19-04-2024, 16:56 - Wörter:
Through his mane and tail the high wind sings
Lester erhält Besuch, von dessen Anwesenheit er zwar wusste, aber von dem er nicht geahnt hatte, dass man mal wieder auch Interesse an ihm besaß. So kommt es, dass der Kronprinz am Ende seiner Reitstunde vom neuen Fürsten der jüngst zurückeroberten Stadt überrascht wird.

Nachdem man vom Balkon aus schon schnelles Hufgetrappel aus der Entfernung hören konnte, dauerte es nur noch einen Augenblick, bis zunächst ein Pferd, das mit seinem Wiederrist den großen Fielding um einige Zentimeter überragte, gemeinsam mit seinem Reiter, ein stattlicher Mann Mitte dreißig, der auch nicht kleiner war, seinen Galopp vor den Toren zu den Stallungen stoppte. Erst einige Sekunden später kam ein etwas kleineres Pferd mit einem deutlich kleineren und jüngeren Reiter ebenfalls, jedoch weitaus gemütlicher, zum Stehen. „Das war kein Galopp.“, bemängelte der Ältere an den Jungen gewandt, der anscheinend kaum 10 Jahre alt sein musste und nun enttäuscht das Gesicht verzog. „Artus und ich mögen es nicht so schnell.“, entgegnete das Kind, dem ein voller Galopp tatsächlich aufgrund des Tempos ängstigte, obwohl es für sein Alter ein sonst ausgezeichneter Reiter war. „Das mag sein, aber die Lakaien des Großkönigs, werden sich kein wenig darum scheren, dass das Prinzchen es lieber langsam hat.“, reagierte der Ritter streng auf die Ausflüchte des Jungens, der daraufhin nur gekränkt wirkend stillschweigend wieder in Richtung Stall anritt, bevor er etwas Falsches sagte.
„Ich weiß, dass dir meine Worte nicht gefallen haben.“, war das erste, dass Alastair von diesem Gespräch nun nur hörte ohne es zu sehen - anstelle es nur zu sehen aber nicht zu hören -, kurz bevor er die Box erreichte, in denen die beiden Reiter sich nun mit ihren imposanten Tieren befanden. Es waren ruhig und verständnisvoll klingende Worte, die der Ritter an seinen Zögling wandte, den man über die großen Wände gar nicht sehen konnte. „Jeder hier wird alles unternehmen, dass du nicht in diese Situation kommen wirst. Im Zweifelsfall musst du dich aber in Sicherheit bringen können, solange du dich nicht wehren kannst. Und zu Pferd bedeutet das im Galopp und ich weiß, dass du und Artus das auch könnt.“, sprach er ernst, aber zum Schluss ermutigend weiter. „Für heute hast du es erstmal geschafft. Ich bin ansonsten sehr zufrieden mit dir.“, entließ er schlussendlich seinen Schüler, von dem er auf seine Lehren gerade keine Antwort bekommen würde, aber auch nicht erwartete.
Trat man nun ein, sah man dann, wie der zarte Junge auf einer Stiege stehend an dem imposanten Tier lehnte und es sanft streichelte. Er wirkte sehr ruhig und sowohl Kind als auch Pferd schienen es zu genießen. Ganz allgemein brachten Pferde den sonst sehr gehemmt wirkenden Prinzen mehr aus sich heraus und eine andere Seite als sein konstantes Grübeln zum Vorschein. Nebenan nahm sein Ausbilder gerade Sattel und Zaumzeug von seinem Pferd und begann es zu pflegen.
