt abgelegt und… sie setzte sich an den Tisch. Da griffen die Finger nach vorne und als hielte sie das Ding zum ersten Mal in der Hand, sah sie es sich kurz an. „Ich kann deine Notizen erledigen, wenn du sie mir ansagst. Du hast bereits geschrieben“, las sie mehr schlecht als recht das vor, was er notiert hatte und vermutlich lag sie mit mindestens einem Wort vollkommen daneben, weil sie es nicht entziffern konnte. Großspurig hatte sie angeboten zu schreiben, aber wie das enden würde, sollte Ilyas dann schon noch sehen. Doch vielleicht… ja vielleicht lenkte es ihn dann doch ein wenig ab. Auch wenn ein Seitenblick zu dem Brot und dann zu ihm weiter wohl eine weitere Aufforderung war, nur ohne es verbal zu äußern. RE: For better or for worse, young bride - Ilyas El Mansouri - 11-07-2025
Es war schon ironisch, dass seine junge Braut so eine Freude an dieser Überfahrt hatte und damit im absoluten Gegensatz zu Ilyas ihre Emotionen durchlebte. Es war nett zuzusehen wie sie kindliche Freude empfand wie sich das Schiff bewegte, wie die Wellen es trugen und wie einen Spielball auf und ab bewegten - er durfte nur nicht darüber nachdenken, dass dieses Meer auch mit einem Fingerschnipp dazu in der Lage war jede Planke und jede Seele hier an Bord auf den Meeresboden zu befördern oder in hunderten Einzelteilen irgendwo an Land zu spülen, wo nur noch eine Geschichte davon übrig bliebe wie die Prinzessin Matariyyas auf dem Weg zu ihrer Hochzeit ertrunken war. Wundervoll.
Nein, im Allgemeinen war Ilyas zufrieden damit, dass seine Frau simple Freude empfand. Es ließ ihn darauf hoffen, dass sie es auch generell im Alltag würde tun können und damit sein Leben nicht in einem grauen Schleier, weibischen Missmuts unterging, den zuweilen viele Frauen durchlebten..erstrecht wenn sie so..alt in die Ehe gingen wie seine Braut. Dass dies andere Umstände zu Grunde hatte, war ein (un)dankbarer Zufall. Fast hätte er sich sogar dabei erwischt wie er ein Schmunzeln auf seine Lippen gezaubert hätte als sie einem der Seefahrer ein wahres Loch in den Bauch gefragt hatte, bis dieser in einer Ausrede die Segel weiter oben am Mast kontrollierte …aber sicher hätte er auch anderenfalls freiwillig das Deck oder die Latrineneimer geschrubbt, wenn sie nur endlich aufhörte zu reden. Amiras unschlagbarer Triumph war ihre Schönheit und ihr Lächeln fröhlich, schmeichelhaft und atemberaubend…nicht umsonst war sie wer sie gewesen war, aber Ilyas bemühte sich darüber hinwegzusehen und lieber das in ihr zusehen was nun übrig war und sie zu seiner Frau machte. Seiner Frau - und damit war sie automatisch in ihrer Ehre über die meisten Frauen seiner Heimat aufgestiegen, sah man von hochwohlgeboren ab. Sie war nun weit mehr als nur eine Schönheit aus dem Palast, die Ridvan als Geschenk für namenhafte Besucher oder Yasira als ihre Gesellschafterin hielt. Sie war eine Ehefrau eines ranghohen Mannes und damit gehörte ihr auch ein gewisser Respekt gezollt. Dass dieser eingehalten wurde, darauf würde ihr Mann schon achten. Die Tür schwang auf und er blickte nur aus dem Augenwinkel zu ihr hoch. Natürlich litt er lieber für sich alleine und im Stillen…wer hatte schon gerne Zuschauer, vor allem wenn es darum um die frisch Angetraute ging!? Sie machte sich Sorgen, nahm er jedenfalls an, aber das war zum Einen ein neuer Umstand, den er nicht gewohnt war und zum Anderen einer der Sorte, die ihm das Gefühl gaben trotz aller Bemühung ihrerseits, selber nur noch mehr damit zu tun zu haben, einfach weil sie nun existierte. Gäbe es Amira nicht, könnte er einfach hier liegen und sterben, aber nein, sie musste ja existieren und ihn mustern wie er mit soviel Würde wie möglich litt - wie ein Mann eben litt! Sie setzte sie an den kleinen Tisch, dessen Holz dringend eine Runde geschliffen werden sollte, wie er bereits befunden hatte und griff sein Notizbuch auf. Das hatte immerhin zur Folge, dass er gänzlich Kopf und Blick hob. Nicht blättern. Er sprach es nicht aus, aber er telepathierte es auf jeder erdenklichen Frequenz und würde sie zu blättern beginnen, spräche er es auch aus. So aber hoffte er, sie besaß den Anstand und begann nicht sich durch seine privaten Aufzeichnungen zu wühlen. „Palintone.“, verbesserte er. „Das ist eine Belagerungswaffe auf dem Festland. Sie dient der Verteidigung, nicht dem Angriff“, womit er also folglich von Waffen der potentieller Gegner sprach, über die er sich diverse Gedanken zu machen schien, ebenso befanden sich dort Zahlen in einer Tabellenform. Ilyas atmete tiefer durch und erklärte dann weiter. „Da unsere Soldaten keinerlei Erfahrungen mit derartigen Mauern und Burgen haben, werde ich so etwas nachkonstruieren lassen um ihnen die Schwachstellen zu erläutern. „Dann schreib wegen mir..“, so begann er eine kleine Aufzählen von Hölzern, Stahl und Seilen, Scharnieren und anderem Kram. Nicht gerade alltägliche Worte und einfach schon gar nicht. Immerhin griff er neben diesen Gedanken, die ihn nun ablenkten zum Brot und puhlte sich etwas von dem lockeren Weiß heraus um es in den Mund zu stecken und langsam darauf herum zu kauen. Sie schrieb äußerst langsam, mehrmals musste er wiederholen und ihre Hand sah nach wenigen Worten so aus, als habe sie ein episches Werk aus seinem Keller zur Kopie gebracht. Ilyas schwieg darüber, hörte dem auffälligen Kratzen der Feder zu und erhob sich nach einer Weile um zu ihr an den Stuhl heran zu kommen, die Hände auf der Lehne in ihrem Rücken abgestützt…der Atem immer noch hörbar angestrengt. RE: For better or for worse, young bride - Amira El Mansouri - 11-07-2025
Selbst wenn sie dem armen Matrosen einige Nerven gekostet hatte, so hatte er es sich in seinem Verhalten nicht sehen lassen. Niemals zuvor war Amira als Sayyida angesprochen worden und schon gar nicht in dieser kurzen Zeit, mit angedeuteten Verbeugungen des Kopfes und Schulterbereichs, den immer wieder gesenktem Blick, den höflichen, aber zurückhaltenden Lächeln auf den Lippen des Mannes, der sein Heil dann in der Flucht nach oben gefunden hatte. Aber es war ihr in Erinnerung geblieben. Weniger die ganzen Antworten, die er ihr gegeben hatte und die sicherlich auf Laienniveau gewesen waren, aber sie dennoch kaum verstanden hatte, als eben die simple Anrede, die sich von nun an durchziehen würde… Sayyida. Eine Dame hohen Rangs, der aufgrund ihres Mannes Respekt zu entgegen zu bringen war. Gekleidet in den feinsten Stoffen, die Ilyas ihr geschenkt hatte, mit wertvollem Schmuck und dabei dennoch nicht vom adeligen Blut.
Womöglich schickte sich ihre Neugierde nicht, doch wie viele Sommerländer betreten jemals in ihrem Leben ein Schiff und wie viele waren davon tatsächlich Frauen? Neben ihr und der Prinzessin war es nur eine Handvoll weiblicher Gefährtinnen, die mit auf diese Reise aufgebrochen waren, denn die restlichen Schiffe waren mit den Soldaten gefüllt. Und doch… entgegen ihren Erfahrungen in dem Palast, wenn bei Unterhaltung ein ähnliches Geschlechtergewicht herrschte, fing sie die ganzen Tage über nirgendwo einen falschen Blick in ihre Richtung auf. Nur mehr als Nuance war das Henna an ihrem Körper zu erkennen, der Ring unübersehbar und ihre Zugehörigkeit in ihrem Namen eingebrannt, dass Ilyas nicht einmal ständig an ihrer Seite stehen musste, um ihre Zugehörigkeit zu ihm deutlich zu machen. Und niemand würde es wagen, es sich mit dem General zu verscherzen. Dem armen Mann, der an seiner Seekrankheit tausend Tode starb, und den sie nicht aufmuntern verschaffte. Selbst nicht, wenn es Kleinigkeiten waren wie heute: wenn sie den dicken geflochtenen Zopf gelöst hatte, dass der Wind hindurch fahren konnte und das Salzwasser an ihre Haarsträhnen band. So war es Absicht gewesen, auf diese Weise wieder nach dem Rechten zu sehen, denn sie wusste, wie gut ihm ihre dunkle Locken gefielen und vielleicht würde alles zusammen ihn doch ein wenig über die Strapazen hinweg trösten können. Nur weil sie keine Angst auf dem Schiff hatte, machte es die Reise nicht bequemer. Das Bett war klein und hart, den neben sich übergebenden Mann wenig romantisch, auch wenn sie ihm zuliebe immer so getan hatte, als würde sie schlafen und es nicht bemerken. Die ungewohnten Geräusche ließen sie jedoch kaum schlafen und sie sehnte sich nach einem gemütlichen Bett, in dem sie sich ausstrecken konnte. Doch Amira beschwerte sich nicht. Kein Ton der Unzufriedenheit kam über ihre Lippen, denn sie konzentrierte sich auf das Positive und suchte aktiv danach. Wie auch in den Worten seines Notizbuches, auch wenn sie praktisch nichts wirklich davon verstand. Ihre Aussprache war holprig und schief und selbst nachdem Ilyas das Wort korrigiert hatte, fiel es ihr schwer, es einwandfrei vorzulesen. „Pailintonne“, kam sie zumindest schon nahe heran und lauschte aber interessiert der Erklärung dazu. Denn er gab Informationen bereitwillig, natürlich hörte sie zu. Und lächelte. „Selbst jetzt sind deine Gedanken bei dem, was euch bevorsteht. Wer wüsste schon, auf welche Ideen du kämest, wenn es dir gut ginge“, und das meinte sie durchaus positiv. Vielleicht hatten die Feinde etwas zu erfolgreich zu ihren Göttern gebetet, damit sie diese Wellen schickten, um den brillanten Geist des Mannes abzulenken. Aber ihre Mimik erhellte sich nur noch weiter, als er einwilligte, ihr die Notizen anzusagen. Da wuchs die junge Frau ein Stück auf ihrem Stuhl und nahm sorgsam den Federkiel, bereit jedes Wort und jede Zahl nacheinander auf dem Pergament zu verewigen. Ilyas hatte eine geübte und geschwungen schöne Handschrift, zu der sich nun unbeholfene und krumme Linien gesellten. Der Kontrast ihrer beider Existenzen wollte sich also nun auch hier sichtbar niederschlagen und für einen Moment hoffte Amira, dass er sich beim Anblick des Geschriebenen nicht darüber grämen würde, dass sich ihre körperliche Schönheit nicht in der schriftlichen Schönheit wiederspiegelte. Umso mehr sie sich darauf konzentrierte, gerade Linien zu ziehen, umso langsamer wurde sie aber beim Schreiben und manches Mal wusste sie auch schlichtweg nicht, wie man das Wort überhaupt schrieb. Da waren also Buchstaben zu viel oder zu wenig und sicherheitshalber würde man wohl die Notizen laut lesen müssen, um manches Mal zu verstehen, was sie damit meinte. Aber sie gab sich Mühe. So konzentriert wie sie auf die Schrift sah, war es unübersehbar, dass sie das hier mit Ernst bedachte und ihm am Ende mit ihrem Hilfsangebot nicht etwas noch schwerer machen wollte. Da müsste man wohl darüber hinweg sehen, dass hier und da einmal ein Tintenklecks auf dem Notizbuch landete, sicherlich auch etwas davon an ihrem Handballen und die Feder beim festen Aufdrücken etwas in Mitleidenschaft geriet. Wenigstens konnte sie nicht kaputt gehen, so fest wie ihre Finger das Schreibutensil auch hielten. Zu dumm, dass man sich nicht auf das Schwanken des Schiffs ausreden konnte. Sein Aufstehen bemerkte sie in der Konzentration erst gar nicht, sondern erst, als der lautere Atem näher zu hören war und sie sich beim Aufsehen aufrichtete, um seine Arme hinter sich zu spüren. Amira drehte ihren Kopf, wobei ihr Blick das abgebrochene Stück Brot sah, so dass ihr Mundwinkel leicht zuckte, und sah dann über ihre Schulter weiter hinauf. Selbst jetzt war er… unglaublich beeindruckend. Mochte die Anstrengung der Krankheit ihn auch fahl und müde wirken lassen, büßte er in ihren Augen nichts an seiner Attraktivität ein. Das Grau in den dunklen Strähnen, der Fokus in seinen Augen und das nicht ganz geschlossene Hemd, das locker an seinem Körper saß. Sie hatte ihn bereits ohne Kleidung gesehen und wusste, was er unter diesem Stoff zu bieten hatte. Amira schob ihre Beine an die Seite des Stuhls, damit sie sich um sitzen zur Seite herum drehen konnte und legte sanft ihre Hand auf seine an der Lehne. „Ich werde üben, damit meine Schrift ansehnlicher wird“, versprach sie und zärtlich glitt ihr Daumen über den Handballen und sein Handgelenk. Dann, ein Gedanke und sofort lächelte sie wieder. Vermutlich unerwartet war sie auf den Beinen und ließ ihn nur los, damit sie auf den Stuhl deuten konnte. „Bitte setz dich“, und die Hoffnung in ihrem Blick sprach davon, dass sich rund um sein Folgen wohl noch eine Idee drehen könnte. Und sobald er es täte, lächelte sie nur noch mehr und schob dann achtsam sein wertvolles Notizbuch ein wenig zur Seite, um ein leeres Pergament an dessen Stelle zu legen. Der nächste Handgriff ging an ihr Kleid, um es ein Stück zu raffen, damit sie sich ohne Behinderung zwischen die Tischfläche und Ilyas schieben konnte, um auf seinem Oberschenkel Platz zu nehmen. Nun war es beinahe schon ein triumphierendes Schmunzeln, das auf den Lippen lag, doch ungeachtet dessen nahm sie nur wieder den Federkiel in die rechte Hand, während ihre linke nach seiner fischte und sie von außen an ihre Schreibhand legte. „Vielleicht klappt es besser, wenn du mich führen kannst“, meinte sie und hatte dabei aber doch nur wieder zu ihm gesehen, in die dunklen braunen Augen, die so selten auch nur einen Gedanken teilten, der sich hinter seiner Stirn verbarg. Amira versuchte es dennoch. Sie suchte, ob sie lesen konnte, was er sich dazu dachte, ob er ihrer Anwesenheit wieder überdrüssig geworden war, oder ob es eben vielleicht doch eine kleine Möglichkeit bestand, ihm die letzten Stunden der Reise ein wenig erträglicher zu machen. Das Lächeln war nicht deswegen verschwunden, weil sie sich unwohl fühlte- ganz im Gegenteil. Stattdessen war es viel eher von ihren Lippen zu ihren Augen hinauf gewandert, während ihr Herz aufgeregt schlug und diese für sie beide so ungewohnte Nähe einfach… angenehm war. Seltsam vertraut, trotz der kurzen Zeit und zumindest für sie mächtig genug, die Welt einen Moment lang von ihnen abzuschotten. Womöglich hoffte sie, weil es ihr so ging, dass auch er die Bewegungen des Schiffs für eine Weile aus seinem Bewusstsein bannen konnte. RE: For better or for worse, young bride - Ilyas El Mansouri - 13-07-2025
Nichts war bequem auf einem Schiff. Schiffe waren Schiffe. Gemacht für Männer, die auf Land schon ein schlechtes Leben hatten und denen es kaum schlechter ergehen konnte. Deswegen waren viele Seefahrer Verbrecher, Diebe, Geflohene, zum Tode Verurteilte und anderer Abschaum, die lieber auf das offene Meer flüchteten. Gut, wenige andere mochten da eine gewisse Leidenschaft und Sehnsucht spüren wenn sie an das dunkle Blau dachten, aber die waren Ilyas noch mehr ein Rätsel als alle anderen, die freiwillig einen Fuß auf schwimmende Holzplanken setzten. Die Kajüte war ausreichend für die wenigen Tage und im Gegensatz zu den meisten andere, die in simplen Hängematten schliefen, war das Bett ein Luxus - allerdings nur auf den ersten Blick, denn wer in Ruhe schlafen wollte, hatte schnell raus, dass die sich mitschwingenden Matten einen gewissen Vorteil brachten.
Wie dem auch sei.. Ilyas zählte erst die Tage und inzwischen die Stunden und konnte es gar nicht abwarten endlich von Bord zu gehen und wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Den Gedanken, dass er all das erneut auf sich nehmen müsste um zurück in die Heimat zu reisen, ignorierte er erstmal erfolgreich und nahm sich ja doch zeitgleich vor keine Gründe mehr zu suchen sich wieder auf eine Überfahrt begeben zu müssen. Ilyas verzichtete bewusst darauf Amira darüber aufzuklären, dass er stets diese Art Tagebuch als Notizbuch führte. Es war seine Form dessen einen Hauch von Geschichte festzuhalten. Als Gelehrter und Kind von Männern, die die Krone seit Jahrhunderten begleiteten, wusste er wie wichtig es war das Geschehen der Zeit festzuhalten und wenn er mit eigenen Notizen eines Tages dazu beitragen könnte, wäre jede Mühe sich tagtäglich hinzusetzen es auch wert gewesen. In dem Buch stand einfach alles. Nicht nur privates, aber auch das würde Amira darin finden…Aufzeichnungen zur eigenen Hochzeit, aber noch mit reichlich wenigen Sätzen versehen, weil die Zeit nicht gnädig zu dem jungen Paar gewesen war, das sich nicht einen einzelnen vollen Tag hatte feiern lassen können. Seine Gedanken zu der jungen Braut fand man aber auch schon auf einigen Seiten weiter vorne, als Ridvan ihm sein vermeintlich großzügiges Geschenk vermachte. Dort würde sie nicht wirklich gut über sich selber lesen und ja doch, in den wohl gewählten Worten ihres Mannes, immer noch respektvoller geschrieben als jeder Mann da draußen es aussprechen würde wenn er über die geschenkte, verbrauchte Braut sprach. „Das ist es wofür man mich braucht. Mache ich meine Arbeit nicht, gibt es keinen Grund mehr mich zu brauchen.“, kommentierte er ruhig. Er war alt. Irgendwann würden jüngere kommen und ihn ablösen, das stand fest. Aber eben nicht in allem! Ein Berater zeichnete sich durch seine Erfahrung aus und derer brachte Ilyas militärische und weise mit wie kein Zweiter. Das machte ihn einzigartig…das wusste Ridvan und seine Familie und auch die Amra. Sein Blick fiel auf die Handschrift seiner Frau und tatsächlich war er einen Moment lang irritiert. War er wirklich verwundert…hatte er etwas anderes erwartet..hatte er überhaupt etwas erwartet? Es waren einige Fehler zu finden und es sah aus wie die Handschrift eines ungeübten Kindes, aber es war ihr Wille, der zählte. Der Wille ihm zu helfen, der Wille etwas zu tun was sie beide verband..in ihrer Zeit, dem Dasein…sie suchte den Kontakt, das wusste er und er versuchte es wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen. Deswegen verzichtete er darauf es auszubessern und nichtmal wörtlich zu verbessern, auch wenn es einem Menschen wie Ilya schwer fiel. „Übung macht den Meister..“, gab er zur Antwort und nickte. Wenn sie die Zeit fanden, würde er ihr sicherlich etwas zur Hand gehen können und ihr Schrift und Wort näherbringen. Es war nicht wichtig, dass sie es können musste und manchmal war Unwissen auch ein Geschenk ..für denjenigen selber und sein Umfeld. Ilyas könnte es recht sein wenn sie nicht gut lesen konnte, aber leider reichte ihr Können ja bereits aus um seine Notizen zu lesen, auch wenn er nicht so verrückt war irgendwelche über die Amra und andere Gedanken in dieser Richtung in seinem mitgeführten Buch aufzufangen. Nein, all das existiere lediglich in seinem Kopf in in geheimen, verschlüsselten Schriften in seinem Keller. Niemals wäre er so fahrlässig und einfältig sich mit etwas zu behaften, das sein zweites Herz in seiner Brust enttarnte. Er folgte ihrer Aufforderung und nahm auf dem Stuhl Platz. Das war definitiv besser als Stehen bei den Wellen und doch wieder nur von einem tieferen Atemzug begleitet. Sein Blick legte sich auf die freigelegten Beine und eine Braue ging augenblicklich in die Höhe. „Was genau..“, begann er, vollendete den Satz aber nicht, als sie schon auf seinem Schoß ankam und der Grund für seinen Atemzug diesmal ein anderer war. „Amira…“, es klang wie ein Tadel, der noch keinem genaueren Plan folgte und auch ganz offensichtlich im Nichts verpuffte. Er ließ es geschehen, legte seine Hand um ihre und sah ein, dass es womöglich das war, was er gerade gebrauchen konnte. Ablenkung. Noch ein Atemzug, dann steckte er das restliche Brot in den Mund, kaute gesittet mit geschlossenem Kiefer und legte die freie Hand zum Tisch, sodass Amira praktisch in seiner Umarmung verschwand. Ein Finger hielt das Pergament auf den Tisch gepinnt und so begann er zu schreiben. Er schrieb ihren Namen, nun komplettiert von seinem Nachnamen oben auf das Blatt. „Sag mir was du schreiben möchtest. Sag mir, was du dir von dieser Reise und dieser Ehe wünschst. Was sind die Träume von Amira El Mansouri“, wollte er wissen, rutschte mit der Hand tiefer und zog einen Gedankenstrich. RE: For better or for worse, young bride - Amira El Mansouri - 13-07-2025
Amira kam gar nicht auf den Gedanken, dass sich in den vorderen Seiten womöglich noch viel privatere Gedanken lesen lassen würden, weil ihr wohl der Zugang dazu fehlte. Das Schreiben und Lesen war so sehr eine Fähigkeit der Elite, dass es nicht nur nicht von ihr verlangt war, sondern sie abseits davon keine Notwendigkeit darin sah. Nie käme sie wohl auf die Idee, dass es so etwas wie ein Tagebuch gäbe, weil niemand verriet, eines zu besitzen, und ihr bis jetzt nie zugestanden war, etwas wirklich alleine für sich zu haben. Alles, was man sehen und angreifen konnte, war Besitz des Königshauses gewesen und nur ihre Gedanken hatte sie für sich alleine gehabt, privat verschließen und wahren können und wäre ihr jemals der Sinn gekommen, diese aufschreiben zu wollen, würden sie in ihren Augen den Besitzer wechseln. Geheimnisse blieben nur so lange geheim, wie sich nichts davon in der Welt finden lassen könnte; auch nichts Schriftliches.
Und doch war es nun anders. Der Name, der so tadelnd gerade eben noch ausgesprochen worden war, schien nun verewigt auf diesem Pergament. Ihre Annäherung war doch gar nicht in diesem aufreizenden Sinn gemeint gewesen, als dass er hier um ein Attentat auf seine Ehre fürchten müsste, und deswegen wohl hatte sie sich auch nicht beirren lassen, auf seinem Schoß Platz zu nehmen. Es war zwar alles andere als selbstverständlich, aber irgendwie… gehörte es doch dazu. Bei dem anderen sein, sich nach wie vor aneinander gewöhnen, Nähe akzeptieren, Dinge zu teilen… ja, Amira suchte auf jede erdenkliche Weise den Kontakt und wenn es eben nur darum ging, die Erlaubnis zu erhalten, bei ihm zu sein. Wollte er das, würde sie schweigen und sicherlich auch gehen, wenn er es befahl- aber es würde sie betrüben akzeptieren zu müssen, dass ihr Wunsch nach Zweisamkeit ein einseitiges Bedürfnis darstellte. Aber nun war er eben da: ihr Name. Und ihre freie Hand schob sich über das Pergament langsam nach oben, bis sie die schnell getrocknete Tinte vorsichtig mit ihrem Zeigefinger berühren konnte, um die geschwungenen und gleichmäßigen Buchstaben nachzuzeichnen. „Du hast mich verewigt“, entkam ihr und im gleichen Moment, schämte sie sich fast dafür es ausgesprochen zu haben. Als wäre es so eine große Sache, dass ihr Name einmal wo geschrieben stand, als würde dieses Pergament überdauern, als würde es in den Erzählungen der großen Männer Platz für jemanden wie sie geben. Ja, sie war seine Frau und seinen Namen würde man noch Generationen später kennen, wenn er das matariyyanische Heer in den Sieg geführt hatte, doch sie würde man in Erzählungen über ihn selbst dann nicht finden, wenn sie ihm gesunde Söhne schenkte. Da warf sie ihm einen kurzen Blick über ihre Schulter zu, wie als erwarte sie weiteren Tadel darüber, so einen törichten Gedanken zu haben. Doch war es überhaupt ihr Wunsch? Ilyas Aufforderung war für sie alles andere als einfach und ihr Blick sprach davon, wie es in ihrem Inneren zwischen Unsicherheit und Klarheit wankte. Da war es wirklich leichter, den eigenen Gedanken zuzuhören, wenn sie ihm nicht dabei in die braunen Augen sah, sondern sich wieder zu dem Papier herum drehte. Viel lieber war es, in dieser Umarmung seiner Arme zu verschwinden, wie es einst beim Ritt des Abends der Hochzeit geschehen war, und auf den Federkiel zu sehen, der in ihrer beider Finger lag. Auch wenn ihre Hand in seiner verborgen war, wären es seine Bewegungen, welche die Buchstaben zum Leben erwecken würden, und sie ließ sich dabei führen, dass es ihr die Illusion gäbe, sie könne diese schöne Schreibschrift kopieren. „Ich glaube, diese Reise ist einer meiner Träume. Ich wollte immer ein Abenteuer erleben und wissen, wie so etwas ist. Ich kenne die Geschichten von Händlern oder Gesandten über Landschaften, so ganz anders als unsere Wüste. Nie hätte ich gedacht, dass meine Ehe eines Tages mit einem Abenteuer beginnen wird“, schmunzelte sie sachte und noch mehr, als sie die gesprochenen Worte so deutlich vor sich auf dem Pergament sehen konnte. Es fühlte sich merkwürdig an, das Gedachte und Gesprochene auf diese Weise vor Augen zu haben. Als würden die Worte damit nur noch mehr Wahrheit besitzen. Zaghaft senkte sich ihr Blick, auch wenn er es nicht sehen konnte, und sie zog ihre freie Hand vom Tisch zurück auf ihren Schoß. „Ich wünsche mir, geliebt zu werden. Ich hoffe darauf, dass du mich irgendwann lieben wirst und dass du es mir erlaubst, dich zu lieben. Ich wünsche mir, dass du nicht in die Schlacht ziehen musst, und wir beide wohlbehalten nachhause zurückkehren werden. All die anderen Wünsche… neue Speisen zu kosten, neue Stoffe zu sehen, neue Worte zu hören, neue Tänze zu lernen… diese Dinge haben nur dann wert für mich, wenn ich sie mit dir teilen kann.“ Da war es an ihr einen Moment tiefer auszuatmen und doch sah sie nicht zurück, sondern ließ ihren Blick auf den dazu kommenden Buchstaben liegen, als würde sie viel eher zu sich selbst sprechen, als zu der einzigen Person, die Einfluss auf all die Wünsche nehmen könnte. Doch selbst ein Ilyas konnte weder seine noch ihre Gefühle befehligen, konnte seine Rolle in dem Krieg nicht ändern und wollte es womöglich nicht einmal. Es waren weibische Wünsche und womöglich beleidigte sie ihn gar damit, sich auf diese Weise um seine Sicherheit zu sorgen. „Ich wünsche mir, ich könnte die Frau sein, die dein Rang verdient. Manches Mal träumte ich davon, wie es wäre, eine Hochwohlgeborene zu sein. Doch ich wäre keine gute Frau hohen Standes“, fügte sie an und deutete ein Kopfschütteln an, als wolle sie den Gedanken gleich wieder vertreiben. „Ich würde mit meinen Dienern an einem Tisch sitzen und speisen, die Überreste auf der Straße verteilen, meine Tore offen halten, um Obdach zu bieten, Land zur Verfügung stellen, dass es frei bewirtschaftet werden könnte…“ Ein leises Lachen, sicherlich anerzogen und doch verlegen, während sie gleichzeitig ihren Rücken ein wenig mehr an seine Brust lehnte, als könne sie sich darin verstecken, ob der Torheit, die sie hier von sich gab. „Heofader tat gut daran, mich nicht zu einer adeligen Frau zu machen. So muss kein Hofstaat meinen törichten Ideen Einhalt gebieten, sondern nur du, mein armer Ehemann.“ Da legte sie ihren Kopf nach hinten an seine Schulter und blinzelte seitlich zu ihm auf, aber beinahe schon wieder erheitert, um die Wahrheit in ihren Wünschen zu verbergen. „Ich gab dir mein Versprechen, nichts zu tun, was deine Ehre beleidigen wird, und dieses werde ich halten. Ich trage deinen Namen, Ilyas“, und so selten wie der Name ausgesprochen worden war, klang er immer noch wundervoll in ihren Ohren, „dieses Blatt bezeugt es, und nie soll wegen mir ein schlechtes Wort mit deinem Namen verbunden sein.“ RE: For better or for worse, young bride - Ilyas El Mansouri - 17-07-2025 Es war ein seltsames Gefühl generell nun einem Menschen so verbunden zu sein, dass er vieles aus dem eigenen Leben mitbekam, was sonst nur für eigene Gedanken, aber auch Ohren und Augen gedacht war. Ilyas hatte fast sein ganzes Erwachsenenleben damit zugebracht alleine zu sein seit er seine große Liebe verloren hatte und in dieser selbstgewählten Einsamkeit, hatte er sich angewöhnt einfach alles mit sich selbst auszumachen. Es war soviel leichter wenn man niemandem Erklärungen oder gar Rechenschaft schuldig war…aber auch eben jene einfachsten Gedanken des Alltags brauchte er mit niemandem besprechen. Konnte er allerdings auch nicht - hätte er es gewollt. Alles hat wie sooft seinen Vor- und Nachteil. Wenn die Seele immer alles mit sich alleine ausmachen musste, musste sie auch vieles alleine tragen und man durfte nicht schwach sein.
Das war er sicherlich nicht, aber gewiss manchmal einsam. Auch das selbstgewählt und immer noch war er nicht an dem Punkt, wo ihm diese geschenkte Hochzeit als ein Segen vorkam, aber er hatte es versprochen …mit offenem Blickwinkel und annähernd so etwas wie geöffnetem Herzen auf sie zuzukommen, nicht unbedingt in erster Linie um gleich die neue Liebe zu finden, sehr wohl aber Amira das zu geben was sie verdiente…Respekt und einen guten Umgang für eine Ehefrau höheren Standes…alles andere musste entstehen und weiterhin verdient bleiben. Denn natürlich hatte er Ansprüche. Er war kein Jungspund von 20 Jahren. Ilyas wollte, dass Amira wusste was sie zu tun hatte und viel mehr noch, wann sie wusste, was sie nicht zu tun hatte. Sie war schön, deswegen war sie ein Geschenk.. noch hatte er keine Hoffnung darauf irgendwann seine Gedanken und Sorgen mit ihr zu teilen, also reichte es wenn sie sich auf das Wesentliche beschränkte…schön zu sein, die Beine breit zu machen und an seiner Seite für den Außenwirkung zu glänzen und gemessen daran wie sie manchmal das Wort erhob oder gerade schrieb..war es auch besser es dabei zu belassen! Da stand ihr Name. Er hatte mit der Vollendung durch seinen Namen an Gewicht zugelegt, machte sie wertvoll. Ilyas besaß durchaus einen nennenswerten Grad an Stolz und auch wenn Amira vom Stand her nicht das war was zu ihm passte, so passte es versteckt und heimlich vielleicht umso mehr zu seiner Seele. Sie war einfach, er würde es nicht schlicht nennen, auch wenn das nicht unberechtigt war, aber sie war gesegnet mit einem sorgenfreien Kopf, der voller Zuversicht steckte und eine gewisse Leichtigkeit besaß, die ihm gefiel. So Gott wollte würde sie ihn ebenfalls dank Söhnen in dieser Welt verewigen..der Gedanke gefiel ihm sogar noch mehr, auch wenn die aktuelle Ausgangslage des Geschehens rund um ihr Land alles andere als beruhigend war. Er hatte begonnen ihre ersten Worte stichpunkthaltig mitzuschreiben, mehr aus dem Sinn heraus dieses Pergament später gefaltet in sein Tagebuch dazu zu stecken und es irgendwann aufzufalten und sich in diesen Erinnerungen wiederzufinden wie alles begann. Abenteuer. Sie war so jung. Er wollte sie nicht korrigieren, dass das Meiste ihrer Reise aufgrund von einer von Dritten geschlossenen Ehe und einem Krieg fundierte. Sie wollte ein Abenteuer, ihr das gute Gefühl und die Träume zu nehmen nach denen er gerade selber gefragt hatte, kam ihm falsch vor. Erst als sie darüber sprach geliebt werden zu wollen, hörte die Feder auf über das gepresste Blatt zu kratzen, auch wenn seine geschwungene Handschrift nur wenig Geräusche außer die natürlichen hinterließ. Es dauerte eine kleine Weile, dann aber fügte er auch diese Gedankengänge ihrerseits in knappen Worten mit hinzu. „Wärest du eine hochwohlgeborene Frau, verirrten sich solche Gedanken nicht in deinen Kopf. Vielleicht ist es eine Fügung, die vereint was es braucht, denn der Adel hat verlernt mit offenen Augen in die Straßen unserer goldenen Städte zu blicken und doch ist der Unterschied unserer Stände unablässig das war das Leben braucht. Niemals werden alle arm sein und niemals können alle reich und wohlhabend sein. Dein Herz schickt dir einen Sanftmut und Nächstenliebe, die dich zu einem guten Menschen macht, aber gute Menschen bezahlen oft einen hohen Preis für ihre Vorstellungen heiler Welt. Ich wünsche mir nicht zwingend eine Frau von Rang und Namen, ihr Name verschwindet hinter meinem wie deiner es getan hätte, wäre er von Belang. Du wirst eine gute Sayyida sein, niemand sagt, du darfst nicht gerecht sein zu denen, die dir gutes wollen und mit ihren Taten dir Gutes tun. Gewarnt seist du nur in naiver Hoffnung alle dort draußen vor Hunger und Schmerz zu bewahren…aber mein Geist wird über dich wachen und mahnen wann immer es nötig ist, ehe du dich wieder in Gassen verirrst und plündern lässt“, ein minimales Schmunzeln war auf sein Gesicht und auch in seine Tonlage gedrungen. Ein neuer Atemzug inhalierte den Duft seiner Frau, der soviel besser war als der Rest der Luft in dieser Kajüte und er war froh, dass sie nicht noch eine Nacht hier verbringen mussten und auch, dass sie diese Enge nicht weiter mit ihm ertragen musste, wo sie definitiv gerade die einzige von ihnen beiden war, die vollends angenehmen Duft verbreitete. Immerhin hatte das Brot zwischen seinen Kiefern dafür gesorgt, dass sein Magen sich beruhigte und sein Atem erträglich war. Als sie sich anlehnte, blickte er seitlich hinab und in diesem in sich ruhenden Moment, legte er die Hand auf ihrem flachen Bauch unter dem hübschen Stoff ab und hielt sie einfach ohne auch nur einen Finger zu bewegen..schlicht eine Geste der Verbundenheit. „Ich hoffe, ich mache dir mindestens genauso viel Ehre wie du bemüht bist sie mir zu machen…“, ja, noch glaubte sie an diesen tadellosen, makellosen Kommandeur, dessen Stand und Rang wie eine weiße Weste einen schillernden Schein auf ihn warfen…aber er wusste es soviel besser und sie ahnte nichts. „Heute Abend bette ich dich auf den schönsten Federn, die diese dreckige Stadt zu bieten hat..“, King´s Portal mochte den Großkönig beherbergen, aber es war der Schlund der Hölle zugleich und Ilyas gewann dem Festland wenig ab, was er allerdings niemals außerhalb geschlossener Wände für andere Ohren breitträte. „Und dann mache ich die letzten Tage wieder wett…wünsch dir Speisen deiner Wahl, bade und genieße..verwandeln wir uns zurück in Menschen." RE: For better or for worse, young bride - Amira El Mansouri - 05-08-2025 Vielleicht erweckte Amira viel öfter und stärker den Eindruck, mit ihrem Kopf in den Wolken zu stecken, wenn sie diese Dinge sagte. Dabei war es doch nur eine andere Perspektive. Sie wusste, wie schwer es den Frauen gefallen war, sich voneinander zu trennen: für Yasirah ihre Tochter ziehen zu lassen, für Naila ihrer Heimat den Rücken zu kehren. Sie wusste, wie viele Tränen leise und heimlich im Palast vergossen worden waren, für die Abreise der Prinzessin, aber auch für die unzähligen Männer, die mit ihr gegangen waren. Väter, Brüder, Cousins, Geliebte, Freunde, Versprochene,... sie alle waren einer ungewissen Zukunft entgegen getreten.
So viele Schicksale waren an die Launen der Mächtigen gebunden, zum Teil sogar nur an zwei mit Namen zu benennen Männern, und niemanden blieb eine Wahl. Ja, da sah Amira ihre Reise viel lieber als Abenteuer voller Aufregung, als ihr Herz darüber bluten zu lassen, was mit Menschenleben ähnlich zu Schachfiguren umgegangen wurde. Es stand ihr nicht zu Kritik zu üben und noch nicht einmal einen Gedanken in die Richtung zu erlauben, etwas an den Entscheidungsgewalten zu hinterfragen. Jedem Soldaten hier würde es Ehre erbringen, für die Verbündeten in die Schlacht zu ziehen, für manch einen Mann wäre es womöglich die einzige Möglichkeit seine Lebensumstände zu verbessern- und Naila würde eine ehrwürdige Königin werden. Dharan al-Bahr und der Sommerland gehörte hingegen ihrem älteren Bruder und die Vermählung in die Ferne war die einzige Möglichkeit gewesen, ihr einen Thron auf diese Weise zu sichern. Musste sie jemanden heiraten, den sie nicht kannte, den sie nicht liebte, der gut wie schlecht hätte sein können? Ja. Doch damit war sie nicht alleine und wie begründet die Angst und Aufregung auch wäre, so ein Schicksal war erstrebenswerter anstatt als Jungfer ins Alter zu kommen. Vielleicht hatte Naila Glück. Amira hoffte es sehr für die Prinzessin und war Dank Ilyas weitaus optimistischer, dass von außen bestimmte Vorgaben nichts Schlechtes bedeuten mussten. Vielleicht fanden sie Liebe. Vielleicht entsprach das, was aus so einer Ehe hervor ging, genau der ursprünglichen Definition von Liebe und alles, was man über Geschichten und Unterhaltungsgesang dazu hörte, war nichts anderem als romantisierendem Glauben der Jugend entsprungen. Doch auch Ilyas hatte für einen Moment, in dem diese Worte bei ihr gefallen waren, die Feder zum Schweigen versetzt, und sie beide wussten... Amira könnte es sich wünschen, doch niemand konnte ihr Gewissheit geben, dass es in Erfüllung ginge. Das war ein Versprechen, das er ihr nicht geben konnte, genauso wenig, wie sie es erzwingen konnte. Es war ein Wunsch, in den Raum hinein gesprochen und wären sie draußen, würde der Wind ihn mit sich tragen, aber manche Wünsche blieben auch oft genug genau das, ohne jemals erfüllt werden zu können. Nichtsdestotrotz gab ihr dieser Mann in ihrem Rücken Hoffnung bei ihrem Blick in die Zukunft. Die Art wie er sprach, wie er den Deut an damals formulierte, als sie so kopflos töricht gewesen war. Der Seitenblick an ihm entlang verriet ihr das Schmunzeln auf seinen Lippen und es war große Erleichterung, dass er nicht mehr die damalige Wut teilte. "Es bedeutet mir viel, dass du so von mir denkst." Sie durfte gerecht sein und er würde Acht darauf geben, dass ihre milde Gutherzigkeit nicht in falsche Hände geriet. Nie wollte sie, dass sich etwas daran änderte. Er sollte Anteilnehmen an ihren Wünschen und auch ihren Fehlern, derer sie sicherlich nie absichtlich zu viele machen wollte, denn Desinteresse wäre das Grab ihrer Ehe, bevor sie noch hätte erblühen können. Die Berührung, das Versprechen und ein Lächeln war ihre Antwort, wie auch das langsame Nicken, immer noch gelehnt an seine Schulter. Abenteuerreisen wurden nicht in Sänften oder Himmelbetten vollzogen und wie sie sich nicht über das Zelt in der Wüste beklagt hatte, würde sie es auch nicht über die Koje auf diesem Schiff tun, zumal sie ohnehin eine der größeren war. Klagenswert wäre nur der seekranke Zustand ihres Gatten, der dringend ein Bad und festen Boden unter den Füßen bräuchte, und doch nur mehr wenige Stunden durchzuhalten hatte. "Dem ursprünglichen Anlass zum Trotz, bitte genieße mit mir diese Reise und all das Fremde, was sie uns präsentiert." Als Feldherr war der Krieg zwar sein oberstes Gebot, aber die fremden Speisen, weichen Betten und edlen Stoffe sollten doch auch ihm im besten Fall ein wenig Freude bereiten können. Die Wandlung zurück in Menschen konnte dann an diesem Abend noch geschehen. Die Überfahrt überstanden und als Geleit der Prinzessin noch mit Pferden und Wägen zum Königshaus gereist, er brachte man dem Herrscher seine Ehrbietung, bevor es Möglichkeit zur Erfrischung und des Rückzugs gegeben hatte. Doch das gemeinsame Bankett zur Feier der sommerländischen Ankömmlinge durfte selbstredend nicht fehlen, das begleitet von Tanz und Musik war. Beides war so anders als das, was Amira aus ihrer Heimat her kannte, die Soldaten waren in mehr Metall gehüllt, die steinerne Gemäuer dunkler und weniger farbenfroh als in Dharan al-Bahr. Es war, als hätten sie das Sonnenleben hinter sich gelassen, auch wenn der Wein mundete und die exotischen Früchte alle ausprobiert werden wollten. Ein Abend voller Prunk und obwohl sich Amira für den nächsten Tag einen Ausflug auf den größten Markt der Stadt gewünscht hatte, musste dieses Vorhaben aufgeschoben werden. Die Krämpfe des Unterleibs machten ihr einen Strich durch die Rechnung, auch wenn sie Bote davon waren, dass Ilyas nicht mehr zu befürchten brauchte, ein fremdes Mündel in seinen Haushalt untergeschoben zu bekommen. Dafür wünschte sie sich Datteln, Honig, süßen Wein oder doch lieber einen bitteren Granatapfel, wie sie genoss, vom Feuer gewärmt zu werden, aber dann doch lieber darum bat, mehr frische Luft hinein zu lassen. Doch irgendwann war sie dann von einer Dienerin des Hauses sorgsam umpflegt unter die Decke gesteckt worden, mit einem Kräutertrank zur Ruhe gebracht worden und ihre wankelmütigen Launen mussten den armen Gatten nicht mehr plagen. Da war am nächsten Tag der Mondzyklus noch nicht vorüber, aber dafür die Krämpfe besänftigt, dass Amira gerne ihr Vorhaben umsetzen wollte. Ohnehin davon gewohnt, dass sie körperliche Befindlichkeiten von nichts abzuhalten hatten, streifte sie geduldig durch den Innenhof, bis ihr Mann die Zeit fände, sie aufzusuchen. Selbstredend hatte er im Rahmen der Kriegsvorbereitung überschwänglich viele Aufgaben zu erledigen, aber eine arme Dienerin würde ihn wohl schon seit einer Weile an den Wunsch seiner Gattin, die Stadt zu besuchen, erinnern. Womöglich piepsig leise und mit Unbehagen, sicherlich aus Angst vor diesem stattlichen Mann aus der Fremde, aber beharrlich dem Wunsch Amiras entsprechend, Ilyas nicht die Möglichkeit zu geben, sich einfach davon zu stehlen. |