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Salt in our Lungs
12.09.1016 - 14:00
Auf dem Weg von Abu Kabir nach King's Portal
Ilyas el Mansouri Naila Castellanos

Nightingale in a Golden Cage
Naila Castellanos
Königsland - Admin
Alter 20
Beruf Prinzessin
Wohnort Castandor, King's Portal
Stand Verheiratet
User Letha
#1
Salt in our Lungs
We see everything. That is our curse.

Seemänner behaupteten, die Luft auf See sei mit so vielen Nährstoffen gesättigt, dass man problemlos ein paar Tage nur durchs Atmen überleben könne. Naila hegte da ihre Zweifel, aber sie verstand, woher die Überzeugung kam. Nach all den Tagen in der Wüste hatte es etwas Erfrischendes, den Wind auf den Wangen zu spüren und durch das vielschichtige, aber luftige Gewand willkommen zu heißen. Es tat gut, etwas anderes auf der Zunge zu schmecken als nur trockene Staubkörner und die Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf in dem Versuch, die winzigen feuchten Perlen in der Meeresluft einzufangen. Dem Tuch zu Dank, das fest und kunstvoll um ihr Haar geschnürt war, hatte sie nicht mit einzelnen Strähnen im Gesicht zu kämpfen, sondern konnte ihr Gesicht gen Sonne ausrichten und ihre Augen schließen, um die angenehme Wärme zu empfangen. Es waren die kleinen Freuden im Leben, die sie noch lächeln ließen, obwohl es so viele Sorgen gab, die unter dem Tuch in ihrem Kopf brüteten. Nur, weil Naila eine letzte, endgültige Reise als Prinzessin von Matariyya antrat, hieß das nicht, dass sie sich von all den Ängsten und Problemen lossagen konnten, die ihr nachts den Schlaf raubten. Wäre es doch nur möglich, hinter geschlossenen Lidern einmal nicht das eingefallene, von Wahnsinn zermürbte Gesicht ihres Vaters zu sehen.
Ruhig, fast beruhigend strichen Nailas Hände über das Holz der Reling, während sie dem Rauschen der Wellen und dem geschäftigen Treiben auf Deck lauschte. Ob es nun dem Ausblenden aller anderen Sinne oder ihrer angeborenen Aufmerksamkeit geschuldet war, filterte sie schnell die schweren Schritte heraus und tippte richtig, als sie ihre Augen wieder öffnete und einen Blick über ihre Schulter warf. Ilyas. Ein leichtes, freundliches Lächeln zierte ihre Lippen. Natürlich. Seit der letzten Reise hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, ihn erst an seinem Auftreten, dann an seinem Gang und zuletzt an der Textur seiner Schritte zu erkennen. Ganz zu schweigen von der Stimme, die sie vermutlich unter Hunderten unterscheiden konnte. „Guten Tag, Ilyas“, begrüßte sie ihren Begleiter, ihre Haltung bereits so ausgelegt, dass er ohne Probleme Platz neben ihr an der Reling nehmen konnte. Ihr Blick lag noch immer auf ihm, während sie sein Erscheinungsbild neugierig aufnahm – fast so, als würde sie sich seines Wohlergehens versichern wollen. „Ich hoffe, die Reise bekommt dir. Wir hätten uns kein besseres Wetter von Heofader wünschen können.“ Mit ehrlichen, gut gelaunten Worten voran richtete sich ihr Braun wieder in die Ferne, in das ewige Nichts aus Meer und Himmel. Kaum vorstellbar, dass jede See ein Ende hatte, wenn man sich die schiere Größe und Wucht der Wassermassen besah. Ob man wirklich jemals den Horizont erreichen konnte, nur um dann von der Welt hinabzufallen? Welche Kreaturen verbargen sich in den unerforschten, wilden Gebieten, wenn kein Mann es jemals gewagt hatte, so weit zu segeln – oder besagte Männer einfach nicht mehr zurückgekommen waren, um zu berichten?
Solche Fragen waren eine angenehme Abwechslung zu solchen, die sich Naila täglich stellte, und für einen Moment verschwand die Leichtigkeit aus ihrem Gesicht. Unbewusst strich sie mit dem Daumen über eine Stelle des Holzes, das besonders rau war und vermutlich bald splittern würde. Es brauchte seine Zeit und eine gewisse Überwindung Nailas, bis sie sich noch einmal zu Wort meldete und die höflichen, oberflächlichen Floskeln gegen ein Thema tauschte, das ihr auf dem Herzen lag. Eines, das sie nur mit Ilyas besprechen konnte, jetzt, wo sie mehr oder minder gegenseitig auf ihre Gesellschaft angewiesen waren. „…darf ich dir eine Frage stellen?“ Jederzeit konnte er Nein sagen und sie ausschließen. Wie jeder andere im Palast könnte er ihr Informationen verweigern und sie außen vor lassen, obwohl sie schon längst erwachsen genug war, um zu verstehen, dass ihr Land krank war. Dass ihre Familie kurz davor stand, sich selbst zu sabotieren und ihr Volk zwangsläufig mit in den Abgrund zu reißen. Wenn man ihr nicht vertraute, als Frau und Tochter, dann waren ihr allerdings auch die Hände gebunden. Hier an Deck fühlte sich Freiheit anders an als in ihrem trauten, sicheren Zuhause mit den hohen Mauern, die nicht nur Gefahren von außen abschirmten, sondern die Insassen auch in dem falschen Glauben ließen, dort draußen wäre die Welt in Ordnung. Vielleicht verstand Ilyas, dass man ihr nicht alle Informationen vorenthalten sollte. „Was wird mit den Männern geschehen, denen mein Vater befohlen hat, sich den Streitkräften des Großkönigs anzuschließen?“
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Ilyas El Mansouri
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#2
Was die Seemänner behaupteten, war Ilyas ziemlich schnuppe. Ilyas brauchte auch kein Essen um diese Überfahrt zu überstehen, aber das lag eher daran, dass er beim bloßen Gedanken daran schon bleich wurde. Es war weniger die akute Seekrankheit, als viel mehr der Respekt vor diesem großen Wasser. El Mansouris waren Wüstenmänner und keine Seefahrer! Es fiel ihm ungemein schwer diese Schwäche an sic selbst festzustellen und von einsehen konnte hier in keiner Form die Rede sein, eher hätte er sich lieber die Zunge abgebissen. Dabei war es gar nicht seine erste Überfahrt, er hatte dieses Los der unendlichen Qualen von wiegenden Wellen schon mehrfach hinter sich gebracht und war nicht erst zuletzt, vor wenigen Woche erst in das Land des Königs und wieder zurück gereist, nur um diese Strapazen ein weiteres mal auf sich zu nehmen. Als Dankeschön verbrachte er die Zeit seines Leidens nun mit Amira in der winzigen Kajüte, wobei das vermutlich nichtmal den Begriff Kajüte verdiente, sondern lediglich ein abgetrennter Bereich war. Davon gab es ein paar wenige, wie selbstverständlich auch die Prinzessin einen bewohnte. Alle anderen mussten damit leben sich gegenseitig die schwitzigen, dreckigen Füße aus den Hängematten ins Gesicht baumeln zu lassen, das Schnarchen zu ertragen und alle anderen Düfte, die Menschen so von sich gaben.
Ilyas konnte es gar nicht mehr erwarten endlich anzukommen und seine Nase davon zu befreien und suchte auch deshalb so oft er nur konnte das Deck an Bord auf um sie in die frische, wenn auch salzige Meeresluft zu halten. Alles war besser als das was dort unter den Planken lauerte und nicht zuletzt wusste er auch, dass die Städte im Land des Königs nichts mit den lieblich würzigen Düften ihrer Heimat zu tun hatten. Er vermisste es. Er war ein Wüstenmann!

Amiras Anwesenheit hatte die unliebsame Lage des Adjutanten nur noch verschlimmert, denn das Letzte was er wollte, war seiner jungen Frau damit in den Ohren zu liegen, wie sehr er diese überfahrt verteufelte.
Ilyas gab also gleich für zwei äußerst junge Frauen den tapferen Hauptmann - ein Hoch auf die sonnengeküsste Haut und den dichten, dunklen Bart, die gemeinsame so manches verbargen. Dass seine ebenso dunklen Augen dabei hoffnungsvoll den kleinen Streifen Land an Steuerbord kaum aus dem Fokus entließen, stand auf einem anderen Blatt. Jede freie Sekunde, die er eben meistens hier oben verbrachte, die Hände um das Holz der Reling gelegt…vielleicht ein wenig fester als nötig… schaute er den dünnen Streifen Land an, der ihm immerhin einen Hauch weit versprach, dass die rettende Erde nicht gänzlich aus seinem Leben verschwunden war, auch wenn man es wohl als utopisch betrachten durfte das als ungeübter Schwimmer zu schaffen. Der Gedanke zählte!

Auch jetzt ließ Ilyas seine junge Ehefrau unter Deck zurück, war froh um die freien Minuten, in denen er eigentlich vor hatte den Kopf zu klären und seinen liebsten Platz am Holz der Reling einzunehmen, als er der Anwesenheit Nailas gewahr wurde. Niemals hätte er nun abgedreht und wäre die schmalen Stufen wieder zurück in den Bauch des Schiffes gestiegen, nur um ihre Gesellschaft auf dem Weg zu gehen, es gehörte sich nicht, noch war er jemand, der seiner Aufgabe aus dem Weg ging und seine Aufgabe in Form dieser wertvollen Fracht im Körper jener jungen Frau, hatte höchste Priorität…mehr als das Überstehen des unbehaglicher Seegangs und eine junge Ehe, die ihm womöglich die Aufmerksamkeit raubte. Das tat sie nicht. Mitnichten.
„Hoheit..“, Ilyas verneigte sich mit seiner typischen Eleganz, die ihm trotz seiner rauen Seite als ehemaliger Soldat, dessen Herz immer noch in seiner Brust schlug, innewohnte. Ilyas legte sich die Hand über eben jenes Herz, das für das Land dieser Prinzessin schlug und gab unweigerlich zur Antwort.. „Wie Recht Ihr habt… das Wetter ist uns wohl gesonnen“, denn das stimmte schließlich und ihre höfliche Floskel, blendete er einfach aus. „Wir bewegen uns genau nach Plan, Ihr dürft Euch ganz darauf verlassen, dass Ihr bald schon von Bord geht und Euch wieder in die erheiternden Vorbereitungen begeben dürft.“ War doch so, oder? Brannten junge Frauen nicht auf diesen besonderen Tag neben aller Unsicherheit, die ihren Magen mit kleinen Hummeln versetzte…der sie aber in eine echt Frau verwandelte?
Die meistens jedenfalls. Nicht so seine eigene, die war schon lange Zeit eine echte Frau.

Ihre kleine Frage quittierte er mit einem auffordernden Nicken. Natürlich durfte sie, sie durfte nahezu alles.
„Nun, Hoheit. Sie werden sich der Armee des Großkönigs anschließen und es ist anzunehmen, dass es zu einer Rückeroberung kommen wird“, erklärte er Naila, wie man jemandem erklärt, der keine Vorstellungen von Krieg oder das 10 Lebensjahr noch nicht überschritten hat.
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Naila Castellanos
Königsland - Admin
Alter 20
Beruf Prinzessin
Wohnort Castandor, King's Portal
Stand Verheiratet
User Letha
#3
Erheiternde Vorbereitungen. Das erwartete man schließlich von einer Prinzessin, nicht wahr? Dass sie auf diesen einen Tag hin fieberte, der ihre ganze Zukunft bestimmen würde, im besten Falle nicht mehr schlafen konnte vor Aufregung und dabei blind für ihr Umfeld wurde. Die Verpflichtungen einer Prinzessin lagen darin, sich mit ihrer ganzen Vergangenheit auf die Gegenwart vorzubereiten und ihrer neuen Familie eine Zukunft zu schenken, neues Leben für die Zukunft zu schenken; im Endeffekt erfüllten sie doch alle die gleiche Aufgabe. Ihre Gesellschaft erlaubte kein aus der Reihe tanzen und über die Stränge schlagen, schon gar nicht, wenn man sein ganzes Leben lang darauf vorbereitet wurde, wie man zu tanzen hatte. Was sollte Naila auch schon für eine Ahnung haben, wenn sie doch nur die Puppe spielte, die schön anzusehen war – und aus einem letzten Akt des Eigenantriebs heraus auf ihre Art den Weg eigeschlagen hatte, der sie laut Ilyas erheitern sollte. In Wahrheit wusste sie nicht, wie sie darüber fühlen sollte. Freute sie sich, oder blickte sie dem Horizont mit Angst entgegen? Es war nicht ihr eigenes Leben, das ihre Emotionen lenkte, nicht ihre eigene, bevorstehende Hochzeit in ein fremdes Land. Während jeder dachte, dass sie sich aus dem Loch aus Hitze und Elend rettete, dachte sie an all die Personen, die sie nicht rettete. Wie konnte sie sich über Vorbereitungen erheitern, wenn sie die Personen zurücklassen musste, die ihr mehr bedeuteten als das Leben, was man für sie gewählt hatte. Dennoch lächelte sie, als würden die Worte ihres Begleiters sie erheitern, die Sonne nur etwas zu hoch am Himmel stehend, dass man nicht erkennen konnte, wie ihre Augen nicht mit lächelten. „Natürlich. Durchaus erheiternd, sofern Ihrer Majestät, der Königin meine erdachten Vorbereitungen auch gefallen.“
Naila war eine begnadete Weberin, wenn es darum ging, das Gespräch in die ihr gewollte Richtung zu spinnen und zu lenken. Aber heute war keiner der Tage, wo sie sich verstellen und gefallen wollte; dieses Spiel hatte sie in naher Zukunft noch oft genug zu gewinnen. Es war Ilyas, mit dem sie sprach, Ilyas, dem sie vertraute, Ilyas, der Informationen hatte, die ihren Kopf besser zur Ruhe bringen konnten als jeder Gedanke an die auf sie wartenden, aufregenden Vorbereitungen in King’s Portal. Heute machte sie sich auch nicht die Mühe, eine Maske zu tragen, wenn sie doch wollte, dass er sah, womit sich ihr Kopf unter dem Tuch beschäftigte. Es war immerhin ein Versuch wert, sich nach den Männern zu erkundigen, die wie sie den Weg in die castandorische Hauptstadt antraten, um welchen Prüfungen auch immer unterzogen zu werden. Naila hätte nicht erwarten sollen, dass man sie einmal in ihrem Leben nicht mit Samthandschuhen anfasste, nur weil es Ilyas war, mit dem sie redete. Genau genommen tat er das auch nicht, aber warum hatte sie dann das Gefühl, dass er sorgfältig seine Worte aussuchte, um sie ja nicht zu viel hinter die Kulissen blicken zu lassen? Das Lächeln steckte immer noch in ihren Mundwinkeln fest, als sie den Kopf neigte und ihn sanft schüttelte. „Das meinte ich nicht.“ Mit sanften Worten versuchte sie es noch einmal, ihr Blick auf das splitternde Holz vor ihr gebrannt. „Was passiert mit ihnen Vorort? Werden sie verpflegt? Wo kommen sie unter? Gibt es Heilerinnen, die sich um die Kranken und Verletzten kümmern?“ Wie viele genau hatte ihr Vater in den Krieg geschickt, und wen hatte er verschont? Auf beiden Reisen hatte man Naila nicht vollständig von dem Nachwirken der Flutwelle und des Erbebens abschirmen können. Sie hatte die Trümmer durch ihre Sänfte gesehen, von Schrecken gezeichnete Gesichter und herausspringende Augen aus leeren Höhlen, kontrastreich zu dem Prunk, in dem sie sich bewegte. Zum ersten Mal hatte sie wirklich gesehen und es hatte sie seitdem nicht mehr losgelassen – auch, wenn die Palastmauern immer noch wussten, wie sie den Traum von Reichtum und Frieden aufrechterhalten mussten, um den Insassen das Gefühl zu geben, sich in einem Traum zu bewegen. „Ilyas.“ Nailas Stimme hatte nichts von ihrer Sanftheit verloren, doch stupste sie ihn an mit seinem Namen, noch ehe sie ihr Braun auf ihn richtete. „Ich möchte unserem Volk helfen, aber ich weiß nicht wie.“ Ihr Braun war durchtränkt von der Sonne und von der Bitte, die sie stumm an ihn richtete. Hier auf dem Schiff, wo sie spürte, wie sie sich von Minute zu Minute von ihrer Familie entfernte, hier stand sie auf eigenen Beinen und versuchte, den ihr Nahestehenden darauf aufmerksam zu machen, dass sie stehen konnte. Dass sie einen eigenen Kopf, der sich nicht darum drehte, wie ihre Zukunft sich gestalten würde, sondern die ihres Volkes. Die ihrer Familie. Naila wollte helfen – man musste sie nur lassen.
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Ilyas El Mansouri
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#4
Es war zumindest das was man jungen Frauen generell einredete wenn die Hochzeit anstand und es annähernd ein paar Überlegungen mehr gab als nur, welches Essen man an diesem Tag auftischte. Jede Verbindung mit ein wenig mehr Geld und Stand, versprach der jungen Frau doch einen besonderen Tag und bei einer Prinzessin war davon auszugehen, dass ihrer besonders opulent und erheiternd werden würde.
Naila sollte sich also freuen. Freuen und positiv dem Tag entgegenblicken, der ihr Leben und die Familienbande zum Großkönig mit einem Schlag ändern würden. Es war eine wirklich gute Verbindung, selbst dann, wenn der junge Orpheus nur der Zweitgeborene war. Zwar gab es da Stimmen über die minderwertige Leistung seines großen Bruders, aber so lange dieser seine Lungen noch mit Luft befüllte und augenscheinlich in Castandor ansässig war, würden sich die Verhältnisse auch nicht ändern und Naila war die Frau des zweiten Sohnes. Nicht mehr, nicht weniger. Am Ende aber immer noch eine gute Verbindung. Nicht so wünschenswert wie die zum wahren Erben, aber die Gerüchte waren laut und Ilyas sah die Prinzessin lieber an der Seite des vermeintlich zweitrangigen Kronprinzen als an der des hintergangenen.

Sein Blick ging seitlich zu der jungen Frau und er überlegte einen Moment, was er ihr dazu sagen wollte, entschied sich dann aber für die gesunde, ehrliche Antwort. „Am Ende ist es ihre Entscheidung. Es mag Eure Feierlichkeit Euch zu ehren sein, aber vergesst nicht, dass es ihr Sohn ist und die Bindung einer Mutter zu ihrem Sohn tief…gerade wenn es der Jüngste ist. Schlagt ihr ein paar Dinge vor, die Eure Vorstellungen einfließen lassen, aber am Ende gebt Euch zufrieden. Nichts ist wichtiger als ein reibungsloser Weg dorthin. Nicht die Zeremonie, nicht die Harmonie im Anschluss zählen, einzig der Weg dorthin. Danach seid Ihr die Prinzessin von Castandor, danach ist Euer Wort von mehr wert.“ Der Adjutant ihres Vaters war durch und durch ein Realist und es brauchte hier keinen beschönigenden Worte zu suchen was dieses Thema betraf. Hier musste Naila umsichtig vorgehen, sich zurückstellen und er würde ihr dabei helfen diesen Platz zu finden, wenn es sein musste.

Das andere Thema, das ihr auf der Seele brannte, stand dabei jedoch auf einem ganz anderen Blatt. Die Prinzessin war ein kluges Kind. Gerade erst zur Frau geworden, wenn auch noch nicht durch ihren Mann, war sie trotzdem vom Geschlecht der Unwissenden. Sie hatte sich nicht einzumischen, sie hatte nicht zu entscheiden - so und nicht anders stand es ungeschrieben im Gesetz.
Nichtsdestotrotz blieb Ilyas der Meinung, dass die Tochter des verwirrten Ridvans ihren Kopf zu benutzen wusste, nur war er sich nicht sicher womit er ihn genau füttern wollte. „Die Stadt ist eng, Prinzessin. Beschäftigt mit einer Hochzeit und dem Aufbau eines Heeres zur selben Zeit“, begann er nun, wobei er den Blick wieder auf das Wasser lenkte. Sie war reinen Herzens, darauf würde er glatt wetten…ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter, aber die Gute steckte auch nicht mehr in der Naivität eines halben Kindes fest und hatte ihre Aufgaben als Mutter zukünftiger Erben eines Mannes mit dem sie sich nicht sonderlich verbunden fühlte, bereits erledigt. Yasirah hatte all das erfüllt was Naila nun bevorstand und es bliebe zu hoffen ihr Schicksal ginge besser aus als an der Seite eines Mannes zu stehen, der sein eigenes Volk, aber auch sein eigenes Blut ins Verderben führte. „Krieg ist teuer. Die Ausgaben hoch. Der König hat entsandt was er zu entsenden bereit war“, das war die angestrengt objektive Meinung des El Mansouri, der sein Gesicht endlich in ihres richtete. „Vielleicht schreibt Ihr Eurem Vater und berichtet von den Zuständen in der Stadt wenn Ihr sie mit eigenen Augen gesehen habt. Diese Seuche breiter sich aus und die Männer haben Hunger. Die Stadt hat Hunger und ein Heer, das schon mit Hunger im Bauch aufbricht, wird keinem König gerecht für den es kämpft.“
Es war ein deutlicher Wink. Es gab mehr Geld, viel mehr Geld. Es musste nur entsendet werden. Ilyas hatte sich mehrfach dafür ausgesprochen, aber Ridvan hatte vermutlich Angst um all sein Gold. Womöglich war es das Zutun seiner schönen Tochter, das Half. Hoffnung hatte Ilyas da allerdings wenig.
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Naila Castellanos
Königsland - Admin
Alter 20
Beruf Prinzessin
Wohnort Castandor, King's Portal
Stand Verheiratet
User Letha
#5
Es waren einfache Fragen, die sie stellte, nicht zu kompliziert, um direkte Antworten darauf zu erwarten, und doch schien es, als wolle man sie nicht daran teilhaben lassen wollen. Die Traurigkeit an der Situation war nicht, dass sie keine direkten Antworten auf ihre Fragen erhielt; die Prinzessin war es gewohnt, keine Antworten zu erhalten. Während sie Ilyas mit zwei offenen Ohren horchte und seine Worte mit einer Ruhe aufsaugte, die nur einem Kind hohen Standes gebührte, fror ihr Lächeln ein und setzte sich in ihrem Gesicht fest wie eine Maske, die sie zu tragen geübt war. Sie korrigierte ihn nicht wieder und bohrte nicht weiter nach. Wenn er die Ausführung einer abstrakten Ausgangslage dem präzisen Bild von Zahlen und Fakten bevorzugte, dann sollte das so sein und sie würde sich dem fügen. Sie wünschte, er wäre wenigstens der Einzige, der sie derart bevormundete.
Doch log Ilyas nicht. Er hatte recht mit seinen Worten, die sich fast schmerzvoll in Nailas Kopf bohrten und Erinnerungen bekämpften, welche sie in jungen Jahren von ihrem Vater gesammelt hatte. Gerne hätte sie behauptet, dass der König sein Bestes tat, um seinem Volk zu helfen, denn das hatte er schon immer getan, oder nicht? Er war immer die große Figur gewesen, die der Last eines ganzen Königreiches auf seinen Schultern nicht gewachsen war. Aber sein Blick war schon immer freundlich und gütig gewesen. Seine Gesten schon immer warm und fürsorglich. Wann hatte er angefangen, sich zurückzuziehen, oder war Naila einfach blind genug gewesen, um die Anzeichen nicht sehen zu wollen?
So wenig Vorstellung sie auch von Finanzen und Buchhaltung haben mochte, war es in ihren Augen nicht richtig, nur das zu entsenden, was ihr Vater bereit war zu geben, denn sie wusste, dass sich das nur auf ein Minimum beschränkte. Den Worten und der Intonation hinter diesen Worten nach zu urteilen sah Ilyas das genauso. Dafür musste sie nicht einmal seinen Blick auffangen, von dem sie wusste, dass er ihn auf sie richtete. Sie musste nur nicken, um zu symbolisieren, dass sie verstand. „Ich kann nicht versprechen, dass ich meinen Vater dazu bewegen kann, Mittel und Hilfe zu entsenden. Aber vielleicht stößt meine Bitte auf wachsame Ohren.“ Nicht auf seine wachsamen Ohren; Ilyas und Naila wussten beide, an wen sie sich wenden musste, um effiziente Hilfe zu erhalten. Was außen als Schein bewahrt wurde, war innerhalb des Beraterstabes und der Familie ein offenes Geheimnis. Yasirah war ihre einzige konsistente Hoffnung, die Situation zu Gunsten des Volkes drehen zu können.
Den Blick in die Ferne gerichtet, übten Nailas Finger leichten Druck auf die spröde Reling aus, bis sie spürte, wie ein Splitter sich langsam in ihre Fingerkuppen grub. „Wenn wir in der Hauptstadt sind, möchte ich den Zustand mit eigenen Augen sehen. Ich kann mir nicht immer nur berichten lassen, wie die Umstände sind. Ich muss es sehen“, führte sie ihre Gedankengänge aus. Man merkte Naila an, dass sie sich in etwas verbiss, was ihr selbst fremd war. Aber sie konnte nicht immer hinter Vorhängen und geschlossenen Türen ihre Vorstellungskraft spielen lassen, wenn sie wirklich helfen wollte. Das hier, die Sorge um ihr Volk, gehörte zu der Verantwortung einer Prinzessin dazu; und wenn sie schon der Grund war, warum abertausende von Sommerländern ihr Heimatland verlassen mussten, dann würde sie diese Verantwortung auch wahrnehmen. War es nicht sie, die in eine andere Familie gereicht wurde, um das Bündnis zwischen den Ländern überhaupt erst geltend zu machen? Auch wenn es so schien, als würde sie ihrer Familie damit die nötige Unterstützung sichern, war es das wert, um gegenüber all der sommerländischen Leben aufzuwiegen, die nun auf dem Spiel standen, weil man dem Ruf des Verbündeten Folge leisten musste? „Meinst du, es geht ihnen in Castandor besser?“ Vielleicht war es ein Versuch, die Entsendung und Trennung von Familien zu begründen; vielleicht war es auch genau das, was ihr Vater sich schon seit Jahren einredete. Es war besser, wenn das Volk dessen König unnahbar, nicht krank wahrnahm, besser, wenn man sie in ein Land schickte, das mehr Ressourcen und bessere Lebensbedingungen hatte als ihr eigenes. Aber war es die richtige Entscheidung, die Hälfte des Volkes auszusenden, statt an den Lebensumständen im eigenen Land zu arbeiten? Wenn Naila auf all diese Fragen Antworten hätte, würde sie jetzt nicht hier an Deck stehen und versuchen, durch den Wind und die salzige Luft Klarheit im Kopf zu gewinnen. Ilyas war ihr vertraut genug, dass er wusste, wenn sie sich an ihren eigenen Gedanken verschluckte und in Schweigen fiel, weil sie schlicht und ergreifend zu viele Fragen hatte, die sich einfach nicht beantworten ließen.
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Ilyas El Mansouri
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#6

Ilyas bewegte sich auf seinem üblichen Seiltanz, der sich inzwischen zu seinem Lebensalltag entwickelt hatte. Naila lief dabei allerdings ausser Konkurrenz, wenn man so nennen wollte. Ridvan und Yasirah boten sich ihren ganz eigenen Krieg hinter verschlossenen Türen und was den Berater des Königs so schon Nerven und viele Abwägungen kostete wem er heute und wem er morgen sein Vertrauen schenkte, schloss sich bei Naila zu einem einzigartigen Problem zusammen. Die Tochter der Beiden mit ihrem ganze eigenen Kopf, noch dazu klug und umsichtig und damit etwas, was Ilyas zu schätzen wusste…blieb am Ende aber eben doch die Tochter seines Königs und dessen Frau, die ihre eigene Suppe zu kochen begonnen hatte. Drei Töpfe, jeder so heiss, das man sich nur daran verbrennen konnte und doch hatte Ilyas brav darin zu rühren und zu retten, dass es nicht zu salzig wurde.

Er kannte das Mädchen, das nur durch seinen Titel von anderen jungen Frauen zu unterscheiden war, seit es klein war. Sie war ihm gewissermaßen ans Herz gewachsen, weil sie schon immer neugierige Fragen gestellt hatte und es war nicht selten vorgekommen, dass der leidenschaftliche Wissenschaftler die junge Prinzessin mit Wissen aus seinem Privatbesitz gefüttert hatte…ihr Bücher lieh oder Dinge erklärte. Eine Vertrautheit, die er erst mit dem Erwachen ihrer Fraulichkeit nach und nach verringert, nie aber eingestellt hatte. Der El Mansouri hatte nur das Gefühl, dass es sich nicht mehr gehörte mit ihr alleine Zeit zu verbringen und so hatte das Mädchen irgendwann auf den Geschichtenerzähler, den Mann der Sterne und anderer spannender Dinge verzichten müssen - nur um jetzt ausgerechnet von ihm als Braut vor den Altar gebracht zu werden. Zu einem wichtigen Bündnis, fern ab ihrer Familie. Etwas, das Ilyas durchaus mit sehr viel Stolz erfüllte, ihm aber auch aufzeigte, wie dünn Bande zwischen Eltern und Kindern geknüpft sein konnten, wenn sie von Rang und Namen waren.

„Nein, das könnt Ihr nicht, aber jeder Versuch ist mehr wert als das bloße Unterlassen, Prinzessin“, wandte er ein und lächelte seitlich auf sie nieder. „In der Heimat darf die Sicherheit der Bevölkerung, ihr Hunger und ihrer Ängste…all das darf nicht vergessen sein, nur weil am andere Ende des Landes Krieg herrscht“, gab er seine Meinung kund, vertretbar wie er fand.
„Ihr möchtet sehen. Das verstehe ich, Hoheit. Ihr habt mein Wort, dass ich Euch diesen Einblick in das Geschehen bieten werde“, er verzichtete darauf ihr nun schon groß und breit zu untermalen wie er sich das vorstellte und das es mit Sicherheit auch nur so abliefe, wie er das gerne hätte, denn ihre Unversehrtheit war das höchste Gut.
„Besser?“, es war eine Rückfrage, die untypisch für den El Mansouri war, der fürgewöhnlich keine künstlichen Denkpausen mit solchen errichtete, weil ihm die Worte fehlten. Fehlen taten sie ihm auch zweifelsohne nicht, er war nur sehr bedacht darauf sie ihr gegenüber zu wählen. „Ich würde nicht sagen, dass es ihnen besser geht. Sie sind fern der Heimat, die von göttlicher Gewalt in die Knie gezwungen und bestraft wurde..so sehen es die einen. Ich sage, die eingetretene Katastrophe hält sie ihren Familien fern und verhindert ihre Mithilfe, die vieles einfacher machte, wären sie beteiligt. Doch auch die Menschen zu Hause sind stark und haben Mut…“, er hoffte nur inständig, sie würden ihn mit jedem Tag Hunger und Krankheiten in den zerstörten Straßen nicht verlieren. Er wusste es aber eigentlich bereits besser.
„Die Zeit in ihrer Überschneidung ist denkbar ungünstig und der Krieg wird seinen Tribut erst noch fordern, dass uns das Wasser wie eine kindliche Spielerei in einem Regenfass vorkommen wird“, raunte er.
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Naila Castellanos
Königsland - Admin
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User Letha
#7
Wenn es um Familie ging, dann waren sie doch alle gleich, unabhängig von Stand und Geld. Als Kind will man geliebt und anerkannt werden, man will das Zentrum der elterlichen Aufmerksamkeit sein. Man will umsorgt werden. Mit dem Alter entwickelt man einen eigenen Kopf und möchte auf eigenen Beinen stehen. Irgendwann nähert sich die Entwicklung des Kindes und die Regression der Eltern einander an, bis das Verhältnis kippt und die Dynamik sich ändert - die Eltern müssen nun gepflegt und umsorgt werden. In manchen Familien passiert das früher, in manchen später, und während in den ärmeren Schichten sicher äußere Einflüsse eine Rolle spielten, war in der königlichen Familie der eigene Kopf ihr größter Feind. Naila wäre nur gerne ein paar Jahre länger Kind geblieben, bevor sie für ihren Vater die Rolle der Umsorgerin hatte annehmen müssen.
Ob das schlechte Gewissen gerechtfertigt war, wenn sie wieder einmal vor Augen geführt bekam, wie nah Ilyas dem Vater kam, den sie sich immer gewünscht hatte?
Seine dunkle Stimme hatte für sie etwas Sanftes an sich, das ihre Nerven beruhigte und einen angenehmen Gleichstrom in ihrem Kopf erzeugte, immer ein wenig zu sehr dazu geneigt, seinen Worten einfach Recht zu geben, ohne sie innerlich zu zerlegen. In Zustimmung summend, spürte sie das Lächeln zu ihrer Seite und merkte, wie sie sich der Wärme in seinen Worten entgegen lehnte. Dummes, dummes Kind, das immer noch den Geschichtenerzähler in Erinnerung hatte anstatt des Adjutanten, der sie aus rein politischen Gründen begleitete.
“Danke”, antwortete sie ehrlich und nun war Naila es, die ihren Kopf leicht neigte und Ilyas ein leichtes Lächeln schenkte. Es erreichte kaum ihre Augen hinsichtlich der Umstände, die sie besprachen, doch war da eine unverkennbare Wärme, die in ihrem Blick sprenkelte. Sie war ihm wirklich dankbar dafür, dass er ihr solche Versprechungen machte, aber noch mehr, dass er ehrlich seine Gedanken mit ihr teilte. Von ihm konnte sie erwarten, mit Informationen versorgt zu werden, hatte er ihr gegenüber doch nie etwas anderes getan. Es war lediglich neu, dass sie sich über Politik unterhielten und nicht über den Schatz an Forschungsarbeiten im Besitz des Adjutanten.
Ihr Schweigen setzte sich und schien auf Ilyas überzuspringen, ob er nun eine künstlerische Pause einlegte oder tatsächlich um Worte rang. Mit jedem verstreichenden Herzschlag wurde sich Naila ihrer Frage und der potentiellen Unmöglichkeit einer Antwort bewusster, doch statt sie wieder zurückzunehmen, senkte sich nur ihr Blick auf ihre Hände, die den kleinen Splitter mittlerweile mutwillig durch die Haut trieben, bis sie ihn als unangenehm empfand. Besser? Warum sollte es ihrem Volk dort in Castandor besser gehen? Was hieß denn schon besser, wenn man von einer Katastrophe in die nächste geladen wurde? Ilyas gab ihr nur recht mit seinen Worten, die wieder einmal das Bild einer gebeutelten Gesellschaft aufmalten, die Prinzessin selbst der Grund und das Epizentrum der Veränderung eines ganzen Volkes. Nicht, dass es in ihrer Entscheidungsgewalt liegen würde; auch sie beugte sich den Umständen und formte ihre eigene Zukunft um das, womit die Welt sie zu erdrücken versuchte.
“...ich verstehe, warum sich manch König gezwungen fühlt, einen Krieg anzufangen”, brach sie schließlich ihr eigenes Schweigen. “Aber warum muss unsere Bevölkerung dafür leiden? Es ist nicht unser Krieg, in den wir unser Volk schicken.” Vielleicht würde er zu Nailas Krieg werden, den Launen eines Königs geschuldet, in dessen Familie sie heiratete. Doch Ilyas beschrieb es so treffend: Die Überschneidung zweier Katastrophen war denkbar ungünstig und verstärkte doch nur die Unruhen im Lande, mit denen ihre Familie zu kämpfen hatte. Warum schlossen sie überhaupt dieses Bündnis, wenn nicht, um sich die Unterstützung des Großkönigs in ihrer Situation zu erhoffen? Stattdessen unterstützte ihre Familie nun das Königsland mit wehrfähigen Männern, die von ihren eigenen Familien getrennt wurden. Es war nicht ihr Krieg, den sie doch auskämpfen mussten.
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