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The Night is full of Wonders
31.10.1016 - 18:00
Three Rivers | Festlichkeiten

Heimatlose
Ciarán Ó Ceallaigh
Heimatlose
Alter 22
Beruf Söldner
Wohnort Lager der Bruderschaft
Stand Ledig
User Meerle
#1
The Night is full of Wonders
Where Magic meets the Shadows

Der Weg nach Baile Tri Abhainn war lang, doch Ciaráns Laune war ungetrübt. Mit einem breiten Grinsen hatte er Caoimhe vom Lager der Bruderschaft an die Hand genommen und führte sie durch die herbstlich gefärbte Landschaft. Schon das ganze Jahr über hatte er sich auf das Fest gefreut, das er vor einigen Jahren einmal erlebt und das ihn seither nicht mehr losgelassen hatte. Dieses Mal wollte er unbedingt wieder dabei sein.

Nach langem Überreden hatte er Caoimhe schließlich dazu gebracht, ihn zu begleiten. Am frühen Nachmittag brachen sie gemeinsam auf, folgten dem staubigen Pfad, der sich wie ein goldener Faden durch die bunten Hügel zog, in Richtung Hauptstadt. Ciarán hatte seinen Bogen im Lager gelassen, um nicht unnötig Aufmerksamkeit zu erregen, aber seinen kleinen Dolch griffbereit eingesteckt – ein kleines Stück Sicherheit für den Fall der Fälle.

Er konnte seine Aufregung kaum verbergen. Immer wieder drehte er sich um, um Caoimhe seine Begeisterung mitzuteilen, und seine Worte sprudelten nur so aus ihm heraus. „Du wirst es lieben, warte nur ab! Samhain in Three Rivers ist mit nichts vergleichbar, was du je gesehen hast,“ rief er, während er rückwärts ging und lebhaft gestikulierte. „Die Lichter, die Musik, die Feuer – und das Essen erst!“

Die Stunden vergingen schnell, und der Weg wurde durch ein unverhofftes Glück erleichtert. Ein alter Händler mit einem voll beladenen Karren hatte angehalten und angeboten, sie ein Stück mitzunehmen. Ohne zu zögern, sprang Ciarán auf, zog Caoimhe lachend hinter sich her und ließ sich in die weiche Ladung fallen. Während das leise Rumpeln des Wagens sie vorwärts trug, schienen Ciaráns Gedanken bereits bei den Feierlichkeiten zu sein. Er konnte kaum abwarten, die Magie von Samhain erneut zu erleben – und vielleicht auch die eine oder andere Gelegenheit zu nutzen, die das Fest bot. Schließlich war es bekannt dafür, wohlhabende Besucher anzuziehen, die oft mehr Münzen und Schmuckstücke dabeihatten, als sie benötigten.

Als die Mauern von Baile Tri Abhainn in Sicht kamen, war der Trubel bereits zu hören. Der Händler setzte sie am Stadtrand ab, und von dort aus tauchten sie ein in die lebhaften Straßen der Stadt. Der süße Duft von gebackenen Leckereien und frisch gezogenen Kerzen erfüllte die Luft, während Ciarán Caoimhe mit unbändiger Freude durch die Gassen zog. Die Stadt war ein einziges Fest aus Licht und Farben. Überall brannten Kerzen in kunstvoll verzierten Laternen, und bunte Leinentücher wehten sanft im Wind. Maskierte Gestalten huschten lachend durch die Menge, Kinder schwenkten Laternen, und die Melodien wandernder Musiker erfüllten die Straßen.

„Komm schon, wir haben keine Zeit zu verlieren!“, rief Ciarán, seine Augen funkelten vor Aufregung. Er führte Caoimhe an Ständen vorbei, an denen Masken, Schmuck und handgemachte Kerzen feilgeboten wurden. Plötzlich hielt er vor einer Auslage mit duftenden Pasteten inne. Seine geschickten Finger griffen unbemerkt nach einer der Köstlichkeiten, und mit einem schelmischen Grinsen hielt er sie Caoimhe entgegen. „Hier, für dich“, sagte er triumphierend, bevor er sie erneut mit sich zog, tiefer hinein ins Herz des Festes.

In diesem Moment ertönte ein tiefes Horn, das den Beginn des Rituals ankündigte. Die Gespräche verstummten, und die Menge bewegte sich wie auf ein geheimes Kommando Richtung Helle Lichtung, wo die großen Feuer bereits warteten. Ciarán blieb stehen und erstand an einem nahegelegenen Stand zwei kunstvoll verzierte Kerzen. Eine reichte er Caoimhe, bevor er seine eigene an einer der zahlreichen herumstehenden Kerzen entzündete. Mit einem Lächeln und gedämpfter Stimme, als wollte er die Magie der Nacht nicht stören, sagte er: „Das Beste kommt erst noch.“
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Heimatlose
Caoimhe Blacach
Heimatlose
Alter 27
Beruf Söldnerin
Wohnort Lager der Bruderschaft
Stand Ledig
User Cami
#2
Sie hatte die Augen aufgeschlagen und sofort gewusst, was für ein Tag ihr bevorstand. Nicht, weil sie an böse Omen glaubte, oder mit Nachdruck den Kalender studiert hatte, sondern weil Ciarán die letzten Tage über nichts anderes gesprochen hatte, als ihren bevorstehenden Ausflug. Am Morgen knirschte der Frost unter ihren Stiefeln und als sich die Sonne über sie erhob und hinter Wolken Einzug hielt, war es der Schlamm, der zu ihr empor spritzte. Aber während dem gesamten einfältigen Trott blieb eine Variable ihrer Reise stets gleich. Ciaráns nicht enden wollende Euphorie.
Zu Fuß glich er einem jungen Fohlen, welches quirlig um sie herum sprang, auf dem Karren redete er weiter, dieses Mal mit wild gestikulierenden Armen. Caoimhe beobachtete ihren Freund von der Seite. Das Grübchen in die Wangen schlagende Grinsen und das Schimmern in seinen Augen. Es war wahre Freude auf das Kommende. Caoimhe vertraute dem nicht vollkommen. Easter Meadow hatte etwas in ihrem Freund verändert.

Der Karren zog sie über die holprige Straße, immer tiefer, hinein in das Land, und Caoimhe fragte sich, ob ihre Familie zur Feier des Tages für sie gedeckt hatte. Vor Jahren hatte sie eine kleine, geschnitzte Figur ins Feuer geschmissen, welche Gráinne ihr zu ihrem Namenstag geschenkt hatte. Ein letztes Andenken, von dem sie sich viel zu leicht hatte trennen können. Sie bereute den Verlust nicht. Während sie es bei sich getragen hatte, hatte sie sich konstant Sorgen gemacht, es zu verlieren. Dieses unausweichliche Schicksal vorzuziehen, hatte sie beruhigt.

Es war offensichtlich, dass sie Baile Tri Abhainn näher kamen. Die Wasserstraße zog sich neben den kaum begehbaren Pfaden durch das Land und auf ihrer Oberfläche trieben beleuchtete Boote auf dem Wasser.
In der Stadt selbst herrschte reges Treiben. Caoimhe straffte die Schultern, sprang nicht wie ihr Freund todesmutig vom Karren, sondern musterte jede noch so unscheinbare Person in ihrer Nähe, bevor sie ihm gemächlich folgte. Sie würden nicht die einzigen Diebe sein, die sich heute hier aufhielten. Und sie würden gewiss nicht das Schrecklichste sein, was diese Stadt zu bieten hatte.

Ciarán hüpfte durch die Straßen, ließ sich von Gerüchen und Geräuschen aufhalten und schenkte jeder Kleinigkeit einen Blick und sah doch zu kurz hin, um es wirklich in sich aufzunehmen. Caoimhe folgte ihm in einer geraden Linie, immer mit der Hand auf dem Griff ihres Dolches. Der einzige Stand, an dem ihr Blick etwas länger haften blieb, war der eines Händlers, der kleine Figuren aus Ton verkaufte.
Je näher sie dem Zentrum der Festlichkeiten kamen, desto mehr Gerüche verwoben sich in der Luft. Klebrig und süß, sowie fettig und würzig paarten sich mit dem Gestank von Schweiß und Rauch, und machten die Straßen zu einem nie dagewesenen Erlebnis für ihre Nase. Caoimhe beobachtete einen der Musiker, der die Menge für sich begeistern konnte. Er hatte sich in hübsche, leichte Stoffe gekleidet und tanzte, während er sein Instrument spielte. Ich Blick hing etwas länger als nötig an ihm, was sie erst bemerkte, als eine Pastete vor ihrer Nase auftauchte. Dahinter ein breit grinsender Ciarán.

"Danke", sagte sie und wurde umgehend weitergezogen. Caoimhe kostete und ihre Augen weiteten sich überrascht, als die knusprige Kruste sich mit weicher, cremiger Süße vereinte. 
Ein großes Horn kündigte das große Feuer an, und Caoimhe nahm beiläufig die ihr angebotene Kerze an, während sie weiter aß. Langsam, um ja jeden Bissen zu schätzen.
"Du warst schon öfter hier", sagte sie ruhig, weniger eine Frage als eine Feststellung. Trommeln ertönten und die Menge schaute gespannt nach vorne. Caoimhe suchte derweil nach jemandem, der sich eignete. Wann immer etwas von Bedeutung geschah, waren die Leute abgelenkt. Und abgelenkte Menschen waren das perfekte Ziel. Vor allem, wenn ihre Haare lang und seidig, ihre Arme geschmückt und ihre Geldbörsen prall gefüllt waren. Ob ein Feuer sich nun groß oder klein in die Luft erhob, machte für sie keinen großen Unterschied. Solange es kontrolliert wurde, selbstverständlich. Wichtig war nicht das Spektakel an sich, sondern jene, die von ihm abgelenkt wurden.

"Hast du etwas für das Feuer?", fragte sie Ciarán leise. Zugegebener Weise hatte sie an keine Opfergabe gedacht. Sie hatte noch die Hälfte der Pastete, musste aber zugeben, dass sie zu gut schmeckte, um sie verbrennen zu lassen.
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Heimatlose
Ciarán Ó Ceallaigh
Heimatlose
Alter 22
Beruf Söldner
Wohnort Lager der Bruderschaft
Stand Ledig
User Meerle
#3
Ciarán fühlte sich lebendig. Jeder Schritt durch die Straßen von Baile Tri Abhainn war ein Pulsieren in seinen Adern, ein Summen in seinem Kopf. Die Geräusche der Menschen, die ausgelassene Stimmung, die Trommeln, die irgendwo in der Ferne ihren Takt schlugen – es war, als würde die ganze Stadt atmen, und er mit ihr. Caoimhe lief ein paar Schritte hinter ihm, ihre Haltung aufrecht und wachsam wie immer. Er wusste, dass sie misstrauisch war. Aber ihre kühle Miene reizte ihn, sie herauszufordern – er würde schon dafür sorgen, dass sie das Fest genoss, ob sie es nun wollte oder nicht.

Allerdings war seit der Schlacht um Eastergold Meadow etwas in ihm anders. Er konnte es nicht genau benennen, aber es fühlte sich an, als hätte sich ein Teil von ihm verdunkelt, ein Schatten, der selbst in den hellsten Momenten nicht weichen wollte. Es war seine erste echte Schlacht gewesen, und sie hatte ihn mit der brutalen Realität des Krieges konfrontiert. Das Jagen mit dem Bogen hatte ihn auf den Tod vorbereitet – zumindest hatte Ciarán das geglaubt. Doch ein Mensch war kein Hase. Das Gewicht des Bogens in seinen Händen fühlte sich anders an, wenn er auf einen Mann zielte, dessen Augen sich weiteten, sobald der tödliche Pfeil ihn getroffen hatte. Die Schreie, die blutgetränkte Erde, die toten Körper – die Bilder brannten sich ein. Jeder Pfeil, den er abschoss, schien auch einen Stich in seiner eigenen Seele zu hinterlassen. Caoimhe hatte die Veränderung bemerkt, das wusste er. Sie hatte die Dunkelheit in seinen Augen gesehen, selbst wenn er sie hinter seinem Grinsen verbarg. Sie sagte nichts dazu, und das schätzte er. Vielleicht wusste sie, dass er nicht reden konnte oder wollte – genauso wie sie nie über die Albträume sprach, die sie nachts schreiend erwachen ließen. Seine überschwängliche Begeisterung hier, auf dem Fest, war nicht nur echte Freude. Es war sein Versuch, die Schreie in seinem Kopf zu übertönen, sie in die hintersten Ecken seines Geistes zu verbannen. Caoimhe durchschaute ihn, das wusste er. Doch sie ließ es zu, ohne ihn damit zu konfrontieren, und dafür war er ihr dankbar.

Er beobachtete Caoimhe, wie sie genüsslich an der Pastete kaute, und ein Grinsen huschte über sein Gesicht. „Nur einmal“, korrigierte er ihre Annahme, er sei schon öfter hier gewesen. „Als ich Bellport verlassen habe. Hab' ein paar Tage über Samhain hier verbracht, bevor ich nach Avonston Green weitergezogen bin.“
Seine Hand griff in die Tasche, und er spürte das raue Holz der geschnitzten Figuren, eine Eule und ein Falke, als Opfergaben für das Feuer. Nicht, dass er groß an die alten Traditionen glaubte, aber ein guter Dieb wusste, wann er den Schein wahren musste, um nicht aufzufallen. Die Figuren hatte er in einem unbeobachteten Moment von einem Stand genommen, während der Händler in ein Gespräch vertieft war. Der Gedanke daran ließ ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen spielen. Sie waren schön gearbeitet, beinahe zu schade, um sie zu verbrennen. Aber das Ritual verlangte es, und Ciarán war nie jemand, der eine Gelegenheit verstreichen ließ, sich anzupassen. Er warf Caoimhe einen Blick zu, als sie nach seiner Opfergabe fragte, und zog mit einer übertriebenen Geste die beiden Figuren hervor. Er reichte ihr die Eule, und er behielt den Falken.

Die Trommeln wurden lauter, das Gedränge dichter. Ciarán war in seinem Element, bewegte sich mit der Menge, als wäre er ein Teil von ihr, Caoimhe immer in seiner Nähe. Seine Augen suchten nicht das große Feuer, das bald entfacht werden würde, sondern Gelegenheiten. Ein edel gekleideter Mann mit einem prallen Geldbeutel, eine Frau mit auffälligen Juwelen – es gab vieles, das hier Aufmerksamkeit erregte. Wie Caoimhe durchkämmten auch seine geübten Augen die Menge auf der Suche nach dem perfekten Ziel. Sie waren ein eingespieltes Team, das fast blind wusste, was zu tun war. Und dann sah er ihn.

Ein Mann, der abseits der Menge mit einer Kerze in der Hand stand, zog Ciaráns Blick an. Dunkle Kleidung schmiegte sich an seinen schlanken Körper, und im Licht der Kerzen konnte er feine Stickereien an seinem Mantel erkennen. Der Mann strahlte eine Autorität aus, obwohl er noch nicht allzu alt zu sein schien, die sofort ins Auge fiel. Seine kurzen, dunklen Haare glänzten im flackernden Kerzenlicht, seine Augen lagen wachsam auf der Menge. Trotz der feinen Stoffe, die er trug, war keine Spur von Überfluss zu erkennen – doch das konnte durchaus über seinen wahren Reichtum hinwegtäuschen. Oft waren es gerade die, die ihren Wohlstand nicht zur Schau stellten, die sich als die lukrativsten Opfer entpuppten.

Ciarán wusste instinktiv, dass dieser Mann kein leichtes Ziel sein würde. Doch genau das machte ihn reizvoll. Der Mann wirkte wie jemand Höhergestelltes – ein Adliger vielleicht oder ein reicher Händler, bestimmt mit einer dementsprechend fetten Geldbörse. Ein zufriedenes Lächeln huschte über Ciaráns Lippen, er murmelte zu Caoimhe: „Da“, und nickte unauffällig in Richtung des Mannes. „Perfekt.“ Die geschnitzte Holzfigur drückte gegen seine Handfläche, wie ein Glücksbringer, während die Trommeln sich zum Höhepunkt steigerten und das große Feuer sich kurz davor befand, entfacht zu werden. Ein besserer Moment würde sich nicht bieten.
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