06-07-2024, 08:18 - Wörter:
Der Abend im Rahmen des Familienmahls war überstanden und auch wenn man am Essen erkannte, dass Alys ebenfalls ein Mensch und kein überirdisches Wesen war, so hatte sie doch auch bei diesen ganz einfachen Handlungen stets Haltung und Würde ausgestrahlt. Hauptsächlich aber hatte die Hohepriesterin beobachtet. Nicht nur ihren Sohn, der sehr eindrucksvoll von seiner Jagd berichtet hatte, sondern auch das Familienleben hatte sie genau unter die Lupe genommen. Der Familienvater schien ein Choleriker zu sein, seine junge Frau war komplett eingeschüchtert wie das Mäuschen eines herrischen Frühlingsländers und die Kinder waren großteils verzogen. Nun... es schien noch Hoffnungen für @"Ana Henaghen" zu geben. Sie kam der Priesterin äußerst vernünftig und ruhig vor, was Alys gut gefiel. Möglicherweise würde sie sich ja auch als Priesterin oder Dienerin der alten Religion eigenen...?
Doch hauptsächlich hatte sie natürlich Augen und Ohren für ihren eigenen Sohn gehabt, der sich zu einem Prachtbild von Mann entwickelt hatte. Sicherlich würden die Priesterinnen bei ihm Schlange stehen, wenn es sich nur geziemte. In Alys' Augen jedenfalls war Gareth bereit, das Amt eines Druiden anzunehmen. Und im nächsten Jahr würde er bei den Beltaine-Feuern liegen und für die Zukunft im Hain Sorge tragen - wie es ihm vorherbestimmt war.
Noch am gleichen Abend wollte sie mit ihrem Sohn sprechen und damit beginnen, ihn auf dieses Schicksal vorzubereiten. Doch nach den letzten Erfahrungen mit seiner Schwester, wusste Alys, dass sie sehr behutsam vorgehen musste. Noch konnte sie nicht einschätzen, wie sehr der Freiheitsdrang ihres Sohnes ausgeprägt war. Sie wollte sich nicht den kleinsten Fehler erlauben. Seine Ablehnung, das wusste sie, würde sie vermutlich vollkommen zerstören. Dabei lag noch so eine wichtige Zukunft vor ihr!
Nach dem Abendessen ließ Alys sich von ihrem Sohn zu dem ihr zugedachten Gästezimmer bringen. Nur ein Blick ins Innerste genügte und die Hohepriesterin hatte sich rückversichert, dass ihr Gefolge den Raum ordnungsgemäß vorbereitet hatte. "Ich möchte noch ein paar Worte mit Dir sprechen, Gareth", sagte sie mit vollkommen weicher und warmer Stimme. Das gute Essen und ein Obstbrand danach hatten ihre Zunge ein wenig gelockert und ihre Stimmbänder geschmeidig gemacht. Gemeinsam betraten sie also das Gästezimmer und Alys bedeutete ihrem Sohn, bei einer der Sitzgelegenheiten Platz zu nehmen.
Sie tat dasselbe und legte dann ihre Hände vor der Brust aneinander. "Ich bin sehr stolz auf Dich, mein Sohn. So stolz, wie es eine Mutter nur sein kann. Und ich sehe, dass es richtig von mir war, Dich in die Hände einer weltlichen Familie zu geben. Denn ich - und auch der Hain - wir wären nicht in der Lage gewesen, dich in der Form auszubilden", erklärte sie und versuchte dadurch, ihn auf ihre Seite zu ziehen und für sich einzunehmen. Gleichsam versuchte sie, ihn mildtätig zu stimmen und ihm klar zu machen, dass sie nie eine andere Wahl gehabt hatte. Ja, sicherlich war es hart für ihn gewesen, von seiner Mutter und Schwester getrennt zu werden. Doch diese Härte hatte ihn sichtbar gestählt. Dies musste er erkennen und einsehen. Zumal er hier ja offenbar auch nicht gelitten hatte. Der Fürst schien ihn mehr oder weniger gleich zu behandeln wie seinen verzogenen Sohn. "Nun wäre es mir ein großes Anliegen, wenn Du mich zurück auf den Berg begleiten und dort besuchen würdest...", begann sie sorgsam damit, ihn anzulocken. Natürlich wollte sie nicht, dass es bei einem einfachen Besuch blieb, doch sie wollte es erst einmal etwas harmloser klingen lassen, um ihn nicht sofort abzuschrecken. Sobald er einmal in Ceridwens Heiligtum angekommen wäre, würde er bestimmt nicht mehr gehen wollen. "Ich möchte, dass Du Gelegenheit hast, deine Schwester zu sehen und die Kraft des Ortes zu erkennen...", wagte sie sich noch ein Stückchen weiter vor.
Doch hauptsächlich hatte sie natürlich Augen und Ohren für ihren eigenen Sohn gehabt, der sich zu einem Prachtbild von Mann entwickelt hatte. Sicherlich würden die Priesterinnen bei ihm Schlange stehen, wenn es sich nur geziemte. In Alys' Augen jedenfalls war Gareth bereit, das Amt eines Druiden anzunehmen. Und im nächsten Jahr würde er bei den Beltaine-Feuern liegen und für die Zukunft im Hain Sorge tragen - wie es ihm vorherbestimmt war.
Noch am gleichen Abend wollte sie mit ihrem Sohn sprechen und damit beginnen, ihn auf dieses Schicksal vorzubereiten. Doch nach den letzten Erfahrungen mit seiner Schwester, wusste Alys, dass sie sehr behutsam vorgehen musste. Noch konnte sie nicht einschätzen, wie sehr der Freiheitsdrang ihres Sohnes ausgeprägt war. Sie wollte sich nicht den kleinsten Fehler erlauben. Seine Ablehnung, das wusste sie, würde sie vermutlich vollkommen zerstören. Dabei lag noch so eine wichtige Zukunft vor ihr!
Nach dem Abendessen ließ Alys sich von ihrem Sohn zu dem ihr zugedachten Gästezimmer bringen. Nur ein Blick ins Innerste genügte und die Hohepriesterin hatte sich rückversichert, dass ihr Gefolge den Raum ordnungsgemäß vorbereitet hatte. "Ich möchte noch ein paar Worte mit Dir sprechen, Gareth", sagte sie mit vollkommen weicher und warmer Stimme. Das gute Essen und ein Obstbrand danach hatten ihre Zunge ein wenig gelockert und ihre Stimmbänder geschmeidig gemacht. Gemeinsam betraten sie also das Gästezimmer und Alys bedeutete ihrem Sohn, bei einer der Sitzgelegenheiten Platz zu nehmen.
Sie tat dasselbe und legte dann ihre Hände vor der Brust aneinander. "Ich bin sehr stolz auf Dich, mein Sohn. So stolz, wie es eine Mutter nur sein kann. Und ich sehe, dass es richtig von mir war, Dich in die Hände einer weltlichen Familie zu geben. Denn ich - und auch der Hain - wir wären nicht in der Lage gewesen, dich in der Form auszubilden", erklärte sie und versuchte dadurch, ihn auf ihre Seite zu ziehen und für sich einzunehmen. Gleichsam versuchte sie, ihn mildtätig zu stimmen und ihm klar zu machen, dass sie nie eine andere Wahl gehabt hatte. Ja, sicherlich war es hart für ihn gewesen, von seiner Mutter und Schwester getrennt zu werden. Doch diese Härte hatte ihn sichtbar gestählt. Dies musste er erkennen und einsehen. Zumal er hier ja offenbar auch nicht gelitten hatte. Der Fürst schien ihn mehr oder weniger gleich zu behandeln wie seinen verzogenen Sohn. "Nun wäre es mir ein großes Anliegen, wenn Du mich zurück auf den Berg begleiten und dort besuchen würdest...", begann sie sorgsam damit, ihn anzulocken. Natürlich wollte sie nicht, dass es bei einem einfachen Besuch blieb, doch sie wollte es erst einmal etwas harmloser klingen lassen, um ihn nicht sofort abzuschrecken. Sobald er einmal in Ceridwens Heiligtum angekommen wäre, würde er bestimmt nicht mehr gehen wollen. "Ich möchte, dass Du Gelegenheit hast, deine Schwester zu sehen und die Kraft des Ortes zu erkennen...", wagte sie sich noch ein Stückchen weiter vor.
