Land des Königs |
Rajani Parikh |
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Nessi |
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12-09-2024, 17:13 - Wörter:
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-09-2024, 11:55 von Rajani Parikh.)
 Unnachgiebig brannte die Sonne vom Himmel und schien das Feuer der sowieso schon leidenschaftlich verhandelden Standbesitzer nur weiter zu entfachen. Das Treiben war bunt (natürlich nicht so bunt wie Rajani, aber normal bunt eben) und laut, überall versuchten sich Menschen über das allgemeine Gemurmel hinweg zu unterhalten, feilschten um die dargebotene Ware und versuchten irgendwie ihr spärliches Gold beisammen zu halten. Und mittendrin, wie ein Paradiesvogel, Rajani Parikh. Dass sie nicht hier her gehörte konnte man mit jeder Faser ihres Seins spüren. Vielleicht war auch das der Grund gewesen, weshalb Naila darauf bestanden hatte, dass Rajani mehr als nur eine Wache mitnahm, wenn sie den Palast der Castellanos verließ. Sie selbst war sich keiner Gefahr bewusst und wäre vermutlich einfach völlig alleine losspaziert, wenn sie da nicht schon mal drüber geredet hätten. Manchmal fühlte es sich so an, als würde Naila sie besser kennen, als jeder andere. Sie konnte etwaige Dummheiten schon voraussehen und wusste sie präventiv zu beheben. Immer wieder staunte die junge Gesellschafterin über den Weitsinn ihrer Prinzessin.
Elegant wie eine Katze schlängelte sich die junge Frau durch die Menschenmassen und blieb hie und da an einem der Stände stehen und begutachtete die Waren. Sie hatte zwar nur wenige Stunden Zeit, die sie für sich selbst nutzen konnte, doch es war ihr Wunsch gewesen das Schloss endlich mal zu verlassen, weshalb sie sich nun hier im bunten Treiben des Markplatzes wieder fand. Und schon jetzt stand fest: sie liebte es! Die Menschen waren so... aufgeweckt und gar nicht so zurückhaltend und steif wie die Bediensteten es waren, die sie die meiste Zeit um sich hatte. Mit einem Lächeln auf den Lippen sog sie tief die etwas unangenehm riechende Luft ein und schlenderte zum nächsten Stand. Naila hatte sie gebeten ihr ein traditionell castandorisches Gewand vom Markt mitzubringen, doch wenn sich die junge Frau so die Stände voller Stoffe und Gewänder ansah, dann fühlte sie sich jetzt schon etwas erschlagen von der schieren Menge der Waren. Und dabei war sie gerade mal am Anfang des Marktes. Wobei sie sich noch nicht ganz sicher war, ob sie sich noch weiter vor kämpfen wollte, die Menschenmasse schien nach hinten immer dichter zu werden und so gerne sie das normale Volk auch hatte, sie verstand keinen Spaß mehr, wenn ihr jemand aufs Kleid oder auf die Füße trat. Dann war Schluss mit lustig.
Gebannt von den schönen Farben ließ sie ihre Finger über eine Stoffbahn gleiten und versuchte in den Gesprächen neben sich aufzuschanppen, über was für Preise sie hier redeten. Allerdings entging der jungen Frau auch nicht, dass viele der Besucher in regelmäßigen Abständen abschätzige Blicke auf ihre Wachen warfen, die vermutlich an jedem Ort in Castandor lieber gewesen wären, als hier...
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Skadi Lykgaard |
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21-09-2024, 00:22 - Wörter:
Die Stadt hatte schon etwas erhaben Schönes an sich. Fast wehmütig streunte die dunkelhäutige junge Frau durch die weißen Straßen, sog in sich die Details der prachtvollen Gebäude auf, beobachtete die lebhaften Gespräche der Passanten und erfreute sich an den vielfältigen Gerüche, die durch die Gassen waberten. Wie oft war sie hier durch gekommen und hatte den Ort verdammt, an den sie schon seit so vielen Jahren freiwillig und doch erzwungen gebunden war. Wie sehr hatte sie die Monotonie der ewig gleichen weißen Häuser und der unveränderlich gleichen Menschen verdammt. Jetzt aber, da ihre Abreise unmittelbar bevor stand, erfasste sie doch so etwas wie Abschiedstrauer die vertraute Umgebung zu verlassen. Wobei es ihr weniger um die Hauptstadt selbst schade war, eher fürchtete sie zutiefst die Sehnsucht, die die Entfernung von Belisarius nach sich ziehen würde. Sesshaftigkeit hatte doch den Vorteil, dass man sich regelmäßig sehen und lieben konnte. Doch Skadi war kein Wesen, dass für ereignislose Beständigkeit geschaffen war. Im Gegenteil, endlich wieder eine Aufgabe zugeteilt bekommen zu haben, endlich wieder ein Ziel vor Augen, endlich wieder den Kitzel der Gefahr spüren. Ja, das war erhebend! Dafür lebte Skadi. Und für den Blick in Belisarius Augen, wenn sie ihm von ihrem Erfolg berichten könnte.
Aber ein letztes Mal noch wollte sie sich am Marktplatz durch die Menge der einkaufenden Bevölkerung schlängeln. Gerade hier trafen sich die unterschiedlichsten Charaktere aller Schichten und Klassen. Aus aller Herren Länder kamen die Leute in die Hauptstadt, versuchten ihr Glück im Handel, wollten ein neues Leben beginnen und sich eine neue Zukunft schaffen. Die Atmosphäre hier kitzelte Skadis Haut, regte ihre Seele an und schärfte ihre Sinne, die die letzten Jahre in der Eintönigkeit des Bordells zu verkümmern drohten. Gleichmütig trottete sie von Stand zu Stand, besah sich die Waren, die angeboten wurden auf der Suche nach, ja nach was denn? Eigentlich nichts Spezielles. Sie brauchte ja nicht viel. Aber manchmal ließ sie sich einfach überraschen, was sie denn finden würde. Wie zum Beispiel eine recht verloren aussehende junge Frau, deren Aussehen deutlich machte, dass sie nicht von hier war. An sich ja nichts Außergewöhnliches, schließlich tummelten sich hier Besucher aus allen Königsländern. Doch dieses junge, hübsches Ding fiel allein schon durch ihre gepanzerte Begleitungen auf. Skadi erkannte gleich, dass hier wohl eine Dame vom Hof neben ihr stand. Und dem Aussehen nach wohl eine Begleitung der Prinzessin aus dem Sommerland. "Gute Wahl." sprach sie die Fremde einfach unverblümt an. "Aber seid vorsichtig. Kleiphos hier hat die Angewohnheit, seine Kundschaft mit möglichst ausgefallenen und bunten Stoffen zu locken, die allerdings eher von minderer Qualität sind. und wie, als würde sie ihre Worte auch noch mit einem Beweis bekräftigen wollen, nahm sie just jenen Stoffballen, den die Hübsche in Händen hatte, und zeigte eine recht schludrig hergestellte Webkante. Die besseren Stoffe versteckt er meist ganz unten in seinen Haufen." schmunzelte Skadi mit einem kecken Zwinkern und wollte sich schon zum Gehen wenden.
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Land des Königs |
Rajani Parikh |
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22 |
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Nessi |
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25-09-2024, 12:09 - Wörter:
 Das das metallische Geräusch der Rüstungen ertönte, blickte Rajani auf. Ihre Wachen waren näher an sie herangerückt und es dauerte einen kurzen Moment, bis sie erkannte, was der Grund dafür war. Oder besser: wer. Blinzelnd sah sie der jungen Frau entgegen, die mit ihren langen schwarzen Haaren wie eine Märchengestalt anmutete. Die Lippen der Gesellschafterin standen einen Moment offen und sie starrte die Fremde beinahe unangenehm an. Selten hat die Sommerländerin eine so hübsche Frau gesehen, die gleichermaßen Charisma, als auch Anmut ausstrahlte. Natürlich außer Naila selbst. Die Frau, die sie mit ihrem Leben beschützen würde - wenn es denn nötig wäre - übertrumpfte natürlich alles. Eher wie fremdgesteuert richtete sie wieder den Blick auf den Stoff, über den die Fremde ganz offensichtlich gerade sprach, doch so ganz hatte die junge Frau die Situation noch nicht überblickt. Im Gegenteil zu ihren Wachen, die offenbar entschieden hatten, dass die Frau neben ihr keine Bedrohung darstellte. Noch ehe Rajani auf die samtweichen Worte der Dunkelhaarigen antworten konnte, hatte sie auch schon ein wenig Stoff gegen das Licht gehalten und nun erkannte auch sie die ausgefransten und durchschimmernden Stellen, die die Frau neben ihr beschrieb. Eifrig fing sie an zu nicken. " Oh wie Recht Ihr habt!", rief sie aus und warf wie zur Bestätigung dem Händler einen bösen Blick zu, der gerade allerdings mit anderen interessierten Käuferinnen im Gespräch war. " Was ein Schuft!", murmelte Rajani entrüstet und schielte möglichst unauffällig auf die Kleider, die die Fremde neben ihr trug. Sie waren von feiner Qualität und passten farblich ganz hervorragend zu den dunklen Haaren. " Entschuldigt bitte, dass ich so forsch bin, aber Eure Kleider sehen fantastisch aus. Wo ist denn der Händler, der mir solche Stoffe verkaufen kann?", fragte sie neugierig und bewegte ihre Hand in Richtung der jungen Frau neben ihr. Rajani besann sich ihre guten Manieren und entschied, dass es für den ersten Kontakt sicher besser war sie nicht direkt anzufassen.
" Bitte bliebt noch einen Moment!", bat sie und warf einen Blick von der Fremden hin zu ihren Wachen, die immer noch etwas unruhig von einem Fuß auf den anderen traten. Rajani stellte sich möglichst unauffällig so hin, dass es den Männern vielleicht etwas besser gehen würde, wenn sie sahen, dass die Fremde nicht mehr direkt zwischen ihnen stand. " Mein Name ist Rajani Parikh. Wie man unschwer erkennen kann, bin ich das erste Mal hier in Castandor", erklärte sie lachend und zuckte entschuldigend mit den Schultern. " Aber ich liebe diese Stadt jetzt schon", sinnierte sie und ließ ihren Blick mit glitzernden Augen einmal über den Markplatz schweifen. " Mit wem habe ich das Vergnügen?", fragte sie ziemlich direkt und neugierig nach dem Namen der Frau, die sie gerade vor einem Fehlkauf bewahrt hatte und musterte sie noch einmal von oben bis unten.
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Skadi Lykgaard |
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13-10-2024, 23:52 - Wörter:
Wie typisch, dass man die interessantesten Begegnungen immer dann hatte, wenn ein Abschied bevorstand. Das Mädchen neben ihr war wirklich ein putziger Charakter mit einer herzigen Stubsnase und einem entzückenden Lächeln. Das Funkeln in ihren frechen Augen könnte fast ansteckend sein, doch eher zeugte es von einem schwelenden Schabernack, der die junge Frau sicherlich noch oft in Schwierigkeiten bringen würde. Das ahnte Skadi, ohne dass sie viel über die Sommerländerin wissen musste. Sie schmunzelte, als die Fremde, die wohl als Begleitung der zukünftigen Prinzessin und Gattin von Orpheus Castellanos anzusprechen war, den Stoff eingehender inspizierte. "Natürlich hab ich Recht.“ gurrte sie leise mit verschwörerischem Unterton. "Nana, Schuft würde ich ihn nicht nennen. Kleiphos hat schon seine Vorzüge, gerade was seine golddurchwirkten Borten angeht, aber er versucht eben auch nur für sich herauszuholen. Oder habt ihr schon mal einen Händler getroffen, der zu seinem Nachteil verkauft? Kaufleute mögen alles sein, aber sicherlich nicht selbstlos!“ lehnte sich Skadi an den Tisch des Standes und verschränkte ihre Arme fast schon zu beiläufig.
"Was? DIESES alte Teil?“ strich sie sich ungläubig über den Rock des Kleides, das sie heute eher gedankenlos, aber scheinbar doch recht glücklich ausgesucht hatte. Sie hatte sich für einen smaragdgrünes Gewand entschieden, das mit gold-roten Borten verziert war und an der Schulter durch goldene Knöpfe zusammengehalten wurde. Die Taille war betont durch die gleiche Borte. Ehrlich gesagt musste Skadi schnell nachdenken, wo sie denn das Kleid gekauft hatte. "Ich kann euch gern zu meinem Schneider bringen. Zugegeben, ein wenig auf der kostspieligeren Seite, aber dafür sehr kreativ und mit einem Auge für Qualität.“ Fast etwas abschätzend ließ sie ihren Blick über die junge Frau gleiten, die sich ihr im Folgenden als Rajani vorstellte, gar so, als würde sie überlegen, ob sie sich denn den Schneider wirklich leiten könnte. Innerlich aber kicherte Skadi über das kleine Spielchen, dass sie mit der Fremden trieb. Allein die Wachen bestätigten ihr, dass sie sicherlich genug Geld haben würde, um eine ganze Truhe voller Kleider zu bestellen. "Ich Grüße euch Rajani Parikh. Ich heiße Iulia Malaspina.“ es hatte ja ehrlich gesagt keinen Sinn ihren wahren Namen zu verraten, also warum nicht weiter mit der Charade? "Das habe ich mir fast gedacht. Lasst mich raten, ihr seid aus dem Gefolge der sommerländischen Prinzessin, die unseren Prinzen heiraten soll?“ zwinkerte Skadi freundlich. "Nun, King’s Portal ist auch wirklich eine Stadt, die einen schnell in ihren Bann zieht. Aber ich wette auch eure Heimat hat ihren Reiz, nicht wahr? Ich habe ja immer davon geträumt einmal nach Matariyya reisen zu dürfen.“ ließ Skadi mit einem tiefen Seufzen und einem gar verträumten Blick in die Ferne ihre Schultern sinken. Gar so, als wäre sie wirklich überschwänglich erfreut diese Bekanntschaft zu machen, griff sie voller Eifer nach den Händen des hübschen Dings und strahlte sie ganz wunderlich an. "Ihr müsst mir unbedingt von den Wundern der Wüste erzählen! Und ob Elefanten wirklich so groß sind… das mag man ja gar nicht glauben! Das müssen ja wahre Biester sein!“ Es hatte nicht viel Beobachtungsgabe gebraucht um zu erkennen, dass sie Rajani vermutlich damit am besten auf ihre Seite bringen konnte, wenn sie ebenso enthusiastisch und zugänglich agierte, wie die Sommerländerin selbst, gepaart mit einer nicht all zu hochnäsigen aber doch offensichtlichen Überlegenheit was die Gepflogenheiten von Castandor anging. Also tat Skadi das auch.
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Land des Königs |
Rajani Parikh |
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Alter |
22 |
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Kings Portal |
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Nessi |
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31-10-2024, 13:10 - Wörter:
 Die Worte der Dunkelhaarigen hallten durch das restliche Stimmengewirr an ihr Ohr und ließen Rajani für einen kurzen Moment innehalten. Sie fühlte sich geradezu gemaßregelt von der jungen Frau. Das leise Zucken ihrer Augenbraue war das einzige Zeichen darauf, dass die Andere sie ein wenig gekränkt hatte. Auch wenn Rajani keinen blassen Schimmer von Naturwissenschaften, Geografie, Zahlen oder sonst irgendwelchen vermeintlich wichtigen Dingen hatte, war sie eine Meisterin was zwischenmenschliche Emotionen anging. Jedenfalls empfand sie das selbst so. Sie bildete sich ein zu spüren, wenn man es nicht gut mit ihr meinte oder sie aufgrund ihres fehlenden Intellekts hinters Licht führen wollte. Bislang hatten diese feinen Antennen zwar nicht bei ihrer neuen Zufallsbekanntschaft angeschlagen, aber sie würde sie auf jeden Fall im Auge behalten. Natürlich wusste Rajani, dass ein Händler kein Minusgeschäft in Kauf nehmen würde, so viel hat selbst sie verstanden. Ein verstehendes Nicken war also die einzige Reaktion, die die Fremde von ihr bekam. Noch einmal ließ sie ihren Blick über die Stoffe schweifen und kam dann zurück zu dem Gewand der jungen Frau neben sich.
Sie beobachtete aufmerksam das Gebären der Dunkelhaarigen. Es fühlte sich so an, als würde sie ihr Kompliment zwar genießen, aber irgendwie herunterspielen. Trotzdem ließ sich die Sommerländerin ihre Begeisterug nicht nehmen und bekam ein aufgeregtes Funkeln in den Augen, als sie die Chance witterte zu einer guten Schneiderin zu kommen. " Ja, bitte", murmelte sie leise und lauschte alsbald den nächsten Worten ihrer neuen Bekanntschaft. " Es freut mich Dich kennen zu lernen, Iulia", erwiderte Rajani und verfiel aus lauter Reflex in einen kleinen Knicks.
Dass die junge Frau so schnell durchschaute aus welchem Land Rajani kam und sogar noch wusste, weswegen sie hier war, sog sie überrascht die Luft ein. Entweder hatte sie eine ungewöhnlich gute Gabe zu kombinieren oder aber sie wusste mehr, als sie preisgab. Die Parikh tat sich aktuell noch etwas schwer damit ihr zu vertrauen, auch wenn alles in ihr danach schrie, dass sie mit Iulia befreundet sein wollte. Sie hatte eine Aura aus Charisma, die die Gesellschafterin ein wenig neidisch machte. Immer wieder schielte sie verstohlen zu der jungen Frau und musste ein tiefes Seufzen unterdrücken. Doch in dem Moment, in dem die Andere nach ihrer Heimat fragte, waren alle Zweifel von jetzt auf gleich wie weggeblasen. Wie der Sand in der Wüste von Matariyya bei einem sanften Windstoß. Vergessen waren die Zweifel an der Aufrichtigkeit der Anderen. Jemand, der so voller Herzblut von ihrer Heimat schwärmte, konnte ja nur guten Herzens sein, oder?
" Ihr habt eine wunderbare Gabe, Mylady", antwortete Rajani und schenkte ihr ein Lächeln. " In der Tat bin ich die Gesellschafterin von Prinzessin Naila ben Sahid und werde ihr für die Hochzeit und die Zeit danach zur Seite stehen. Es ist mir eine Ehre hier in Castandor sein zu dürfen", plauderte die Parikh verträumt vor sich hin. " Sollte ich noch einmal zurück in die Heimat reisen, kann ich Euch bestimmt mitnehmen. Wir müssen uns nur eine geeignete Tarnung für Dich überlegen", stellte sie kichernd fest und versteckte das Lachen für einen kurzen Moment hinter vorgehaltener Hand. " Und ja, ich verspreche Dir, die Elefanten sind in der Realität noch so viel eindrucksvoller, als man es sich vorstellen kann. Aber... das Reiten auf ihnen ist sehr unbequem, wie ich finde", plapperte sie weiter und suhlte sich in ihrer eigenen Begeisterung über ihre Heimat. " Erzählt doch mal, was könnt ihr besonders gut? Oder geht ihr einem Beruf nach? Darüber finden wir bestimmt eine Möglichkeit dich mit nach Matariyya zu nehmen", überlegte sie laut und dachte für den Moment überhaupt nicht mehr an irgendetwas Böses.
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Skadi Lykgaard |
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18-11-2024, 19:40 - Wörter:
Iulia Malaspina... eigentlich ein recht ansehnlicher Name, der der Wandlungskünstlerin so ganz spontan eingefallen ist. Da musste sie sich schon fast selbst gratulieren zu ihrer Kreativität. Sonst tat das ja kein anderer. Und wie sooft, wenn sich Skadi wieder in eine Rolle stürzte, begann sie sich schon eine ganze Hintergrundgeschichte zu ihrem neuen Alias zu überlegen. Kindheit, Familie, Anekdoten, Liebesabenteuer, Rückschläge, Schwächen. Ihre Gedanken überschlugen sich fast vor lauter Ideen, die sich in das ausgehungerte, gelangweilte Hirn stürzten. Ach, wie hatte sie das vermisst! Die letzten Jahre, festgefahren in der Monotonie des Bordells war sie tumb geworden und eingerostet. Da freuten sich die langjährig vernachlässigten Gehirnwindungen wieder etwas zu tun zu bekommen! Manchmal wünschte sich Skadi vielleicht sogar, vollkommen in solch einer Charakter-Geschichte aufgehen zu dürfen, ein anderes Leben ihr eigen nennen zu können, nicht festzuhängen in den dunklen Spinnweben ihrer Schattenexistenz, die nur geprägt war von Leid, Mord und Geheimnissen. Wenn sie nur an einer Kreuzung in ihrem Leben anders abgebogen wäre, nur eine andere Entscheidung getroffen hätte, nur einem anderen Weg gefolgt wäre, vielleicht hätte sie jetzt eine ganz andere Zukunft vor sich, eine voller Licht und Wärme und Fröhlichkeit! Aber stattdessen wurde sie von Grausamkeiten getrieben und von Bitternis angezogen. Außer Belisarius. Aber selbst das einzig Schöne in ihrem Leben war teuflisch und dämonisch, ein Meister der Manipulation, niemand, mit dem man einen gemütlichen Lebensabend planen könnte. Andererseits, und dieses Gefühl gewann dann doch meist die Oberhand, fand sie gerade diese Gedanken auf Dauer furchtbar langweilig und ermattend. Wie stupide und stumpfsinnig musste es doch sein jeden Tag das gleiche zu tun und sich nur in Belanglosigkeit zu ergehen, ohne Sinn für Abenteuer und Wagemut. Nein, dann doch lieber die Ungewissheit des Morgens kitzeln spüren, die drohende Frage des eigenen Überlebens immer unbeantwortet wissen.
Und sie genoss es auch ihre Rolle zu spielen, die sie sich selbst ausgedacht hatte, Menschen hinters Licht zu führen und zu sehen, wie weit sie die Täuschung dehnen konnte. Obwohl, gerade hier war es wirklich nicht mehr als eine freudige Alltagsunterhaltung für Skadi, es hatte keinen tieferen Sinn oder gar ein deutliches Ziel. Ihr war einfach nur langweilig und die junge Sommerländerin ihr gegenüber bot ihr einfach die nötige Zerstreuung, für die sie ihr insgeheim sehr dankbar war. Mit einem offenherzigen, entwaffnend wohlgesinnten Lächeln blieb ihr funkelnd, dunkler Blick auf Rajani liegen, als diese sich für einen Besuch beim vorgeschlagenen Schneider entschied. "Sehr gern, Rajani. Die Freude deiner Bekanntschaft ist ganz auf meiner Seite" nickte sie in Erwiderung des kleinen Knicks, der sie nur noch mehr als Palastbewohnerin und Adelsgesellschafterin identifizierte. "Ich hoffe, du findest dort etwas Schönes, aber bisher hat mit Rufinius noch nie enttäuscht. Wollen wir gleich los oder bist du anderwertig gebunden?" Vielleicht gar nicht so schlecht, vielleicht könnte sich auch Skadi noch ein wenig neue Kleidung machen lassen für ihre Reise in den kalten Norden, wobei, dafür sollte sie sich wohl einen passenderen Schneider suchen, keinen, der auf die edleren Geschmäcker der wärmeren Gefilde spezialisiert war.
Eine Unterhaltung im geschäftigen Trubel des Marktplatzes war schwierig, abgesehen davon, dass man dauernd irgendwem im Weg rumstand und nicht nur einmal unsanft angerempelt oder zur Seite gestubst wurde. Doch kaum, dass Skadi nach den Geheimnissen des Sommerlandes fragte, blühte die Wüstenblume unter der Sonne Castandors regelrecht auf, strahlte herrlich und doch auch voller wehmütiger Sehnsucht nach der Heimat. Ein wirklich hübsches Pflänzchen, das hier in fremde Erde gesteckt wurde. Und Skadis Nase hatte sie nicht getäuscht. Was für ein Zufall, dass sie unter all den Fremden und Einheimischen gerade auf eine Gesellschafterin der neuen Prinzessin getroffen war! Vielleicht könnte ihr das zukünftig nur von Nutzen sein, man wusste ja nie, wohin sie der politische Sturm des drohenden Kriegsunwetters sie noch wehen würde. "Bleibst du nicht dauerhaft in der Nähe unserer lieben Prinzessin? Ich muss zugeben, ich bin schon ganz neugierig auf die Hochzeitsfeierlichkeiten! Sowas hat man ja nicht alle Tage und noch dazu so eine wunderhübsche junge Frau, die in unsere einfache Hauptstadt einen Hauch von Exotik bringt. Ach, das bringt einen frischen Wind in die alten Gemäuer des Königspalastes. Aber ich befürchte, sie wird alle Unterstützung brauchen sich hier zurecht zu finden und ein paar bekannte Gesichter in ihrem Umfeld werden ihr sicherlich gut tun. Ich kann mir nicht vorstellen ganz allein in einem fremden Land, ohne einen Freund, nein, das muss schrecklich sein!" Was für eine Lüge! Wie oft war sie schon mutterseelenallein irgendwo in Arcandas gewesen und hatte kaum ein Problem damit sich anzupassen, zurechtzufinden oder gar neue Bekanntschaften aufzubauen. Sie war am liebsten allein, abgesehen von Belisarius.
"Du bist wirklich mutig, dass du alles was dir lieb ist zurück lässt und dich auf so ein Abenteuer einlässt! Ich bewundere sich, das könnte ich nicht. Stell dir vor, meine Mutter nie wieder sehen oder meine Bruder! Nein, daran will ich gar nicht denken." schüttelte sie sich gespielt, als würde ihr ein kalter Schauer über den Rücken laufen. Ein wenig Honig ums Maul schmieren hatte noch nie geschadet. Das konnte gern mal die Zunge lockern, wenn man das Ego ein wenig streichelte. "Das würdest du tun? Aber die Reise ist doch wirklich gefährlich, oder nicht? Und warum bräuchte ich eine Tarnung? Würde man mir denn sonst... an den Kragen gehen?" unterstützte sie den geschreckten Gesichtsausdruck mit einer Hand an ihrer Kehle. "Vielleicht bleib ich doch lieber hier." krächzte sie etwas tonlos. Wieder ein kurzes Schütteln, gefolgt von einem tiefen Seufzen, der den Themenwechsel begleitete. Jetzt musste sie nur das Richtige sagen, eine Tätigkeit, die unauffällig genug war um nicht einfach zu überprüfen war, aber dennoch gut genug bezahlt war, um die feinen Stoffe rechtzufertigen. Sollte sie ein Handwerk wählen oder doch etwas ominöseres wie Schausteller oder sowas? "Ich bin eine Gelehrte, wenn euch das etwas sagt. Ich unterrichte an der Akademie für junge Schüler und nebenbei verdiene ich mir auch noch als Privattutorin von reichen Zöglingen etwas dazu." das war unverfänglich genug, denn sie bezweifelte, dass Rajani je in die lokalen Bildungseinrichtungen schnüffeln gehen würde. "Denkst du, das könnte nützlich sein? Irgendwie wäre es schon sicherlich spannend auch etwas über Matariyya zu erfahren, danach fragen mich meine Schüler immer wieder mal, aber hier in Castandor... naja, das Sommerland ist doch weit weg und irgendwie steht davon nicht viel am Stundenplan." Vielleicht konnte sie so der hübschen Rajani noch ein paar Details über das sommerländische Königshaus entlocken.
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Land des Königs |
Rajani Parikh |
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Alter |
22 |
Beruf |
Gesellschafterin |
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Kings Portal |
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Ledig |
User |
Nessi |
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29-11-2024, 16:01 - Wörter:
Während die beiden Frauen in Bewegung blieben, um nicht mehr böse Blicke als unbedingt nötig einzuheimsen, lauschte die Dunkelhaarige aufmerksam den Worten ihrer neuen Bekanntschaft. Und zugegebenermaßen hing sie an ihren Lippen, wie ein junges Mädchen, das den Märchen ferner Länder lauschte. " Ich bin die meiste Zeit in der Nähe von Prinzessin Naila, ja. Aber ein bisschen Zeit am Tag habe ich auch für mich und da mich schon immer andere Kulturen interessiert haben, war es naheliegend mich mal aus dem Schloss zu stehlen", plapperte sie unverfänglich darauf los und grinste die andere Frau vielsagend an. Natürlich war Rajani nicht im Schloss eingesperrt, aber sie wusste um die Sorgen, die sich ihre Freundinnen immer um sie machten, wenn sie alleine auf den Markt zog. Wobei - wirklich alleine war sie ja sowieso nie. Nachdem sie ein einziges Mal in Dharan al-Bhar einen Ausflug mit einem schwarzen Kapuzenmantel gemacht hat, bei dem sie sich von ihren Wachen weggeschlichen hat, waren die Männer noch aufmerksamer, als zuvor. Man ließ sie kaum aus den Augen, obwohl sie allen versichert hat so etwas nie wieder zu machen, nachdem sie in die ganzen besorgten Gesichter geblickt hatte. Einen verstohlenen Blick warf sie auf die zwei Männer, die den Frauen hinter her liefen und die Umgebung im Blick behielten. Rajani mochte ihre Wachen, auch wenn sie nicht besonders gesprächig waren, doch manchmal wäre ein kleiner Spaziergang völlig alleine auch mal schön.
" Also mit einem Hauch Exotik können wir wohl alleine dienen, wenn ich mir so die Menschen hier in Castandor ansehe", murmelte Rajani grinsend und stupste mit ihrem Ellenbogen in Richtung Iulia. Obwohl sie hier definitiv nicht die einzige Sommerländerin war, drehten sich doch einige Köpfe in ihre Richtung um, als sie auf dem Weg zum Schneider der jungen Frau waren. " Aber es ist alles andere als schrecklich hier! Ihr dürft das nicht so schwarz sehen", fing die Parikh wieder an zu erzählen und untermalte alles was sie sagte mit ausladenden Gesten. " Natürlich ist es schade die Familie so weit zurück zu lassen, aber es gibt so viele tolle und nette Menschen in den anderen Ländern, so viel zu entdecken und Neues zu lernen. Ich habe zum Beispiel das aller erste Mal Wein in meinem Leben erst hier in Castandor getrunken. Und ich frage mich gleichzeitig, wie ich dieses leckere Getränk mein Leben lang verpassen konnte", erzählte sie wild darauf los und schritt weiter beständig neben ihrer neuen Bekanntschaft her. Sie vetraute darauf, dass man sie in Richtung Schneider führte. Dass sie die Andere gar nicht kannte und sie sie sonst wo hätte hinführen können, das bedachte Rajani gar nicht. Sie war freundlich und zuvorkommend von ihr, so etwas Schlechtes konnte sie der jungen Frau gar nicht zutrauen! Ihr Lächeln schien so ehrlich und interessiert, dass jegliche Bedenken mit den ersten paar gefallenen Sätzen verschwunden waren. Typisch Rajani. Glücklicherweise waren ihre Wachen mit etwas mehr Misstrauen gesegnet, als sie.
" Eine Gelehrte?", fragte die Sommerländerin mit plötzlich noch größeren Augen und blieb für einen kurzen Moment wie angewurzelt stehen. Umgehend wurden ihr Flüche und gemurmelte Beleidigungen an den Kopf geworfen, was sie innerhalb weniger Sekunden dazu verleitete schnell wieder zu Iulia aufzuschließen. " Oh, Naila würde sich bestimmt riesig freuen eine Gelehrte zu treffen", sinnierte sie verzaubert vor sich hin und plante direkt schon ihre gemeinsame Reise bis nach Matariyya. " Du brauchst dir überhaupt keine Sorgen zu machen, die Reise bis ins Sommerland ist gar nicht so gefährlich, wie man immer erzählt. Wir sind auf einem riesigen Schiff über den Ozean geschwommen und den Rest haben wir mit gemütlichen Kutschen zurück gelegt. Allerdings weiß ich gar nicht, ob überhaupt noch mal eine Reise in die Heimat geplant ist... Ich glaube, das hier ist jetzt unser zu Hause und das wird noch sehr lange dauern, bis wir noch mal die matariyyanische Sonne zu Gesicht bekommen", erzählte sie unverfroren darauf los und überlegte zwischendurch immer wieder, ob das stimmte, was sie von sich gab. Es war nie die Rede davon zurück zu reisen. Immer, wenn Naila und Rajani über ihre gemeinsame Zukunft im Großkönigsland gesprochen haben, klangen die Worte sehr endgültig. " Aber wenn du Fragen über das wunderschöne Land im... Norden hast" - Rajani stockte kurz, denn ehrlicherweise hatte sie keine Ahnung, in welcher Himmelsrichtung ihre Heimat lag. Sie brachte die ganzen Begriffe sowieso immer durcheinander... " - dann sag mir gerne jederzeit Bescheid. Ich erzähle dir alles, was ich weiß", entgegnete sie mit erhobenem Zeigefinger, als wäre Letzteres eine unangenehme Drohung. Das schallende Lachen, was sich danach zwischen ihnen ausbreitete, war jedoch der Beweis für das Gegenteil.
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Unregistered |
Skadi Lykgaard |
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16-12-2024, 23:44 - Wörter:
Skadi tat freundlich interessiert, als sie mit der neuen Bekanntschaft, deren Hautton der ihren verdammt ähnlich war, durch die Marktreihen schlenderte. Die durchaus gut gebauten Wachen folgten ihnen in gebührendem Abstand. Wie dumm nur, dass die beiden zu viel Rüstung anhatten, als dass man ihre körperlichen Vorzüge besser in Augenschein nehmen könnte. Dennoch erlaubte sich Skadi immer wieder mal einen schielenden Blick aus den Augenwinkeln, versuchte dennoch die eine oder andere Einzelheit erkennen zu können. Ihre Ohren blieben allerdings aufmerksam gespitzt bei Rajani. “Das ist sicherlich eine besonders ehrenvolle Aufgabe, oder? Die Prinzessin verlässt sich wohl auf euch, sie ist ja sonst so ganz allein hier in einem fremden Land, nicht wahr?“ schmierte Skadi der jungen Gesellschafterin ein wenig Honig ums entzückende Mäulchen. “Seid ihr denn schon lange in ihrem Dienste?“ verbarg auch Sakdi ihre Neugier nicht. Wer weiß, was das entzückende Mäulchen noch so ausplappern würde. Gesprächig war die Gute ja durchaus. Vermutlich juckte es ihr schon unter den Fingern sich auch mal mit jemand anderem unterhalten zu dürfen als mit den ewig gleichen Gänsen um die Prinzessin am Hofe. Noch ein wenig locken und motivieren, vielleicht kamen da noch ganz nützliche Informationen hervor.
Kichernd stubste Skadi Rajani ein wenig zurück. Manchmal tat es auch wirklich gut, einfach nur unbeschwert herum zu blödeln, Mädchen zu sein, den Tag zu genießen und nicht an die herandrohenden Schwierigkeiten zu denken. Das Wetter dafür war ja fast zu perfekt. “Glaubt ihr wirklich, dass wir so auffallen? Also wenn uns die Geharnischten nicht folgen würden, würden wir wohl in der Masse untergehen!“ kicherte Skadi und deutete schelmisch auf die Wachen. “Wobei…“ säuselte sie fast ein wenig verlegen spielend. “Ihr seid schon sehr hübsch anzusehen, da drehen sich sicherlich viele Männerkopfe nach euch um!“ räusperte sie sich und wechselte dann schnell wieder das Thema “Ich mag es hier auch, das mag ich gar nicht leugnen. Habt ihr denn viel Familie? Ihr könnt ihnen doch schreiben, nicht wahr? So in Kontakt zu bleiben ist doch auch ganz schön. Immer wieder von ihnen zu hören, dass es ihnen gut geht und von den eigenen Abenteuern zu erzählen. Das freut sie sicherlich auch.“ vorsichtig bugsierte Skadi das junge Mädchen nun hinaus vom Markt. “Da nach links“ und stellte gleichzeitig sicher, dass auch die Wachen ihnen folgten. “Das stimmt. Wein ist wirklich ein herrliches Getränk! Aber nur Vorsicht, es steigt einem leicht zu Kopf und kann ganz schnell die Hemmungen lösen. Wie immer ist es glaub ich ein guter Rat, ihn mit Maßen zu genießen.“ man sah ja am Beispiel des Königs Castellanos, was mit einem einst stattlichen Mann passieren konnte, wenn der Wein grenzenlos floss. “Aber was trinkt man denn bei euch daheim, wenn man ein Fest feiert oder anstoßen will?“ regte Skadi Rajani neuerlich dazu an, einfach mal weiter mit lockerer Zunge zu plaudern. “Wir sind gleich da, ich hoffe es ist euch nicht zu abseits und ihr habt euch den Weg gemerkt, solltet ihr mit der Qualität zufrieden sein und wieder kommen wollen.“ deutete sie weiter in eine Nebengasse, in der zahlreiche Schaufenster diverse Waren anboten. Und auch wenn hier weniger los war als auf dem Markt, so waren auch hier einige eifrige Einkäufer unterwegs.
“Denkt ihr?“ tat Skadi vollkommen erstaunt. “Es gibt doch nichts schöneres als die nächste Generation an Kindern mit dem Wissen unserer Welt zu begeistern. Wenn man das Strahlen in ihren Augen sieht, wie gierig sie jede Information aufsaugen, da geht einem das Herz auf!“ so… ein… Unfug… Skadi konnte die wadenhohen Rotzbiester nicht ausstehen. Ein Muttergefühl hatte sich bei ihr nie eingestellt. Weder wollte sie eigene, noch wollte sie fremde in ihrer Nähe haben. Lästige Quälgeister, sonst nichts. “Interessiert sich eure Prinzessin denn für Wissenschaften oder Literatur? Oder bevorzugt sie Geschichte, Biologie oder Sprachen?“ jauchzte Skadi auf, als wäre sie sichtlich begeistert davon vielleicht der Prinzessin begegnen zu dürfen. Aber das würde wohl nichts werden. In Kürze ging es für sie in den Norden, ins Winterland, hinein in die bittere Kälte. Trotz der ungemütlichen Situationsveränderung überwiegte in Skadi doch vor allem die Freude auf ein Abenteuer gepaart mit den kitzelnden Tentakeln der Gefahr.
“Auf einem SCHIFF???“ quakte Skadi hübsch entsetzt. “Oh nein, nein, nein. Ein Schiff, das trau ich mich doch nicht. Das wackelt doch ganz furchtbar, da wird einem ja schlecht! Und dann eingesperrt auf so engem Raum, mit lauter Männern, für was weiß ich wie lange. Und dann kommt etwa noch ein Sturm! Das ist doch furchtbar!“ schlug sie sich die Hand auf die Brust und schauderte leicht. “Da bleib ich doch lieber hier in Castandor und genieße den Wein.“ kicherte sie und blieb vor einem Laden stehen, vor dem ein kleiner Tisch mit exzellenten Stoffproben bestückt war. “Ich denke, ihr werdet euch bald gut zurecht finden hier in King’s Portal. Und wenn ihr Hilfe braucht, so stehe ich euch gern zur Verfügung.“ ach, welch nichtssagende Floskel, die vermutlich nie zur Anwendung gebracht werden würde, auch wenn Skadi nicht schon mit einem Fuß aus der Stadt wäre. Die ungeschickte Naivität der kleinen Gesellschafterin war wahrlich drollig, nein, herzallerliebst. Belehrend hob nun auch Skadi den Finger und deutete in die entgegengesetzte Richtung. “Euer Land ist im Süden, dort wo die Sonnte den Horizont küsst. Im Norden liegt der Schatten von Eis und Schnee. Dorthin würde ich euch nicht raten zu reisen, das ist wirklich bitterkalt.“ stimmte Skadi schließlich in das befreiende Lachen ein. “Wir sind da. Bitte, seht euch um. Ich hoffe, ich habe euch nicht zuviel versprochen.“
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Land des Königs |
Rajani Parikh |
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Alter |
22 |
Beruf |
Gesellschafterin |
Wohnort |
Kings Portal |
Stand |
Ledig |
User |
Nessi |
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21-01-2025, 16:45 - Wörter:
Auch wenn die junge Gesellschafterin immer zuerst davon ausging, dass man ihr nichts Böses wollte, schien ihr die übertriebene Freundlichkeit ihrer neuen Bekanntschaft doch ein wenig suspekt zu sein. Mittlerweile waren ihre Antworten ein kleines bisschen kürzer ausgefallen, doch jedes Mal, wenn sie wieder vor Komplimenten ganz rote Ohren bekam, erschien trotzdem ein strahlendes Lächeln auf ihren Lippen. Rajani war ganz offensichtlich hin und weg von der jungen Frau und hatte das Gefühl mit ihr auf einer Wellenlänge zu sein, doch sie erinnerte sich noch gut an die Worte, die nicht nur ein Kindermädchen an sie in jungen Jahren gerichtet hatte. Oft - eigentlich ständig - hat man ihr eingebläut nicht zu viel über die privaten Dinge der Prinzessin zu erzählen, schließlich konnte jede noch so kleine Information im schlimmsten Fall gegen sie verwendet werden. Vielleicht - da war sich die Sommerländerin ehrlicherweise gar nicht so sicher - war es schon zu viel gewesen zu verraten, dass sie im Dienste von Naila hier in Castandor war. Ein kleines Mundverziehen war jedoch die einzige Reaktion, die sie sichtbar auf ihre eigenen Gedanken gab. Manchmal ärgerte sie sich fast selbst über ihr loses Mundwerk und hätte am liebsten das Thema direkt ausschließlich auf ihre neue Weggefährtin gelenkt. Diese verstand sich jedoch hervorragend darin ihr Honig ums Maul zu schmieren, sodass Rajani gefühlt alle paar Sekunden wieder vergaß, dass sie ihr eigentlich nicht zu 100% über den Weg trauen wollte.
Fragen über Fragen prasselten auf die junge Parikh ein, sodass sie am Ende eines Satzes schon wieder die Frage von kurz zuvor vergessen hatte. Als müsse sie sich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren schüttelte sie kurz den Kopf. Sie versuchte ein bisschen Ordnung in das altbekannte Gedankenchaos zu bekommen. "Also natürlich kann ich meiner Familie jederzeit schreiben, aber der Brief muss genauso per Schiff nach Matariyya gebracht werden, wie die Menschen. Dementsprechend lange dauert dieser Schriftverkehr, aber... Wenn ich ehrlich bin finde ich Briefe schreiben sowieso nicht so toll", erzählte sie beinahe schuldbewusst und zuckte mit den Schultern. Dass Rajani nicht besonders gut lesen, geschweige denn schreiben konnte, behielt sie an dieser Stelle einfach für sich. Natürlich gab es genug Diener und Dienerinnen, die ihr einen Brief schreiben konnte, doch wenn sie noch mehr über die Details im königlichen Palast auspackte, dann konnte sie die Iulia auch direkt mit hinein nehmen... Und sie wusste jetzt schon, dass die Wachen das nicht gutheißen, vermutlich nicht einmal erlauben würden. Also beschränkte sie sich einfach auf die halbe Wahrheit.
Beinahe etwas verloren trippelte die Gesellschafterin hinter der Dunkelhaarigen her und schien nach wenigen Metern schon das Interesse verloren zu haben, wurde dann jedoch wieder etwas fokussierter, als sie endlich an ihrem Ziel ankamen. Tatsächlich lag die Schneiderin ziemlich abgelegen, wenn man den Marktplatz als Zentrum ansah, doch dass die vielen Stimmen nun endlich mal verstummt sind fand sie überraschend angenehm. Normalerweise konnte es ihr kaum zu laut und zu voll sein, doch dieser Markt war echt noch einmal eine andere Herausforderung. Die Menschen waren so... wild. Sie rochen teilweise eher unangenehm, sie schubsten einander nach vorn und zurück, versuchten sich mit ausgebreiteten Ellenbogen einen Platz an den beliebtesten Ständen zu sicher und nahmen keinerlei Rücksicht auf edle Kleidung oder fremde Menschen. Das gefiel Rajani alles nicht so gut.
Bei der nächsten Nachfrage wo denn die Interessen von Prinzessin Naila liegen, zuckte sie nur viel- und gleichzeitig nichtssagend mit den Achseln. Sie wollte nicht mehr über Freundin sprechen, dabei konnte sie es eigentlich nur falsch machen. Glücklicherweise war Iulia allerdings schnell von der Tatsache abgelenkt, dass sie niemals auch nur einen Fuß auf ein Schiff setzen würde. "Hm, dann wird es mit den Abenteuern bei uns im Sommerland aber sehr schwierig", entgegnete sie gespielt nachdenklich, so als gäbe es noch eine andere Möglichkeit dort hin zu reisen. "Ich bedanke mich für eure Gastfreundschaft. Ich werde sicher noch mal darauf zurück kommen", erklärte Rajani vor Freude strahlend.
Die nächsten Minuten verstrichen überraschend ruhig, nachdem beide Frauen sich in die Schönheit der Stoffe verloren hatten. Ein wenig kicherten sie noch über den verschrobenen Verkäufer, unterhielten sich in gedämpfter Sprache über Kleider und Schmuck, ehe sie nach einiger Zeit wieder getrennte Wege gingen. Rajani fühlte sich beinahe ein bisschen ausgebrannt, aber gleichermaßen erfüllt von Freundlichkeit. Die meisten Menschen waren ihr auf dem Marktplatz nicht besonders freundlich gegenüber gewesen, sodass sie den Rest des Tages noch in der Dankbarkeit für die junge Iulia Malaspina schwelgte.
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