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20-04-2024, 14:26 - Wörter:
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-09-2025, 15:52 von Naila Castellanos.)
Die Sonne brach bereits am Horizont, als die junge Frau mit Entzücken an der gelben Lilie roch, die ihr ein Gönner so eben am Straßenrand geschenkt hatte. Menschen waren so dämlich. Was auch immer man ihnen reichen würde ohne, dass eine Bedingung oder ein Preis daran geknüpft waren, nahmen sie dankend an und konnten es für eine kurze Zeit als höchstes Gut der Welt betrachten, ohne sich weitere Gedanken dazu zu machen. Lange rote Locken waren mit einem Tuch hochgesteckt, das sie sicherlich für den heutigen Anlass extra nochmals gewaschen hatte. Die Kleidung verriet Abnutzung und war dennoch frisch ausgebürstet worden, um alte Flecken so gut es ging unkenntlich zu machen. Sogar die Fingernägel waren sauber, doch die Schwielen und vernarbten Blasen an den Händen bezeugten die harte Arbeit, welche die junge Frau tagtäglich am Hof verrichten musste. Die Sonneneinstrahlung hatte ihre Haut dunkler gefärbt, vermutlich musste sie am Feld ihre Arbeit erledigen. Ob sie Heu wendete? Getreide mit der Sense mähte oder zu einer Garbe aufstellen? So analysierend Maeve ihren Blick auch über den jungen Körper gleiten ließ, so konnte sie keinen Strohhalm ausmachen. Zu schade.
Und dann geschah es. Sie sah den schwankenden Schritt der Frau, und ihr Mundwinkel zuckte. Leicht neigte sich ihr Kopf wie jener einer neugierigen Katze, die eine Maus beobachtete, die das Raubtier noch nicht gewittert hatte, während sie sah, wie ein zweiter folgte, die Blume fallen gelassen wurde und die Frau schließlich ihre freie Hand nutzen musste um sich an der Steinmauer abzustützen. Sie waren noch vor den Toren der Stadt, ein wenig genutzter Feldweg und doch schirmte eine Mauer die landwirtschaftlichen Ländereien einer besser gestellten Familie ab. Sie knickte ein. Endlich. Das Knie hatte nachgegeben, und sie stützte sich nun mit beiden Händen an der Steinwand ab. „Mylady“, Maeves sorgenvoller Blick traf die grünen Augen, die orientierungslos versuchten die Stimme auszumachen, als die Hexe näher trat und sanft den Ellbogen der jungen Frau ergriff. Stützend und fürsorglich half sie ihr mit dem Rücken zur Wand langsam auf den Boden zu gleiten ohne, dass sie sich dabei verletzte. Als kümmere sie das dumme Ding etwas.
Ein Geruch stieg ihr in die Nase, war es Rosenwasser? Eifersucht brodelte in ihrem Bauch und sie sah die leuchtenden Augen, die Wangen, womöglich mit roter Erde betont, und den Hals. Ein eleganter, hoher Schwanenhals trug den Kopf der jungen Frau, und würde sich gleichzeitig so gut dafür eigenen mit einem Dolch durchstoßen zu werden. „Fehlt Ihnen etwas? Bitte, lasst mich Ihnen helfen.“ Sanft strich ihre Hand eine der roten Locken aus dem Gesicht der jungen Frau, die schwer atmete und nur nickte. Das inhalierte Gift, das Maeve in die Lilie präpariert hatte, würde ihr fortschreitend immer stärker die Luft zum Atmen nehmen, bis sich die Kehle zuschnüren würde. Sie hatte noch nicht entschieden, ob sie ihr das Gegenmittel verabreichen wollte, denn das, was sie aus ihrer Tasche zog, war lediglich stark verdünnter Traubensaft. „Hier, Flüssigkeit für die Kehle“, und ihre Hand schob sich unter das Kinn der Frau, als sie ihr half ein wenig davon zu trinken. Sie war so jung. Vermutlich wäre Ronan sogar der erste gewesen, der ihr unter den Rock hätte greifen dürfen. Kleines Biest. „Sagt mir, habt ihr solche Anfälle häufiger?“ Sie schüttelte den Kopf, mit rasselndem Atem. Maeve löste den engen Knoten der Verschnürung an der Brust der Frau und entblößte damit mehr von ihrer Haut und der Unterkleidung, doch für den Moment würde sie vielleicht leichter atmen können. Die junge Frau griff in die Tasche ihrer braunen Schürze und zog einen kleinen Beutel hervor, den sie Maeve in die Hand drückte. Münzen. Wahrhaftig, ein dummes Ding. Was hielt sie nun davon ab aufzustehen und wegzugehen?
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21-04-2024, 16:40 - Wörter:
Manchmal, da juckte es ihn am linken Ei.
Manchmal waren es sicher irgendwelche verfickten Bettwanzen oder anderes Zeug, das man sich nunmal einfing wenn man in der Gesellschaft lebte in welcher Ronan sein Leben fristete.
Manchmal war es das fehlende Bad.
Und manchmal, da war es einfach der siebte Sinn. Mit dem war Ronan nämlich so - zwei Finger gekreuzt.
Ronan gehörte zu den Menschen, die wahrlich so etwas wie einen siebten Sinn besaßen, die rochen wenn ihnen Ärger drohte und sie sich rechtzeitig verpissen konnten. Die ein Gespür dafür hatten wann ein Geschäft besonders gut verlaufen und der Kunde sich leicht über den Tisch ziehen lassen würde oder aber auch, wann es Zeit war auszusteigen und Geld, Arsch und Hals aus der Schlinge zu ziehen.
Ronans siebter Sinn reichte auch dafür einfach eine Vorahnung zu haben, dass sich etwas nicht so entwickeln würde wie er es gerne hätte .
Heute Abend hatte Ronan dieses Gefühl.
Dieses junge Ding, das er sich für heute einbestellt hatte, besaß gleich mehrere Talente….oder sowas ähnliches. Sie war schön, hatte zwei ordentliche Handvoll Brüste, große Hände… und sie war die Schönheit, die sich der Gerbermeister aus dem kleinen Haus, das zweite von links in der Reihe der Gerberhäuser am linken Hafenufer, ausgesucht hatte. Da wo es noch mehr stank als es eh manchmal schon stank, aber die Gerber….jaja, die Gerber. Der hatte jedenfalls ein Auge auf die kleine Hübsche geworden und Ronan eines auf den Gerbermeister, der mit seinen Zahlungen für einige Felle schon eine Weile zurücklag und dringend einen kleinen Denkzettel brauchte. Eigentlich hätten das andere für den König der Unterwelt übernommen, aber seit dieser wusste, dass der Kerl eine Schwäche für die niedliche Nora aufwies, war ihm in den Sinn gekommen wie er den Gerbermeister daran erinnern könnte wer hier den größeren….längeren Hebel hatte.
Nora, die er also eingeladen hatte um etwas Süßholz mit…und an ihr zu raspeln und ein paar Gespräche über Reginald, den Gerbermeister, zu führen, kam zu spät. Es war noch nicht sonderlich spät und normalerweise hätte sich Ronan vermutlich nichtmal aus seinem Haus bequemt um zu schauen was der jungen Nora dazwischen gekommen war oder hätte, wenn es sich um eine andere Verpflichtung gehandelt hätte, jemanden losgeschickt um nach dem Rechten zu sehen, aber….es juckte.
Nicht das Ei.
Die Vorahnung.
Ronan war lautlos, so lautlos ein Mann seines Kalibers eben gehen konnte, die letzten Meter der ihrer Zeit entsprechend ausgebauten Straße entlang gekommen als er Maeve schon anhand ihres Kleides in einem fröhlichen Spätsommerschwarz erkannt hatte.
An die Hauswand des fremden Gehöfts gelehnt, beobachtete er die Szene zwischen der armen, vollbusigen Nora und Maeve, der vollzickigen Hexe.
Der König unterdrückte den kurzen Impuls der Rothaarigen augenblicklich helfen zu wollen, denn zu Noras Leid war seine Neugier gerade größer. Was hatte Maeve dort bloß vor..was war ihre Intension der Jüngeren Leid anzutun? Mitleid? Hatte er nicht, auch wenn er es für unnötig hielt, aber noch schlug ja das Herz des Mädels und er hatte genug Zeit genug dieses zu beobachten wie sich das üppige Fleisch darüber in ihrem Mieder hob und senkte und an Röte zunahm. Ronan schwieg, fuhr sich stattdessen in gleichgültiger Ruhe erst durch den zotteligen Bart und half dann mit dem kleinen Finger nach etwas von dem Hühnchen des Mittagessens aus einem Backenzahn zu popeln, das da so ungebeten festhing.
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22-04-2024, 14:10 - Wörter:
Ihre linke Hand legte sich auf die entgegen gereichte Börse und schob diese sanft wieder dem Mädchen zu. „Behalte es, Kind.“ Als ob sie auf die Almosen irgendeiner Feldgöre angewiesen wäre. Eins, rasseln, zwei, rasseln, drei, rasseln. Maeve fragte sich, ob es womöglich wäre ein Pferd zu diesem regelmäßigen Takt tanzen zu lassen, ob Gaukler es für ihre Trommelschläge nutzen würden oder Kinder auf der Straße ihre Lieder dazu sangen. Doch die Zahlenabfolge verlangsamte sich für ungeübte Gesellen kaum merklich, und das Rasseln wurde leiser. Nein, sie wollte nicht, dass dieses Biest lebte. Die Frage war nur, wie lange noch. Sollten es Minuten sein? Ein Tag? Zwei oder derer drei? Die Verzweiflung in der Atemnot war beinahe schon greifbar und wohl hätte sich das junge Ding an sie noch hilfesuchend angelehnt, wenn die Hexe sie nicht mit einem Deut gegen die Schulter von sich ferngehalten hätte. So weit käme es ja noch.
„Vielleicht vermag diese Tinktur dir zu helfen“, nahm Maeve schließlich das Wort wieder auf und wühlte in ihrem kleinen schwarzen Lederbeutel, der an der rechten Seite der Hüfte hing, und fischte eine Phiole mit heller waldgrüner Flüssigkeit hervor. Das kleine Fläschchen besaß in seiner ovalen Form zwei markante Einkerbungen. Demonstrativ hielt sie es vor die blassweiße Nase, und ließ sie dann bis zu der ersten Markierung trinken, der enthaltene Thymian würde geschmacklich hervor treten. „Morgen und übermorgen Abend zum Untergehen der Sonne am Horizont. Danach wirst du nie wieder Probleme damit haben.“ Ein mildes Lächeln, als sie dem Mädchen, dessen geräuschvoller Atem tatsächlich ein wenig ruhiger wurde, das Fläschchen in die Hand drückte. Maeves Versprechen würde sich halten. „Doch meide die Stadt, Kind. Fremde Soldaten patrollieren die Straßen und einem hübschen Ding wie dir würden sie nur Schaden zufügen. Geh nachhause.“ Und bleib dort. Das eifrige Nicken schüttelte beinahe die roten Locken aus dem gebundenen Tuch, und mithilfe der Hexe schaffte sie es langsam wieder auf die Beine. Schwer hob sich ihr Brustkorb unter den zehrenden Atemzügen, die in den nächsten Stunden leichter werden sollten. Zumindest solange, bis die Wirkung des Tranks nachließ und das Gift wieder die Überhand erhielt. Würde sich das Kind daran halten? Würde sie immer bis zum Abend warten, würde sie die Markierungen einhalten, oder bereits übermorgen eine leere Phiole in der Hand halten, während sie elendig erstickte?
„Wie kann ich Euch danken, edle Dame?“, die Stimme leider gar nicht dem Quaken einer hässlichen Kröte ähnlich, sondern trotz der Anstrengung darin samtig süß wie flüssiger Honig, „Ich werde Euch in meine Gebete einbinden und-„ Doch die Worte brachen ab, als der Blick des Mädchens für einen Moment an Maeve vorbei gegangen war, und die Hexe konnte nicht sagen, ob sich ihr Gesicht aus Erstaunen oder Begeisterung erhellte. „Entschuldigt mich.“ Und kaum, dass ein Mann auf die Bühne trat, war Frau abgemeldet. Doch welcher Mann hier in Erscheinung getreten war, bemerkte sie erst, als sie sich selbst herumdrehte und sich ihr Blick mit Ronans traf. Ihr Kinn hob sich eine Nuance nach oben, und nebenbei zog sie ein kleines Stofftuch aus dem Beutel hervor um sich die Hände, mit denen sie das Ding angegriffen hatte, sorgfältig abzuwischen. Wer wusste schon, welche Pestilenz das Mädchen mit sich herum trug, so bereitwillig, wie sie jedem Mann schöne Augen machte? Die Stadt war geplagt von Krankheit, und Maeve hatte vor diese sorgsam von sich fernzuhalten.
Ohne Steinwand oder Maeves Hilfe waren die Schritte schwerfällig, die das Mädchen auf Ronan zutat, doch strahlte ihre Person die Entzückung darüber aus, dass er erschienen war. Aufgetaucht auf der Suche nach ihr, besorgt um ihr Wohlergehen und bereits von den mandelförmigen Augen so sehr in Beschlag genommen, dass er ihr bereit wäre die Stadt zu Füßen zu legen. So ein dummes Ding. Vermutlich dachte sie noch, die ganze Welt würde sich nur um sie drehen. Der Hass in Maeves Gedanken schob sich in ihren Blick hinein, ehe sie sich für den Moment abwandte um das Stofftuch neben sich in den schmalen Wiesenstreifen fallen zu lassen. Da war sie hin, die unbändige Dankbarkeit des Mädchens für die Frau, die gerade ihr Leben gerettet hatte. Aber sie würde sich schon noch an sie erinnern, wenn sie ihren letzten Atemzug tätigte.
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25-04-2024, 10:33 - Wörter:
Ronan fragte sich, was an allem was hier geschah Maeve wohl am meisten ärgerte und er hatte eine diebische Freude dabei darüber nachzudenken und auch in ihrem Gesicht zu lesen wie sehr es sie in innere Raserei brachte. Es spielte keine Rolle, dass du gerade noch ihr Leben gerettet hattest, wenn dort ein Mann auftauchte, der scheinbar Interesse an die hatte und dein ganzes nachfolgendes Leben zu verändern vermochte. Dass die süße kleine Nora oder Maeve womöglich schon hier auf der Strasse ihren letzten Atemzug getan hätte und sie nur dank ihr überhaupt dazu kam Ronan und einem etwaigen neuen Leben entgegen zu treten - ausgeblendet.
Sie sah nur den Hünen, der lässig an der Mauer stand und augenscheinlich nach ihr, und nur nach ihr, gesucht hatte. Ihre schwerfällige Atmung hauchte seinen Namen, als stecke er schon tief in ihrem Innern und der selbsternannte König schnalzte geräuschlos mit der Zunge, weil ihm gefiel was er hier sah und hörte. Dass sein Blick dabei eher an dem rothaarigen Mädchen vorbeiging und auf seiner Schwester lag, entging ersterer in ihrer Bewunderung für ihren vermeintlichen Verehrer scheinbar, der nun die Arme öffnete als würde er ihrer Mühe einen rettenden Hafen bieten. Er hätte ihr auch entgegen kommen können, aber dafür hätte er sich ja bewegen müssen. Seine Arme schlossen sie nun ein als wäre ihm daran gelegen ihr diese Hilfestellung zu bieten….und er schwieg als seine große, grobe und schwielige Hand über den Rücken des Mädchens fuhr, so groß, dass er diesen mit dieser einen Hand halb bedecken konnte. Zart Nora. Arme, zarte Nora. Da war sie Maeve begegnet, der alten Tarantel und Ronan musste nicht Zeuge dessen was hier geschehen war gewesen sein um zu wissen, dass es ihr Spiel war, das hier über das Schicksal der Rothaarigen entschied.
An seine Brust drückte sich die üppige der Kleinen und er konnte es kaum erwarten sie aus diesem Kleid zu pellen und seinen Kopf zwischen den beiden Fleischbällen zu begraben…insofern sie noch so weit kommen würde. Hoffentlich hielt sie durch bis sie in seinem Bett lag, danach spielte es keine große ob sie mitmachte oder nicht, er war schlimmeres gewohnt…aber eigentlich, ja eigentlich hatte sein Plan anders ausgesehen.
Der Blick der blauen Augen hing auf der Hexe als er Nora nun etwas ins Ohr raunte und sie dann an sich vorbei schob, nicht ohne seine große Hand dabei von ihrem Rücken über den hübschen Hintern rutschen zu lassen und ihr etwas Schwung zum verpassen, der die Kleine fast von den wackeligen Beinen fegte.
Nora tat wie ihr geheissen, auch wenn sie sich weiter an der Mauer festhielt und fragend zurück zu den beiden anderen sah. Ronan dagegen ging mit langsam Schritt auf seine Schwester zu und kaum bei ihr angekommen, legte er die großen Hände an ihre schlanken Oberarme. Jeder einzelne Finger würde ihr morgen früh sicher ein kleines Hämatom in Form seiner Fingerkuppen bescheren, als er sie sich nun heran zog und im eisernen Griff des Schraubstockes links und rechts und nochmal links einen Kuss auf ihre Wange drückte.
Ronan roch nach Bier…es war schließlich schon lange Nachmittag und da konnte man Wasser durch süffiges, halbwarmes Bier ersetzen wenn der Sommer einem ins Gesicht brannte. Er war jedoch fern davon betrunken zu sein, da brauchte es für den Hünen schon eine ganze Menge mehr.
„Ich hoffe für dich, sie kann ihre wundgefickten Schenkel nachher noch zu Reginald bringen", flüsterte er ihr zu, wo er nun nach dem letzten Kuss auf der Linken mit seinem bärtigen Mund gleich an ihrem Ohr geblieben war. „Das wird teuer für dich, meine Liebe!“
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25-04-2024, 20:29 - Wörter:
In all den Hass schob sich Genugtuung. Denn auch, wenn er die Arme ausbreitete, das Mädchen an sich drückte und er sicherlich in den nächsten Stunden noch viel Spaß dabei haben würde alle körperlichen Verzüge des kleinen Dings für sich zu gebrauchen, war es Maeve, die seine Aufmerksamkeit hatte. Er ließ sie nicht aus den Augen und sie wusste, dass er vor allem anderen als erstes zu ihr kommen würde. Natürlich könnte man nun nach den Gründen dafür fragen und würde feststellen, dass es weit weniger seine Freude darüber war sie hier mit seinem Spielzeug vorgefunden zu haben, und dass es durchaus ungemütlich für Maeve werden könne. Allerdings fühlte sie sich nicht ertappt, denn schließlich hatte Ronan sie in flagranti erwischt, sie war ertappt worden. Aber sie hatte keinen Grund deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben. Der Rotschopf war nicht die Erste beteiligte in einem Spiel, bei dem ihr Herzensbruder seine Objekte mit Maeve teilen musste. Dementsprechend entspannt stand sie und wartete, besah sich, wie Ronans Hände bereits am liebsten hier und jetzt in Aktion getreten wären um dem Ding zu zeigen, was er zu bieten hatte. Oh, die Kleine hatte keine Ahnung, worauf sie sich eingelassen hatte. Aber nun war es zu spät.
Die blauen Flecken waren nicht die ersten und würden nicht die letzten sein. Maeve zuckte nicht einmal unter dem festen Griff, der ihr selbst diese Bewegungsfreiheit zu nehmen wollen schien, auch wenn der schmerzende Druck mit der Zeit zunahm. Der Geruch von Bier strömte in die Nase, aber das war bei ihm nichts Ungewöhnliches. Und manches Mal glaubte sie sogar, er könne danach stinken als hätte er in einem Fass davon gebadet ohne, dass er auch nur einen unsicheren Schritt beim Gehen tätigte. Nichtsdestotrotz würde Maeve ihn nun als erstes gerne in eine Wanne stecken, zur Strafe sogar noch mit kaltem Wasser. Aber egal, was er tat, er blieb ihr Unhold und daran würde sich nie etwas ändern. „Nicht doch, Ronan“, flüsterte sie, als wisse sie nicht, wovon er redet. Sie hatte schon längst aufgehört zu zählen – oder gar nie damit begonnen – wie hoch der Schuldenberg wohl gewachsen war, den sie zeitweilig abzutragen verstand, und zeitweilig türmte, als wären es geschenkte Edelsteine. Lockend legte sie ihre Wange an seine, wenn er denn schon so nahe war, überbrückte noch ein wenig Abstand ihrer Körper und ihre Augen funkelten amüsiert. Denn bis jetzt hatte sie nur gewusst, dass er das Mädchen zu sich eingeladen hatte und es wohl dabei belassen, doch nun war ihr eine Kleinigkeit an neuer Information hinzu getragen worden. „Reginald… der Name kommt mir bekannt vor. War das nicht einer der Gerber unten am Hafen? Was hat denn einer wie er mit dem kleinen Ding zu tun?“ Fast schon unschuldig kam die Frage über ihre Lippen, aber er kannte sie sicherlich besser.
Und dabei hatte Maeve womöglich nur ein oder höchstens zweimal in all den Jahren diesen Bereich des Hafens betreten, denn der Gestank der Lederverarbeitung war widerlich, die Gesellschaft unnütz. Das war kein Ort für eine Dame wie sie, auch wenn sie mit rauen Gesellen wahrlich kein Problem hatte und damit umzugehen wusste. Wie mit ihm. „Schick das Biest weg.“ Ihr Blick suchte den seinen, beinahe schon ernst geworden. „Wenn du dir die Pest von ihr einfangen solltest, werde ich dir nicht helfen.“
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26-04-2024, 22:36 - Wörter:
Nora interessierte Ronan nur soweit wie ihre Brüste sich an ihn schmiegten und sie später mit rosigen Wangen Reginald einen Besuch abstatten würde, der sich gewaschen hatte. Ob das Mädchen danach in der Gosse verreckte, war ihm vollkommen egal, weil sie keinerlei weiteren Wert hatte. Allerdings verspürte der König auch keinerlei Freude oder Genugtuung wie Maeve es vielleicht tat…es war ein verschwendetes Leben, ein hübsches Mädchen, das sicher eine Schar halbwegs niedlicher, aber stinkender Gerberkinder bekommen könnte und noch Jahre später an den einen Fick mit Ronan denken würde. So jedenfalls in der Theorie.
In Wirklichkeit hoffte der Hüne, dass die Kleine es noch schaffte diesen einen Auftrag, von dem sie noch nichtmal wusste, dass sie ihn hatte und wie genau sie eigentlich daran beteiligt war, auch auszuführen.
„Oh doch…doch, Schwesterherz. Ganz sicher doch!“, gab er zurück und lächelte nichts-sagend als er sie nun freigab und auf sie hinabblickte. In dieser beschissenen Stadt passierte nichts, aber auch rein gar nichts, ohne sein Wissen und erstrecht nicht wenn einer seiner Leute die Finger im Spiel hatte. Maeve bezog da noch eine gesonderte Position, sowohl positiv als auch negativ. Ihre Unschuldsmine war so glaubhaft wie sein letztes Gebet an den neuen Gott.
Die Infos, die er mit ihr teilte, waren ein eher offenes Geheimnis und sie durfte durchaus wissen in welche Angelegenheit sie sich gerade einmischte, nur weil ihr die Finger juckten. Der gute Reginald hatte einige Lücken in Ronans Geschäftsbüchern zu schließen und auch wenn dieser selbst gar nicht schreiben konnte, war sein Buchhalter ein pfiffiger und absolut verlässlicher Kerl, dem keine Zahl, nichtmal ein kleines Kupferstück entging. Jedes Gramm Mehl, jeder Zentimeter Stoff, alles hier war vermerkt und mochte Ronan und mit seiner Organisation auch das vermeintliche Chaos nach außen hin vermitteln, traf es in keinster Weise zu…aber sollten sie es doch glauben, es kam ihm nur gelegen ihn zu unterschätzen. Sie alle bezahlten das bitter.
„Vielleicht hast du morgen eine Verabredung mit Reginald, hm?“, raunte er und strich ihr mit der dreckigen Hand, die immer noch etwas nach dem verspeisten Hühnchen duftete über die weiche Wange. „Ich bin mir sicher er weiss, wie er dir das Fell abziehen muss…“, ach…was ein Witz! Ronan lachte und wie er lachte. Er gab Maeve vollends frei und trat von ihr weg, um den Weg zurück zu Nora und somit auch der Stadt anzutreten - nicht ohne seiner Schwester einen Wink zu geben zu folgen. Der im Übrigen keine Bitte darstellte, sondern ein Befehl war. Immer noch lachend, zog er die Blicke hier und da in der Nähe des Stadttores auf sich. Der Scherz war nicht sonderlich tiefgründig, aber ein Gerber…der ihr das Fell abzog…Ronan konnte hervorragend über seinen eigenen Witz lachen und stapfte dabei mit wuchtigen Schritten weiter, wobei er sich, ehe sie Nora erreichten, nochmal auf die Höhe seiner Schwester fallen ließ.
„Aber ich kann dich doch nicht immer wegschicken…“, sagte er nun voller Mitleid. Da hatte jemand wohl auch einen Harlekin neben dem Hühnchen gefrühstückt. Ronan legte ihr den Arm um, der einiges an Gewicht mit sich brachte und gar brüderlich war der kleine Zug an ihr, der sie aus dem Tritt brachte, auch wenn sie sicher in seinem Arm hing und etwas näher gezogen wurde. „Fällt mir der Schwanz ab wenn ich sie ficke?“, wollte er wissen und begegnete ihrem Blick, der so ernst zu ihm herauf gerichtet den seinen erreichte. Er wusste, dass Maeve fiese Sachen bewirken konnte, manche davon mit simplen kleinen Zutaten von denen man nur ihre Wirkung kennen und verstehen musste um sie je nach gewünschtem Effekt einzusetzen…von peinigenden Bauchschmerzen bishin zur regelrechten Vergiftung, heimliche, nahezu unsichtbare Wirkungen, die niemanden nachzuweisen waren oder solche, die auffällig und markerschütternd schrecklich waren und sich damit hervorragend eigneten gesagten Worten Nachdruck zu verleihen. Maeve war praktisch, aber Maeve hatte keinen Freibrief! Manches Mal, da reizte sie Ronan bis aufs Blut und doch mussten es ja meist die Anderen ausbaden. „Wirst du nicht?“, da grinste er nun allerdings dreckig unter dem wilden Bart. „Ich freue mich darauf dein Gesicht zu sehen wenn ich an meiner Kotze erstickend auf dem Boden liege. Vergiss nicht meinen Hund zu füttern!“, eigentlich hatte Ronan gar keinen Hund, aber irgendein scheiss Streuner kam ständig die Knochen fressen und irgendwie mochte Ronan das Viech.
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28-04-2024, 00:28 - Wörter:
Bemerkenswert, wie rasch und zielsicher Ronan sie überhaupt gefunden oder gar die Vermutung angestellt hatte, dass Maeve hier ihre Finger ins Spiel bringen wollte und getan hatte. Vielleicht hatte sie die letzten Tage eine Frage zu viel gestellt, einen Seitenblick zu viel getätigt oder war weniger unauffällig an einen Seitengang gelehnt gewesen um zu hören, was um die Ecke gesprochen worden war. Zweifelsfrei besaß er eine ganz besondere Intuition und zweifelsohne waren sie beide auf einer Ebene miteinander vertraut, dass eine Voraussage des Handelns des anderen kein Zufallsfund sein musste. Und so wussten sie auch beide, dass sie dafür zu bezahlen hatte. Im Moment verzichtete sie noch darauf zu fragen, ob er denn schon konkrete Vorstellungen dazu hatte, und war viel eher verlockt ihm als Antwort in sein Ohrläppchen zu beißen. Es hätte nicht mehr viel gefehlt, doch der feste Griff löste sich und sie glaubte erstmal wieder spüren zu können, wie sich der Blutfluss in ihren Armen wiederhergestellt hatte. Spielverderber. Doch das hier waren offene Straßen und selbst bei einem Feldweg, zumal aber befestigt, verirrten sich spionierende Augen und neugierige Ohren. Nicht alles, was sie einander zu sagen hatten, war für jeden anderen bestimmt.
Doch manches Mal konnte sich selbst Maeve nicht sicher sein, welche der Drohungen er denn gedachte tatsächlich umzusetzen und welche ihr nur seine Macht verdeutlichen wollten. Natürlich, er würde sie wohl kaum häuten lassen, weswegen der Lachanfall ihre Augen rollen ließ und sie zwar den Witz verstand, er allerdings auf ihre Kosten ging und deswegen Ronan ganz alleine gehörte. Es bliebe wohl ebenso ein ewiges Spiel zwischen ihnen, welchen Befehlen sie unabwendbar zu folgen hatte – wie ihn etwa auf dem Rückweg zu begleiten – und welche nichts weiter als eine Demonstration waren. „Morgen bin ich bereits vergeben“, kam daher trocken die Antwort und mit ihrem Handrücken wischte sie sich die Spuren von Fett von der Wange, die seine Tatze hinterlassen hatten, während sie Ronan folgte. Keineswegs in einem solch eiligen Schritt, denn es widerstrebte ihr sich körperlich anstrengen zu müssen nur um mit ihm mitzuhalten, doch der Abstand zueinander wurde nie überragend groß. Und er schien Wert darauf zu legen, sie auf die wenigen Meter nicht doch noch zu verlieren.
Selbstredend strauchelte die Schwarzhaarige für einen Moment, aber der feste Griff hielt sie aufrecht. Automatisch und um in nicht die Oberhand behalten zu lassen, legte sich ihr Arm um seinen Oberkörper, als wäre es selbstverständlich. Da war er, der kleine Knochen, der ihr zugeworfen wurde. Er wusste nicht, was sie getan hatte. Nun war es an ihr zu Lächeln und sie wog ihren Kopf hin und her, als müsse sie erst darüber nachdenken, ob seine Bedenken berechtigt wären. „Alle Hurenhäuser King Portals würden mich aus der Stadt jagen, wenn ich dir so etwas antun würde“, ließ Maeve aber Milde walten und zumindest diese Sorge zerstreuen. Und sie beide wusste ebenso, dass sie ihn niemals sterben lassen – genau so, wie er sie niemals endgültig aus seinem Leben verjagen würde. Egal, welche Fehler sie sich einander leisteten. Ronan hatte seine Unterwelt, doch sie war überzeugt davon, dass er gleichzeitig nicht ohne sie leben könnte. Sie jedenfalls nicht ohne ihn. „Du würdest wohl eher zwischen den Schenkeln der kleinen Mohnblume ersticken.“ Ihre Augen funkelten wütend auf, ehe sie mit einem aufgesetzten Seufzen schließlich doch nachgab. „Heute Nacht wird es ihr gut gehen. Wenn sie dir im Bett erstickt, ist es deine Schuld“, das brauchte er gar nicht erst auf sie abwälzen, „vermutlich auch noch morgen, wenn sie die Dosierung einhält. Höchstens drei Tage.“ Ihr Blick ging zurück zu Ronan und natürlich hatte sie die Schuldfrage keineswegs vergessen. „Reicht dir das?“ Sie würde nur ungerne dem Miststück noch in weiterer Folge helfen, denn das hatte sie bereits genug getan. Schlimm genug, dass Ronan aufgetaucht und sie direkt in seine Arme gelaufen war, anstelle sich an ihren Hof und Herd zurück zu scheren, wo sie hingehörte.
Bevor er sie aber womöglich hätte stehen lassen können um seinen Namen bei dem Rotschopf alle Ehre zu machen, trat sie vor ihn um ihm den Weg zu versperren. Ihre Hände schoben sich unter seinen Umhang entlang der Hüfte, wie um ihn in Position zu halten. „Ich meine es ernst“, war Maeve ihm dieses Mal nur so nahe gekommen um fremde Ohren wirklich auszusperren, die Stimme etwas gesenkt. „Wenn du krank wirst und stirbst, bringe ich dich um.“ War wohl ihre Art ihre Sorge auszudrücken und vermutlich konnte man trotz allem an bestenfalls zwei Händen abzählen, wie oft sie diesen Ton wirklich angeschlagen hatte, sich der Redundanz ihrer Worte bewusst. Zwar hatte die Seuche noch keine Todesopfer gefordert, aber Ronan hatte Zeit seines Lebens den Drang überall der erste sein.
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02-05-2024, 07:49 - Wörter:
Ob ihr Bruder nun wirklich eine Vermutung hatte oder es bloßer Zufall war, dass er sich auf den Weg gemacht hatte….wohl eher um Nora abzufangen, blieb offen. Ronan, der zwar einen siebten Sinn dafür besaß zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein oder eben zeitnah zu verschwinden wenn es brenzlig wurde, hatte manches Mal auch schlicht Glück.
In diesem Fall dachte er nichtmal großartig darüber nach, sondern nahm viel lieber als gegeben hin gleich beide Frauen aufgelesen zu haben und nun zurück in den sicheren Schoß seiner kleinen Häuserreihe zu bringen. Maeve musste er dabei nicht zwingend vor etwas bewahren, aber er hatte sie so viel lieber um sich und damit auch unter Kontrolle. Eine Kontrolle, die er ungern aus der Hand gab, eine generelle Schwäche des Untergrundkönigs.
Der Witz hallte ordentlich nach, so wie sein Lachen durch die enger werdenden Hauswände, ehe die Stadt sie gleich verschlucken würde und sie sich wieder in seinem Königreich befanden. Dass seine Schwester da nicht unbedingt mitlachte, machte es fast noch besser und der Arm um ihre Schulter drückte und rüttelte in dieser Erheiterung des groben, riesigen Klotzes von Kerl.
„Ohooo… so endgültig und nur unpässlich, meine Schöne?“, wollte er zu ihrem Anspruch wissen am morgigen Tag vergeben zu sein. Sie beide wussten, dass es im Fall des Falles niemals ohne seine Zustimmung geschehen würde. Nein, Maeve konnte sich nicht einfach so vergnügen, nicht ernsthaft jedenfalls. Welchen Mann sie sich in ihr Bett holte, war ihm einerlei, aber unter die Haube brachte seine Schwester niemand ohne an ihm vorbei zu müssen und das würde sich vermutlich auf ewig als unmögliches Unterfangen herausstellen. Ronan wollte es nicht. Es hatte keinen Mehrwert für ihn, im Gegenteil. Der gegenseitige Wert war hoch, jeder hatte seinen Nutzen vom anderen und auch wenn Ronan es niemals in derart romantische Worte packen würde, war sie am Ende immer noch seine Schwester und damit nicht nur der letzte Teil seiner Familie, die er um sich hatte, sondern auch ein Mensch mit dem er viel erlebte, ein Mensch, der als einziges auch Seiten an Ronan erlebt hatte, die er sich heute niemals mehr als Schwäche erlauben würde. Jünger und weniger erfahren, hatte es auch für den König genügend Geröll in seinem Weg gegeben und Schattenseiten voller Wut, Schmerz und Tränen - alles Dinge, bei denen er heute lieber verrecken würde als sie zu zeigen.
Er grinste und nickt eindeutig bestätigten. Die armen Huren würden sich nur noch mit den mickrigen Würmern zwischen den Beinen der anderen zufriedengeben müssen und das war mit Sicherheit fahrlässige Gefährdung des Wohles!
Ronan brummte zunächst nur und besah sich Nora, die er vor sich her winkte wie eine Gans, die er durch die Gassen zum Markt trieb. In das Gesicht der rothaarigen Süßen zu blicken, ließ ihn den Mund verziehen. „Drei Tage..“, echote er unzufrieden. Inzwischen hatte er den wuchtigen Arm von der Schulter seiner Schwester gezogen und hing die Daumen nun in seinen Gürtel ein als er lässig mit Schritten wie ein Bär neben ihr her lief. „Er muss zahlen, ehe sie unter die Erde geht… nützt mir sonst nichts“, stellte er brummig fest und machte abermals seine scheuchende Handbewegung gen der Gans. „Sie ist jung. Worauf zielt dein Neid? Ihre pralle Bluse oder das Flammenhaar? Je roter das Dach, desto feuchter der Keller…“, sinnierte er in aller Vorfreude und zuckte nur mit den Schultern zu ihren weiteren Worten. „Die ganze Stadt ist eine Seuche… wir müssen richtig gute Menschen sein, dass uns der Tod nicht holen kommt“, stellte er grinsend fest. Auch wenn er an dieser Stelle witzelte, Ronan nahm diese Seuche ernst. Er hatte Sorgen um seine Leute, mal mehr, mal weniger….verstand sich. Allem voran wollte er natürlich nicht, dass sie beide sich ansteckten und wie auch immer Maeve ihnen das bisher vom Hals gehalten hatte, das sollte sie schön so weiter machen! „Ich will noch was von deinem Zauberzeug…“, beschloss der König, der in seinem Aberglauben gerne an ihre Kunst appellierte.
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04-05-2024, 21:57 - Wörter:
Ronan war sich selbst doch immer der beste Unterhalter, wie sich nur einmal wieder unter Beweis stellte. Das war keineswegs eine Macke, sondern machte ihn unglaublich spannend und interessant, nie um etwas verlegen zu sein und mit seinen Worten nicht hinter den Berg zu halten. Maeve ödete dieses schnöde gesellschaftskonformen Verhalten an, zu lächeln, wenn es erwartet wurde, zu schweigen, hier ein Knicks und dort ein Schritt zurück. So vieles blieb oft ungesagt, doch wenn man aufmerksam seine Gesprächspartner beobachtete, konnte man aus der Körpersprache oder auch dem Nichtgesagtem so viel mehr lesen, als es Worte zu offenbaren vermochten. Man musste nur zuzuhören wissen.
Die Hexe kokettierte mit dem Gedanken zu behaupten, sie wäre tatsächlich endgültig vergeben. Bliebe offen, ob er ihr das überhaupt abkaufen würde, denn wer würde es schon länger als einen Tag mit ihr aushalten oder gar irrsinnig genug mit offenen Augen in sein Verderben rennen wollen? Und welcher Mann an seiner statt könnte sie überhaupt genügend begeistern oder gewollt werden, oder gar so zugeneigt auf einer Augenhöhe begegnen, dass sie es ertrug längere Zeit bei ihm zu sein? Natürlich gehorchte sie Ronan, allzu oft mit Zähneknirschen und Protest, aber es stand außer Frage, dass unterm Strich er das letzte Wort besaß. Realistisch betrachtet gäbe es wohl niemanden, der seinen Platz in dieser Form einnehmen könne, denn Gehorsam könne ihr selbst nicht eingeprügelt werden. Und Männer gleich einem Spielball langweilten sie auf Dauer. „Für den Tag unpässlich, der Prinz ist mir noch nicht vor die Füße gefallen“, bedauerte sie mit einem herzensschweren Seufzen, denn wer sonst könnte für sie überhaupt erst in Frage kommen? Für eine Königskrone wäre sie sogar bereit über Unzulänglichkeiten hinweg zu sehen.
Doch bis dahin musste sie sich mit den Belangen eines ganz anderen Königs beschäftigen, und dabei genau genommen die Mohnblume ertragen, die gerade eher wie ein rotköpfiges Huhn vor ihnen hin und her durch die Gassen gelenkt wurde. Meisterhaft und zu sehr würde sie interessieren, was Ronan ihr eigentlich ins Ohr geflüstert hatte, dass sie so folgsam voran schritt und sie beide in einigem Abstand dahinter in Ruhe ließ. Oder aber Schönheit war alles und es gab genau keinen einzigen Gedanken zwischen den beiden Ohren. Wäre nicht verwunderlich.
Maeve straffte ihre Schultern, sie würde definitiv nicht von selbst anbieten nochmal ein wenig nachzuwirken und die Tagefrist damit zu verlängern. Sicherlich gäbe es noch weitere Mittel und Wege für Ronan den Gerber dazu zu bringen, seine Schulden zu begleichen, und solange diese nicht ihren Aufenthalt in dieser stinkenden Hafengegend involvierten, war es nicht ihr Problem. „Sobald du morgen dieses Blümchen in Reginalds Arme schickst, wird er die Botschaft sicherlich verstanden haben.“ Und Maeve pikierte sich darüber, dass er das Wort Neid gebrauchte. Als ob sie auf so eine daher gelaufene Milchkuh neidisch wäre, was hätte diese schon zu bieten. Und dass ihr Kopf in gleichen Maßen mit Stroh gefüttert war, wie ihr Bett, hatte die Hexe bereits beschlossen. „Sie ist dir aufgefallen. Und ich brauchte jemanden, um eine neue Zutat zu testen. Exquisit aus Matariyya, die Essenz eines Skorpions, der nur in den östlichen Wüsten zu finden ist. Die Versprechen waren hoch und haben sich bis jetzt erfüllt. Es wirkt sogar schneller, als ich dachte.“ Während manche die fremdländischen Soldaten als eine Plage ansahen und sie diese auch sogleich noch mit hinter die Stadtmauern gebracht hatten, wusste sie eben die neuen Möglichkeiten ganz für sich zu nutzen und ein wenig an den Fäden zu ziehen. Männer, die tagelang auf Schiffen reisen mussten, freuten sich eben über ein bisschen Gesellschaft schöner Frauen. Dazu zählte sie sich nun einmal definitiv.
Und in der Tat, die Seuche hatte sie beide noch verschont, und sie gedachte es auch so zu behalten. Für einen Moment beugte sie sich während des Gehens seitlich zu ihm und lächelte. „Die große Mutter würde sich hüten, uns bereit zu sich zu holen. Wir werden für das Gleichgewicht gebraucht. Bei all den edelmütigen Männern und galanten Damen, wer solle ansonsten die Waagschale ausgleichen?“ Und natürlich würde sie Ronan weiterhin all das Trinken lassen, das seiner Gesundheit zuträglich wäre. Alles natürlich bereits zuvor an freiwilligen Probanden getestet und für absolut sicher erklärt, mit ein wenig Zauberei und Macht in einer Prise ergänzt um die Wirkungsmacht gewährleisten zu können. Undenkbar, was es auslösen würde, sollte er eines Tages sterben. „Ich lasse es dir bringen.“ Denn auch, wenn sie nicht nur einmal in seine Intermezzo einfach hereingeplatzt war, wollte sie ihren guten Eindruck bei der Mohnblume nicht verderben. Schließlich war sie die Heilerin und Helferin, nicht die böse Schlange.
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