Heimatlose |
Caeus Valerius |
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28-11-2024, 20:28 - Wörter:
Ein vages Lächeln spielte um die Lippen des Söldneranführers, während er Zariyah weiterhin mit unverwandtem Blick beobachtete. Ihre Bewegungen hatten etwas Hypnotisches, eine bewusste Langsamkeit, die mehr versprach, als sie zeigte. Das Wasser kräuselte sich leise, als sie zu ihm stieg, ihre Haut im flackernden Licht der Öllampen wie schimmernde Bronze.
Als sie sich geschmeidig auf seinem Schoß niederließ, spürte er, wie sich jede Faser seines Körpers anspannte, nur um sich im nächsten Moment wieder zu lösen. Ihre Wärme, das sanfte Gewicht ihres Körpers auf seinem – es war, als hätte sich die ohnehin dichte Luft um sie herum noch mehr aufgeladen. Caeus konnte fühlen, wie das Verlangen in ihm aufstieg, ein wilder, vertrauter Sturm, der jedoch diesmal eine seltsame Ruhe in seinem Zentrum trug. Natürlich begehrte er sie – wie könnte er auch nicht? Ihre feingliedrige Silhouette, so nah und doch nicht nah genug, die unerschütterliche Gewissheit in ihren Bewegungen, die ihn wissen ließ, dass sie sich ihrer Macht vollkommen bewusst war. Sein Lächeln vertiefte sich leicht, seine Hände glitten auf ihre Hüften, sanft, aber einen Hauch besitzergreifend. „Daran hege ich keinen Zweifel“, murmelte er, seine Stimme ein raues Flüstern, das kaum über das leise Plätschern des Wassers hinwegdrang. Ihre Berührungen waren wie ein Versprechen – sanft, doch voller Nachdruck, als würden sie ihm nicht nur die Haut, sondern auch die Schichten darunter entblößen. Ein heißer Schauer lief über seinen Körper, begann dort, wo ihre Fingerspitzen die nasse Wärme des Wassers mit der Hitze ihres Tuns vermischten, und zog sich wie eine Welle durch jeden Nerv.
Caeus' Hand glitt langsam entlang der zarten Linie ihrer Wirbelsäule, seine Fingerspitzen federleicht, fast wie ein Hauch, der sich seinen Weg suchte. Jede Berührung schien ein neues Beben in der Luft zu hinterlassen, als würde er mit jedem Zentimeter mehr von ihrer Stärke und Zerbrechlichkeit zugleich spüren. Seine Finger verharrten schließlich in ihrem Nacken.
Sein Blick suchte den ihren, dunkel und undurchdringlich, doch ein unausgesprochener Funke lag darin, ein Feuer, das langsam und unaufhaltsam brannte. Es war, als wollte er in ihre Seele blicken, in die Tiefen, die sie vor den meisten verbarg, und doch ließ er sie entscheiden, ob sie sich wirklich öffnen wollte.
Mit der anderen Hand schob er ihre Hüfte tiefer, kleine Wellen taten sich auf, seine Berührung, seine Bewegungen fordernd und verlangend. Aber langsam. Genüsslich. Er scheute nicht seine Begierde zu zeigen, geschweige denn, sie an jener teilhaben zu lassen. Der Grund, warum er ursprünglich hierhergekommen war, zeigte sich in diesem Moment, doch jetzt fühlte sich das Ziel fast trivial an. Es ging nicht um die stumpfe Befriedigung eines Triebes. Sie war es, die ihn aus dem Gleichgewicht brachte, ihre Nähe, ihre Bereitschaft, sich ihm zu stellen, nicht nur körperlich, sondern auch in der Spannung, die zwischen ihnen vibrierte. Es war keine einfache Begegnung mehr, kein Geschäft, kein Ziel. Zariyah hatte sich zur Essenz des Moments gemacht, und er wusste, dass nichts davon eine bloße Nebensache war – nicht ihre Berührungen, nicht sein Verlangen, und vor allem nicht das, was unausgesprochen zwischen ihnen wuchs.
Und so behandelte Caeus den Moment mit einer Mischung aus Respekt und Genuss. Es war ein langsames, bewusstes Innehalten, als würde er sich erlauben, jeden Atemzug, jede Berührung, jede Regung in ihrem Gesicht in sich aufzunehmen, wie ein Schatz, den man nicht eilig an sich reißt, sondern mit Bedacht würdigt.
Es war ihr Verdienst, dass dieser Augenblick für ihn mehr wurde als eine bloße Ablenkung oder eine Episode im Strom seiner rastlosen Tage. Sie hatte eine Fähigkeit, die ihn selten traf: Sie hinterließ Spuren – nicht auf seiner Haut, sondern in seinem Verstand, in der Tiefe seines Wesens, wo nur wenige jemals hingelangt waren. Es gab nicht viele Frauen – oder Menschen überhaupt – die ihn so zu fesseln vermochten, und Caeus wusste das. Seine Hände, die sonst so sicher ein Schwert führten, zogen sich zurück, nur um erneut die Konturen ihrer Silhouette zu erkunden, bedächtig und zugleich verlangend, als wolle er diesen Moment in seiner Vollkommenheit festhalten. Er respektierte sie für das was sie war und was sie bereit war ihm zu zeigen.
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Zariyah Silk |
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29-11-2024, 17:12 - Wörter:
Zariyah spürte, wie die Atmosphäre sich weiter verdichtete, sich subtil veränderte, als Caeus‘ Hände auf ihre Hüften sanken. Sein Griff war fest, aber nicht fordernd, eher ein Angebot als eine Forderung, und sie ließ es zu, seine Berührung wie eine leise Versicherung des Genusses gegen ihre Haut. Sie lehnte sich ein wenig zurück, um seinen Blick zu suchen; nur ein winziges Stück, um die Kluft zwischen ihren Leibern nicht zu groß werden zu lassen. Sein Blick, schwer und durchdringend, war wie ein Versprechen, das sich in ihrer Seele verankerte und sie mit einer Welle von Wärme durchströmte. Ihre Atmung vertiefte sich diskret, während sie die Intensität seiner Gegenwart auf sich wirken ließ. Caeus Valerius war ein Mann von Kraft und Dominanz, doch in diesem Moment schien er etwas von sich preiszugeben, das nicht in seinen Muskeln lag, sondern tiefer – in den stillen Abgründen seines Wesens. Und Zariyah, die es gewohnt war, sich mit einer feingesponnenen Maske vor den Blicken der Welt zu schützen, fühlte, wie dieser Mann sie auf so vielen Ebenen entkleidete, ohne dass er ein Wort sprach oder eine Geste machte, die über das hinausging, was die Situation verlangte.
Sie neigte ihren Kopf, ihr Haar, zu unzähligen feinen Zöpfen geflochten, floss wie dunkle Seide über ihre Schulter, umrahmten die sanften Hügel ihrer Brüste, als ihre Finger sanft über seinen Kiefer glitten. Ihre Berührung war eine Antwort, ein Echo auf die Wärme, die er in ihr auslöste. Die Spitzen ihrer Finger ruhten für einen weiteren Moment an seinem Hals, fühlten den Rhythmus seines Pulses, ein starkes, unverfälschtes Zeichen von Leben unter seiner Haut. Und dann, als er ihre Hüften lenkte, spürte sie ihn – nicht nur die physische Reaktion seines Körpers, sondern die Art, wie sein Atem schwerer wurde, wie er sich ein klein wenig nach vorne lehnte, als könne er die Distanz zwischen ihnen nicht länger ertragen. Eine leise Röte schlich sich auf Zariyahs Wangen, intensivierte ihren bronzenen Teint, ein flüchtiges, verräterisches Zeichen, das sie sonst nie zugelassen hätte. Doch in diesem Moment, in diesem winzigen Universum, das sie beide schufen, konnte sie nicht anders. Ihre Fingerspitzen glitten zurück zum Haaransatz in seinem Nacken, die seidigen Strähnen zwischen ihren Händen wie ein Netz, das sie beide hielt. Die Berührung war intim, zärtlich, und doch versprach sie eine Tiefe, die selbst sie nicht ganz verstand.
Die rohe Kraft seiner Hände, die gleichzeitig zurückhaltend und verlangend waren, spürte sie nur zu deutlich, als er ihren Nacken umschloss. Sein Griff drückte keinen Anspruch aus, sondern ein Bedürfnis, das er nicht leugnete. Ihr Körper reagierte instinktiv, versteifte sich für den Bruchteil einer Sekunde ob der ungewohnten Geste, bevor er sich vollständig entspannte, ihre Bewegungen flüssig und voller unausgesprochener Zuneigung, gleich dem Wachs der sie umgebenden Kerzen. Zariyah fühlte die Hitze zwischen ihnen aufsteigen, eine Welle, die sich ausbreitete und das Wasser, das sie umgab, beinahe unwichtig erscheinen ließ. Ihre Bewegungen wurden langsamer, ihre Berührungen intensiver, als wollte sie die Zeit zwingen, stillzustehen. Das flackernde Licht der Stundenkerze warf mahnendeSchatten auf die Wände, während sie sich noch näher zu ihm neigte, die Wärme seines Atems auf ihrer Haut spürte. Jede Bewegung ihrer Finger über seine Schultern, seinen Nacken, war eine ungesagte Einladung, ein stummes Eingeständnis, dass sie mehr wollte, mehr brauchte, als sie jemals zuzugeben gewagt hätte. Zariyah war sich ihrer Rolle durchaus bewusst – der Profession, die sie in diese Situation geführt hatte. Doch diese Grenzen schienen in diesem Moment zu verschwimmen. Es war nicht mehr nur eine Rolle, die sie spielte, nicht mehr nur ein Schauspiel, das sie aufführte. Sie fühlte sich, als würde sie ihm etwas Echtes geben, etwas, das aus den tiefsten Winkeln ihres Wesens kam und das sie kaum benennen konnte. Ihre Brust hob und senkte sich in ruhigen, aber aber zunehmenden abflachenden Zügen, ihre Augen suchten die seinen, und für einen Moment blieb alles um sie herum stehen.
Seine Berührung, die so zielsicher und doch respektvoll war, ließ sie erzittern, ein leises, fast unmerkliches Beben, das sich durch ihren Körper zog. Ihre eigenen Hände zögerten nicht mehr, fanden den Weg über die Berge und Täler seiner Brust, folgten der Kraft, die darunter pulsierte, und ruhten schließlich an seinem Herzen. Dort verweilten sie, fühlten das Schlagen, das ihren eigenen Herzschlag zu spiegeln schien. Sie lehnte sich noch ein wenig näher, schmiegte sich nun beinahe an ihn, bis ihre Lippen den Winkel seines Mundes berührten. Ihre Worte, als sie sprach, waren ein atemloses Flüstern, das die Luft zwischen ihnen kaum durchbrach: „Es gibt Augenblicke, in denen ich denke, dass dies mehr ist als nur ein Spiel.“ Und dann ließ sie es geschehen. Jegliche Distanz löste sich auf, ihre Nähe vertiefte sich, als hätte sie eine unsichtbare Linie überschritten, von der sie wusste, dass es kein Zurück mehr gab. Ihr Körper lehnte an seinem, die Spannung zwischen ihnen ein Funkenschlag, der jeden Gedanken, jede rationale Zurückhaltung hinwegfegte. Es war nicht nur Verlangen, sondern ein Moment, der von einer seltsamen, unerwarteten Ehrlichkeit erfüllt war, von der sie wusste, dass sie sich in diesem Moment nicht nur körperlich, sondern auch auf einer Ebene öffnete, die sie lange vor der Welt verborgen hatte. Und Caeus, dessen Stärke sie spürte, dessen Präsenz sie überwältigte, war der Erste, der diese verborgene Seite wirklich sah – und vielleicht auch der Erste, der sie tatsächlich berührte.
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29-11-2024, 20:28 - Wörter:
Caeus konnte den Hauch von Röte nicht übersehen, der sich wie ein zarter Schleier über Zariyahs Wangen legte. Es war eine einfache, fast unscheinbare Reaktion, doch in ihm löste sie eine Flut aus – eine heiße Welle, die ungebremst durch seine Adern rauschte. Seine Hand löste sich langsam von ihrer Hüfte, seine Fingerspitzen suchten die sanfte Hitze, die ihre Wangen zierte, und glitten behutsam darüber. Die Berührung war leicht, kaum mehr als ein Streifen, und doch schien sie in die Tiefe zu greifen – zu etwas, das er weder benennen noch verstehen konnte. Oder wollte.
Er atmete ein, tief und langsam, als wolle er den Moment in sich aufnehmen, jeden flüchtigen Augenblick festhalten. Für diesen Moment zerging er – der Söldneranführer, der Kämpfer, der Mann, der weder Zeit noch Geduld für Romantik hatte. Er, der niemals das Versprechen von Zärtlichkeit gegeben hatte, weder den Frauen, die er gekauft, noch denen, die er verführt hatte.
Doch Zariyah... sie war anders. Sie entzündete etwas in ihm, etwas Rohes, Echtes. Seine Berührungen waren rau, das ließ sich nicht leugnen, eine Spur seiner Natur, die er nie ganz ablegen konnte. Und doch war da etwas – eine Zärtlichkeit, die sich in den Linien seiner Bewegungen verbarg, in der Sorgfalt, mit der er ihren Körper bedachte. Es war, als würde er sie mit seinen Händen lesen, als wäre sie ein Buch, dessen Seiten er mit Ehrfurcht umblätterte, um nichts zu verpassen.
„Du machst es einem Mann nicht leicht.“, murmelte er, seine Stimme ein raues Flüstern, das die Spannung des Augenblicks trug. Er bemerkte die kurze Anspannung die durch ihren Körper ging als er ihren Nacken packte. Sein Griff lockerte sich kaum merklich. Seine Finger verweilten derweil auf ihrer Wange, der Kontrast seiner rauen Haut gegen ihre weiche beinahe greifbar. „Doch vielleicht sollte es auch nicht leicht sein.“, seine Hand glitt von ihrem Nacken hinunter auf ihre Hüfte, zog sie verlangend näher.
Ihre Berührungen waren eine stumme Einladung, der Caeus nur allzu bereit war zu folgen. Sein Oberkörper spannte sich, als er sich etwas aufrichtete, die Muskeln unter seiner nassen Haut zeichneten sich deutlich ab. Mit einer fließenden Bewegung legte er seinen Arm um ihre schlanke Gestalt, zog sie näher zu sich, als wolle er sie vor dem Rest der Welt abschirmen. Seine Hand löste sich langsam von ihrer Wange, glitt hinab über die weiche Kurve ihres Halses und weiter über die feinen Konturen ihres Körpers. Seine Berührung war sicher, aber nicht hastig, ein Ausdruck von Kontrolle und Hingabe zugleich. Als seine Finger über ihre Haut wanderten, hielt er einen Moment lang den Atem an – nicht nur wegen des leichten Schmerzes, der in seiner Schulter aufstieg, sondern wegen der Intensität dieses Augenblicks.
In einer geschmeidigen Bewegung ließ er sie schließlich zurück ins Wasser gleiten, das sich wie ein funkelnder Schleier um ihren Körper legte. Die Welt um sie herum schien still zu werden, alles, was blieb, war der Klang ihres Atems, das leise Plätschern des Wassers und die unerbittliche Anziehung, die zwischen ihnen herrschte.
Caeus wölbte sich über sie, sein muskulöser Körper eine Schutzmauer und ein Versprechen zugleich. Das Licht der Kerzen tanzte auf seiner nassen Haut, als er sich zwischen ihre Schenkel schob, ihre Nähe einnehmend, aber nicht überwältigend. Ihre Hand lag auf seiner Brust, eine Geste, die ihn sowohl zurückhielt als auch ermutigte, ein stiller Dialog zwischen ihnen, unausgesprochen, aber eindeutig.
Sein Herz schlug kräftig, sein Atem unregelmäßig – nicht vor Anstrengung, sondern vor etwas, das ihn völlig unerwartet getroffen hatte. Die Kontrolle, die er gewohnt war, schien in diesem Moment zu schwinden. Jeder Schlag seines Herzens dröhnte in seinen Ohren, ein stetiger Takt, der ihn daran erinnerte, dass selbst ein Mann wie er nicht gegen die Macht dieses Augenblicks immun war.
„Vielleicht spielen wir auch nicht.“, murmelte er schließlich, seine Stimme tief und rau, ein Flüstern, das wie ein Geständnis klang. Seine Worte fanden ihren Weg nah an ihrer Haut, sein Atem streifte ihre Lippen, als er sprach. Ein kurzer Moment des Zögerns lag in der Luft, so flüchtig, dass er kaum mehr als ein Wimpernschlag war. Und dann schlossen sich die wenigen Zentimeter zwischen ihnen, als seine Lippen die ihren fanden. Der Kuss war zugleich suchend und bestimmend, als hätte er sich verirrt und doch genau das gefunden, wonach er unbewusst gesucht hatte.
Es war keine plötzliche Geste, sondern eine, die sich anfühlte, als sei sie unvermeidlich – ein Sturm, der sich langsam aufgebaut hatte und nun seine volle Kraft entfaltete. Seine Hand wanderte an ihrem Nacken hinauf, hielt sie dort, als wolle er verhindern, dass dieser Moment je wieder entglitt. Und in diesem Augenblick, in dem ihre Lippen aufeinandertrafen, schien die Welt um sie herum zu verschwinden, übertönt vom leisen, aber unaufhaltsamen Rhythmus, der zwischen ihnen pulsierte.
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29-11-2024, 22:51 - Wörter:
Sie spürte, wie ihre ohnehin schon erhitzte Haut förmlich zu glühen begann, als seine Fingerkuppen zart über ihre Wangen strichen. Der Gedanke, dass er ihre Röte bemerkt hatte, ließ sie beschämt den Blick senken, doch die Wärme in seinen Augen, die sie durch ihren Schleier aus Haaren wahrnahm, hielt sie in seinem Bann. Es war keine Verurteilung in seiner Berührung, sondern eine fast schmerzliche Zärtlichkeit, die sie zu durchdringen schien. Sie wagte es nicht, den Kopf zu heben, und dennoch war ihr Körper ein offenes Buch, das nur für ihn geschrieben worden war – ihre Hände, die sich unwillkürlich an seinem Nacken verankerten, und ihr Atem, der zusehends unregelmäßiger wurde, verrieten mehr, als sie sagen konnte.
Als Caeus sie näher an sich zog, war es, als würde der Raum zwischen ihnen auf ein Nichts zusammenschrumpfen. Sein Griff an ihrer Hüfte war fest, aber nicht überheblich, seine Bewegungen fordernd, aber nie über die Grenze des Duldbaren hinaus. Sie hatte viele Männer erlebt, doch keiner von ihnen hatte diese Mischung aus Dominanz und Zurückhaltung beherrscht, die er ausstrahlte. Es war ein Tanz, in dem er führte, aber sie nicht erdrückte, sondern Raum ließ für ihre eigene Antwort – eine Antwort, die sie ihm mit der zarten, aber entschlossenen Bewegung ihrer Hände gab, als sie sich noch enger an ihn schmiegte. Die Hitze seiner Haut durchdrang das Wasser und ihre Sinne gleichermaßen, ließ sie fast taumeln vor einem Gefühl, das sie nicht einordnen konnte.
Der Moment, in dem er sie küsste, ließ die Welt um sie herum verblassen. Seine Lippen waren weich, überraschend sanft für einen Mann von solcher Härte, und dennoch lag in diesem Kuss eine rohe Kraft, die sie zugleich erschreckte und erregte. Sie konnte nicht anders, als leise gegen seine Berührung zu wimmern, eine Reaktion, die sie selbst überraschte und doch nicht unterdrücken konnte. Seine Nähe, die Wärme seines Atems, der Geschmack seiner Lippen – alles an ihm schien sie in einen Strudel aus Empfindungen zu ziehen, aus dem es kein Entrinnen gab. Ihre Hände wanderten von seinem Nacken abwärts, über die festen Muskeln seiner Schultern, bis sie erneut an seiner Brust ruhten, wo sie seinen rasenden Herzschlag spürte. Es war ein seltsames Gefühl der Macht, zu wissen, dass auch er diesem Moment nicht entkommen konnte. Als er sich tiefer zu ihr beugte und seine Bewegungen zielstrebiger wurden, spürte sie die Spannung, die ihren Körper durchlief, nicht vor Angst, sondern vor einer fast berauschenden Vorfreude. Ihre Schenkel gaben ihm unbewusst Raum, und ihre Hände glitten tiefer, fanden ihren Weg mit einer Mischung aus routinierter Zielsicherheit und einer ungestümen Sehnsucht, die sie nicht mehr zu kontrollieren vermochte. Ihre Finger umschlossen ihn zärtlich, führten ihn dorthin, wo die Wärme ihres Körpers ihn aufnahm, und ein leises, atemloses Keuchen entwich ihren Lippen, als sie die unmissverständliche Vereinigung ihrer Körper spürte. Caeus drang langsam vor, gab ihrem Körper Zeit, er bewegte sich mit einer geduldigen Intensität, die sie sowohl beruhigte als auch in Flammen setzte. Ihre Hüften folgten seinem Rhythmus, ein stilles Echo auf die stille Symphonie, die zwischen ihnen erklang. Ihre Hände suchten Halt an seinen Schultern, gruben sich in seine Haut, als würde sie darin den Anker finden, den sie so dringend brauchte. Ihre Augen schlossen sich, ihre Lippen formten stumme Worte, die sie nicht auszusprechen wagte, während jede Bewegung von ihm sie tiefer in einen Zustand völliger Hingabe führte.
Es war kein Akt bloßer Lust, sondern eine Begegnung, die weit über das hinausging, was sie sich je erlaubt hatte zu empfinden. Sie fühlte sich zugleich verloren und gefunden, als wäre dieser Moment eine Antwort auf eine Frage, die sie nie zu stellen gewagt hatte. Ihr Körper, der sich ihm öffnete, und die Art, wie er sie hielt, waren eine stille Übereinkunft, die nichts mit ihrer Profession zu tun hatte. Es war mehr, als sie erwartet hatte, und vielleicht mehr, als sie jemals zugeben könnte. Doch in diesem Augenblick zählte nur, dass sie beide den Atem des anderen teilten und dass die Distanz zwischen ihnen endgültig ausgelöscht war.
Zariyah wusste nicht mehr, wann die Welt um sie herum verschwunden war, nur, dass sie sich in einer allumfassenden Welle aus Wärme, Nähe und berauschender Intensität aufgelöst hatte. Die Zeit hatte keine Bedeutung mehr, jedes Maß an Raum oder Distanz schien hinfällig, als ihre Körper in einem stillen Gleichklang verschmolzen. Ihre Bewegungen waren wie ein Tanz, geführt von einem Rhythmus, der nicht nur in ihren Herzen schlug, sondern sich in jeder Berührung, jedem Laut, jedem stillen Versprechen widerspiegelte. Es war ein Moment, der kein Ende zu kennen schien – und doch, als die Spannung in ihnen ihren Höhepunkt fand und schließlich verebbte, ließ er nur eine leise, beinahe ehrfürchtige Ruhe zurück. Mit geschlossenen Augen lauschte Zariyah dem tiefen, gleichmäßigen Schlag von Caeus‘ Herz, dessen Rhythmus seltsam beruhigend auf sie wirkte. Seine Arme lagen schwer und schützend um sie, als würde er den Moment ebenso festhalten wollen wie sie. Ihre Fingerspitzen zeichneten kleine Kreise auf seine Brust, doch ein Gedanke ließ sie schließlich innehalten.
Sie richtete sich ein wenig auf und neigte in einer skeptischen Geste den Kopf, ihr forschender Blick suchte den seinen, während ihre Stimme noch immer weich und wohlig belegt klang, doch ein Hauch von Besorgnis schwang in ihr mit. „Sagt mir“, begann sie leise, während ihre Hand sanft über die harte Linie seines Schlüsselbeins strich, „ist Eure Schulter der Preis, den Ihr für gewöhnlich für solch einen Eifer zahlt? Oder sollte ich mir Sorgen machen, dass Ihr Euch übernommen habt?“ Ihre Worte wurden von einem zarten Schmunzeln begleitet, das die Schärfe der Frage dämpfte, doch ihre Augen musterten ihn aufmerksam. „Ich würde es nur ungern hinnehmen, dass Ihr Euch verletzt habt, um...“ Sie hielt kurz inne, bevor sie neckend hinzufügte, „...diesem besonderen Einsatz gerecht zu werden.“ Ihr Lächeln vertiefte sich, die Wärme in ihren Augen war unverkennbar. Es war mehr als bloßer Scherz; sie wollte sicherstellen, dass er wirklich in Ordnung war, auch wenn sie wusste, dass er wahrscheinlich alles abtun würde. Dennoch – in diesem Moment, während sie ihm noch so nah war und die Vertrautheit zwischen ihnen spürte, erschien es ihr das Natürlichste der Welt, nach ihm zu fragen.
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Caeus Valerius |
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40 |
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29-11-2024, 23:41 - Wörter:
Caeus konnte nicht benennen, was genau in ihm aufstieg, als seine Arme sich fester um sie schlossen. Die Wärme ihres Körpers schien ihn zu durchdringen, ihre Nähe erfüllte ihn mit einer Intensität, die er nicht gewohnt war – oder besser gesagt, die er sonst nicht zuließ. Doch hier, in diesem Moment, sog er Zariyah in sich auf wie ein ausgedörrter Schwamm, als wäre sie die Antwort auf all die unausgesprochenen Fragen, die ihn in den stillen Stunden seines Lebens begleiteten.
Das leichte Zittern, das durch ihren Körper lief, blieb ihm nicht verborgen, so fein es auch war. Es vibrierte durch sie hindurch, fand seinen Weg zu ihm und verband sich mit dem Keuchen, das sie beide nicht mehr unterdrücken konnten. Der Klang ihrer Atemzüge, sich vermischend und gegenseitig verstärkend, füllte das Vakuum um sie herum, ein Raum, der nur noch aus ihnen bestand – ohne Wände, ohne Zeit, ohne den Rest der Welt. Die Stundenkerze brannte weiter, unbeachtet, und das Etablissement, das sie umgab, war nichts weiter als ein verschwommener, bedeutungsloser Schatten. All das war ausgelöscht von der Klarheit dieses Moments, in dem nur sie zählte. Und er. Zwei Seelen, die sich berührten, nicht nur in der Enge ihrer Umarmung ihrer Körper, sondern in einem unausgesprochenen, tiefen Verständnis, das Worte niemals hätten erfassen können.
Es war irrational, dieser Moment – ein Bruch in der Realität, die Caeus sonst so eisern umklammerte. Und doch war er zugleich berechenbar, unvermeidlich. Wie zwei Flüsse, die über zahllose Wege unweigerlich zu ihrem Zusammenfluss geführt wurden. Sein Griff um sie wurde fester, nicht besitzergreifend, sondern in einem stummen Versprechen, als wollte er den Moment zwingen, nicht zu enden. Für jemanden, der sein Leben in Kämpfen und Strategien verbracht hatte, war das Gefühl von Hingabe fremd. Doch in diesem Augenblick war es das Einzige, was zählte. Sie war da. Er war da. Und zwischen ihnen pulsierte ein Moment, der sich mehr wie Ewigkeit anfühlte, als Caeus je für möglich gehalten hätte.
Irgendwann, ohne dass er den Moment bewusst wahrgenommen hatte, hatte sich sein Körper wieder unter ihren geschoben, ihr zierlicher Rahmen fest an seine breite Brust gezogen. Die Wärme ihrer Haut schien sich mit seiner zu vermischen, als würden sie gemeinsam die Welt um sich herum verdrängen. Sein Griff war sicher, aber nicht fordernd, er hielt sie einfach. Und den Moment.
Die Fingerspitzen seiner rechten Hand glitten sanft, beinahe gedankenverloren, über die weiche Linie ihrer Hüfte. Es war keine absichtliche Bewegung, sondern ein leiser Ausdruck dessen, was in ihm tobte. Sein Blick wanderte zur Stundenkerze, deren Flamme nun gefährlich flackerte, als kämpfte sie für den Moment und gegen die Zeit gleichermaßen. Und doch hatte sie für ihn keine Bedeutung mehr. Der Anblick, der ihn sonst an seine Disziplin erinnert hätte, verblasste vor der überwältigenden Präsenz der Frau in seinen Armen.
Als Zariyah sich bewegte, löste Caeus leicht seinen Griff, gab ihr den Raum den sie offensichtlich benötigte. Sein Blick wanderte von der Kerze zu der jungen Frau, ein seltener Ausdruck von Amüsement ruhte auf den harten Zügen. Dabei ergriff er ihre zarte Hand und führte sie zu einer Narbe die weitaus unspektakulärer aussah als andere. "Ein Speer, vor 17 Jahren.", seine Stimme war ein Raunen, ehe sich sein Griff wieder löste und gedankenverloren über eine feine Narbe an ihrem Handgelenk strich. "Ich war jung und dumm... Aber die Kraft reicht für dich noch. Gerade so.", eine seine Augenbrauen zuckte nach oben, eine Spur Schalk schlich sich in das Braun seiner Augen.
Die Stundenkerze erlosch.
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Sommerland |
Zariyah Silk |
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Alter |
24 |
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Dharan al-Bahr |
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Lia |
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30-11-2024, 12:41 - Wörter:
Sie bemerkte, wie ihr Herzschlag sich erneut unwillkürlich beschleunigte, als Caeus ihre Hand nahm und sie zu der Narbe an seiner Schulter führte. Die unebene Textur seiner Haut unter ihren Fingern erzählte von Kämpfen, die er bestanden hatte, und von einer Vergangenheit, die sie nicht kannte, sie aber dennoch mit leiser Neugier erfüllte. Seine Stimme, dunkel und vibrierend nah, hallte in ihr nach, und obwohl seine Worte mit einer Lässigkeit daherzukommen schienen, spürte sie die Schwere dahinter. Sie wagte es nicht, ihn direkt anzusehen, während ihre Finger sanft über die alte Verletzung strichen.
Als er sodann seinerseits eine Narbe an ihrem Handgelenk berührte, fuhr ein unwillkürlicher Ruck durch ihren Körper, so fein, dass es vielleicht unbemerkt blieb – doch in ihrem Inneren schlug ein unhörbarer Gong. Zariyah hatte sich daran gewöhnt, dass niemand, schon gar kein Kunde, solche Details beachtete. Es war eine Narbe, die sie seit Kindheitstagen begleitete, dass sie sie fast vergessen hatte, auch wenn sie noch von den groben Fasern der Fesseln erzählte, die sich zur Strafe viel zu tief in zartes Fleisch gerieben hatten. Doch Caeus’ Berührung war anders. Sie war weder flüchtig noch grob, sondern eine Prüfung, als wollte er sie lesen, ohne dass sie ein Wort sagen musste. Ihre Unsicherheit trug sie jedoch in sich, wie sie es gewohnt war, und so blieb ihre Miene unberührt, ihr Blick nüchtern auf seine Finger gerichtet. Nur an ihrer freien Hand, die sich auf seine legte, als wolle sie gleichzeitig ihre Berührung abwehren und festhalten, mochte man herauslesen, dass es sie mehr beschäftigte, als sie jemals zugeben würde. „Manchmal trägt das Leben tiefere Narben davon als nur die, die man sieht.“ murmelte sie schließlich kryptisch, mit einem flüchtigen Lächeln auf den Lippen.
Seine Reaktion auf ihre neckenden Worte war nur ein gehobenes Brauenpaar und ein amüsiertes Blitzen in seinen Augen, das sie wider Willen zum Lächeln brachte und voller Dankbarkeit Willkommen hieß. Sein amüsierter Tonfall stand ihm gut, wirkte entwaffnend und sie schüttelte leicht den Kopf, während sie antwortete: „Eure Kraft reicht also gerade so? Das klingt nach einer Einladung, Eure Grenzen zu testen. Aber ich fürchte, Ihr würdet dann feststellen, dass ich sie bereits kenne.“ Sie sprach die Worte in einem leichten Ton, der ihre tiefergehenden Gedanken verbarg. Es war einfacher, in dieser Leichtigkeit zu verweilen, als sich dem Gefühl zu stellen, das wie eine Welle gegen ihre innere Fassade schlug.
Als die Stundenkerze erlosch, wandte Zariyah ihren Blick unwillkürlich zur Flamme, die einen letzten Funken spendete, bevor sie endgültig verglomm. Der Raum schien plötzlich stiller, und auch wenn sich die restlichen Kerzen einer Dunkelheit entgegenstemmten, so legte sich diese doch über Zariyah; die abgebrannte Kerze fühlte sich wie eine unausgesprochene Mahnung an, dass ihre gemeinsame Zeit neigte sich dem Ende zuneigte. Die Realität, die sie so lange erfolgreich ausgeblendet hatte, drängte sich zurück in ihr Bewusstsein, und mit ihr kam die schwere Erkenntnis, dass dies ein Abschied sein würde – auf jeden Fall von diesem Moment, vermutlich jedoch noch von mehr. Ein eigenartiger Knoten bildete sich in ihre Brust: Traurigkeit – ein Gefühl, das sie so lange aus ihren Begegnungen ausgeschlossen hatte, dass sie nicht wusste, was sie damit anfangen sollte. Aus einem Impuls heraus schob sie es fort, versuchte es zumindest, und richtete sich schließlich langsam auf. Der angenehme Schmerz in ihrem Schoß, ein wohlig ziehendes Echo der vergangenen Stunde, brachte sie unwillkürlich dazu, eine Hand an die ihren flachen Bauch zu legen. Die Erinnerung an die Intimität brannte noch immer in ihr nach, stärker, als sie es erwartet hatte.
„Ihr solltet nicht noch länger im Wasser bleiben, sayyid“, sagte sie schließlich, ihre Stimme eine Spur zu steif, während sie durch den Raum ging, sich ihrer Nacktheit auf ursprünglichste Weise bewusst, um ein großes Leinentuch zu holen. Sie wandte sich wieder ihm zu und breitete es mit einem Anflug von einem zärtlichen Lächeln für ihn aus. „Kommt zu mir und lasst mich euch trocknen. Es wäre zu schade, wenn Ihr Euch bei all Eurer unerschöpflichen Kraft einen Husten zuzieht. Oder Euch Kiemen wachsen.“ Ihre Worte waren bewusst neckend gewählt, aber sie schafften es nicht gänzlich, die Wehmut zu verdecken, die sich in ihren Blick schlich.
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Caeus Valerius |
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30-11-2024, 17:56 - Wörter:
Er verstand ihre Worte – nur zu gut. Und dennoch blieben sie ein Rätsel, ein Stück von ihr, das sich ihm nicht vollständig erschloss. Sie hatte etwas preisgegeben, das wusste er. Ein flüchtiger Moment der Offenbarung, ein Hinweis, der wie ein Lichtstrahl durch den dichten Nebel ihrer Geheimnisse brach. Doch Caeus erkannte, dass dieser einzelne Hinweis nur ein weiterer Schritt war, kein Ziel. Sie war wie ein Irrgarten, voller Windungen und Sackgassen, und er, ein Mann, der es gewohnt war, klaren Linien und direkten Wegen zu folgen, spürte die Faszination, die von diesem Labyrinth ausging. Ihre Worte, so schlicht sie auch gewesen sein mochten, trugen eine Tiefe in sich, die ihn forderte – eine Einladung, aber auch eine Warnung, dass der Weg, den sie ihm zeigte, nicht ohne Mühen sein würde.
„Oh, du bist dir also ziemlich sicher, diese Grenzen zu kennen?“, seine Worte kamen leise, fast spielerisch, und doch lag ein unverkennbarer Unterton von Herausforderung darin. Seine Lippen verzogen sich zu einem amüsierten Lächeln, das so schnell kam wie es verschwand, als er sie näher an sich zog. Für einen Augenblick ließ Caeus die Spannung zwischen ihnen verstummen, indem er sein Gesicht in ihrem Haar verbarg. Der Duft, der ihn dort umfing, war betörend, und seine Nähe zu ihr war mehr als nur ein Spiel – es war ein Test, ein Kräftemessen, das genauso viel über ihn wie über sie verriet.
Seine Lippen waren nur einen Hauch von ihrem Ohr entfernt, als er mit einer Stimme sprach, die wie ein dunkles, warmes Flüstern klang: „Das sollten wir wohl irgendwann mal klären…“, der Klang seiner Worte schien den Raum mit einer neuen, dichten Spannung zu füllen. Sie trugen mehr als bloße Amüsement in sich, sie waren ein Versprechen – oder vielleicht eine Warnung. Seine Hände, die sie hielten, waren stark, aber nicht einengend, ein Balanceakt zwischen Dominanz und Beherrschung, der ihn als den Mann definierte, der er war.
Doch alles hatte ein Ende. So wie dieser Moment, der zwischen ihnen verweilte, als hätte er selbst die Zeit angehalten, nur um dann jäh von der Stundenkerze durchbrochen zu werden. Das leise Knistern der verlöschenden Flamme riss die Stille entzwei, und Zariyah wandte ihren Blick dorthin, folgte dem letzten flackernden Funken, der mit ihm die Intimität davontrug, die sich wie ein feiner Schleier zwischen ihnen gespannt hatte.
Caeus spürte das plötzliche Zerreißen des Vakuums, das sie umgeben hatte, als würde die Wirklichkeit mit voller Wucht zurückkehren. Sein Blick haftete an ihr, verfolgte jede ihrer Bewegungen, als sie sich aus dem Wasser erhob. Die Tropfen, die von ihrer Haut perlten, zogen dunkle Spuren auf dem Holzboden. Er sagte nichts, beobachtete nur, ihre Bewegungen geschmeidig und unbeeindruckt von der Schwere des Augenblicks. Es fühlte sich an, als hätte er etwas verloren, etwas, das ihm nie wirklich gehört hatte, und doch mehr in ihm hinterlassen hatte, als er erwartet hätte.
Caeus lehnte sich leicht zurück, sein Blick blieb auf ihr, nachdenklich. Er hatte nicht erwartet, dass sie ihre Zeit überzog. Aber noch weniger hatte er erwartet, dass das, was ihn hier erwartete, ihn so sehr in seinen Grundfesten erschüttern würde. Es war intensiv gewesen, und doch flüchtig. Ein Moment, der ihn mehr berührt hatte, als er zugeben wollte, und der nun in der Luft hing, wie ein verblassender Nachhall, der sich in die Dunkelheit verlor.
Als Zariyah ihn aufforderte, herauszukommen, war es, als spüre Caeus die unsichtbare Barriere, die sich zwischen ihnen zu legen begann. Die Nähe, die sie eben noch geteilt hatten, war plötzlich so fern, dass man sich fragen konnte, ob sie jemals wirklich existiert hatte. Die Wärme des Wassers, die Intimität ihrer Berührungen – alles schien wie ein Traum, der zu früh verblasst war. Dennoch zögerte er nicht, ihrer Aufforderung nachzukommen. Sein Blick blieb auf sie gerichtet, fest und suchend, während er aus dem Wasser trat. Das kühle Gefühl der Luft auf seiner Haut ließ ihn die Realität deutlicher spüren, doch es hinderte ihn nicht daran, auf sie zuzugehen, mit einer Zielstrebigkeit, die er nicht vollständig verstand.
Er hielt nicht inne, stand schließlich vor ihr, ohne Scheu, ohne Zurückhaltung. Seine linke Hand hob sich, fand ihren Weg zu ihrer Wange, die noch warm war von der Dampfhitze des Raumes. Sein Daumen strich langsam über ihre Lippen, fast als wollte er die Erinnerung an ihren Geschmack wachrufen, ein Versuch, den Moment zurückzuholen, der sich ihrer beider Griff entzogen hatte. Seine dunklen Augen suchten den ihren, fordernd, doch die Tiefe, die er suchte, blieb ihm verwehrt. Es war, als sei etwas zerbrochen, etwas, das er nicht benennen konnte, und das nun unheilbar schien. Trotz all seiner Bemühungen gelang es ihm nicht, den Zauber zu reproduzieren, der zwischen ihnen geherrscht hatte.
Er ließ die Hand nicht sinken, hielt die Berührung aufrecht, selbst wenn er wusste, dass es anders war. Vielleicht, dachte er, lag die Magie nicht in der Wiederholung, sondern in der Einzigartigkeit des Augenblicks, der bereits vergangen war – und niemals wiederkehren würde.
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Sommerland |
Zariyah Silk |
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Alter |
24 |
Beruf |
Assassine |
Wohnort |
Dharan al-Bahr |
Stand |
Ledig |
User |
Lia |
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01-12-2024, 00:01 - Wörter:
Sie beobachtete, wie Caeus nackt und selbstsicher aus dem Wasser trat, jeder Schritt ein stummes Zeugnis von Stärke und Anmut. Sein Körper, groß, muskulös und glänzend von den verbliebenen Wassertropfen, wirkte in der gedämpften Beleuchtung beinahe wie eine Skulptur. Sie konnte nicht anders, als ihn anzustarren, jeden Muskel, jede harte Linie in sich aufzusaugen. Trotz der Distanz zwischen ihnen, die sich wie eine unsichtbare Wand anfühlte, zog seine Präsenz sie magisch an, und der Schmerz des vergangenen Zaubers, der nun unerreichbar schien, grub sich tief in ihre Brust.
Als er vor ihr zum Stehen kam, verharrte sie, ihre Haltung ruhig, aber innerlich brodelte ein Meer aus Gefühlen. Sie wollte die Hände ausstrecken, ihn berühren, an ihm festhalten, doch sie wagte es nicht. Sein Daumen, der ihre Lippen berührte, ließ sie unwillkürlich den Atem anhalten. Die Geste war langsam, fast zärtlich, und doch schwang eine unausgesprochene Forderung darin mit. Die leichte Rauheit seiner Fingerspitzen löste eine subtile Erregung in ihr aus, die sich wie eine vertraute, aber bittersüße Erinnerung in ihr ausbreitete. Es war nicht dieselbe Intimität wie zuvor, sondern etwas anderes – schwerer, melancholischer. Zariyah hob eine Hand und legte sie zögerlich auf seine, hielt diese dort, als wolle sie die Berührung bewahren, obwohl sie wusste, dass sie vergänglich war. Ihr Blick glitt von seinen Augen zu seinem Mund und wieder zurück. Kein Wort entwich ihren Lippen, aber ihr Ausdruck sprach Bände. Sie suchte in seinen Augen nach Antworten, nach einer Spur dessen, was sie zuvor geteilt hatten, doch das Schweigen zwischen ihnen schien alles zu verschlucken. Ihre Finger wanderten von seiner Hand, den Arm hinauf, bis zu seiner Wange, und sie ließ sie dort verweilen, eine sanfte, fast scheue Erwiderung seiner Berührung. Ihre Bewegungen waren langsam, beinahe zeremoniell, als wolle sie die Zeit anhalten, doch gleichzeitig fühlte sie die Unaufhaltsamkeit des Augenblicks, der verrann wie Sand zwischen ihren Fingern. Ihre andere Hand hatte längst das Leinen achtlos fallen gelassen, glitt über die Konturen seiner Brust, zeichnete die Linien seiner Narben nach, wie sie es mit den Erinnerungen an den vergangenen Moment tat. Doch die Vertrautheit, die sie suchte, blieb ungreifbar. Es war, als würde die Luft um sie herum die Nähe, die sie sich wünschte, verweigern.
Ihr Atem ging flach, als sie näher trat, die Stirn leicht an seine Brust lehnte. Sie lauschte dem Rhythmus seines Herzschlags, als könnte sie dort die Worte finden, die sie selbst nicht auszusprechen wagte. Ihr Körper suchte die Wärme und die Stärke, die er ausstrahlte, doch ihre Bewegungen blieben von einer leisen Zurückhaltung geprägt. Es war nicht mehr das Spiel, das sie vorher miteinander gespielt hatten, sondern etwas Ernsteres, etwas Fragiles. Ihre Lippen berührten schließlich die Haut seiner Brust, ein kaum wahrnehmbarer Kuss, der mehr Trauer als Leidenschaft in sich trug. Es war ihre Art, die Nähe zu suchen, die ihr zu entgleiten drohte. Doch sie sprach nicht, hielt die Stille aufrecht, die sich wie ein schwerer Schleier über sie beide gelegt hatte. Ihre Hände wanderten weiter, streichelten seine Arme, hielten sich an ihm fest, als könnte sie so die Magie wiederherstellen, die sie verloren hatte.
Die Stundenkerze war längst erloschen, doch ihre Präsenz hing noch im Raum, eine stumme Erinnerung an die Vergänglichkeit aller Dinge. Zariyah spürte die Wehmut in sich aufsteigen, ein Schmerz, der sich wie ein Knoten in ihrem Inneren festsetzte. Sie hatte keine Worte für das, was sie fühlte, und vielleicht war das auch besser so. Denn manchmal, wusste sie, waren Worte nur unzureichende Übersetzer der Seele. Ihr Blick hob sich schließlich, und sie sah ihn an, ihre Augen dunkel, gefüllt mit unausgesprochenen Gefühlen. Sie hob ihre Hand und legte sie an seine Wange, zog ihn sanft näher, bis ihre Lippen sich fanden. Der Kuss war anders als die, die sie zuvor geteilt hatten. Kein Spiel, keine Provokation – nur eine stille Bitte, ein verzweifelter Versuch, die Brücke zwischen ihnen wiederherzustellen. Ihre Lippen blieben einen Moment an seinen, weich, aber fordernd, und als sie sich zurückzog, blieb ihr Gesicht nah an seinem.
Zariyah hielt den Moment, so flüchtig und zerbrechlich er war, mit all ihrer stillen Kraft fest. Die Hitze seiner Haut gegen die ihre war ein Anker in der Schwärze der aufkeimenden Realität. Ihre Hände glitten sanft über seine Arme, ehe sie sich mit einer fast widerwilligen Vorsicht von ihm löste. Es war, als würde sie die Verbindung nur Stück für Stück lösen wollen, so zart, dass der Bruch kaum spürbar wäre. Ein leises Seufzen, kaum mehr als ein Hauch, entkam ihren Lippen, als sie den Blick hob und ihm in die Augen sah. Die Dunkelheit seiner Iriden spiegelte etwas wider, das sie nicht benennen konnte, aber es war dort – ein Widerhall von etwas, das auch in ihr tobte. Doch die Worte, die sie finden wollte, kamen nicht. Vielleicht war es besser so. Stattdessen senkte sie den Blick, nur kurz, und griff erneut nach dem Leinentuch. Sie trat ein wenig näher, das Tuch ein weiteres Mal einladend in ihren Händen ausgebreitet. “Bitte ... lass mich dich trocknen“, wisperte sie, nahezu flehentlich. Ob sie bewusst oder unbewusst die Anrede wechselte, blieb ihr Geheimnis. Mit einer Sanftheit, die fast andächtig wirkte, begann sie, die Feuchtigkeit von seiner Haut zu nehmen. Sie arbeitete langsam, bedacht, wie um jeden Augenblick, jede Berührung auszukosten. Die Bewegungen ihrer Hände waren ruhig, ein stilles Versprechen, das sie mit jeder Geste einzulösen suchte. Sie begann bei seinem Gesicht und seinem Hals, ließ das Tuch über die Breite seines Nackens gleiten, bevor sie sich seiner Brust zuwandte. Ihre Finger hielten den Stoff mit einer Sorgfalt, die beinahe liebevoll war, und sie vermied es, seinen Blick zu suchen, vielleicht aus Angst, dass ihre Augen mehr verraten könnten, als sie zu zeigen bereit war. Doch in ihrem Inneren brannte die Sehnsucht wie ein stilles Feuer. Sie erinnerte sich an den Zauber, den sie geteilt hatten, an die Wärme seiner Berührung, die Intimität, die so leicht und doch so tief gewesen war. Jetzt war da ein Hauch von Traurigkeit, eine stille Wehmut, die sie nicht abschütteln konnte. Ihre Bewegungen blieben trotzdem beständig, zogen sich über seine Arme hinab bis zu seinen Händen, die sie einen Moment länger hielt, bevor sie weitermachte.
Sie kniete sich schließlich nieder, das Tuch sanft über seine Beine führend. Selbst diese Geste war von einer Eleganz und einer Hingabe geprägt, die ihr kaum bewusst war. Als sie wieder aufstand, umfasste sie seine Wange, hielt ihn mit einer Hand sanft an Ort und Stelle, während ihre Augen endlich wieder den Mut fanden, in die seinen zu sehen. “Es ist Zeit, sayyid.“ Noch nie hatten sich diese so oft gesprochenen Worte so melancholisch angefühlt. Das Leinentuch, das sie nun um seine Schultern legte, war wie ein stummer Abschluss ihrer Geste, eine letzte zärtliche Hülle, bevor sie einen Schritt zurücktrat. Ihre Augen ruhten für einen Augenblick auf ihm, ein stiller Ausdruck von etwas, das sie nicht benennen konnte – eine Mischung aus Abschied und der stummen Bitte, diesen Moment nicht ganz enden zu lassen. Dann wandte sie sich ab, ließ ihm Raum, ließ ihn die Distanz, die sie beide plötzlich zu teilen schienen.
Der Raum fühlte sich kühler an, als sie sich von ihm entfernte, doch sie drehte sich nicht noch einmal um. Stattdessen schloss sie für einen Moment die Augen, sammelte sich, und als sie wieder aufsah, wirkte ihre Haltung gefasst, auch wenn ihre Hände leicht zitterten, als sie sie grazil hinter ihrem Rücken verschränkte, und diskret mit dem Halbschatten des Raumes verschmolz, ganz, wie man es ihr beigebracht hatte, um dem Kunden die Möglichkeit zu geben, sich in Ruhe anzukleiden.
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Heimatlose |
Caeus Valerius |
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Alter |
40 |
Beruf |
Anführer der Bruderschaft |
Wohnort |
Lager der Bruderschaft |
Stand |
Ledig |
User |
Natsch |
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01-12-2024, 09:36 - Wörter:
Der Moment dehnte sich, unerwartet und voller unaussprechbarer Spannung. Caeus’ Augen verengten sich leicht, als er die feinen Nuancen in ihrem Ausdruck wahrnahm. Da war etwas Neues – etwas, das sie vielleicht unbewusst preisgab. Undefinierbare Gefühle, wie ein Schatten, der plötzlich aus dem Verborgenen trat und einen Platz beanspruchte, den sie so geschickt verborgen gehalten hatte. Was auch immer zwischen ihnen entstanden war, es geschah auf einer Ebene, die sich seiner Kontrolle entzog – ein unbekanntes Terrain, das er nicht formen oder beherrschen konnte.
Caeus war ein Mann, der sein Leben mühsam darauf aufgebaut hatte, die Fäden in der Hand zu halten. Seine Gedanken, seine Entscheidungen, die Menschen um ihn herum – alles gehorchte seiner Disziplin und seinem Willen. Doch nun stand er vor etwas, das sich nicht zwingen ließ. Etwas, das sich wie eine unaufhaltsame Welle anfühlte, die auf ihn zurollte, egal wie fest er seinen Stand hielt.
Der Verlust dieser Kontrolle, das wusste er, führte nur zu einer Sache. Schmerz. Nicht der körperliche Schmerz, den er gewohnt war, der ihn antrieb und stärkte, sondern eine tiefere Wunde, die ihn angreifbarer machte, als er jemals bereit gewesen wäre zuzugeben. Und doch konnte er sich nicht lösen. Nicht von ihr. Nicht von diesem Moment. Es war, als würde er mit offenen Augen auf eine Klippe zulaufen, unfähig stehenzubleiben – und das Einzige, was ihn daran hinderte, war die vage Hoffnung, dass der Fall vielleicht weniger schmerzhaft sein könnte, als er sich vorstellte. Doch in seinem Inneren wusste er es besser.
Ihre Blicke sprachen mehr als Worte es je könnten, offenbarten eine Tiefe, die ihn gleichzeitig anzog und herausforderte. Sie trugen eine Ehrlichkeit in sich, die ihn unvorbereitet traf. Caeus hielt inne, spürte, wie die Zeit sich verlangsamte, jeder Herzschlag laut und betont in der Stille des Raumes. Er wollte die Bedeutung dessen begreifen, was sie in diesem Augenblick zeigte, was sich in ihrer Berührung und ihrem Blick spiegelte. Aber es war, als würden sich diese Gefühle zwischen ihnen entziehen, als wären sie ein Geheimnis, das er nur dann entschlüsseln konnte, wenn er bereit war, selbst etwas zu offenbaren. Und das – das machte diesen Moment gefährlicher als jedes Schwert, dem er je begegnet war.
Die Andersartigkeit dieses Kusses ließ eine stille Sehnsucht in ihm aufkeimen, eine, die ihn unerwartet traf. Seine Lippen verweilten nur einen Augenblick länger auf ihren, als wäre er unfähig, den Kontakt sofort zu brechen. Sein Daumen strich langsam über ihre weiche Wange, ein sanftes Streicheln, das im Kontrast zu der Stärke stand, die sonst jede seiner Bewegungen ausmachte. Gleichzeitig glitt seine andere Hand an ihren Rücken, suchte die Wärme ihrer Haut, zog sie näher an sich, als würde er versuchen, sie und diesen Moment in sich aufzunehmen, bevor er ihm entglitt.
Und doch konnte er den Augenblick - und sie - nicht festhalten. Es war, als würde etwas Unausweichliches zwischen ihnen schweben, ein Schatten, der darauf wartete, die Zweisamkeit zu durchbrechen. Caeus spürte es – das Gefühl der erloschenen Stundenkerze, die in der Stille dieses Raumes lauter wurde. Sein Blick glitt kurz zur Tür, als würde er jede Sekunde ein Klopfen erwarten, das die fragile Intimität endgültig zerschlagen würde. Es war fast lächerlich, dass ein Mann wie er, der in den gefährlichsten Situationen die Ruhe bewahrte, nun von einer so einfachen, alltäglichen Möglichkeit aus dem Gleichgewicht gebracht wurde.
Ihre Worte schnitten durch die Stille. Das leichte flehen war dem Valerius nicht entgangen. Er nahm einen tiefen Atemzug und nickte kaum merklich, ließ sie ihre Arbeit vollenden, den Blick auf einen Punkt an der Wand gerichtet.
Als Zariyah sich abwandte, verharrte Caeus einen Moment, sein Blick ruhte auf ihrer zierlichen Gestalt, wie ein stummer Abschied, den er sich selbst nicht einzugestehen wagte. Schließlich wandte auch er sich ab, griff nach dem Leinentuch und ließ es achtlos über die Lehne eines kleinen Hockers gleiten. Für eine Weile war der Raum erfüllt von den leisen, mechanischen Geräuschen, die den Abschied ankündigten. Das Knarzen des Leders, das ihm immer vertraut gewesen war, das dumpfe Klicken und Klimpern vereinzelter Schnallen, während er die Teile seiner Rüstung wieder anlegte. Es war ein Ritual, das seine Gedanken ordnete, ihn in die Realität zurückholte – und doch fühlte es sich diesmal anders an.
Falsch, dachte er. Das Gewicht der Rüstung, das ihn stets schützte, wirkte plötzlich schwerer als sonst, als würde es nicht nur seinen Körper, sondern auch etwas anderes begraben. Die Verletzlichkeit, die er zuvor in diesem dampfgefüllten Raum ungeschützt offenbart hatte, wurde nun Schicht für Schicht verhüllt. Und dennoch, so falsch es sich anfühlte, war es auch irgendwie richtig. Die Rüstung war nicht nur eine Barriere gegen die Gefahren der Welt, sondern auch gegen sich selbst – eine Erinnerung daran, wer er war, wer er sein musste. Als er die letzte Schnalle anzog, fühlte er sich wieder wie der Anführer der Schwarzen Bruderschaft. Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass der Mann, der vor wenigen Minuten in diesem Raum gestanden hatte, sich unter all diesen Schichten immer noch regte. Das war die wahre Gefahr.
Caeus stand einen Moment lang reglos, den Blick auf die Tür gerichtet, als könne er sie allein mit seinem Willen öffnen und durchschreiten. Es wäre so einfach, dachte er. Den Raum zu verlassen, die Erinnerung an diesen Augenblick mit der gleichen Kälte wegzuschieben, die ihn so oft vor den Komplikationen des Lebens bewahrt hatte. Doch er wusste, dass er es nicht tun konnte.
Zariyah hatte etwas von ihm – ein Teil, den er nicht benennen konnte, den er nicht zurückfordern konnte, selbst wenn er es wollte. Es war nicht greifbar, und doch hielt es ihn zurück, wie ein unsichtbares Band, das ihn zwang, für einen letzten Augenblick zu verweilen. Seine Schritte waren schwer, das Geräusch seiner Stiefel auf dem Boden schien den Raum zu füllen, lauter als jedes Wort, das er hätte sprechen können. Er näherte sich ihr, langsam, als würde er gegen etwas in sich selbst ankämpfen. Schließlich blieb er dicht hinter ihr stehen, die Wärme seines Körpers so nah, dass sie ihn spüren musste.
Seine Hand hob sich, glitt über ihre Schultern, und die Berührung war alles andere als beiläufig. Sie war durchdrungen von einer seltsamen Sorgfalt, einer Zärtlichkeit, die ihm fremd war, die er jedoch nicht zurückhalten konnte. Mit sanften Bewegungen strich er die geflochtenen Haare beiseite, ließ sie in einem dunklen Schleier über ihre Brust fallen. Er wollte etwas sagen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Vielleicht, weil er spürte, dass alles, was er aussprach, den Moment zerbrechen würde. Stattdessen verweilte er, sein Atem dicht an ihrem Nacken. Seine Hände glitten an der Seine ihres Körpers entlang, verharrten an ihren Hüften. Langsam verschränkten sich seine Finger vor ihrem Bauch. Seine Lippen strichen über ihren Nacken, küssten eine weitere kleine Narbe hinter ihrem Ohr deren Ursprung ihm verborgen blieb.
"Leb wohl."
Und damit wandte er sich ab, abrupt, als würde er eine Wunde mit einem Brenneisen schließen, bevor sie die Möglichkeit hatte, tiefer zu schmerzen. Die Nähe, die eben noch wie ein stilles Versprechen zwischen ihnen gehangen hatte, löste sich in einem einzigen, entschiedenen Moment auf. Seine Schritte hallten durch den Raum, das Ziel in ihnen spürbar, doch auch etwas Hastiges, Getriebenes. Ohne noch einmal zurückzusehen, öffnete er die Tür, ließ den kühlen Luftzug hineinströmen und verschwand. Unten angekommen, sprach er nur eine knappe Verabschiedung, zu kurz und nüchtern, um die Intensität dessen zu verraten, was oben stattgefunden hatte.
Die Nachtluft von Dharan al-Bahr empfing ihn, kühl und klar, wie ein scharfer Schnitt, der ihn wachrüttelte. Der Lärm der Straßen hatte sich gelegt, nur vereinzelte Stimmen und Schritte durchbrachen die Stille. Caeus atmete tief ein, die Luft trug den Duft von Salz und Sand, vermischt mit den fernen Klängen der Stadt, doch sie reichte nicht aus, um die Schwere in seiner Brust zu vertreiben. Er würde noch heute Nacht reiten. Nicht, weil es notwendig war, sondern weil er dem, was er zurückgelassen hatte, entkommen wollte. Oder vielleicht nur sich selbst.
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Sommerland |
Zariyah Silk |
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Alter |
24 |
Beruf |
Assassine |
Wohnort |
Dharan al-Bahr |
Stand |
Ledig |
User |
Lia |
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01-12-2024, 14:46 - Wörter:
Stumm stand sie da, mit dem Gesicht zur Wand. Ihre Haltung war makellos – der Rücken gerade, die Arme grazil hinter dem Rücken verschränkt, wie es von ihr erwartet wurde, wie sie es gelernt hatte. Doch innerlich war sie ein einziges Chaos. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, laut und unbändig, als wolle es sie daran erinnern, dass sie noch lebte, auch wenn ein Teil von ihr das Gegenteil fühlte.
Sie hörte ihn, jeden einzelnen Laut. Das leise Rascheln des Stoffes, als er sein Hemd aufnahm, das vertraute, dumpfe Klirren von Metall, als er sich Stück für Stück in seine Rüstung hüllte. Jedes Geräusch schnitt in ihre Seele, ein stummer Abschied, den sie nicht zu verhindern wusste. Er zog sich an. Es bedeutete, dass er ging. Dass es vorbei war. Die Erkenntnis traf sie mit der Wucht einer Welle, die gegen Klippen brandete. Ihre Finger zuckten leicht, ein unkontrolliertes Zucken, das sie schnell unterdrückte. Ihre Haltung blieb diszipliniert, ihre Fassade makellos, doch ihre Gedanken tobten. Sie spürte diesem unbekannten Schmerz nach, der ihre Brust in Flammen setzte. Sie hatte diesen Mann gewollt, ja, doch sie wusste von Anfang an, was er war, wer er war. Ein Schatten, der kurz über ihr Leben gezogen war, eine Flamme, die hell brannte, nur um im nächsten Moment zu verlöschen. Und doch, sie hatte ihn gefühlt – wirklich gefühlt. Ihre Haut brannte immer noch, dort, wo seine Hände gewesen waren. Jede Berührung hatte Spuren hinterlassen, nicht sichtbar, aber tief in ihr, wie Narben, die sie nun für immer tragen würde.
Dann spürte sie ihn. Caeus‘ Nähe war wie eine zweite Haut, fast greifbar, so nah war er. Sie wagte nicht, sich zu bewegen, wagte nicht, sich umzusehen. Seine Wärme strahlte aus, durchbrach die Kälte des Augenblicks, und ihre Atmung stockte, als sie seine Hand an ihrer Schulter spürte. Sie hielt inne, vergaß für einen Moment sogar zu atmen, als er ihr Haar beiseite strich. Es war eine einfache, doch zärtliche Geste, und sie fühlte sich an wie ein Abschied, stumm und endgültig. Seine Finger glitten sanft an ihrem Rücken hinab, legten sich schließlich um ihre Taille, und sie konnte nicht anders, als ihren Körper leicht in seinen Griff zu schmiegen. Es war unwillkürlich, fast wie ein Reflex – oder vielleicht ein letzter verzweifelter Versuch, ihn noch ein bisschen länger zu spüren. Seine Lippen berührten ihren Nacken, kaum mehr als ein Streifen von Wärme und Atem, und eine Gänsehaut zog sich über ihren Körper. Es war, als würde er jede ihrer Schwächen kennen, jeden wunden Punkt berühren, den sie so gut verborgen hatte. Ihre Augen schlossen sich, und für einen Moment vergaß sie alles. Die Welt, die Zeit, die unausweichliche Endgültigkeit dieses Augenblicks.
Doch der Moment war flüchtig. Sie spürte, wie sich seine Haltung veränderte, spürte die Spannung in seinem Körper, die Andeutung einer Bewegung, die alles beenden würde. Dann kam es, sein einziges Wort. Zwei Silben, leise, fast zärtlich, und doch zerschnitten sie die Stille wie ein Schwert. Die Welt hielt einen Augenblick lang den Atem an. Ihre Lippen öffneten sich, nur um sich wieder zu schließen, ohne dass ihre Kehle genügend Mut für auch nur ein einziges Wort der Erwiderung gehabt hätte. Seine Arme lösten sich von ihrem Körper, und der Schmerz, den sie fühlte, war fast körperlich. Ihre Augen blieben geschlossen, auch als sie hörte, wie er sich von ihr entfernte. Seine Schritte hallten in dem kleinen Raum wider, und sie wagte nicht, sich umzusehen. Sie wusste, dass sie es nicht ertragen könnte, seine Gestalt ein allerletztes Mal zu sehen.
Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, ließ sie die Luft aus ihren Lungen entweichen, ein zittriger Atemzug, der wie ein Schluchzen klang. Sie stand immer noch da, nackt und mit dem Gesicht zur Wand, doch die Haltung, die sie so sorgfältig gewahrt hatte, brach langsam zusammen. Ihre Schultern sanken, ihre Arme fielen kraftlos an ihre Seiten. Ihre Stirn lehnte sich an die kühle Wand, und ihre Augen schlossen sich wieder, während sie versuchte, das Chaos in ihrem Inneren zu bändigen.
Er war gegangen. Es war, wie es immer war. Männer kamen und gingen. Es war das Leben, das sie kannte, das sie akzeptiert hatte. Doch diesmal war es anders. Er hatte etwas mitgenommen, einen Teil von ihr, den sie nicht benennen konnte. Und er hatte etwas zurückgelassen – eine Leere, die so groß war, dass sie nicht wusste, wie sie sie jemals wieder füllen könnte. Sie wusste, dass sie ihn nie wiedersehen würde. Dieser Gedanke war wie eine kalte, unausweichliche Wahrheit, die sie umklammerte. Die Welt, die sie kannte, würde sich weiterdrehen. Männer würden kommen und gehen, und sie würde tun, was sie immer getan hatte – die perfekte Fassade aufrechterhalten. Doch in ihrem Inneren würde sie ihn immer tragen, wie ein Schatten, der sie nie ganz verlassen würde.
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