|
Sometimes. Not today.
Es mag ein paar leere Augen sein, in das du starrst, bevor sich dein Blick mit Wolken füllt, oder der letzte Stich eines längst vergangenen, schmerzvollen Lebens. Sie sind Eins. Sie sind Viele. Sie sind Nichts, wenn sie ihre Klinge durch deinen Hals treiben und dich vergessen lassen, wer du bist. Was sie von dir wollen, werden sie sich holen. Es ist deine Entscheidung, ob du ihnen mit offenen Armen begegnest oder dein eigenes Messer ziehst in der Hoffnung, das Unausweichliche um einen weiteren Tag hinauszuzögern. Denn der Tod kommt jeden irgendwann holen; dich vielleicht früher als später.
Auf den ersten Blick scheint das kleine, unscheinbare Haus mit dem Baldachin über dem Innenhof ein gewöhnliches Heim einer alten, griesgrämigen Frau zu sein. Hin und wieder streicht eine Katze durch die offenen Fenster und sowohl ihr augenscheinlicher Neffe, als auch seine Schützlinge gehen ein und aus, wie es ihnen beliebt. Der Tonofen ist nur an, wenn die Frau sich ihrem Töpferhandwerk hingibt und hin und wieder einen Laib Brot aufbackt. Es ist ruhig im Haus, wenn man nicht hin und wieder dem Verschieben von Krügen lauscht und sich wundert, warum ihr Neffe durch die Tür reingeht, aber nicht mehr rauskommt. Wer will schon ahnen, dass eine Kellerklappe mehr Geheimnisse birgt, als eine alte Frau zugeben möchte. Geheimnisse von sich kreuzenden Klingen, Phiolen mit undurchsichtigen Substanzen, Trainingspuppen, Blut, Schweiß und Tränen. Geheimnisse, die einen sicheren Tod bedeuten, wenn man versucht, sie zu lüften.
Im Folgenden wird der Dunstkreis von Devan Naharis gesucht, ein Assassine und Mitglied der Untergrundorganisation Amra Alzili. Hierbei handelt es sich nicht nur um die alte Frau, seine Mentorin, der das Haus in einem Randviertel von Dharan al-Bahr gehört, sondern auch um ihren langjährigen Söldnerfreund, der hin und wieder im Haus ein und ausgeht, und um die beiden Schützlinge von Devan. Sie alle nennen dieses Heim ihr Zuhause und sind verbunden durch ihr Handwerk, das sie allesamt äußerst gut beherrschen. Manche von ihnen sind Viele, andere nur Einer, aber sie alle sind der Tod, wenn es darauf ankommt.
Gesuche
RABIA YAFAI
55 Jahre, ledig | Assassine im Ruhestand | Caroline Henderson
|
|
FREI - Auch wenn sich Rabia geschworen hatte, niemals mehr in einem Menschen zu sehen als bloße Zeitverschwendung, hatte sie die harte Fassade vor 25 Jahren doch bröckeln lassen. Ausgerechnet von einer Straßenratte hatte sich ihr durch jahrelang erkaltetes und gestähltes Herz doch erweichen lassen. Warum? Lag es an dem fehlenden Glanz in Devans Augen, als sie ihm ihr Messer an die Kehle gehalten hatte? Vielleicht sah sie sich ein Stück weit selbst in dem Jungen, der aufgehört hatte, zu leben; sie, die ihr ganzes Leben, ihre ganze Daseinsberechtigung einer Professur verschrieben hatte. Sie, die betrogen und von ihrem Mentor misshandelt worden war, bis sie ganz alleine in einer Gosse stand und nicht wusste, ob sie einfach aufgeben sollte. Sie, die nie ein eigenes Kind würde haben wollen, entschied sich doch dazu, dem Jungen das zu ermöglichen, was ihr verwehrt geblieben war. Rabia gab ihm ein Zuhause und ein Ziel im Leben. Für ihn immer die unbarmherzige Mentorin, die nie ein Wort des Lobes für ihn übrig hatte, blickt Devan heute auf die zur Ruhe gesetzte Frau hinab und sieht in ihr einen der wenigen Menschen, der ihn an diese Welt bindet. Rabia besteht darauf, dass irgendwann er es sein muss, der sie um die Ecke bringt, wie sie es mit ihrem Mentor getan hatte, aber Devan ist sich noch nicht sicher, ob er diese Tradition fortführen kann, wenn die Zeit gekommen ist.
|
ABU SA'ID
57 Jahre, Stand frei wählbar | Söldner (im Ruhestand?) | Kennedy John Victor
|
|
FREI - Die meisten Kontakte von Rabia haben den Test der Zeit leider nicht bestanden; entweder liegen ihre Knochen irgendwo in der Wüste begraben, die Gosse hat sie gefressen oder die Assassinin hat ein makabres Andenken von ihnen behalten. Aber der hier, der ist hartnäckig. Ganze 38 Jahre muss sie seine laute, ungehobelte Art schon aushalten und immer noch malt sie zerknirscht ihre Zähne, weil sie ihre Chance verpasst hatte, ihn damals umzubringen. Tatsächlich ist Abu der einzige Mann, der sich ihr Vertrauen regelrecht erkämpft hat und es über all die Jahre in ihrer Nähe ausgehalten hat; das Vertrauen geht sogar so weit, dass Rabia ihm ihren Schützling Devan für einige Jahre an die Seite gezwungen hat. Auch heute taucht er sporadisch an der Haustür auf und lädt Rabia zu einer Partie Schach ein. Auch wenn sich bei ihm ebenso die Jahre bemerkbar machen wie bei seiner alten Freundin, hat er sein Lachen nicht verloren, das gerne durch den Innenhof hallt und das Heim mit neuem, dringend gebrauchten Leben einhüllt.
|
|
LATIFA SALIBI
19 Jahre, ledig | Assassine in Ausbildung | Amita Suman
|
|
VERGEBEN- Schon einmal ist sie gestorben und oft kommt es vor, da fragt sie sich, ob sie nicht doch tot geblieben ist. Vielleicht ist doch etwas an den Überzeugungen ihres Meisters dran, der sie seit Jahren den Umgang mit dem Gleichgewicht lehrt, ihr die Wichtigkeit von Leben und Tod nahelegt und sie Schritt für Schritt in die Zwischenwelt führt, in der er selbst wandelt. Nichts. Keine Rachegelüste, kein sich formender Charakter, keine Persönlichkeit. Nichts außer das weltliche Gut und das kosmische Gleichgewicht. Im Nichts geboren, auf den Tod ihrer Eltern wieder ins Nichts ausgespuckt, nähert sie sich mit jedem verstreichenden Tag ihrem Meister, und doch fällt es ihr in den fünf Jahren knallharten Trainings noch sehr schwer, ihm vollständig in die Schatten zu folgen und das, was sie ausmacht, aufzugeben. Da ist noch der Funke in ihren Augen, die Lebendigkeit, die das innere Feuer schüren und sie in ihrer Jugend impulsiver machen als den Assassinen. Was für ein Glück sie in den Katastrophen hatte, dass ihre antrainierten Fähigkeiten ihr, aber nicht dem jüngeren Schüler das Schlimmste erspart haben, ist ihr bewusst. Ebenso die Ungerechtigkeit, mit der sich die arme Bevölkerung tagtäglich abschlagen muss, und es nagt an ihrem Geduldsfaden, dass sie ständig von ihrem Meister dazu hingehalten wird, nichts zu tun. Was in ihren Augen noch gerecht ist, kann sich sehr bald allerdings auch schon gegen sie richten.
|
ILYAS ZIDAN
17 Jahre, ledig | Assassine in Ausbildung (abgebrochen) | Sebastian Amoruso
|
|
FREI - Wenn Latifa den Tod verkörpert, dann ist Ilyas das Leben. Hinter allem, was er tut, steckt ein gewisser Funke, der Devan vor Jahren abhanden gekommen ist. Das harte, rigorose, fast unmenschliche Training, das er seinem Schüler unterzieht, hätte ihm eigentlich den Pfad im Nichts offenbaren sollen, auf dem der Assassine selbst wandelt, doch stattdessen steckt hinter jeder Tat und hinter jeder Entscheidung so viel Eigensinn, dass Ilyas sich immer mehr von dem Pfad zu entfernen scheint. Statt Viele zu sein, ist er genau Einer und versucht erst gar nicht, seinem Meister in die Schatten zu folgen. Er geht seinen eigenen Weg und ist fantastisch darin, sich die Regeln so zu biegen, dass sie ihm passen. Man könnte es Schicksal nennen oder einfach nur Pech, dass gerade Ilyas während des Erdbebens in Dharan al-Bahr unter den Trümmern eines Hauses vergraben wurde und das Gefühl in seinem rechten Bein verloren hat, was es für ihn unmöglich macht, sein Training weiter fortzusetzen. Hätte er sich den Lehren seines Meisters angepasst, wäre er jetzt vielleicht verloren. Aber Ilyas konnte sich schon immer durch die unmöglichsten Umwege schlängeln, nur um am Ende des Weges doch wieder aufzustehen. Ein Assassine muss nicht unbedingt auf seine Beine angewiesen sein, um tödlich zu sein.
|
|
Hallooooo, schön, dass du es bis hierhin geschafft hast. ^-^
Ich bin Letha und möchte mit diesem Gesuch die etwas außergewöhnliche Familie von meinem Assassinen vorstellen. Diese Familie ist nicht blutsverwandt, sondern eigens ausgesucht und trotz der strenge Ausbildung, die durch die Generationen weitergeben wird, begegnen sie einander mit Respekt, Akzeptanz und einer eigenartigen, außergewöhnlichen Zuneigung. Für Devan hat jeder dieser Menschen einen Platz in seinem Herzen, was besonders genug ist, weil er eigentlich kaum noch etwas empfindet. Ein jeder von ihnen mag vielleicht ein wenig verkorkst sein, weil sie alle auf ihre Art damit umgehen müssen, Menschen auf einer wöchentlichen Basis umzubringen, aber sie wissen, dass sie hier, in dem kleinen Haus am Rande der Hauptstadt, einen Rückzugsort haben. So unterschiedlich sie auch sind, bilden sie eine Gemeinschaft und genießen die ruhigen Stunden zwischen Training und Aufträgen zusammen, unabhängig davon, wer für welche politische Partei einsteht.
Noch ganz kurz zu mir: Ich bin mittlerweile wahrscheinlich auch ein Rpg-Urgestein und gehöre nicht nur zum Forenteam, sondern war auch im alten Forum von Anfang an dabei. Die meisten Sommerlandgesuche sind auf meinen Mist gewachsen, weil mein Herz einfach in diesem Land steckt, deswegen stehe ich euch gerne mit Rat und Tat hier zur Seite. Zwar poste ich nicht ganz so häufig - das kommt ganz auf mein Arbeits-Hobby-Pensum an (zumal ich Deutschland um 7-8 Stunden voraus bin, weil ich in Korea lebe) - aber ich gebe mir immer sehr viel Mühe bei meinen Posts und stecke ganz viel Herzblut hinein.
Die Faceclaims und das Alter können natürlich - in Rücksprache mit mir - jederzeit angepasst werden. Wenn du Interesse an einem der Charaktere hast, melde dich gerne hier oder in Discord. Ich freu mich auf dich. o/
|
