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come away, o human child, to the waters and the wild
22.08.1016 - 22:00
Anwesen von Familie Henaghen
Alys Flachnàn Gareth Flachnàn

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Alys Flachnàn
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#1
Der Abend im Rahmen des Familienmahls war überstanden und auch wenn man am Essen erkannte, dass Alys ebenfalls ein Mensch und kein überirdisches Wesen war, so hatte sie doch auch bei diesen ganz einfachen Handlungen stets Haltung und Würde ausgestrahlt. Hauptsächlich aber hatte die Hohepriesterin beobachtet. Nicht nur ihren Sohn, der sehr eindrucksvoll von seiner Jagd berichtet hatte, sondern auch das Familienleben hatte sie genau unter die Lupe genommen. Der Familienvater schien ein Choleriker zu sein, seine junge Frau war komplett eingeschüchtert wie das Mäuschen eines herrischen Frühlingsländers und die Kinder waren großteils verzogen. Nun... es schien noch Hoffnungen für @"Ana Henaghen" zu geben. Sie kam der Priesterin äußerst vernünftig und ruhig vor, was Alys gut gefiel. Möglicherweise würde sie sich ja auch als Priesterin oder Dienerin der alten Religion eigenen...?
Doch hauptsächlich hatte sie natürlich Augen und Ohren für ihren eigenen Sohn gehabt, der sich zu einem Prachtbild von Mann entwickelt hatte. Sicherlich würden die Priesterinnen bei ihm Schlange stehen, wenn es sich nur geziemte. In Alys' Augen jedenfalls war Gareth bereit, das Amt eines Druiden anzunehmen. Und im nächsten Jahr würde er bei den Beltaine-Feuern liegen und für die Zukunft im Hain Sorge tragen - wie es ihm vorherbestimmt war.

Noch am gleichen Abend wollte sie mit ihrem Sohn sprechen und damit beginnen, ihn auf dieses Schicksal vorzubereiten. Doch nach den letzten Erfahrungen mit seiner Schwester, wusste Alys, dass sie sehr behutsam vorgehen musste. Noch konnte sie nicht einschätzen, wie sehr der Freiheitsdrang ihres Sohnes ausgeprägt war. Sie wollte sich nicht den kleinsten Fehler erlauben. Seine Ablehnung, das wusste sie, würde sie vermutlich vollkommen zerstören. Dabei lag noch so eine wichtige Zukunft vor ihr!

Nach dem Abendessen ließ Alys sich von ihrem Sohn zu dem ihr zugedachten Gästezimmer bringen. Nur ein Blick ins Innerste genügte und die Hohepriesterin hatte sich rückversichert, dass ihr Gefolge den Raum ordnungsgemäß vorbereitet hatte. "Ich möchte noch ein paar Worte mit Dir sprechen, Gareth", sagte sie mit vollkommen weicher und warmer Stimme. Das gute Essen und ein Obstbrand danach hatten ihre Zunge ein wenig gelockert und ihre Stimmbänder geschmeidig gemacht. Gemeinsam betraten sie also das Gästezimmer und Alys bedeutete ihrem Sohn, bei einer der Sitzgelegenheiten Platz zu nehmen.
Sie tat dasselbe und legte dann ihre Hände vor der Brust aneinander. "Ich bin sehr stolz auf Dich, mein Sohn. So stolz, wie es eine Mutter nur sein kann. Und ich sehe, dass es richtig von mir war, Dich in die Hände einer weltlichen Familie zu geben. Denn ich - und auch der Hain - wir wären nicht in der Lage gewesen, dich in der Form auszubilden", erklärte sie und versuchte dadurch, ihn auf ihre Seite zu ziehen und für sich einzunehmen. Gleichsam versuchte sie, ihn mildtätig zu stimmen und ihm klar zu machen, dass sie nie eine andere Wahl gehabt hatte. Ja, sicherlich war es hart für ihn gewesen, von seiner Mutter und Schwester getrennt zu werden. Doch diese Härte hatte ihn sichtbar gestählt. Dies musste er erkennen und einsehen. Zumal er hier ja offenbar auch nicht gelitten hatte. Der Fürst schien ihn mehr oder weniger gleich zu behandeln wie seinen verzogenen Sohn. "Nun wäre es mir ein großes Anliegen, wenn Du mich zurück auf den Berg begleiten und dort besuchen würdest...", begann sie sorgsam damit, ihn anzulocken. Natürlich wollte sie nicht, dass es bei einem einfachen Besuch blieb, doch sie wollte es erst einmal etwas harmloser klingen lassen, um ihn nicht sofort abzuschrecken. Sobald er einmal in Ceridwens Heiligtum angekommen wäre, würde er bestimmt nicht mehr gehen wollen. "Ich möchte, dass Du Gelegenheit hast, deine Schwester zu sehen und die Kraft des Ortes zu erkennen...", wagte sie sich noch ein Stückchen weiter vor.
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Gareth Flachnàn
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#2
Das Abendessen verlief ruhig. Hauptsächlich erzählte Gareth von der Jagd, was der Fürst mit wohlwollendem Nicken kommentierte. In diesen Momenten spürte Gareth die Zuneigung des Fürsten und fühlte sich wie Tiarnans eigener Sohn. Manchmal hatte er den Eindruck, Tiarnan wünschte sich, Rory wäre ein wenig mehr an der Jagd oder am Reiten interessiert – also ein wenig mehr wie Gareth.

Während des Essens saß die Hohepriesterin Alys würdevoll auf ihrem Platz. Sie sprach wenig, aß wenig und schien dennoch vollauf präsent zu sein. Vielleicht war es deswegen so ruhig an der Familientafel, weil alle von Alys’ Präsenz eingeschüchtert waren. Gareth kannte diese raumeinnehmende Anwesenheit seiner Mutter gut; sie konnte einen völlig in ihren Bann schlagen. Obwohl sie ihn nicht einschüchterte, verdrängte ihre Präsenz allen Groll, den er ihr gegenüber empfand, sowie den Schmerz und die Traurigkeit, die ihr Weggang hinterlassen hatten. Stattdessen bahnten sich Liebe und der Wunsch, sie stolz zu machen, ihren Weg in sein Herz.

Dennoch spürte Gareth, dass dieser Besuch etwas Besonderes war. Es lag etwas in der Luft, als hätte Alys nicht nur einen ihrer üblichen Besuche im Sinn, sondern etwas Bedeutsameres. Dies ließ in ihm eine warnende Stimme laut werden, denn er wusste, dass seine Mutter wollte, dass er eines Tages in den Hain zurückkehrte. Doch er war sich nicht sicher, ob er dazu bereit war oder wann dieser Zeitpunkt kommen würde.

Nach dem Essen bat ihn seine Mutter, sie zu ihrem Gästezimmer zu begleiten. Gareth bot ihr seinen Arm an und führte sie, ganz der brave Sohn, der er war, zu dem Zimmer. Sie waren oft so spazieren gegangen bei ihren Besuchen, was den jungen Mann jedes Mal mit tiefem Glück erfüllte und ihn tagelang in eine Krise stürzte, wenn Alys wieder abgereist war. Dann hasste er sie noch mehr für das, was sie getan hatte und immer noch tat – ihn zu verlassen. Und doch war er jedes Mal wieder voller Liebe für die Hohepriesterin, kaum war er in ihrer Nähe.

Nachdem sie das Gästezimmer erreicht hatten, setzte Alys ihn in Kenntnis, dass sie noch ein paar Worte mit ihm sprechen wollte. Gareth betrat zusammen mit seiner Mutter das Zimmer und setzte sich ihr gegenüber, aufmerksam und gespannt auf das, was sie zu sagen hatte. Ihre Worte waren so wohl gewählt, dass der junge Mann nichts anderes als Dankbarkeit empfinden konnte für die Möglichkeit, bei der Fürstenfamilie aufzuwachsen.

„Nun, ich bin dir wirklich dankbar, dass ich bei den Henaghens aufwachsen durfte, Mutter“, meinte Gareth vorsichtig. „Auch wenn es anfangs schwer war, euch alle zu verlassen, meine Familie.“ Er hob den Blick und sah Alys in die Augen, suchte nach einer Bestätigung, dass es ihr leidtat, ihren Sohn in so jungen Jahren weggegeben zu haben.

Doch das war nur das Vorgeplänkel. Ihre weiteren Worte machten klar, worum es ihr in Wirklichkeit ging – Gareths Rückkehr in den Hain, zumindest besuchsweise. Was das im Detail bedeutete, ließ die Hohepriesterin allerdings offen.

Als Alys seine Schwester erwähnte, wurde sein Blick weich. Man musste es der Hohepriesterin lassen, sie wusste geschickt ihre Worte zu wählen, um Gareth in die gewünschte Richtung zu lenken. „Ich vermisse Glynis jeden Tag und würde sie sehr gerne wiedersehen. Ich hoffe, sie ist wohlauf?“ Erneut sah der junge Mann seiner Mutter forschend in die Augen, denn er hatte in letzter Zeit eine gewisse Unruhe gespürt und wusste, dass sie von seiner Schwester kam. Als Zwillinge hatten sie eine ganz besondere Verbindung zueinander. Die Bitte seiner Mutter, sie in den Hain zurückzubegleiten, ließ der junge Mann vorerst unbeantwortet.
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Alys Flachnàn
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#3
Nachdem sie beide im Gästezimmer Platz genommen hatten, begann Alys damit, einige ihrer traditionellen und schweren Gewandsteile abzunehmen, die sie nur wegen ihres hohen Amtes und nur in Gesellschaft trug. Dies hier sollte jedoch nicht das Gespräch zwischen einer Hohepriesterin und einem angehenden Druiden sein - nein. Alys war ja durchaus lernfähig und mit ihrer religiösen Distanz hatte sie Glynis scheinbar von sich abgestoßen. Dieses Gespräch sollte also in der vertrauten Stimmung zwischen einem Sohn und seiner Mutter verlaufen. Nachdem sie die Übergewänder kunstvoll von ihren Schultern genommen, zusammengefaltet und verstaut hatte, trug sie nur noch die einfachen und bescheidenen Kleider einer Frau aus dem Hain. Gareth würde den Unterschied vermutlich höchstens am Rande wahrnehmen, … doch insgesamt würde er sich ihr nun sicherlich näher fühlen können. Oder zumindest hoffte Alys, diese Wirkung auf ihn entfalten zu können.

Gareth räumte ein, dass es ihm am Anfang schwer gefallen war, allein hier zu bleiben. Betroffen senkte Alys den Blick - denn auch wenn sie dies natürlich immer vermutet und angenommen hatte… sie hatte es auch immer geschehen und zugelassen. ”Glynis und ich haben immer an Dich gedacht… und ich hoffe, dass Du - auf diese harte Zeit zurückblickend - verstehst, dass Du im Hain nicht in der Form hättest heranreifen und gefördert werden können”, antwortete sie ihm sanft und warm, mit ruhiger, tiefer und voller Stimme, die sich wie eine Umarmung so lieblich um ihn legte. Es hatte ihr immer leid getan, ihn hier zurückzulassen. Auch wenn sie nicht in der Lage war, ihm dies explizit zu sagen. Sie hatte in einsamen Nächten um ihn geweint und niemanden an ihrem Schmerz teilhaben lassen. Doch möglicherweise war die Angst, mit der sie aktuell um ihre Kinder kämpfte, Beweis genug für ihre Sorge und Liebe.

Gareth erkundigte sich nach seiner Schwester und eine Mischung aus Mutterliebe und Schmerz blitzte in ihrem Gesicht auf. ”Ich bin sicher, dass ihr euch gegenseitig kaum wiedererkennen würdet. Sie ist zu einer wunderschönen, stolzen und willensstarken Priesterin herangereift”, berichtete Alys, ließ aber den jüngsten Streit mit ihrer Tochter natürlich unerwähnt. ”Sie hat Dich in all den Jahren sehr vermisst und kann es kaum erwarten, Dich wiederzusehen und wahrhaftig kennenlernen”, fügte Alys dann hinzu, denn sie wusste, dass Glynis ihren Bruder unglaublich gerne sehen wollte. Zwar aus anderen Gründen, aber dies waren Informationen, von denen Gareth noch früh genug erfahren würde. "Was hältst Du davon, mein Sohn? Würdest Du dir nicht wünschen, etwas über den Ort deiner Herkunft zu erfahren?", fragte sie ihn wohlüberlegt. Gleichsam lieblich, wie auch fordernd.
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Gareth Flachnàn
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Gareth saß ruhig da, beobachte aufmerksam die Transformation der Hohepriesterin durch Ablegen der Gewänder zu einer Frau aus dem Hain, seiner Mutter. Während sie das Gespräch führten, wirkte er äußerlich weiterhin gelassen, doch in ihm tobte ein Sturm der Gefühle. Die Art, wie Alys ihn ansprach – liebevoll, warm, verständnisvoll – brachte ihn durcheinander. Ihr schien es tatsächlich leidzutun, ihn zurückgelassen zu haben, und doch war das, was sie sagte, nur die halbe Wahrheit. Die Trennung von seiner Familie war für ihn eine Wunde, die nie vollständig verheilt war. So sehr Gareth sich auch mittlerweile mit den Henaghens verbunden fühlte. Dass Alys das jetzt so sanft zu rechtfertigen versuchte, machte es ihm nicht leichter, die Dinge zu akzeptieren.

Ihre Worte über Glynis ließen ihn allerdings innehalten. Dass seine Zwillingsschwester sich so verändert hatte, überraschte ihn kaum, doch die Vorstellung, sie nach all den Jahren wiederzusehen, erfüllte ihn mit einer tiefen Sehnsucht. In seinen Träumen hatte er oft davon geträumt, sie an seiner Seite zu haben, so wie es früher gewesen war, als sie noch Kinder waren. Doch etwas in Alys' Stimme ließ ihn vermuten, dass da mehr war, als sie preisgab. Warum fühlte er diese Unruhe in sich, wann immer er an Glynis dachte?

Als seine Mutter ihn fragte, ob er nicht den Ort seiner Herkunft kennenlernen wolle, spürte Gareth einen inneren Widerstand. Natürlich wollte er den Hain sehen, aber nicht zu den Bedingungen, die Alys unweigerlich an ihn knüpfen würde. Er wusste, dass ein Besuch nicht nur ein einfacher Besuch bleiben würde, zumindest wenn es nach Alys Vorstellungen ging. Er kannte seine Mutter gut genug, um zu ahnen, dass sie ihn für den Hain zurückgewinnen wollte. Doch war er wirklich bereit, sich dieser Welt anzuschließen, der er so lange fern gewesen war?

Gareth verschränkte die Hände in seinem Schoß und suchte Alys' Blick, bevor er ruhig antwortete. „Ich habe immer gespürt, dass der Hain ein Teil von mir ist, auch wenn ich ihn nie richtig kennengelernt habe oder noch zu jung war. Und ich will Glynis wiedersehen – sie ist meine Schwester, und unsere Verbindung ist stark, auch wenn wir getrennt waren.“ Er machte eine Pause und nahm einen tiefen Atemzug. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich schon bereit bin, diesen Teil meines Lebens wieder aufzunehmen, Mutter. Hier, bei den Henaghens, habe ich ein Zuhause gefunden. Es war nicht immer leicht, aber es ist ein Leben, das ich verstehe und schätze.“

Sein Blick blieb fest auf Alys gerichtet, als er fortfuhr: „Ich will dich nicht enttäuschen, aber ich weiß noch nicht, ob ich bereit bin, dem Hain mein Leben zu widmen. Vielleicht kann ich dich besuchen, ja, aber...“ Er hielt inne, wägte seine Worte ab. „Aber ich brauche mehr Zeit, um herauszufinden, wer ich wirklich bin und wo ich hingehöre.“ Er wusste, dass diese Worte Alys nicht gefallen würden, doch er musste ehrlich sein. Die Verbindung zu seiner Mutter und dem Hain war da, zweifellos. Aber sein Leben, seine Freiheit – das war etwas, was er nicht leichtfertig aufgeben konnte.
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