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suspicious minds
18.08.1016 - 12:00
Kleiner Marktplatz | Nebenstraße | eine dunkle Ecke
Belisarius Caderitor Cedric Alderford

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Belisarius Caderitor
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#1
In den frühen Morgenstunden herrschte hier noch wenig Treiben und die meisten Bewohner gingen noch einem ruhigen Tagwerk nach. Kleinere Schäden im Mauerwerk, etwas Müll und Unrat in den Winkeln des Platzes und noch leere Marktstände säumten sich mit anderen Dingen, die diese einst belebte Stadt ausgezeichnet hatten. Ein staubiger Wind zog durch die Straßen, ließ Staub auf dem Kopfsteinpflaster singend tanzen und verteilte jenen Staub weiter. Nur wenige Menschen hatten es eilig und die Stadt erwachte nur sehr langsam. Doch zwei Gestalten in dunkle Kutten gehüllt, die bis zum Boden reichten, rollten große Fässer in eine dunkle Ecke des kleinen Marktes. Die dunkle Ecke war umschlossen von zwei Stadthäusern aus gepflegtem Fachwerk und lag abseits von neugierigen Blicken, da ein Steg etwas hinab zu einem schmalen Steg führte, der wiederum zu einem Kanal führte. Dort lag ein längliches Ruderboot, welches weitere Fässer trug, die mit Siegelwachs fest verschlossen waren. Die beiden Gestalten brummten sich jeweils Halbsätze zu, die mehr gemurmelt waren und somit kaum verständlich. Doch es war erkenntlich, dass die eine Person eine Frau war und die andere ein älterer Mann, der unter der Last der Fässer ächzte. Sie gaben sich Mühe, dass ihre Kapuzen nicht vom Kopf rutschten und sie ihre wahre Identität verbargen. Die Fässer waren ebenso wenig beschriftet und trugen nicht mal Gildenzeichen. Es war unklar, was diese Fässer transportieren würden. Eigentlich waren alle Waren in Städten zumindest mit Zoll- oder Gildenzeichen versehen. Dies bedeutete, dass diese Fässer von keiner Wache gesehen wurden und nicht aus einem Gildenbetrieb stammten. Die dunkle Ecke gab den beiden Kuttenträgern genügend Raum, um ihre Waren ausgiebig zu verwalten und zu ordnen. Augenscheinlich wollten sie ein paar der Holzfässer hier belassen und mit den anderen Fässern den Kanal entlang fahren.

"Jack," schimpfte der jüngere Frau mit überschlagender Stimme. "Dieser Job ist doch eigentlich ganz leicht aber warum hört er dann nicht auf...," stammelte sie Worte zusammen, deren Zusammenhang nicht kohärent schien. Der ältere Mann raffte sich, seinen Rücken mit einer Hand stützend, auf und antwortete: "Gwyn, was weiß ich... mir egal... alles egal...," japste er müde und suchte ihren Anblick, wobei die Kapuze seinen Blick stark einschränkte. Gwyn, deren Gestalt doch etwas beleibter war und etwas gedrungen, torkelte erschöpft in seine Richtung. Der alte Mann, Jack, war hager und groß gewachsen, trug einen langen grauen Bart, der durch zwei Leinenkordeln kunstvoll zusammengebunden. Beide lehnten sich nun an das selbe Fass, ließen den Kopf hängen. "Der Auftrag ist einfach und wenn wir diese Walleydor-Hunde vertreiben wollen, muss das halt...," meinte Jack missmutig, wobei er seinen Bart zurecht zog. Gwyn grummelte, spuckte dann drei mal vor das Fass, wobei eine grau-braune Lache zurückblieb. Sie kaute wohl eine Form von Kaugras, welches auch ihre Zähne mit einem Zwischenbehang verschönte. Ohnehin fehlten ihr zwei Zähne, so dass in ihren Backen unschöne Zahnlücken hervortraten. Jack hingegen hatte ein gutes Gebiss, zeigte dies auch nun mit einem griesgrämigen Auflachen, als er Gwyn dabei beobachtete, wie diese das elende Kaugras ausspuckte. "Musst du das kauen?" - eine Frage, die aus seiner Sicht berechtigt war. Gwyn zog die Schultern teilnahmslos hoch, keuchte schwer durch ihre verstopfte Nase und rotzte dann noch einmal, nachdem sie ihren Schleim tief aus der Nase gezogen hatte, kräftig aus. "Boah," entfloh es aus Jacks Mundwerk, was eher einem Urteil gleich kam. Ja, Gwyn war keine Heldin des eleganten Auftretens und Jack bedauerte die gemeinsame Arbeit aber das Leben war nun mal keine Wunschbühne.

"Lass' mich," sagte sie und machte eine abwinkende Geste mit ihren klebrigen Händen, die wohl auch mit einer Art Öl verschmiert waren. Jack hingegen hatte etwas weniger von diesem Öl an seinen Händen, doch auch er hatte wohl Reste davon berührt. Es war anders als normales Öl, da es in einem funkelnden Purpur glänzte und das Licht auf eine seltsam-schöne Art brach. Jack seufzte, wobei er hinter sich auf das Fass klopfte, was nun unheilig gluckste. "Egal, es ist einfach egal...," wiederholte er sich fast und erhob sich dann von dem Fass, um die paar Stufen zum Steg hinab zu gehen. Er wollte das betakte Boot überprüfen, während Gwyn, die Fässer in der dunklen Ecke zählte. Doch man merkte ihr an, dass sie sich immer wieder verzählte, da sie immer wieder auf die selben Fässer mit dem Zeigefinger zeigte und wieder bei der Zahl Eins begann. Hingegen schüttelte Jack nur seinen Kopf, wobei die Kapuze zurückfiel, was ihm nun doch entgegen kam. Mit einer müden Bewegung kontrollierte er das Halteseil, welches an einem kleinen Poller befestigt war. Es hielt sehr gut und das Boot war gegen eine Drift gesichert. Er wollte den letzten Teil des Auftrags nicht gefährden, so dass er lieber die einzelnen Komponenten noch einmal durchging. Auch gerade, weil Gwyn mit ihm zusammenarbeiten musste. Doch Gwyn hatte auch ihre guten Seiten. Die waren zwar unter einer gewissen Banalität verborgen aber sie war durchaus loyal, war günstig in der Entlohnung und stellte wenig Ansprüche an ihre Aufgaben. Sie konnte zwar nicht wirklich lesen und schreiben, nicht wirklich unauffällig sein aber sie konnte anpacken, machte das, was man ihr sagte und stand für ihre Aufgaben ein, sofern sie überhaupt verstand, was sie tat. Jetzt transportiere sie Fässer und reihte sie auf. Das konnte sie gut und Jack war zufrieden, ihr nicht mehr erklären zu müssen. Er war nicht mehr in dem Alter, wo er sich mit diesen Dingen lange aufhalten wollte. Man erledigte seine Aufgaben, suchte entsprechende Unterstützung und verdiente gute Münze. Noch dazu konnte man Walleydor eine kleine Schlappe verpassen, was konnte es Besseres geben? Walleydor, diese eitlen und miesen Gauner, die seine Heimatstadt erobert hatten und den guten Trakas umgebracht hatten. Er hatte den alten Lord sehr gemocht. Diese miesen Hunde. Jack fluchte innerlich bei dem Gedanken an diesen lackaffigen König mit seinen großen Gesten und dem hübschen Gesicht. Er war viel zu hübsch für einen Halunken! Jack grummelte erneut Schimpfwörter in seinen Bart, während er sich langsam vom vertauten Seil erhob. Er sollte vielleicht mal wieder nach Gwyn sehen. Sie verlor sich gerne in mancher Kleinigkeit und hing dann, wie ein festgefahrener Wagen einfach fest.
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Cedric Alderford
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#2
Cedric schlenderte entlang der stillen Straßen von Eastergold Meadow, die im Morgengrauen noch in Ruhe gehüllt waren. In den frühen Morgenstunden herrschte hier noch wenig Treiben und die meisten Bewohner gingen noch einem ruhigen Tagwerk nach. Er liebte es, wenn die Stadt noch im Halbschlaf war und die ersten Sonnenstrahlen sich über die Dächer erhoben. Die Übernahme durch das Walleydor hatte die Stadt verändert, und der Tod des alten Fürsten lag wie ein Schatten über den Straßen. Und nicht immer trat man dem jungen Ritter des Frühlingslandes mit Wohlwollen entgegen. Cedric versuchte sich vorzustellen, wie er sich als Untertan fühlen würde, wenn er plötzlich unter einem neuen Herren leben würde. Würde er rebellieren oder sich den neuen Gegebenheiten fügen?
Es war eine hypothetische Frage. Denn als Prinz von Penwick war er ein begehrter Gefangener, der ein hübsches Sümmchen Lösegeld einbringen wurde, das wusste er. Und Cedric würde sich nur widerwillig gefangen nehmen lassen und seinen potenziellen neuen Herren würde er vermutlich in Ketten und einer Klinge am Hals gegenübertreten. Also hatte er Verständnis dafür, dass einige Einwohner noch ihre Schwierigkeiten hatten, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Nur dulden konnte er eine aufkeimende Rebellion nicht.

Als er den kleinen Markt erreichte, fiel sein Blick auf die dunkle Ecke, die von zwei Stadthäusern umschlossen war. Dort, abseits der Hauptwege, bemerkte er eine plumpe Frau, die augenscheinlich versuchte Fässer zu zählen. Auf den ersten Blick schien dabei nichts Verwerfliches zu sein. Vermutlich war sie in einem der Kaufmannshäuser angestellt und hatte gerade eine Warenlieferung bekommen. Er wollte sich schon abwenden und seinen Gang fortführen, da bemerkte er, was ihm an der Sache so merkwürdig vorkam. Die Fässer trugen keine Zeichen, keine Siegel, die ihre Herkunft verrieten. Er spürte, dass dies kein gewöhnlicher Handel war.

Er trat näher an die beleibte Frau heran, die offensichtlich Schwierigkeiten damit hatte, die Fässer zu zählen, denn sie begann immer wieder bei eins und kam nie über 4 hinaus. Erst jetzt im Näherkommen bemerkte er, dass ihre Kleidung aus einer dunklen Kutte bestand und nicht zu einer Bediensteten einer Handelsfamilie passte.

Der junge Adelige räusperte sich, bevor er die Frau ansprach und sich als Abgesandter des neuen Herrn offenbarte.
"Guten Morgen", grüßte er höflich, seine tiefe Stimme durchdrang die Stille der frühen Morgenstunden. "Ich kam nicht umher zu sehen, dass Eure Fässer keine Zeichen tragen. Habt ihr weitere Papiere über die Herkunft der Waren?"
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Belisarius Caderitor
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#3
Gwyn war sichtbar überrascht, stammelte ein paar Vokale zusammen und trat dann ein paar Schritte von der Person weg, die so frei fragte. Ihr fiel nicht ein, was sie tun konnte und wandte sich mit lauter Stimme an Jack, der bereits den Steg hinaufgetreten war. "Duuuuhuu...," schrie sie fast und kratzte sich dann mit ihren verschmierten Händen nervös an ihrer eigenen Schulter. Jack hingegen ging sehr langsam voran, beobachtete genau, was dieser Mann, wohl eine höhergestellte Person, wollte. Er hatte die Worte halb verfolgt und machte mit beiden Armen eine entschuldigende Geste, indem er eine Verbeugung andeutete. "Ich bitte die einfältige Frau zu entschuldigen," meinte er mit seiner alten Stimme, die auch schon einiges an Suff durchlebt hatte. Scheinbar war er ein Gesetzesmann, da er sich nach Papieren erkundigte. Jack wusste, dass er keine besaß und auch nichts ausweisen konnte, was ihn sicherlich vor dem Galgen bewahren würde, da auf eine unverzollte Ware nicht zwingend der Tod stand aber auf Hochverrat. Gwyn gesellte sich hinter seinen Rücken, fast schon so, als ob sie sich verstecken wollte. Ja, sie hatte die Absicht sich zu verstecken, da sie nicht besonders tapfer oder wortgewandt war. Jack seufzte abermals. Diese Gwyn war durchaus schwierig und auch jetzt machte sie die Sache nicht leichter. Gwyn nahm Jack die Beleidigung als einfältig übel, so dass sie kurz grummelte.

"Im Zuge der glorreichen Eroberung dieser wunderschönen Stadt durch die Befreier, gab es Ungereimtheiten, so dass die Gilde uns kein Siegel gab aber diese verderblichen Waren mussten schnell verbracht werden," log er sich ein paar schöne Worte zusammen und hasste sich selbst dafür. Nicht, weil er log, sondern weil er diese miesen Hunde als Befreier bezeichnete und die Eroberung als glorreich bezeichnen musste. Sie waren Teufel, Schlächter und Köter! Jack versuchte sich dies jedoch nicht anmerken zu lassen. Vielleicht hatte er übertrieben und es war sicherlich nicht die klügste Wahl, einen Diener des miesen Königs, derartig mit verbalem Süßholz zu bewerfen. Jack biss sich auf die Unterlippe, hustete dann sehr gespielt und schob Gwyn mit einer ruckartigen Bewegung vor. "Sag' doch auch mal was...," forderte der alte Mann ein und Gwyn sichtbar perplex mit großen Kulleraugen starrte den Gesetzesmann eine unangenehm lange Zeit einfach an. Schließlich sagte Gwyn: "Ihr seid hübsch." Es war vollkommen deplatziert aber das war das einzige, was ihr Gehirn gerade verarbeiten konnte. Gwyn sah einen hübschen Mann, so dass ihr weibliches Herz in Panik, diese Aussage auswarf. Sie konnte nicht gut lügen, also war die Wahrheit aus ihrer Sicht sicherlich so besser genutzt. Jack seufzte dieses mal lauter und tragischer. Ihr war nicht mehr zu helfen. Jack nahm das Fass, rollte es vor den Mann, der sich nicht einmal vorgestellt hatte. "Wir liefern ein besonderes Olivenöl, was insbesondere in Bädern Anwendung findet. Es sind die letzten Fässer," erklärte er eine weitere Lüge und deutete dann auf die Reihe an Fässern, die brav aufgereiht worden waren.

"Es ist wohltuend, wohlriechend, und sicherlich keine Bedrohung für die Stadt," vollführte er eine überschwängliche Ausrede und rang sich ein schäbig-falsches Lächeln an, wobei sein Bart eine gewisse Untermalung schuf, da sich dieser zitternd mit bewegte. Sicherlich war dieser Hund vor ihm aus Walleydor. Er hasste Walleydor so sehr, dass er am liebsten jetzt auf diesen Mann spucken wollte, tat dies aber aus eigenem Überlebensinstinkt nicht. "Wir können die Waren gerne nachverzollen. Schickt ruhig einen Zöllner oder eine Stadtwache," meinte er und war sich sicher, dass dies genügend Zeit verschaffen würde, die Fässer zu verstecken und auf eine bessere Gelegenheit zu warten. Alle sollten sie noch bluten. Insbesondere dieser verdammte König! Jack senkte nun immer wieder untertänigst seinen Kopf, in wiederholt kurzen Verbeugungen, um eine besondere Unterwürfigkeit darzustellen. Gwyn hingegen begann den hübschen Mann noch intensiver zu beäugen, wobei ihre Augen fast lustvoll über seinen Körper wanderten. Sie mochte seine Erscheinung, dass war deutlich zu erkennen und so begann sie mit ihrem verschmierten Finger an ihrer Unterlippe zu ziehen. Doch sie überschätzte bei Weitem ihre Wirkung und so war diese Geste eher unangenehm peinlich.
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Cedric Alderford
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#4
Cedric stand da, die Arme verschränkt, und musterte die beiden Fremden mit stechenden Adleraugen. Ungeduld nagte an ihm, während er Gwyns zittrige Stimme und ihre offensichtliche Unsicherheit beobachtete. Jacks theatralische Darbietung ließ ihn kalt, sein Misstrauen wuchs mit jedem Wort. Die zusammengepressten Lippen und die leichte Röte auf Jacks Wangen, wenn er von den "Befreiern" sprach, verrieten Cedric mehr als genug.

Als Gwyn vor ihm stolperte, stammelnd und mit einem Kompliment, das so fehl am Platz war wie ein Schneesturm im Sommer, unterdrückte Cedric ein kaum wahrnehmbares Lächeln. Es war kein Lächeln der Wärme oder des Amüsements, sondern ein Ausdruck kalter Berechnung. Cedric durchschaute das Spiel. Die verzweifelten Versuche von Jack, die Situation zu retten, waren für ihn glasklar.

Die Luft knisterte vor Spannung, eine Mischung aus Angst, Misstrauen und der stillen Hoffnung auf Gnade. Cedric wusste, dass Jacks Worte sorgfältig gewählt waren, um Sympathie zu erwecken, doch sie erreichten genau das Gegenteil. Er spürte die Anspannung in Jacks Schultern, die Art, wie Gwyn sich hinter ihm versteckte, als ob sie glaubte, dass ihre schüchterne Geste sie unsichtbar machen könnte.

Mit einem kalten Lächeln trat Cedric einen Schritt vor. "Euer Versuch, mich zu täuschen, ist so offensichtlich wie eure Angst", sagte er mit einer Stimme, so kalt wie der Wind in seiner Heimat. "Olivenöl? Für Bäder sagtet Ihr?" Sein Blick fixierte die Fässer, und für einen Moment schien es, als würde er die Wahrheit hinter der Fassade erkennen. Er trat näher an die Fässer heran. "Von wo kommen die Fässer mit dem Öl und an wen sollen sie geliefert werden?", fragte er die beiden, während er die Fässer genauer untersuchte, wobei er den beiden zwangsläufig den Rücken kurz zudrehen musste. Die Fässer rochen nicht nach Olivenöl. Und was war da für eine schmierige Masse am Deckel des Fasses?
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Belisarius Caderitor
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#5
Das ging nach Hinten los. Jack musterte den Fremden eindringlich und versuchte zu erkennen, was er wohl denken mochte. Dies war nicht schwer, da die Stimmung sichtbar umschlug. Gwyn gaffte immer noch sehr angetan in die Richtung des bewaffneten Fremden, der sich sehr für die Sache des Eroberers einsetzte. Jack musste überlegen aber er war kein Manipulationsgenie, da ihm entscheidende Menschenkenntnis fehlte und Gwyn war ohnehin nicht wirklich ein Menschenmagnet, so dass Jack eine Befehlslösung finden musste. Die Fragen des Mannes konnte er nicht beantworten, da diese ihn sicherlich an den Galgen bringen würden. Und er mochte den Galgen nicht. Es war nicht nur eine miese Art abzuleben, sondern noch dazu unglaublich unangenehm. Der Handlanger zog seine Kutte ein wenig in Form, legte die Kapuze über sein Haupt und versuchte Zeit zu schinden, während Gwyn sich zwei halbwegs elegante Schritte auf den Adelsmann zu bewegte. "Ihr seid hübsch," wiederholte sie und ihre Augen lagen immer noch fixiert auf ihm, so dass es inzwischen unangenehm sein musste. Jack rollte mit den Augen. Er wusste, dass sie wieder in einer ihrer Schleifen gefangen war. Sie würde jetzt noch mehrmalig diesen Satz wiederholen und sich für wenige Momente unsterblich in ihn verlieben, bis auch dieser Traum wieder platzen würde, wie alle Tagträume, die sie so hatte. Jack hatte tatsächlich Angst aber vielleicht konnte Gwyn genügend Ablenkung verschaffen, um eine Flucht vorzubereiten.

"Nein, ich täusche niemanden, Herr," sagte er also und es war offensichtlich eine Lüge, so denn er selbst dabei gehalten schmunzelte. Dieser miese Kerl sollte noch sehen, was er davon hatte, sich mit der Sünde der Eroberung gemein zu machen. "Bäder, ja, Bäder," bestätigte er seine Fassade und kroch dann einige Schritte zurück, zu den aufgereihten Fässern. "Wenn ihr mir erlaubt, ich zeige es euch," meinte er und öffnete im Vorbeigehen ruckartig die Deckel der Fässer, indem er diese drehte und die kleine Schnalle hochzog, die an den Fassdeckeln befestigt war. Mit einem Satz ließ er die Deckel fallen, so dass bereits ein merkwürdiger Dampf aufstieg. Es stank furchtbar nach Pech und Schwefel. Es war mit Sicherheit kein besonderes Öl, sondern ein fremdartiges Gemisch. Jack wollte nicht mehr auf die Fragen nach der Herkunft und dem Ziel eingehen, so dass er die ersten beiden Fässer einfach umstieß.

"Gywn, komm' her," befahl er eindringlich. Gwyn biss sich auf die Unterlippe, als sie beinahe beim Fremden angekommen war aber brach dann ihre schlechte Verführungskunst ab, wurde aus ihrer Schleife gerissen und rannte mit einem unerwartet schnellen Sprung zu Jack, der ein Zündeisen in der Hand hielt. "Mach's gut, du Trottel," schimpfte er lachend, während er das Zündeisen mehrfach betätigte. Doch es schlug keine Funken. Immer wieder drückte er das Eisen, so dass es schnalzte und kratzte, aber es gab keine Funken, die in die Spuren der Flüssigkeit fallen konnten, die sich inzwischen auch an die Füße des Fremden ausgebreitet hatte.

"Verdammt," jammerte Jack, während Gwyn sich hinter ihm versteckte. Sie keuchte, da sie für einen derartigen Spurt nicht geeignet war. Die Flüssigkeit breitete sich aus, aber schien den Unbekannten nur zu umfließen aber nicht zu berühren, da er auf einer leicht erhöhten Position stand. Endlich gelang es. Funken flogen in die Flüssigkeit, die sofort Feuer fing und sich in Richtung des Bewaffneten ausbreitete. Jack lachte wahnsinnig, packte Gwyn an der Hand und riss sie mit sich, was ihm sichtlich schwer fiel. Dabei ließ er das glimmende Zündeisen fallen, was eine weitere Lache entzündete. Jack und Gwyn rannten eiligst zum Ruderboot und stiegen dort unsicher ein, da es in den Fluten wogenvoll wankte. Das Feuer entzündete weitere Fässer, die drohten bald zu explodieren, da die Flüssigkeit darin, sich nicht frei bewegen konnte. Doch der Adelsmann stand so gut, dass er nun auf eine Feuerwand blickte, die stark rauchte und die Sicht sehr erschwerte. Er hatte noch Zeit zu fliehen und die Halunken zu verfolgen, sofern er dem Fluss folgen konnte. - Oder er holte Hilfe, um den Brand und die baldigen Explosionen zu verhindern. Das Feuer kroch bereits die Wände der Häuser hinauf und drohte das Fachwerk zu entflammen. Jack lachte immer noch böse, während er Gwyn verdonnerte, das Boot zu rudern.
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Cedric Alderford
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#6
Cedric stand regungslos da, sein Blick fest auf die lodernden Flammen gerichtet, die sich ihren Weg durch die Fässer bahnten. Der beißende Geruch von Pech und Schwefel erfüllte die Luft, ein stechender Kontrast zur frühen Morgenruhe von Eastergold Meadow. Die Szene vor ihm war wie ein Gemälde des Chaos, in dem Jack und Gwyn, die ungleichen Komplizen, nun hastig ihre Flucht antraten.

Die Flammen spiegelten sich in Cedrics Augen, doch seine Miene blieb unerschütterlich. Er hatte die Wahl – die Verfolgung aufnehmen oder Hilfe holen. Doch die Entscheidung schien bereits in seinem Herzen getroffen. Er konnte die Stadt nicht den Flammen überlassen.

Mit schnellen Schritten bewegte er sich rückwärts, sein Blick immer noch auf das Feuer gerichtet, das nun gierig an den Fachwerkhäusern leckte. “Feuer!”, rief er laut, seine Stimme hallte durch die leeren Straßen, ein dringender Appell, der die Bewohner aus ihrem Schlaf riss. Cedric wusste, dass jede Sekunde zählte.

Als die ersten Anwohner erschienen, verwandelte sich Cedrics Befehlston in klare Anweisungen. “Wasser!”, befahl er. “Eimer, schnell!” Die Menschen reagierten instinktiv, getrieben von der Notwendigkeit, ihr Zuhause zu retten. Eine Kette bildete sich, Eimer wurden gefüllt und weitergereicht, eine gemeinsame Anstrengung gegen die drohende Zerstörung.

Cedric übernahm die Führung, seine Hände arbeiteten ebenso hart wie die der anderen. Er warf einen letzten Blick auf das Ruderboot, das sich nun entfernte, Jacks höhnisches Lachen noch immer in der Luft. Doch Cedric ließ sich nicht beirren. Seine Pflicht lag hier, bei den Menschen von Eastergold Meadow, deren Leben und Heim er beschützen würde.
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Belisarius Caderitor
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#7
Glimmendes Holz brach aus dem Fachwerk, während es bereits heißen Putz regnete, der sich aus der Fassade sprengte. Das irre Lachen der Halunken verschallte im tosenden Geräusch des beginnenden Feuersturms, der die Häuser befiel. Cedric hatte sich richtig entschieden. Die Anwohner bemerkten das Feuer, gerieten kurz in Panik aber fanden den Mut, sich dem Brandherd zu stellen. Die Ausrufe des jungen Edelmannes schufen die Grundlage für gezieltes Handeln der Bewohner, die mit Menschenketten Eimer, welche mit Wasser vom Brunnen gefüllt waren, anreichten und mit großen Bewegungen ins Feuer kippten. Es dampfte und zischte aber das Feuer ließ sich nicht löschen. Im Gegenteil, das Wasser verteilte die brennende Flüssigkeit nur und ließ sogar Funken aus ihr spritzen. Eines der Fässer im Hintergrund der dunklen Ecke explodierte urplötzlich und riss einen Mauerteil eines der Häuser ein, so dass dieses langsam aber stetig zusammenbrach. Stück für Stück ging es in den Flammen und dem Rauch unter, wie ein Boot, welches in Wellen verging. Die ersten beiden Anwohner, die die Eimerkette ans Feuer geführt hatten, wurden umgeworfen und landeten unsanft auf dem Kopfstein des Bodenbelags. Das Feuer änderte seine Farben wild von einem satten Rot in ein helles gelbes Lodern, welches zwischenzeitlich sogar Purpur abbildete. Es war kein gewöhnliches Feuer, welches Cedric vorfand. Wasser schien es sogar zu verschlimmern. Die Anwohner halfen den umgeworfenen Personen auf, während Cedric Glück seinen Begleiter nennen konnte, da ihn die Explosion nicht erreicht hatte aber ein brennend heißer Sog umgab ihn nun, wollte ihn hinabreißen in den Feuersturm. Die Geräusche gerieten immer drohender, immer lauter, so dass normale Sprache kaum noch möglich war. Das Feuer griff über und ein weiteres Fachwerk geriet in Flammen, so sich auch hier glimmende Glutreste im Wind davon machten. Die Stadtwache war inzwischen alarmiert, da der Rauch weithin über die Stadt sichtbar wurde. Die große Stadtglocke wurde geläutet, was alle Bürger zusammenrief und drohende Gefahr ankündigte.

Die Wachen brachten Kutschen mit Wassereimern, Decken und Erde, welche man auf die Brandherde werfen wollte. Asche erhob sich immer weiter, machte die Atmung schwerer. Das Feuer war gnadenlos, kannte keine Namen aber griff nach jeder Seele in seiner Nähe. Ein weiteres Fass explodierte und riss die Ruine des Hauses ein, so dass sich eine breite Staubwolke gegen Cedric und seine Mitmenschen warf. "Helft uns," rief eine der Wachen und hielt Cedric eine Schaufel hin. Erde und schwere Decken waren augenscheinlich die einzige Möglichkeit, die dieses wilde Feuer löschen konnten. Immer mehr Menschen husteten, keuchten, während die nächsten Dächer in einem Feuerstoß entflammten und weitere Opfer ankündigte. Eine junge Frau wurde auf einer Trage davon getragen, da sie regungslos war und von Asche und Rauch ganz entstellt war, so konnte Cedric auch nicht sehen, dass sie schwere Brandverletzungen ausweisen konnte. Cedric musste sich jetzt entscheiden. Entweder er half den Wachen, Erde und Decken ins Feuer zu werfen, um es zu ersticken oder im Anbetracht der weiteren Fässer, die bereits in einem roten Licht des Feuers lagen, den Stadtteil zu evakuieren, um weitere Menschen aus der Gefahr zu schaffen. - Oder er wählte einen anderen Weg, der sich nicht klar zeigte aber die weiteren Häuser, die bereits brannten, konnten eingerissen werden, bevor sie weitere Häuser entzünden konnten. Äxte und schwere Hämmer lagen dafür bereits auf den Wägen der Wachen bereit.
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Cedric Alderford
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#8
Cedric stand inmitten des Chaos und beobachtete verzweifelt, wie das Feuer sich immer weiter ausbreitete. Die Hitze brannte auf seiner Haut, als wäre er einem Ofen zu nahe gekommen. Der beißende Rauch biss in seinen Augen und erschwerte das Atmen. Er musste husten und die Tränen rannen ihm übers Gesicht.
Eine junge Frau wurde auf einer Trage vorübergetragen, ihre Gestalt von Asche und Ruß entstellt. Cedric konnte nicht erkennen, ob sie noch lebte. Sein Herz zog sich zusammen bei diesem Anblick.
Eine Wache drängte sich durch die Menge und hielt Cedric eine Schaufel hin. "Helft uns!", rief sie mit vor Rauch heiserer Stimme. Ihre Augen flehten ihn an.
Cedric zögerte. Um ihn herum wurden Kutschen mit Wassereimern, Decken und Erde abgeladen. Offensichtlich die letzte Hoffnung, das wild lodernde Feuer zu ersticken. Doch immer mehr Dächer fingen Feuer und weitere Fässer begannen in gefährlicher Nähe zu glühen.
Eine Gestalt barg sich hustend hinter einer Hauswand und deutete auf die Werkzeuge auf den Kutschen - schwere Äxte und Hämmer. Cedric verstand. Wenn sie die brennenden Häuser niederlegen und von den übrigen abriegeln könnten, hätten sie vielleicht eine Chance, die Stadt zu retten.
Die Entscheidung zerriss ihn. Die Bewohner um ihn rangen nach Luft, während der Rauch immer dichter wurde. Er musste sich für einen Weg entscheiden und hoffen, dass es der Richtige war.
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Belisarius Caderitor
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#9
Es blieb nur ein Versuch, nur ein einziger Versuch, um das Feuer zu stoppen. Die beiden Halunken hatten unbeabsichtigt aber fahrlässig alles gefährdet, was Cedric zu beschützen glaubte. Es war ein Anschlag auf das Leben aller Menschen hier und doch blieb keinerlei Zeit für eine Aufarbeitung oder auch nur einen Gedanken daran, warum sie es getan hatten. Sie hatten es getan und nun zählte nur der Augenblick, möglichst alles zu tun, um sie alle zu retten. Cedric schien vor einer fast unlösbaren Aufgabe, doch er musste er sich entscheiden aber zögerte scheinbar. Die Anwohner und Wachen taten ihre Arbeit, doch das Feuer war mit Wasser nicht zu löschen. Der Sand und die Decken halfen aber waren bei der Hitze und der Größe des Brandherdes nur vorübergehend nützlich. Das Feuer war anders. Nicht nur anders in seiner Farbe, sondern auch in seinem Geruch. Es stank nicht nur furchtbar nach Qualm und Rauch, sondern auch es schwang eine bittere Note mit, die förmlich im Hals brannte und kratze, über das übliche Maß von Feuer hinaus. Schwefel. Es war Schwefel beigemischt, der sich so brennend in die Lungen legte. Das Husten der Leute nahm zu, so dass sie kaum noch arbeiten konnten. Eine kräftige Stadtwache drückte Cedric eine Axt in die Hand. "Wir müssen es tun," befahl sie fast und begann Häuser neben dem Brandherd einzureißen. Immer wieder holte sie mit einem großen Hammer aus, bis eine der Wand einfiel, um die Innenseite des Hauses frei zu geben. Weitere Wachen sprangen herbei, solange sie noch Kräfte hatten und begannen die beistehenden Häuser einzureißen, damit das Feuer sich nicht mehr ausbreiten konnte. Der Einschnitt musste weitreichend sein, damit Funkenflug nicht ein erneutes Opfer verlangten. "Tue es!" - brüllte eine weitere Wache in Cedrics Gesicht, während der Schweiß im Angesicht herabrann. Jeder Mann, der helfen konnte, musste helfen. Hier gab es keinerlei Hierarchie mehr. Man tat, was notwendig war, um sie alle zu retten.
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