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Gave up who I am for who you wanted me to be
31.08.1016 - 19:00
Three Rivers | am großen Feuer
Muirín Henaghen Keane Ó Riaghán

Make me lose my breath
Muirín Henaghen
Herbstland - Admin
Alter 23
Beruf Prinzessin
Wohnort Ishcateslieve, Farynn
Stand Verlobt
User Nessi
#1
Gave up who I am for who you wanted me to be
It's been decided how we lose

Eng schlang sie den dicken Wollmantel um den zierlichen Körper. Der Atem hinterließ kleine Wölkchen in der Luft, die schlagartig gen Himmel wanderten und dort mit dem Qualm des großen Feuers eins wurden. Tief beseelt stand die Rothaarige am Rand der Wiese, starrte auf die tanzten Flammen und die umhertollenden Kinder, die heute ausnahmsweise deutlich länger wach blieben durften, als sonst. Heute war Samhain - ein Fest, dass nur noch in Farynn so zelebriert wurde. Die vier anderen Länder Arcandas hatten sich schon vor vielen Jahren der neueren Religion zugewendet, sodass nur noch wenige einen Sinn für die alten Feste und Feierlichkeiten besaßen. Die Herbstländer behaupteten aber jedenfalls von sich selbst recht traditionsbewusst zu sein, sodass jedes Jahr aufs neue in einer rituellen Abfolge das große Feuer entzündet wurde. Auf dass die nächsten Monate gut zu ihnen sein würde, sie kein Böses heimsuchen würde und die gierigen Wesen der Anderswelt genau dort blieben, wo sie waren. Mit funkelnden Augen beobachteten Muirín das Treiben, das sich ihr bot.

Schon eine ganze Weile stand sie hier alleine am Rande der Lichtung und genoss das Spektakel. Wo sich der Rest ihrer Familie herumtrieb wusste sie nicht und ehrlich gesagt war es ihr auch egal. Einzig zu Gareth wanderten ihre Gedanken hin und wieder, sie erinnerte sich an den Kuss unter den Sternen und daran, wie glückselig sie sich in diesem Moment gefühlt hatte. Mittlerweile waren beinahe zwei Monate seitdem vergangen. Weder hatte sich so etwas zwischen ihnen wiederholt, noch hatten sie darüber gesprochen. Und ehrlicherweise war es ihr auch recht so. Die Prinzessin hatte zwar schon viele Dinge getan, für die sie enterbt werden könnte, aber ein kleines Stelldichein mit ihrem Stiefbruder (mit dem sie ja wohlgemerkt nicht wirklich verwandt ist!) war sicher die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Daher war es sicher gut, dass das keine großen Wellen geschlagen hatte.

Seufzend schlang sie die Arme um den Körper. Sie wusste genau wozu ihre Reise hier diente. Sie sollte den gleichen Zweck verfolgen wie ihre Reise nach Sevenwaters: endlich die Henaghen-Kinder unter die Haube bringen. Und Muirín wusste, dass ihr Vater so langsam die Geduld verlor. Rory wäre der erste, der heiraten musste, immerhin waren seine Kinder die Erben des gesamten Fürstentums. Bei den beiden Frauen war es zwar lästig, dass sie noch immer keinen Ehemann hatten, aber weitaus weniger tragisch. Jedenfalls für den Fürsten selbst. Dass man hier schon wieder nach einem geeigneten Mann für sie Ausschau hielt schien wie ein Damocles Schwert über ihr zu hängen...
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Keane Ó Riaghán
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#2
Samhain. Seit jeher immer Keanes liebstes Fest. Und doch hatte es in diesem Jahr für den Fürsten nicht die gleiche Bedeutung wie in den Jahren zuvor. Während er auf die Lichtung zuging, von der er schon den Schein des Feuers sehen konnte, ließ er seine Gedanken wie meistens, wenn er alleine war, kreisen. Beim letztjährigen Samhain war er noch in einer anderen Position gewesen - Erbe des Fürstentums, verheiratet, Vater einer wunderschönen und sehr klugen Tochter, erwartungsvoll seiner Zukunft entgegenblickend. Trotz aller Ausbildung und Vorbereitung, die er in seiner Jugend genossen hatte, war er aber überhaupt nicht auf das vorbereitet, was ihn als Nachfolger seines Vaters erwarten würde. Was hast du alter Mann mir da nur eingebrockt?! In seinen Gedanken hatte Keane seinen Vater auch schon mit zahlreichen, nicht gerade schmeichelhaften Ausdrücken bedacht, die früher bei deren Aussprache dafür gesorgt hätten, dass ihm der Mund mindestens dreimal mit Seife ausgewaschen worden wären. Doch den Göttern sei Dank waren die Gedanken immer noch frei und erraten konnte zumindest Keanes Gedanken sowieso niemand.

Auf der Lichtung angekommen entlockte das rege Treiben dem Blonden ein kleines Lächeln - ein kleiner Funken der Freude kam nun doch wieder auf und langsam akklimatisierte er sich, während er die Menschen um sich herum beobachtete. Ein paar Menschen aus dem Adel kannte er, die meisten aber nicht. Alle schienen das Fest zu genießen und doch stellte er fest, dass auch einige eher am Rand standen, so wie er und alles aus der nicht so großen Ferne betrachteten.
Seine Tochter Aithne hatte sich schon lange unter die Feiernden gemischt und Keane betete inständig, dass sie trotz allem Spaß ihre gute Erziehung nicht vergessen und vor allem ihr Mundwerk im Zaum halten würde. Wenn sie wollte, könnte sie ohne weiteres einen Stallburschen einschüchtern.

Ein leises Seufzen riss den Fürsten aus seinen Gedanken und richtete seine Aufmerksamkeit auf eine junge Frau, die in seiner Nähe ebenfalls am Rand stand. Kurz überlegte er, warum ihm das Gesicht so bekannt vorkam, bis es ihm wieder einfiel - es war Muìrín Henaghen, Tochter des Fürsten von Ishcateslieve.
Keane mochte die Henaghens - es war eine sehr freundliche Familie und diese Freundlichkeit hatten die Eltern auch an ihre Kinder weitergegeben.
Langsam näherte Keane sich ihr und räusperte sich, um sie nicht zu erschrecken. "Guten Abend, Euer Gnaden.", begrüßte er sie mit einer Verbeugung, "wie gefallen Euch die Feierlichkeiten?"
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Make me lose my breath
Muirín Henaghen
Herbstland - Admin
Alter 23
Beruf Prinzessin
Wohnort Ishcateslieve, Farynn
Stand Verlobt
User Nessi
#3
Sanft lächelnd lag ihr Blick auf dem flackernden Feuer, das selbst bis in einige Meter Entfernung eine angenehme Wärme verbreitete. Ihre Arme waren nicht mehr ganz so eng um ihren eigenen Körper geschlungen und die in Falten gezogene Stirn glättete sich langsam. Obwohl die Rothaarige das Fest um Samhain eigentlich sehr schön fand, hatte es dieses Jahr aufgrund der Ausgangssituation ihrer Familie einen bitteren Beigeschmack. Ein leises Seufzen benetzte ihre Lippen, während sie sich umsah. Kinder rannen umher, der Adel stand in kleineren Gruppen beisammen und redete leise, schmiedete Pläne, sammelte Verbündete und was politisch interessierte Prinzen und Prinzessinnen aus den Fürstentümer sonst so machten. Nur Muirín wollte und konnte da irgendwie nicht rein passen. Das Gefühl nach Freiheit war so viel größer, als das der Anderen. Niemand schien sie zu verstehen, wenn sie darüber redete, dass sie sich nach Selbstbestimmtheit und Autonomität sehnte. Man warf ihr verdutzte Blicke zu, schüttelte hie und da den Kopf oder warf Tiernan Henaghen mitleidvolle Blicke zu. Sie hatte keine Lust mehr auf die Verurteilung durch die Anderen. Sie wollte ihr eigenes Leben führen, wollte nicht heiraten, nur um Kinder zu bekommen. Wollte nicht ihr Leben so führen, wie es alle von ihr erwarteten. Vielleicht auch nur aus Prinzip. Wenn sie heiratete und Kinder bekam, dann, weil sie es so wollte. Weil sie vielleicht doch jemanden gefunden hatte, mit dem sie glücklich sein konnte. Der ihr mehr bot, als nur Körperlichkeiten.

Beinahe starrend stand sie dort und blickte ins Feuer. Als eine männliche Stimme an ihr Ohr drang, drehte sie ihren Kopf in die entsprechende Richtung. Ein junger Mann kam auf sie zu. Das Zucken ihrer Augenbraue war das einzige verräterische Zeichen ihres Amüsements. Sie kannte dieses Gesicht, auch wenn es schon einige Jahre her war, dass sie sich das letzte Mal gesehen haben. Kurz rief sie sich den Familienvater in Erinnerung, den sie mit dem Fürstentüm Béalport in Verbindung brachte.
"Guten Abend", begrüßte sie ihn freundlich und knickste sanft. "Samhain ist einfach ein tolles Fest", entgegnete sie grinsend und deutete mit einem Nicken in die Richtung des Feuers. "Ich liebe es die Kinder dabei zu beobachten, wie sie spielend ums Feuer rennen. Manchmal bin ich doch ein klein wenig neidisch auf ihre Unbeschwertheit", murmelte sie leise und schüttelte kurz den Kopf, sodass die roten Haarspitzen tanzten, als wollte sie sich selbst widersprechen. "Aber das richtige Leben kommt für Alle schnell genug", schob sie achselzuckend hinterher und nahm ihren Blick vom Feuer und richtete ihn auf den jungen Mann neben sich. "Und wie gefällt es Euch? Ist Eure ganze Familie hier?", fragte sie neugierig und versuchte den Prinzen neben sich unauffällig zu mustern. Vielleicht würde ihr ja gefallen, was sie sah...
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Keane Ó Riaghán
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#4
Während Keane die Wärme des Feuers in seinem Gesicht genoss ließ er seine Gedanken schweifen. Er wusste, dass die Henaghens eine Familie waren, in der der Zusammenhalt großgeschrieben und auch jede neue Person herzlich aufgenommen wurde. In ihm regte sich Neid, Trauer - eine solche Bindung gab es bei ihm in der Familie nicht, außer vielleicht zwischen Aithne, Drystan und ihm. Der Rest war egoistisch und auch nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht, was Keane schon immer wusste. Doch alles, was er in den letzten Tagen und Wochen nochmal zusätzlich herausgefunden hatte, zeigte ihm noch einmal mehr, dass er sich doch in vielen Dingen getäuscht hatte.
Der Frohsinn und die Leichtigkeit, die Keane sonst in diesen Tagen spürte, waren wenig bis kaum vorhanden und diese Gewissheit bedrückte ihn noch einmal mehr.

Daher war er froh auf Muìrín getroffen zu sein - Unterhaltungen, die sich nicht gerade um die verzwickte Lage Keanes drehten, waren ihm sehr willkommen. "Das ist es in der Tat!", bestätigte Keane und folgte ihrem Blick in Richtung der spielenden Kinder. Diese Unbeschwertheit, die damit auch verbundene unbändige Freude... "Manchmal bin ich doch ein klein wenig neidisch auf ihre Unbeschwertheit" Keane lachte leise und nickte. "Die Kinder wissen noch gar nicht, wie herausfordernd das Leben sein kann.", meinte er, während sein Blick weiter auf dem Feuer blieb, "sie leben im Hier und Jetzt und müssen sich noch nicht um vieles, eigentlich gar nichts sorgen. Da können wir in der Tat nur neidisch sein." Manchmal wünschte er sich doch, mehr von seiner früher ebenfalls vorhandenen Lockerheit und auch Sorgenfreiheit zu haben. Doch er war Erbe des Fürstentitels gewesen und nun Fürst, wodurch er automatisch wohl nie mehr so sein würde wie früher. Schon oft hatte er darüber sinniert, was wohl gewesen wäre wenn er nicht in dieser Familie aufgewachsen wäre sondern als einfacher Bürger. Ob er dann genauso wie die Kinder jetzt um das Samhainfeuer herumgesprungen wäre statt artig bei seinem Vater zu stehen und mit anderen Adligen Höflichkeiten auszutauschen?

"Und wie gefällt es Euch? Ist Eure ganze Familie hier?", fragte Muìrín und riss den Fürsten aus seinem Gedankenstrudel. Ein leises Lächeln schlich sich bei der Erwähnung seiner Familie in Keanes Gesicht. Zwar war Carwen nicht mitgekommen, angeblich aufgrund einer Unpässlichkeit - doch er wusste, dass sie schlichtweg keine Lust hatte, mit ihrem Mann und ihrer Tochter auf Reisen zu gehen. Doch es war ihm egal geworden. "Ich finde es sehr schön hier.", antwortete er dann, "Samhain ist tatsächlich mein liebstes Fest im Jahr. Meine ganze Familie ist nicht hier, meine..." er stockte kurz, weil er Carwen eigentlich nicht wirklich als seine Frau bezeichnen wollte. Doch wie dann? "Die Fürstin ist aufgrund einer Unpässlichkeit nicht mitgekommen.", fuhr er schließich fort. "Aber meine Tochter, Aithne, ist mitgereist. Sie ist hier auch irgendwo, auch wenn ich gerade nicht genau weiß wo." Kurz schaute er, ob er eventuell doch seine Tochter irgendwo ausmachen konnte, doch keine Chance. Dann wandte er sich wieder der jungen und auch sehr hübschen Frau neben ihm zu. "Und Ihr schaut dem ganzen Trubel lieber vom Rand aus zu und genießt die Ruhe? Ist bei euch die gesamte Familie mitgereist?", erkundigte er sich dann und war gespannt, was sie antworten würde - vielleicht brauchte sie gerade Ruhe vor dem Trubel? Oder vielleicht gab es doch einen tiefergehenden Grund?
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Muirín Henaghen
Herbstland - Admin
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User Nessi
#5
Während das leise Kindergeschrei an ihre Ohren drang lächelte sie selig vor sich hin. Zwischendurch lauschte sie den Worten des jungen Mannes und nickte verständnisvoll. Sein eigenes Kind unter der Gruppe zu sehen, die ganz offensichtlich den Spaß ihres Lebens hatte, musste noch einmal anders erfüllend sein, als nur von außen als Fremde da drauf zu schauen. Irgendwann würde Muirín vielleicht auch mal in den Genuss kommen - wenn es nach ihrem Vater ginge dann eher früh, als spät. Sich selbst als Mutter konnte sich die Rothaarige jedoch nicht vorstellen. Sie wollte selbst noch so viel erleben, wollte Abenteuer bestreiten und nicht nur davon hören, wollte sich so richtig verlieben und wollte irgendwann heiraten, wenn sie dazu bereit war. Doch wenn es nach den beiden Familienoberhäupten ging, dann sollte sie sich so schnell wie möglich den erstbesten Mann nehmen und sofort heiraten und Kinder kriegen. Bei der Vorstellung musste sie sich schütteln.

"Ich mag Samhain auch sehr gerne. Es steht immer für einen Neuanfang. Irgendwie jedenfalls. Außerdem sind die Feierlichkeiten so voller Leben und Freude, manchmal vergesse ich, dass das einfache Volk so wundervolle Feste schmeißen kann", erzählte die Prinzessin und zuckte mit den Schultern. Das bisschen Hochnäsigkeit, was in den tiefen ihrer Venen verborgen war, kam doch noch weiter zum Vorschein. Muirín Henaghen war das absolute Gegenteil von bescheiden und bodenständig. Obwohl sie sich schon oft vorgestellt hat, wie es wohl wäre, eine wirklich nette junge Frau zu sein, schaffte sie den Absprung bislang nicht.

Als Keane von der Fürstin sprach, runzelte die Rothaarige verwirrt die Stirn. Er sprach von der Fürstin, allerdings war sich Muirín nicht sicher ob damit seine Frau oder seine Mutter gemeint war. Als er im nächsten Satz von seiner Tochter sprach, entschied sie sich dafür von seiner Ehefrau auszugehen. Und... Kurz überlegte sie in Gedanken, was die Bezeichnung seiner Frau nun für seine Familie bedeutete. Wenn sie die Fürstin war, dann bedeutete das automatisch, dass Keane der Fürst von Béalport war. "Mein Beileid zum Verlust Eures Vaters", sprach sie ihm nun weniger enthusiastisch aus und legte für einen kurzen Moment ihre Hand auf seinen Unterarm. "Ich habe gar nicht mitbekommen, dass er verschieden ist. Entschuldigt bitte meine Gelassenheit. Hätte ich gewusst...", erklärte sie sich und trat von einem Fuß auf den anderen.

"Ich finde das Fest auch ganz wunderbar", ließ sie sich von seiner nächsten Frage überraschend schnell vom traurigen Thema des Todes ablenken. "Tatsächlich sind alle Henaghens hier, ja. Ich hätte ehrlich gesagt auf ein paar Familienmitglieder verzichten können, aber...", in dem Moment war Muirín gar nicht klar, wie unpassend ihre Aussage war, wenn man bedachte, dass ihr Gegenüber offenbar vor kurzem seinen Vater verloren hatte. "Oh, entschuldigt bitte!", rief sie aus und schlug sich betroffen die Hand vor den Mund. Die Prinzessin war ganz offensichtlich nicht daran gewöhnt an die Gefühle anderer Menschen zu denken. In solchen Momenten rächte sich ihre Kurzsichtigkeit direkt.
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Keane Ó Riaghán
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#6
Während er sich mit Muirín unterhielt versuchte Keane inmitten der spielenden Truppe Aithne auszumachen. Er wusste, dass seine Tochter ihre gute Erziehung im Grundsatz nicht vergessen würde, doch er kannte seine Tochter auch gut genug um zu wissen, dass sie auch einmal schnell über die Strenge schlagen konnte, wenn sie sich in ihrem Spaß verlor. Du musst auch Vertrauen in sie haben! würde jetzt Drystan sagen und auch wenn es Keane nicht ganz passte - sein Bruder hatte Recht. Aithne hatte die Vernunft ihrer Großmutter geerbt, was bedeutete, dass auch wenn sie gerade wieder mehr ihre Wildfangphase hatte, im Hinterkopf aber immer noch klar denken konnte.
manchmal vergesse ich, dass das einfache Volk so wundervolle Feste schmeißen kann", erzählte Muirín und Keane musste leicht grinsen. "Da geht es mir tatsächlich ähnlich, muss ich gestehen.", meinte er dann. "Man sieht beim einfachen Volk nicht jeden Tag solche Feste und es ist dann doch immer wieder erstaunlich, was es auf die Beine stellen kann."

Mit der Erwähnung seiner Frau hatte Keane sich wohl ein Eigentor geschossen, denn als Muirín verstand, wer er war, bekundete sie sofort ihr Beileid und entschuldigte sich im gleichen Zug. Kurz hatte sie ihre Hand auf seinen Unterarm gelegt, als sie ihr Beileid bekundet hatte und um sie zu beruhigen, legte er kurz seine Hand auf ihre. "Ich danke euch und Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen!", sagte er dann und lächelte leicht, "die Gelassenheit ist mir wesentlich lieber als unnötiges aufgekratztes Verhalten." Und das war nicht mal gelogen - wie viele Menschen waren seit dem Tod seines Vaters um ihn herumscharwenzelt, hatten ihm Honig um den Mund geschmiert und vollgesäuselt. Da hatte er es wesentlich lieber, wenn sich jemand ganz normal mit ihm unterhielt.

Ich hätte ehrlich gesagt auf ein paar Familienmitglieder verzichten können, aber..." Oh wie sehr Keane diesen Satz nachvollziehen konnte. Muirín hingegen schlug sich sofort die Hände auf den Mund, wohl mit dem Gedanken, dass eben noch der Tod von Keanes Vater mit ein Gesprächsthema war. Der Fürst lachte leise und grinste sie an. "Macht Euch doch bitte keine Gedanken, Prinzessin.", sagte er dann, "wenn Ihr wüsstet, wie das Verhältnis innerhalb meiner Familie ist oder war, würdet Ihr wissen, warum ich es Euch keinesfalls übel nehme."
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Muirín Henaghen
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User Nessi
#7
Die rothaarige Prinzessin trat etwas unruhig von einem Fuß auf den anderen. Dass sie sich keine Gedanken um den kürzlich verstorbenen Fürsten machen sollte war zwar sicher einfach daher gesagt, doch wenn sich die junge Frau schon einmal Gedanken um ihre Worte machte, dann war es schwieriger als gedacht, diese einfach wieder abzustellen. Normalerweise war es ihr herzlich egal, was andere von ihr dachten und ob Anderen ihre Worte nicht passten, doch sie wollte Keane nicht absichtlich verletzen. Oft machte sie sich eben nur keine Gedanken um andere Menschen. Ihre Gedanken kreisten meistens den lieben langen Tag über die eigene Person. So war das nun mal, wenn man als Prinzessin aufwuchs. Sie war eben etwas Besseres, als die Frauen aus dem bürgerlichen Volk. Das hatte sie sich ja schließlich nicht ausgedacht. Es war einfach eine Tatsache. Sie hatte bei der Geburt Glück gehabt. Andere eben weniger. Das war zwar sicher aus so mancher Perspektive ziemlich unfair, doch dafür interessierte sie sich selten lange genug, als dass sie wirklich so etwas wie Empathie empfinden könnte.
"Einverstanden", stimmte sie nun also zu und nickte zögerlich. "Habt ihr Euch nicht gut mit Eurem Vater verstanden?", fragte sie vorsichtig und konnte kaum verhindern, dass sich eine leichte Hoffnung in ihre Stimme schlich. Auch ihre Augen fingen sanft an zu glitzern. Nicht oft kam sie in die Verlegenheit sich mit anderen Fürstenfamilien und deren Kindern zu unterhalten. Die Tatsache, dass es jemandem ähnlich gehen könnte wie ihr - nämlich dass man sich eben nicht besonders gut mit den Eltern verstand und ständig durch diverse Meinungsverschiedenheiten aneinander gerät - das gab ihr ein Gefühl von Verbundenheit.

Ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre rosigen Lippen, die leicht im Schein des flackernden Feuers glänzten, als sie sie mit ihrer Zunge befeuchtete. Im Hintergrund war noch immer das Kreischen der Kinder zu hören, während sich Muirín jedoch ausnahmsweise recht konzentriert ihrer Unterhaltung widmete. "Aber ihr seid verheiratet, richtig?", erkundigte sie sich möglichst beiläufig und spielte den Gedanken für einen kurzen Augenblick weiter. Sie kannte die Familie Ó Riaghán nicht besonders gut, doch ein Mann in seinem Alter mit einem Fürstentum wäre sicherlich nicht unverheiratet. Nur vielleicht verwitwet. Zwar hatte sie bislang kein wirkliches Interesse an Keane, doch was nicht ist, konnte ja durchaus noch werden. Ihr Vater wäre auf jeden Fall mehr als glücklich, wenn Muirín ihm einen potentiellen Ehemann vorstellen würde, der dazu noch ein eigenes Fürstentum besaß. Besser konnte es die Henaghen-Tochter eigentlich nicht treffen... Doch sie war sich ziemlich sicher, dass er in nur wenigen Sätzen zuvor von der Fürstin gesprochen hat, die zu Hause geblieben ist. Aber wer weiß... Vielleicht hatte er damit ja auch seine Mutter gemeint. Ein bisschen hoffen durfte man ja noch.
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Keane Ó Riaghán
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#8
Muirin wirkte nervös, was Keane sogar ein Stück weit nachvollziehen konnte - sie schien in dem Moment etwas wenig darüber nachgedacht zu haben, wen sie vor sich hatte beziehungsweise wie damit verbunden manche Sätze von ihr auf andere wirken könnten. Doch ihr Glück war, dass Keane in der Hinsicht zum einen generell entspannter war als andere in ihren Kreisen und dass er noch dazu sowieso nicht gut auf seinen Vater zu sprechen gewesen war.
"Habt ihr Euch nicht gut mit Eurem Vater verstanden?", fragte sie dann und Keane entfuhr unwillkürlich ein leises Schnauben. Sie hatte es schön umformuliert, das musste er ihr lassen. Ein etwas strammerer Windzug fuhr durch seine Haare, während sein Blick halb auf Muirín, halb auf dem immer noch hoch lodernden Feuer ruhte. Doch kein Zorn regte sich in ihm, eher Resognation, Akzeptanz der Situation, während er begann zu sprechen und sich nebenher jedes Wort genau überlegte. "Überhaupt nicht gut.", antwortete er dann und dachte nach, "mein Vater... hatte zusammengefasst etwas andere Vorstellungen von Werten und Erziehung als meine Mutter." Während er erzählte spielten sich vor seinem inneren Auge viele Szenen ab - Rhys, der Keane wegen einer seiner Meinung nach zu empathischen Reaktion rügte. Siona, die Keane dafür lobte und ihm sagte, dass er eines tages ein guter Fürst werden würde. "Empathie war ihm nie so wichtig wie Kontrolle.", fügte er dann noch hinzu, womit dann seiner Meinung auch alles gesagt war.
Schließlich wollte er Muirín auch nicht allzu sehr mit dem Ò Ríaghan-Drama langweilen.
Langsam nahm er einen weiteren Schluck aus seinem Metbecher, während die Rothaarige neben ihm ihre nächste Frage stellte. Doch es war ihm nicht unangenehm, die etwas persönlicheren Fragen zu beantworten. "Tatsächlich bin ich verheiratet.", bestätigte er dann, "auch wenn ich schon von Tratsch und Klatsch höre, der besagt, dass diese Ehe nur auf dem Papier besteht. Womit sie nicht einmal so sehr Unrecht haben." Den letzten Satz murmelte er eher in seinen Bart hinein, in der Hoffnung, dass Muirín ihn nicht gehört hatte. Oder obwohl - in jedem Tratsch steckte ohnehin immer ein Funken Wahrheit und wer wusste schon, was Carwen momentan in seiner Abwesenheit trieb oder eher mit wem.
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Muirín Henaghen
Herbstland - Admin
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User Nessi
#9
"Das klingt so, als würdet Ihr von meinem Vater sprechen", kommentierte sie mit kraus gezogener Stirn das Gesagte und richtete ihren Blick ebenfalls auf der flackernde Feuer. Wenig Empathie und mehr Kontrolle war eine perfekte Beschreibung des Familienoberhaupts der Henaghens. Automatisch kroch eine Gänsehaut über ihre Arme, als sie diese Feststellung machte. Irgendwie war ihr Vater zwar trotzdem ihre Familie und sie wäre sicher traurig, wenn er irgendwann das Zeitliche segnen würde, doch sie konnte spüren, wie sich die Fesseln seiner Gegenwart, die sich um das Herz der jungen Prinzessin gelegt hatten, bei dem Gedanken lockerten. Gleichzeitig folgte auch das schlechte Gewissen, immerhin redeten sie hier vom Tod des Vaters dreier Kinder. Voller Unbehagen trat sie von einem Fuß auf den Anderen. "Also falls Ihr ein paar Tipps für mich habt, wie man am besten mit so etwas umgeht, nehme ich sie sehr gerne entgegen", murmelte Muirín grinsend und ließ ihren Blick über die Gäste schweifen. Sie hatte keine Ahnung wo ihre Geschwister heute Abend waren, doch ehrlicherweise genoss sie die Zeit im Moment alleine. Es gab ständig etwas, was ihre Wünsche und ihr Glück überschattete, sei es ihr Bruder, der viel zu viel von ihrem gemeinsamen Vater geerbt hatte, als ihr lieb gewesen war, oder Ana, die sie gefühlt vor alles und jedem beschützen musste, weil sie viel zu gutgläubig war. Ihre Schwester hätte vielleicht sogar etwas mehr von ihrem Vater vertragen, sie war quasi das Abbild ihrer verstorbenen Mutter. "Bei mir war es die Mutter, die vor einigen verstarb. Allerdings war das ein sehr traurige Tag. Sie war ein wundervoller Mensch und wir haben sie alle sehr geliebt. Mein Vater hat es geschafft sie zügig zu ersetzen und ich glaube... dass ich ihm das bis heute nicht so richtig vergeben kann", erzählte sie frei von Sorgen und Ängsten. Sie fühlte sich wohl in der Gesellschaft des Fürsten und wollte das Vertrauen, das er ihr schenkte, gleichermaßen erwidern.

"Das tut mir sehr leid für Euch", antwortete sie auf seine Worte zu seiner Ehe und berührte ihm zaghaft am Ellenbogen, um ihr Mitleid zu verdeutlichen. "Leider ist eine solche Ehe keine Seltenheit, aber solange sie so etwas Wundervolles wie ein kleines Wunder hervorbringt, ist es vielleicht manchmal auszuhalten", sinnierte sie und sprach das aus, was sie sich selbst immer wieder einredete. Sie selbst würde auch bald heiraten müssen, besser gestern, als morgen, doch konnte sie sich mit dem Gedanken überhaupt nicht anfreunden. Sie wollte nicht gebunden sein, wollte ihre Freiheit genießen, so wie es die Männer an ihrer Stelle immer taten. Aber nur, weil sie eine Frau war, erlaubte man ihr das nicht. Nicht, dass sie sich tatsächlich an diese Verbote hielt, aber das durfte im besten Falle niemand wissen. "Wie ist es so?", fragte sie mit leiser Stimme und beugte sich ein wenig näher zu dem jungen Mann. "Ich meine... Verheiratet zu sein?".
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