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Antworten zu Thema: Das erste Aufeinandertreffen
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Themenübersicht (Neueste zuerst)
Geschrieben von Freyja Winters - 20-09-2025, 17:20
Obwohl man hätte meinen sollen, dass Freyja eher abgeneigt gegenüber einem weiteren Gespräch mit der anderen Dunkelhaarigen gewesen wäre, trat genau das Gegenteil ein. Obwohl Isabella offensichtlich ziemlich wenig mit dem nicht-Gesagtem zwischen den Zeilen anfangen konnte, hatte sie die andere Frau irgendwie direkt ins Herz geschlossen. Den genauen Grund dafür konnte sie gar nicht nennen, aber vielleicht reichte in dem Fall ihre beinahe unangenehme Ehrlichkeit aus. Sie sagte das, was sie dachte. Eine Eigenschaft, die Freyja bewunderte. Oft machte sie sich selbst nämlich ziemlich viele Gedanken darüber, was das von ihr Gesagte bei Anderen auslösen könnte und entschied sich dann schlussendlich doch dagegen, überhaupt etwas zu sagen. "
Hast du dir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass Drachen auch einfach nur Wesen sind, die existieren wollen? Die nicht aus böser Absicht töten, sondern um zu überleben? Dass Drachen vielleicht nicht super gefährlich und monströs sind - ach, und dabei fällt mir ein: können wir sie bitte nicht als Monster bezeichnen? Ich bin nicht so angetan davon, wie König Liam diese Jagd aufzieht
", ihre Stimme wurde leider, bis sie nur noch ein leises Flüstern war. Sie wusste, dass sie damit nicht die Meinung der Allgemeinheit teilte. Sicher auch nicht der Mehrheit ihrer kleinen Gruppe - immerhin waren sie genau dazu da: einen Drachen zu jagen. Und wieder musste die Dunkelhaarige an ihr Gespräch in der Taverne denken und seufzte leise. Sie hatte das Gefühl, dass Isabella in so anderen Begebenheiten aufgewachsen ist, dass sie emotional kaum etwas von dem verstand, was die Winters zu sagen hatte. Die Gefühle, die bei diesen Worten mitschwangen, bekam sie nicht mit, weil sie so gefesselt von deren Inhalt war.

Als ihr Gespräch von dem Pferd und seinem Besitzer unterbrochen wurde, beobachtete Freyja belustigt, wie Isabella auf die Unterbrechung reagierte. Sie wirkte ehrlich entsetzt davon, dass jemand sein Pferd mit in die Gruppe brachte. Dabei musste sie selbst feststellen, dass sie die Einstellung des neu dazu gestoßenen angenehm erfrischend fand. Tiere - und da zählte sie die Drachen nun mal genauso dazu - waren etwas Besonderes. Sie sollten nicht auf dem Abstellgleis abgestellt werden und nur des Nutzens wegen verwendet werden. Tiere hatten so viel mehr zu bieten, als vielen Menschen klar war. Und dass der Fraser, wie Isabella frühzeitig feststellte, eine offenbar recht ähnliche Einstellung zu seinem Tier hatte, imponierte ihr.
"
Ich kann dir helfen das zu kopieren
", bot sie freundlich gesinnt an und deutete mit dem Kopf auf das Notizbuch, das sie nun mit einem verärgerten Gesichtsausdruck zuschlug und wegpackte.

Plötzlich hatte sie das Gefühl außen vor zu sein. Während sie noch immer das Pferd an der Stirn kraulte und dieses genießerisch die Augen schloss, lauschte sie weiter den Worten Isabellas und des Neuen. "
Wer sind die Frasers?
", fragte sie nun völlig ahnungslos und verzog entschuldigend die Lippen. Sie wusste, dass das eine Lücke in ihrem Wissensschatz war, der ihr nun im besten Fall einen blöden Seitenblick und im schlimmsten Fall ein völlig entrücktes 'wie kannst du nur?!' einbringen würde. "
Ich glaube deinen Kamerad Alvi möchte ich nicht unbedingt kennen lernen. Ist er auch hier mit dabei?
", fragte Freyja leise grinsend und versuchte ein wenig davon abzulenken, dass sie offenbar einen recht bekannten Namen nicht kannte.
Doch als der Neuankömmling mehr oder weniger eine Frage stellte, nickte sie eifrig. "
Ja, also ich bin hier wegen meiner Neugier, kann man schon so sagen. Ach und außerdem brauche ich irgendwie ein Abenteuer. Ich muss mal etwas erleben und raus aus meinem Schneckenhaus
", plapperte sie drauf los und kraulte Sandokan hinter den Ohren. Sie war sehr froh darüber, dass der Neuankömmling sein Pferd eben nicht dort angebunden hatte, wo die anderen standen. "
Du scheinst mir gar nicht so schlimm eingebildet zu sein
", flüsterte sie grinsend und lehnte sich noch etwas mehr zum Pferd hin.
Geschrieben von Rowan Fraser - 09-09-2025, 17:03
Mit einem kurzen, schweifenden Blick versicherte sich Rowan, dass bei dem kleinen Fauxpas niemandem etwas zugestoßen war. Den etwas verkrakelten Strich im Notizbuch maß er jetzt nicht wirklich als Tragödie und wandte sich deswegen der jungen Frau zu, die Sandokan in seinen Augen viel wohlgesonnener schien. "Ich mag vieles sein, aber aufdringlich nur mit dem Schwert im Angesicht eines Kampfes." Er zwinkerte der Braunhaarigen zu und tätschelte seinem Wallach die Flanke. "Sagt das mit dem Schön sein aber nicht zu laut, er ist schon eingebildet genug!" Leise Lachfältchen bildeten sich um die Augen des Frasers und so, als ob er das Gesagte verstanden hätte, schnaubte das Pferd fast schon abfällig.
Schlussendlich wandte er sich doch der Schreiberin zu, die von seinem Verhalten in seinen Augen zumindest einen völlig falschen Eindruck von ihm bekommen hatte. "Nun, Sandokan mag es gar nicht ausgeschlossen zu werden. Schon gar nicht wenn er einen Teil der Muskelarbeit übernehmen soll, auf der Suche nach einem Wesen, das ihn wohl eher als kleine Zwischenmahlzeit ansehen würde." Bedächtig nickte er, auch wenn aus seiner Mimik wohl klar herauszulesen war, dass er das Gesagte nicht vollkommen ernst meinte. Einem Rowan Fraser war eben der Schalk bereits in die Wiege gelegt worden und hatte ihn bis heute nicht verlassen, trotz allem, was er in seinem Leben bereits erlebt hatte. Ein Seitenblick zu der jungen Frau, die immer noch mit Sandokan beschäftigt war, folgte. "Also ja, ich möchte mich gern der Suche nach dem Tier anschließen, dass mehr Schuppen am Körper haben soll, als einer meiner alten Kameraden auf dem Kopf." Auf seinen Lippen breitete sich ein Grinsen aus. "Auch wenn mir das sehr unwahrscheinlich vorkommt, wenn ich an Alvir zurückdenke."

Der beinahe schon analytische Blick der Gelehrten neben ihm war Rowan nicht entgangen und so wunderte es ihn nicht, dass sie ziemlich schnell das Wappen auf der Decke seines Braunen ausmachte. "Ja, ein Fraser durch und durch." Eine angedeutete Verbeugung folgte, auch wenn der Söldner mit adeligem oder höfischen Gehabe sonst nicht viel anfangen konnte. "Und nein, wenn mich etwas schickt, dann nur meine Neugier und mein Wagemut." Er zuckte die Schultern und strich seinen Umhang etwas zur Seite, unter dem die einfache Lederrüstung zu sehen war. "Auch wenn ich denke, dass mein Onkel es durchaus interessant finden wird, wenn ich etwas über eine geschuppte Bestie zu berichten habe." Leicht legte er den Kopf schief und musterte nun seinerseits die beiden Frauen. "Ich gehe davon aus euch hat zum einen eine gewisse Neugier oder..." Er blickte zu der Frau mit dem Notizbuch. "... Wissbegier auf die Reise schickt? Oder vermute ich falsch?"
Geschrieben von Isabella Rycott - 20-08-2025, 22:48
Isabellas Ausdruck war wahrlich geprägt von verwirrter Ratlosigkeit, als Freyja sie doch fast sowas wie tadelte. Wieso sollte so eine einfache, treffende Bezeichnung denn bitte solch eine nasenrümpfende Miene hervorrufen? "Hm?" manchmal war Isabella trotz all ihres Wissens doch einfach nur tollpatschig was die eigene Menschenkenntnis anging. Sie fand sich in Büchern besser zurecht als in den Feinheiten der zwischenmenschlichen Kommunikation. "Aber ihr seid doch ein Findelkind. Was ist daran falsch?" kratzte sie sich mit dem Stift im Nacken, vollkommen unbeeindruckt von etwaigen, mitschwingenden Implikationen, die eben dieser Begriff mit sich bringen konnte. Er war einfach wahr und richtig. Mehr nicht. Er beschrieb den Umstand von Freyjas Herkunft treffend, warum ihn also nicht verwenden? Mit einem tiefen Atemzug hob Isabella immer noch etwas verblüfft die Brauen und ließ ihren Blick noch einmal rasch über die letzten Sätze laufen. Korrekturlesen, bloß keine Fehler, keine falsche Information aufnehmen. "Und wieder einmal ist damit bewiesen, dass Blut nicht unbedingt dicker ist als Wasser. Familien können sich aus ganz unterschiedlichen Konstellationen formen." nickte sie und besserte schnell einen Schreibfehler aus, der ihr in der Hast untergekommen war, dabei verpasste sie den leichten Wehmut, der der jungen Frau übers Gesicht flog. Naja, ihre sonst so feinfühlige Beobachtungsgabe war momentan gerade auf Urlaub, scheinbar.

Das mochte wohl an der Aufregung über die neue Aufgabe liegen, die sie einfach mit absoluter Gewissenhaftigkeit erledigen wollet. Schließlich hing einiges am Erfolg ihres Berichts. Nicht nur Geld, sondern auch Prestige und Wissen. Wann hatte man schon die Möglichkeit einen Drachen zu erforschen? Was auch immer ein Drache sein würde. "Mhm." murmelte Isabella mit zusammen gepressten Lippen bestätigend. Sie sollte die Seiten auch nummerieren, sollte das Notizbuch aus irgendeinem Grund aus dem Leim gehen. Oder sollte sie es sicherheitshalber noch einmal zusammenbinden? Vielleicht den Rücken doch vernähen? "Was? Warum bist du dann da, wenn du keinen Drachen jagen willst?" hatte die junge Frau wieder ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. "Seien wir uns einmal ehrlich, ich bezweifle, dass wir in irgendeiner Höhle irgendeinen gigantisch großen, feuerspeienden, fliegenden Wurm finden. Alle Forschungen bisher deuten eher darauf hin, dass Drachen nur Monster in Legenden sind, gar nicht real, niemals." aber wer weiß, vielleicht konnte die Natur sie ja doch noch überraschen. "Klingt eben einfach toller, dass man gegen einen Drachen gekämpft hat, als gegen eine kniehohe Echse, oder?" grinste die Gelehrte.

"Wir jagen sie ja nur, oder? Vom Umbringen hat doch niemand etwas gesagt? Kommt drauf an. Wenn es nur einer ist, würde ich ihn erforschen wollen und am Leben lassen. Aber stell dir mal vor davon gibt es mehrere und die breiten sich aus, kommen immer näher an die Städte und fressen alle Herden, vielleicht auch Reisende. Das wäre ja nun auch nicht unbedingt vorteilhaft. Angenommen, es gibt Drachen überhaupt." Kaum dass das Gespräch wieder eine Pause gefunden hatte, kritzelte der Stift neuerlich über das Papier, erfasste das Gesagt und wagte sogar eine kleine Skizze von Freyja am Rande des Blattes. Gerade aber, als sie deren Nase perfekt einfangen wollte, bekam sie von hinten einen unangenehmen Stubs von etwas Großem. Lautstark kratzend fuhr der Stift mit dickem Strich über die Seite. Über alles bisher Geschriebene hinweg. "Hej!!!!" schnaubte Isabella und drehte sich empört um. "Und genau deswegen stehen die Pferde am Rand der Gruppe" deutete Isabella mit dem Stift zu einem Trog voll Wasser vor einem Gestell aus Holz, an dem schon einige andere Pferde angebunden waren. Mit so einem riesigen Vieh mitten durch die wartende Menge zu traben grenzte ja fast schon an Fahrlässigkeit.

Und während Freyja mit verklärtem Blick diesem nervösen Gaul den Kopf kraulte, sah Isabella mit seufzendem Bedauern auf ihr Notizheft. Super, das fing ja schon gut an. Sie konnte jetzt entweder ein Stückchen Brot nehmen und versuchen den Strich auszuradieren, oder das Geschriebene einfach auf eine neue Seite kopieren. Weder dem einen noch dem anderen konnte sie gerade etwas abgewinnen. Also schlug sie das Notizheft lautstark zu und steckte es mit großer Geste in ihre Tasche zurück. Erst jetzt wandte sie sich dem Mann zu, der das unbeholfene Ross am Zügel hielt. Ein schneller Blick über das Pferd und den Halter brachten ihr sehr bald ein sehr aufschlussreiches Detail vors Auge. "Ah, ein Fraser." blieb ihr Blick an einem Wappen auf der Satteldecke des Pferdes hängen. Wohl keiner aus der Hauptlinie des Fürsten, also kein direkter Sohn, den würde man ja nicht einfach so der möglichen Gefahr eines mythischen Drachen aussetzen. Vielleicht eine Nebenlinie oder nur ein Soldat aus dem Hause? "Schickt also auch der Fürst von Kenmara jemanden auf die Jagd?"
Geschrieben von Freyja Winters - 15-08-2025, 17:22
Es war, als betrachtete sie die nächsten Sekunden in Zeitlupe. Ein junger Mann auf einem wunderschönen Pferd kam auf den Platz geritten, stieg ab und hielt direkt auf sie zu. Möglichst unauffällig versuchte sich Freyja umzublicken, um herauszufinden, ob hier vielleicht noch jemand anderes auf ihn wartete oder ob er tatsächlich auf dem Weg zu ihrer kleinen Gruppe war. Mit einem Wackeln der Augenbrauen und einem Kopfnicken versuchte sie Isabella auf den Neuankömmling aufmerksam zu machen, doch diese war so in ihr Notizbuch vertieft, dass sie gar nichts mitbekam. Bis das braune Pferd geradewegs gegen sie lief und ihr beinahe das Büchlein aus der Hand gefallen wäre. Freyja griff automatisch in die Richtung des Buches, zog die Hände jedoch wieder zurück, als sie feststellte, dass es nicht weiter in Gefahr war. "
Oh hoppla
", murmelte sie ebenfalls grinsend und lauschte aufmerksam der tiefen Stimme des Mannes. "
Solange nur der Braune hier aufdringlich ist
", entgegnete die Dunkelhaarige in lässiger Manie, so wie sie mit den meisten Leuten umging. Die höfische Steifigkeit war auf jeden Fall meilenweit an der jungen Frau vorbei gegangen, so viel stand fest.

Vorsichtig hielt sie dem Pferd ihre Hand zum Schnuppern hin und versuchte sich mit einem fragenden Seitenblick auf den Halter zu vergewissern, dass es in Ordnung war, das Pferd zu streicheln. Sanft legte sie ihm die Hand auf die Stirn und strich bedächtig über das weiche Fell. Sie konnte den Druck des Pferdekopfes spüren, als besagter Brauner die Streicheleinheiten von sich aus intensivierte. "
Da habt Ihr aber ein wundervolles Tier an Eurer Seite
", stellte sie atemberaubt fest und hatte fast nur Augen für das Pferd und nicht für den Mann. Fast vergessen war in diesem Moment auch der Grund, weshalb sie sich hier auf dem Markplatz trafen. Obwohl es schon in wenigen Tagen losgehen würde, verspürte die Dunkelhaarige gerade nichts als Ruhe und Gelassenheit. "
Bitte sagt mir, dass Ihr beide mit auf die Drachenjagd kommt
", quengelte sie schon beinahe und war noch einen Schritt näher an das Pferd herangetreten. Obwohl sie selbst kein bisschen reiten konnte, bewunderte sie schon ihr Leben lang diese anmutigen Tiere. Hoffentlich würde sie in Zukunft noch häufiger in die Gelegenheit kommen diese tierische Gesellschaft zu genießen.
Geschrieben von Rowan Fraser - 03-08-2025, 18:43
Mit sanftem, aber bestimmten Druck seiner Schenkel lenkte Rowan seinen Wallach durch die Tore von Three Rivers. Sein Blick schweifte über das bunte Treiben, das sich vor ihm auftat, verweilte jedoch nirgends wirklich lange. Der Besuch bei seinem Cousin am Vortag hatte eine tiefe Ruhe in ihm zurückgelassen, zu der nicht nur die Gespräche mit Cathal beigetragen hatten. Nein, jede Rückkehr ins Fürstenhaus von Kenmara hatte mehr von einem nach Hause kommen als es das Anwesen seiner Eltern je hatte bieten können. Die beiden hatten im Schein des Kaminfeuers ein einfaches Mahl, begleitet von gesüßtem Wein zu sich genommen, über Gott, die Welt und Cathals bevorstehende Verlobung gesprochen, ehe ein Schlaflager in der Kaserne gefunden hatte. Zwar hatte man ihm als Angehörigem der Familie ein Zimmer angeboten, doch am wohlsten fühlte sich Rowan noch immer im Kreise der anderen Söldner und Soldaten. Oft war ihm sogar so, als bliebe ihm abseits des Gruppenlagers die Luft zum Atmen weg, es sei denn er bettete sich unter freien Sternenhimmel. Ja, seit er als beinahe schon Heimatloser durch das Land zog, hatte er sich wohl die eine oder andere Eigenheit angewöhnt, die er so schnell nicht wieder loswerden würde.

Für eine Drachenjagd jedoch schienen ihm diese Eigenarten fast schon von Vorteil. Bereits seit er das erste Mal vom Aufruf des Königs gehört hatte, kribbelte es ihn in den Fingern und dieses Kribbeln war zu einem regelrechten Vibrieren in seinem ganzen Körper ausgeartet. Nicht etwa um des Kopfgeldes Willen etwa, sondern viel mehr wegen der Aussicht auf ein Abenteuer, das seinesgleichen suchen würde – und weil er die Hoffnung hatte, dass die Bardengesänge, die man in der einen oder anderen Taverne über ihn vernahm, dann mehr der Wahrheit entsprachen. Während er geschickt einer Gruppe Kinder auswich, die über den Platz tollten, konnte er in der Ferne bereits eine Traube von Menschen ausmachen, die sich um den großen Brunnen in der Mitte des Platzes versammelt hatte. Mit einem Zug an den Zügeln brachte Rowan Sandokan daher zum Stehen und glitt behände aus dem Sattel, um seinen zukünftigen Weggefährten auf Augenhöhe begegnen zu können – auch wenn er bei den meisten der Schaulustigen nicht wirklich davon überzeugt war, dass sie sich einer Drachenjagd anschließen würden. Gerade als er – den Wallach am Halfter festhaltend – den letzten Schritt auf die anderen zutreten wollte, rempelte man ihn von der Seite an, was Sandokan dazu veranlasste sich unwillkürlich in die Richtung seines Herren zu drehen und dabei mit der Flanke gegen eine junge Frau mit einem dicken Notizbuch in der Hand zu stoßen. “Ungeschicktes Volk…“ Seine Stimme kam wie ein leises Brummen aus seiner Kehle, ehe er sich der Dunkelhaarigen zuwandte, die in Begleitung zu sein schien. “Verzeiht bitte, normalerweise ist mein Brauner hier nicht so aufdringlich.“ Beinahe schon entschuldigend hoben sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln.
Geschrieben von Freyja Winters - 14-05-2025, 11:09
Das war ihre Chance berühmt zu werden! In nur wenigen Sekunden zogen die möglichen nächsten Jahre an ihrem inneren Auge vorbei, wie die Menschen ihr zujubelten und kleine Kinder einmal ihre kleinen Ärmchen um ihren Hals legen wollten. Und das Alles nur, weil sie bei dieser Jagd dabei gewesen war und Bella einen Bericht über sie und ihre Abenteuer geschrieben hatte. Gedanklich genoss sie den Jubel, der ihr zubrandete und suhlte sich einen Moment in der Aufmerksamkeit der imaginären Menge. Natürlich wusste sie, wenn sie ernsthaft darüber nachdachte, dass das völlige Quatsch war. Freyja hatte nichts Besonderes. Keine besondere Fähigkeit, kein Talent und sicher keinen besonders großen Nutzen für die Gruppe - aber Letzteres würde sie besonders gut zu verschleiern wissen. Immerhin war sie überhaupt nicht überzeugt davon, dass sie am Ende einem tatsächlichen Drachen gegenüber standen. Und offenbar ging es Bella in dieser Hinsicht ähnlich, wenn sie ihre Worte richtig deutete.

"
Findelkind ist eine Bezeichnung, die ich nicht gerne mag
", erwiderte sie und verzog dabei beinahe angewidert das Gesicht. Es impliziert, dass sie keine Familie gehabt hat und dass sie eine schwerere Kindheit hatte, als Andere. Und beides war nicht der Fall. "
Aber ja, meine Eltern haben mich eines Tages einfach im Schnee aufgelesen und dafür gesorgt, dass ich nicht erfriere. Und von dort an bin ich bei den beiden aufgewachsen, aber bis auf den Nachnamen unterscheidet uns eigentlich kaum etwas voneinander
", erzählte sie und schwelgte gleichzeitig ein wenig in ihren Erinnerungen. Es tat weh, an ihre Familie zu denken. An das, was sie zurückgelassen hatte. Auch, wenn es eine freiwillige Entscheidung gewesen war. Trotzdem vermisste sie die warme Umarmung ihrer Mutter und den Duft nach gut gewürzter Suppe im Haus. "
Naja, außer, dass ich definitiv nicht wie eine Winterländerin aussehe
", fügte sie noch schnell hinzu und fuhr sich bestätigend einmal durch die dunklen, beinahe schwarzen, Haare. Mit den blonden Mähnen der Frauen aus dem Winterland hatte sie noch nie mithalten können.

"
Ein wissenschaftlicher Bericht? Das klingt aber spannend! Dann bist du also dafür verantwortlich, dass die Nachtwelt von unseren Erfahrungen und Informationen profitiert
", sinnierte sie vor sich hin und bekam ganz große Augen. Es erhärtete sich immer mehr der Verdacht, dass sie hier auf einer ganz besonderen Mission waren und Freyja Teil etwas Großen sein konnte.
"Eigentlich möchte ich gar keine Drachen jagen. Also erst einmal glaube ich, dass Drachen sich auch überhaupt nicht von uns einfachen Menschen jagen lassen, das wäre ja lachhaft
", entgegnete sie und hätte sich am liebsten die Hand vor den Mund geschlagen. Eigentlich wollte sie ihre vielleicht etwas provokante Meinung für sich behalten, doch der Plauderton, mit dem sie sich mit Isabella unterhielt, machte es ihr so einfach darauf los zu reden... "
Also, was ich damit meine, ist, dass Drachen glaube ich viel zu klug sind, als dass wir ihnen den Kopf abschlagen könnten. Und außerdem finde ich, dass wenn es sie wirklich gibt - falls sie wirklich endlich zurück gekehrt sind - sollten wir sie dann nicht lieber feiern, statt umzubringen?
", schweifte die Dunkelhaarige immer mehr von Thema ab und bemerkte in dem Moment gar nicht, dass sie noch immer nicht so richtig auf die eigentliche Frage geantwortet hatte. Erst in diesem Moment war ihr aufgefallen, wie sehr sie an ihre eigenen Worte glaubte. Sie wollte überhaupt nicht, dass der Drache getötet wurde! Sie wollte diese lebendigen Legenden einfach nur mit eigenen Augen sehen. Es gibt so viele alte Geschichten über die uralten Wesen, dass sie voller Ehrfurcht und Respekt vor ihnen ist.
Geschrieben von Isabella Rycott - 13-05-2025, 23:20
"Aufgeregt?" lachte Isabella breit und ehrlich. "Also ich weiß nicht ob ich es aufgeregt nennen würde. Wobei, sicherlich schon auch, aber eher... neugierig und voller Vorfreude. Aber ja, aufgeregt trifft es wohl auch ganz gut." zwinkerte die junge Gelehrte und tippte sich mit dem Stift ans Kinn. Zum Glück war es ein Graphitstift und kein Tintenfüller, den sie nicht nur einmal gedankenverloren mit der Spitze voran an ihr Kinn getupft oder gekaut hatte und sich so richtig eingesaut hatte. Aufmerksam wanderten Isabellas Blicke über ihre Umgebung, beobachteten und sogen jede Kleinigkeit in sich auf. Wer weiß, was einmal wichtig werden würde oder von Interesse sein konnte für die Geschichte, die sie dabei war aufzuzeichnen. Dennoch blieben die Ohren gespitzt genug, um das Gespräch nicht zu verpassen. Es wäre ja auch extrem unhöflich ein Gespräch erst zu beginnen und sich dann einfach vollkommen gelangweilt davon auszuklinken wieder. "Y und j" murmelte sie bestätigend und notierte geschäftig den Namen in ihr Büchlein. "Winter... war das, oder? Das klingt nach einem Findelkind. Seid ihr aus Norsteading?" Hatte man Isabella schon mal gesagt, das sie ein vorschnelles Mundwerk hatte? Ja, natürlich. Hatte es sie je gestört? Nein, natürlich nicht. Sie meinte es nie böse und auch jetzt merkte man, dass ihre Aussage getrieben war von wissenschaftlicher Neugier, nicht von stichelnder Gehässigkeit.

Das junge Mädchen gefiel ihr. Sie stellte die richtigen Fragen und zeigte schon in wenigen Sätzen einen Geist, der keine Schwierigkeiten hatte Verknüpfungen herzustellen und verzweigt zu denken. Ein Mensch, ganz nach Isabellas Geschmack, auf jeden fall jemand, mit dem sie sich abends gern am Lagerfeuer unterhalten wollen würde. Breit schmunzelnd lüpfte Isabella eine Braue "Sehr gescheit, sehr gescheit. Wisst ihr, ich habe mir eine Kurzschrift beigebracht. Damit kann man sehr viel auf sehr wenig Platz unterbringen. Dachte mir, das kann mal ganz nützlich sein." reckte sie sich ein wenig gerade auf, stolz auf ihre eigene Voraussicht. "Also ich soll im Namen meiner Universität einen wissenschaftlichen Bericht dieser Drachenjagd aufzeichnen. Alles, was uns so begegnet, angefangen von den Teilnehmern, zu Beobachtungen entlang des Weges und dann natürlich was uns am Ende der Reise entgegenlacht, ob es denn wirklich ein Drache ist, oder nicht doch nur eine übergroße Blindschleiche." und damit zückte sie schon wieder Notizbuch und Stift, bereit loszukritzeln, und baute sich ein wenig vor Freyja auf. "Also, warum habt ihr euch entschlossen, der Gruppe... sag, können wir beim Du bleiben? Schließlich werden wir noch viel Zeit recht eng zusammen reisen, da wäre das doch viel einfacher, was sagst du? Also... Warum willst du den Drachen jagen?" dann schwieg sie. Für ein bisschen, ehe sie sich daran erinnerte, dass da ja noch ein Frage im Raum schwebte und sie sich wieder ein wenig entspannte. "Achja, also Isa oder Bella ist mir eigentlich beides Recht. Sabel finde ich ein wenig komisch, darauf reagiere ich nicht unbedingt, aber solang wir keine zweite Isabella oder ähnliches in der Gruppe haben, ist es mir eigentlich gleich, wie man mich ruft." dann richtete sie sich wieder zurecht zu notieren.
Geschrieben von Freyja Winters - 15-04-2025, 15:00
Etwas überfordert brachte sie nur ein leises Stottern raus, als die ihr unbekannte Frau nach ihrem Namen fragte und sogar ohne Antwort sofort etwas in ihr ledergebundenes Büchlein kritzelte. Fragend legte die Dunkelhaarige den Kopf schief und überlegte, was mit der jungen Frau ihr gegenüber wohl nicht stimmen mochte. Perplex blinzelte sie ihr ein paar Mal entgegen und wich sogar einen kleinen Schritt zurück, als sie vor ihrer Nase mit dem Buch herumwedelte und beinahe etwas panisch wurde. "Wow, Ihr seid aber ganz schön aufgeregt, was?!", stellte sie grinsend fest und beschloss, dass sie das Spiel einfach mitspielte. Die junge Frau sah ein wenig älter als Freyja aus, machte aber sonst einen sehr ordentlichen und eigentlich auch sympathischen Eindruck. Die Winter mochte Menschen, die ein wenig spezieller waren. Anders, als die breite Masse zu sein, war immerhin kein Makel, ganz im Gegenteil, also gab sie der Frau ihr gegenüber unvorbehalten eine Chance. "Mit y und j", antwortete sie also auf die Eingangsfrage und zuckte mit den Schultern. "Ich glaube meine Eltern wollten auf Nummer sicher gehen", erwiderte sie grinsend und versuchte neugierig einen Blick auf die beschriebene Seite zu werfen, kam jedoch nicht sehr weit. Sie konnte nur dunkle Schrift auf hellem Grund sehen, sonst nichts. "Ich denke das hängt davon ab, wie groß ihr schreibt?", antwortete sie, konnte jedoch nicht verhindern, dass ihre Stimme am Ende nach oben ging, als wäre es eine Frage. Irgendwie belustigte sie die Situation sehr. "Oder wie viel ihr zu schreiben habt. Was notiert Ihr Euch überhaupt die ganze Zeit?", fragte sie und trat wieder einen Schritt näher.

Ohne weiteres Zutun durch Freyja beruhigte sich die junge Frau zusehends und schaffte es dann sogar den roten Faden eines regelhaften Gespräches wieder einzuhalten. Sie stellte sich als Isabella vor und schoss direkt die nächste Frage hinterher. Ein leises Lachen seitens der Dunkelhaarigen war für einen kurzen Moment die einzige Antwort. "Ist schon längst entschuldigt", antwortete sie belustigt. "Es freut mich Euch kennen zu lernen, Isabella. Und nachdem ihr so offen nach meinem Namen gefragt habt, nehme ich mir jetzt das gleiche Recht heraus. Darf man Euch auch Isa oder Bella nennen? In einer Notsituation ist 'Isabella' bestimmt ganz schön lang", plapperte sie nun drauf los und trat von einem Bein aufs Andere. Da hatten sich offenbar zwei Frauen gefunden. Beide entsprachen nicht der Norm, hatten offenbar überhaupt gar kein Problem damit mit Fremden ins Gespräch zu kommen und nahmen dem jeweils anderen etwaige Abweichungen der allgemein anerkannten Höflichkeiten nicht krumm. Letztere waren sowieso viel zu streng, wenn man Freyja fragte.

"Na, auf jeden Fall! Ich kann kaum erwarten, dass das Abenteuer endlich startet", sagt sie vielleicht eine Spur zu überschwänglich und reckte motiviert eine Faust in die Luft. Noch immer hatte sie keine Ahnung, wie sie der Gruppe von Hilfe sein würde, aber es würde schon etwas geben, womit sie sich nützlich machen konnte. "Und... wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass ihr die ganze Reise dokumentiert?", fragte sie nun neugierig nach und musterte das nun geschlossene Buch in den Händen Isabellas.
Geschrieben von Isabella Rycott - 08-04-2025, 22:58
"Ist das Freyja mit y oder j oder mit beidem?" hakte Isabella nach und sah nur kurz von ihrem Notizbuch hoch, das sie angestrengt mit einer Hand so gegen den Körper gestützt hielt, dass es auf ihrem Unterarm aufliegen konnte, während die andere Hand mit einem Kohlestift die Seiten kratzend mit Worten füllte. Warte, hatte sie auch genug Notizbücher mit? Was, wenn sie so viel aufschreiben wollte, dass ihr irgendwann die Blätter ausgingen? Wohin waren sie eigentlich unterwegs und gäbe es da vielleicht die Möglichkeit sich Bücher nachzukaufen? Auf einmal begann Isabella zu schwitzen. Hastig ging sie in ihrem Kopf schnell ihre Habseligkeiten durch, die einerseits in ihrem Rucksack und andererseits in einer etwas größeren Tasche, die zwischen ihren Beinen am Boden stand, verpackt waren. Nervöse Röte stieg ihr in die Wangen, als sie mit weit aufgerissenen Augen die junge Frau die sie gerade gegrüßt hatte, ansprach: "Denkt ihr fünf Notizbücher reichen für das Abenteuer? Also die sind alle so groß und dick wie dieses hier" wackelte sie mit dem Buch, das sie hielt, herum. Und Kohlestifte!! Nein, davon hatte sie sicherlich, garantiert ausreichend eingesteckt. Oder? Unruhig tappte Isabella mit dem Kohlestift auf den Rand des Buches, das sich allmählich schwer anfühlte. Hm. Oder sollte sie doch noch etwas besorgen?

Nein, nur nichts überdenken. Sie hatte zwar genug Ressourcen, so generell, aber auch das Budget, das sie von der Universität für ihr Forschungsabenteuer zur Verfügung gestellt bekommen hatte, wollte gut eingeteilt sein. Es galt also gut abzuwägen, wieviel sie jetzt schon für Vorbereitungen und Material ausgeben wollte und wieviel sie später noch brauchen würde. Und ob es denn später überhaupt Gelegenheit gäbe, sich noch weiter auszustatten. Keiner hier wusste so wirklich, wohin die Reise gehen sollte. Ein Drache, aber, ganz ehrlich, ein Drache! Isabella war sich immer noch nicht sicher, ob sie all diesen Erzählungen wirklich glauben schenken sollte und natürlich hatte sie sich zuvor ausgiebigen Studien sowohl biologischer als auch mythologischer Art gewidmet, um einen guten Eindruck zu bekommen, womit sie es denn wirklich zu tun haben könnten. Ob sie sich nun wirklich auf die Suche nach einer überdimensionalen, feuerspeienden, fliegenden Echse machten, oder ob es sich vielleicht nur um eine unbekannte, riesengroße Schlange handelte, die noch nicht erforscht worden war. Es war ja wichtig, ob man dem Ungetüm mit Wissenschaft oder Magie entgegen treten sollte. Nicht, dass sie an Magie glaubte, aber wer weiß, ausschließen konnte man gar nichts.

Allmählich beruhigte sich Isabella wieder und beschloss, dass ihre Besorgungen einfach ausreichen mussten. Und mit der Ruhe kam auch die Erkenntnis, wie unfreundlich sie eigentlich war. "Ohje, jetzt habe ich ganz vergessen mich selbst vorzustellen. Ihr entschuldigt mein Versehen, bitte. Mein Name ist Isabella." und weil es zwar wahrscheinlich, aber nicht offensichtlich war, so kam gleich die nächste Frage: "Und? Schließt ihr euch auch den Drachenjägern an?"
Geschrieben von Freyja Winters - 11-03-2025, 15:26
Völlig zerknittert steckte sie das Stückchen Pergament wieder in die ledernde Umhängetasche, die sie sich schnell über die Schulter geworfen hatte, als sie sah, dass sich eine kleine Menschentraube auf dem Marktplatz versammelt hatte. Mit zerzausten Haaren, die ihr in allen Richtungen von dem Kopf abstehen mussten, bahnte sie sich einen Weg durch die Menschenmenge. Die meisten waren wohl gekommen, um reden zu können. Für Informationen, die sie hinter der Hand verteilen konnten. Für den Kicke etwas zu wissen, was andere vielleicht noch nicht wussten. Der Kleidung nach zu urteilen waren die wenigsten Menschen auf dem Marktplatz dort, um sich ihrem kühnen Abenteuer anzuschließen, doch das schmälerte nicht den Willen der jungen Winter. Ganz im Gegenteil. Sie fühlte sie, als wäre sie etwas ganz Besonderes. Es war der Beginn eines neuen Abenteuers. Eines vielleicht sogar völlig neuen Lebensabschnittes und wer weiß: vielleicht würde sie am Ende ja als eine sehr reiche Frau nach Hause kommen. Immerhin versprach der König jede Menge Gold für die Gruppe, die den Kopf des angsteinflößenden Drachen brachte. Ha, ein Kinderspiel! Freyja konnte zwar keine einzige Waffen führen, aber Angst hatte sie trotzdem keine. Sie wusste, dass sie genau am richtigen Ort war. Es war das Schicksal, dass ihr einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben hatte. Es musste so sein. Denn für alles andere hatte sie leider keinen Plan B. Es gab nur Plan A, daher musste dieser Plan funktionieren!

Mit einem vielleicht etwas zu großen Selbstbewusstsein angesichts der Tatsache, dass sie selbst relativ wenig beizutragen hatte, schlängelte sie sich an den gaffenden Bürgern Farynns vorbei. In der Mitte des Marktplatzes, direkt am großen Brunnen, der eine ungewöhnlich auffällige Ähnlichkeit mit dem König Greymark hatte, standen ein paar wenige Menschen zusammen, die so aussahen, als könnten sie sich den tapferen Abenteurern anschließen. Als Freyja genau hinsah, konnte sie sogar das unverwechselbar rote Haar der Heilerin erkennen, die ihr vor wenigen Wochen geholfen hatte, als sie sich den Fuß vertreten hatte. "Ich wusste gar nicht, dass Ihr euch dabei sein würdest. Was für eine freudige Überraschung", murmelte sie, während sie neben die Wanderheilerin trat. Sie ließ ihren Blick durch die Runde schweifen und erkannte noch ein paar wenige weitere Frauen und deutlich mehr Männer. Einer anderen jungen Frau warf sie einen freundlichen Blick und ein eher peinliches Winken zu, weil sie gerade in ihre Richtung gesehen hatte. "Hi, ich bin Freyja", stellte sie sich bei der anderen Frau vor, in der Hoffnung, dass ihr unangenehmer Winker nicht weiter beachtet werden würde.