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Masquerade
27.08.1016 - 19:00
Dharan al-Bahr
Trigger: Eventuell sexuelle Handlungen

Sommerland
Zariyah Silk
Sommerland
Alter 24
Beruf Assassine
Wohnort Dharan al-Bahr
Stand Ledig
User Lia
#20
Stumm stand sie da, mit dem Gesicht zur Wand. Ihre Haltung war makellos – der Rücken gerade, die Arme grazil hinter dem Rücken verschränkt, wie es von ihr erwartet wurde, wie sie es gelernt hatte. Doch innerlich war sie ein einziges Chaos. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, laut und unbändig, als wolle es sie daran erinnern, dass sie noch lebte, auch wenn ein Teil von ihr das Gegenteil fühlte.

Sie hörte ihn, jeden einzelnen Laut. Das leise Rascheln des Stoffes, als er sein Hemd aufnahm, das vertraute, dumpfe Klirren von Metall, als er sich Stück für Stück in seine Rüstung hüllte. Jedes Geräusch schnitt in ihre Seele, ein stummer Abschied, den sie nicht zu verhindern wusste. Er zog sich an. Es bedeutete, dass er ging. Dass es vorbei war. Die Erkenntnis traf sie mit der Wucht einer Welle, die gegen Klippen brandete. Ihre Finger zuckten leicht, ein unkontrolliertes Zucken, das sie schnell unterdrückte. Ihre Haltung blieb diszipliniert, ihre Fassade makellos, doch ihre Gedanken tobten. Sie spürte diesem unbekannten Schmerz nach, der ihre Brust in Flammen setzte. Sie hatte diesen Mann gewollt, ja, doch sie wusste von Anfang an, was er war, wer er war. Ein Schatten, der kurz über ihr Leben gezogen war, eine Flamme, die hell brannte, nur um im nächsten Moment zu verlöschen. Und doch, sie hatte ihn gefühlt – wirklich gefühlt. Ihre Haut brannte immer noch, dort, wo seine Hände gewesen waren. Jede Berührung hatte Spuren hinterlassen, nicht sichtbar, aber tief in ihr, wie Narben, die sie nun für immer tragen würde.

Dann spürte sie ihn. Caeus‘ Nähe war wie eine zweite Haut, fast greifbar, so nah war er. Sie wagte nicht, sich zu bewegen, wagte nicht, sich umzusehen. Seine Wärme strahlte aus, durchbrach die Kälte des Augenblicks, und ihre Atmung stockte, als sie seine Hand an ihrer Schulter spürte. Sie hielt inne, vergaß für einen Moment sogar zu atmen, als er ihr Haar beiseite strich. Es war eine einfache, doch zärtliche Geste, und sie fühlte sich an wie ein Abschied, stumm und endgültig. Seine Finger glitten sanft an ihrem Rücken hinab, legten sich schließlich um ihre Taille, und sie konnte nicht anders, als ihren Körper leicht in seinen Griff zu schmiegen. Es war unwillkürlich, fast wie ein Reflex – oder vielleicht ein letzter verzweifelter Versuch, ihn noch ein bisschen länger zu spüren. Seine Lippen berührten ihren Nacken, kaum mehr als ein Streifen von Wärme und Atem, und eine Gänsehaut zog sich über ihren Körper. Es war, als würde er jede ihrer Schwächen kennen, jeden wunden Punkt berühren, den sie so gut verborgen hatte. Ihre Augen schlossen sich, und für einen Moment vergaß sie alles. Die Welt, die Zeit, die unausweichliche Endgültigkeit dieses Augenblicks.

Doch der Moment war flüchtig. Sie spürte, wie sich seine Haltung veränderte, spürte die Spannung in seinem Körper, die Andeutung einer Bewegung, die alles beenden würde. Dann kam es, sein einziges Wort. Zwei Silben, leise, fast zärtlich, und doch zerschnitten sie die Stille wie ein Schwert. Die Welt hielt einen Augenblick lang den Atem an. Ihre Lippen öffneten sich, nur um sich wieder zu schließen, ohne dass ihre Kehle genügend Mut für auch nur ein einziges Wort der Erwiderung gehabt hätte. Seine Arme lösten sich von ihrem Körper, und der Schmerz, den sie fühlte, war fast körperlich. Ihre Augen blieben geschlossen, auch als sie hörte, wie er sich von ihr entfernte. Seine Schritte hallten in dem kleinen Raum wider, und sie wagte nicht, sich umzusehen. Sie wusste, dass sie es nicht ertragen könnte, seine Gestalt ein allerletztes Mal zu sehen.

Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, ließ sie die Luft aus ihren Lungen entweichen, ein zittriger Atemzug, der wie ein Schluchzen klang. Sie stand immer noch da, nackt und mit dem Gesicht zur Wand, doch die Haltung, die sie so sorgfältig gewahrt hatte, brach langsam zusammen. Ihre Schultern sanken, ihre Arme fielen kraftlos an ihre Seiten. Ihre Stirn lehnte sich an die kühle Wand, und ihre Augen schlossen sich wieder, während sie versuchte, das Chaos in ihrem Inneren zu bändigen.

Er war gegangen. Es war, wie es immer war. Männer kamen und gingen. Es war das Leben, das sie kannte, das sie akzeptiert hatte. Doch diesmal war es anders. Er hatte etwas mitgenommen, einen Teil von ihr, den sie nicht benennen konnte. Und er hatte etwas zurückgelassen – eine Leere, die so groß war, dass sie nicht wusste, wie sie sie jemals wieder füllen könnte. Sie wusste, dass sie ihn nie wiedersehen würde. Dieser Gedanke war wie eine kalte, unausweichliche Wahrheit, die sie umklammerte. Die Welt, die sie kannte, würde sich weiterdrehen. Männer würden kommen und gehen, und sie würde tun, was sie immer getan hatte – die perfekte Fassade aufrechterhalten. Doch in ihrem Inneren würde sie ihn immer tragen, wie ein Schatten, der sie nie ganz verlassen würde.
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Masquerade - von Caeus Valerius - 12-11-2024, 13:20
RE: Masquerade - von Zariyah Silk - 17-11-2024, 18:48
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RE: Masquerade - von Caeus Valerius - 01-12-2024, 09:36
RE: Masquerade - von Zariyah Silk - 30-11-2024, 12:41
RE: Masquerade - von Zariyah Silk - 01-12-2024, 00:01
RE: Masquerade - von Zariyah Silk - 01-12-2024, 14:46

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