[Finola Farquharson]

Finola hatte sich auf den heutigen Tag gefreut und zeitgleich wollte sie nichts anderes tun als sich wieder unter ihre warme, aber nicht gerade kuschelige, Decke verkriechen und erst am nächsten Morgen wieder hervorkommen. Sie mochte das Fest an sich ganz gerne, was sie aber weniger leiden konnte, waren die vielen Menschen hier auf dem Platz. Der Alkohol floss in Strömen und war es am Anfang des Festes noch erträglich gewesen, wurde es mit jeder fortschreitenden Stunde anstrengender höflich und distanziert zu bleiben. Ihr Vater hatte sich schon lange mit seinen Freunden in eine Ecke gestellt und redete über die Arbeit, etwas das Finola mit verstreichender Zeit langweilig fand. Es ging immer um ähnliche Themen, die besprochen wurden und die junge Frau konnte es einfach irgendwann nicht mehr hören welches Gesetz jetzt Bauer A beschützte und welches Bauer B aber die Kuh auf Bauer As Wiese zusprach. In der nächsten halben Stunde drehte sich das gleiche Thema um eine Ziege und als dann noch ein Schaf hinzugezogen wurde, beschloss Finola sich unter die feiernden Menschen zu mischen. Etwas das sie für gewöhnlich nicht tat, aber alles war angenehmer, als hier weiter neben ihrem Vater zu stehen und dessen Gespräche zu lauschen. Nicht mal was ergänzen konnte sie, wurde sie als Frau eh nicht ernstgenommen. Also ging Finola zu den tanzenden Menschen, denn was sollte man sonst auf diesem Fest machen, wenn man den Geschmack von Alkohol nicht leiden konnte und nicht einsam am Rand stehen wollte? Tanzen schien die richtige Lösung zu sein. Tanzen erforderte keine Gespräche, sondern war wirklich nur das. Tanzen eben. Und die Musik war gut. Finola blieb am Anfang eher am Rand der tanzenden Menge stehen und ließ ihren Blick über eben diese schweifen, bis jemand sie aufforderte zu tanzen. Ab diesem Moment war genau das ihre Beschäftigung für den Abend. Sie tanzte, entwickelte sogar Spaß daran und wechselte am Anfang ihre Tanzpartner durch. Es waren auch häufiger mal die Selben zwei hintereinander. Die Musik wurde immer schwungvoller und die Tänze immer wilder und als sich ihr Vater verabschiedete, er winkte ihr kurz zu, bevor er ging, hatte Finola noch lange nicht das Bedürfnis es ihm gleich zu tun. Sie hatte Spaß am tanzen und zu ihrer Überraschung störte sie die anderen Menschen immer weniger. Vielleicht hatte sie sich auch einfach die letzten paar Jahre zu sehr zurück gezogen und deswegen machten sie die Gedanken vor solchen Festen so nervös. Sie hatte keine Angst vor Menschen. Nein das auf keinen Fall. Sie mochte Menschen wirklich gerne, die Gespräche die sich manchmal entwickelten waren wirklich interessant. Aber wenn viel Alkohol dazu kam und viele Menschen, wurde Finola schnell mulmig. Zu sehr bekam sie mit, mit was sich auch ihr Vater beschäftigte und zu was manche Menschen fähig waren. Doch heute Abend wollte sie nicht daran denken. Heute Abend wollte sie tanzen bis ihre Füße weh taten und sie morgen bestimmt nicht mehr laufen konnten. Der Abend war noch jung und so viel konnte noch passieren.

[Ruaidhri Henaghen]

Rory war am Anfang skeptisch gewesen, aber dieses Fest bereitete ihm wirklich Freude. Seine Laune stieg immer mehr und mittlerweile tanzte er sogar ausgelassen und lachte. Es war einfach die Stimmung. Vielleicht lag es auch an den Leuten. Sehr wahrscheinlich auch daran dass er keinem Druck ausgesetzt war. Denn jetzt war er einfach nur ein ganz normaler Junge der feierte und unbeschwert sein konnte. Jetzt war er nicht der Fürstensohn an den so viele Anforderungen gestellt wurden.

Das Fest war schön und er wollte nicht daran denken dass es irgendwann endete. Es würde ihn nur herunterziehen. Gerade war er wieder mitten in der Masse und tanzte ausgiebig. Ja vielleicht hatte er auch schon ein wenig zu tief ins Glas geschaut. Der Alkohol hatte gewiss schon seinen Weg gefunden, aber was sprach gegen ein bisschen Abwechslung? Die Musik wurde geändert und es ging etwas schneller und wilder zu. Rory tanzte und jeder suchte sich einen Partner. Ohne groß zu überlegen tanzte er zu einer jungen Frau die ihm schon die ganze Zeit ins Auge gefallen war.

Keine Sekunde später hatte er ihr Hände genommen und zog sie mit sich. Tanzte mit ihr und lächelte sie charmant an. Bewegte sich elegant vor ihr und folgte den Bewegungen der anderen.
"Ich bin Rory und du bist?", fragte er sie dann über die laute Musik hinweg war sich allerdings nicht sicher ob sie ihn auch wirklich verstand. Doch im Grunde war das eigentlich egal oder? Jetzt ging es ums Tanzen und das war etwas dass den Prinzen wirklich glücklich machte.

[Finola Farquharson]

Finola mochte das tanzen überraschenderweise. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass sie hier das Gefühl hatte keinen Erwartungen gerecht werden zu müssen, oder einfach daran, dass sie hier ein wenig Alltag hinter sich lassen konnte, bevor sie morgen früh wieder aufstehen und sich um das Haus kümmern musste. Sie mochte die laute Musik und auch wenn es in der Menschenmenge eng war, fühlte sie sich nicht erdrückt. Außerdem leerte sich langsam der Platz soweit, dass man ausgelassener Tanzen konnte, mit einem Partner zusammen. Nach einem kurzen Liedwechsel, ergriff jemand ihre Hände, zog sie zu sich und fing an mit ihr zu tanzen. Etwas das Finola sonst nicht gerne mit sich machen ließ, aber heute... heute war es eben anders. Und ihr Gegenüber war wirklich gut im tanzen, wie sie schnell feststellte. Mit hoffentlich genauso eleganten Bewegungen wie ihr Gegenüber, schwang sie ihren Körper zur Musik und lachte, während sie sich einmal um ihre eigene Achse drehte. Was hatte sie nur all die Jahre an Spaß verpasst, nur weil sie wie ihr Vater es wollte, an seiner Seite blieb, brav wie ein wohl dressierter Hund. Morgen wusste, sie dass sie die Quittung dafür erhalten würde, wenn ihr Vater sich erinnerte was er ihr heute erlaubt hatte, doch Finola wollte jetzt den Moment genießen. Einfach tanzen, unverbindlich und ihr Leben für eine Nacht genießen.

Rory. Netter Name für einen Mann mit nettem Gesicht. Der Name passte gut und Finola antwortete gleich ebenso laut über die Musik hinweg.
"Freut mich sehr Rory. Ich bin Finola."
in der Hoffnung dass auch sie laut genug war, dass er ihre Worte verstand. Im Gegensatz zu den Meisten hier, hatte sie nicht viel getrunken, mochte Alkohol nicht wirklich. Der Geschmack war meistens zu bitter und das brennen beim trinken war nicht angenehm. Selbst der süßliche Wein war etwas, dass Finola nicht wirklich mochte, da er ihr Kopfschmerzen bereitete.

[Ruaidhri Henaghen]

Finola. Hm. Den Name hatte er schon mal irgendwo gehört, aber er war sich nicht ganz sicher woher. Denken war gerade aber auch ein ziemlich schwieriger Prozess. War es überhaupt notwendig darüber nachzudenken? Ganz sicher nicht. Das der junge Fürstensohn das letzte Mal so viel Spaß hatte war Ewigkeiten her. Zu der Zeit hatte seine Mutter noch gelebt. Spaß war bei ihm immer recht selten und seine gute Laune leider auch. Man sollte sie genießen und das tat Rory ausführlich.
"Finola ist ein interessanter Name. Den hab ich schon mal gehört aber........sicherlich bist du nicht die Einzige die so heißt."
Zumindest konnte er sich das nicht vorstellen. Schließlich war er ja auch nicht der Einzige in Farynn der Ruaidhri hieß oder? Wobei er sich ja nur mit Rory vorgestellt hatte. Das war ihm schon immer lieber gewesen.

"Bist du von hier oder woher kommst du?", sprach er einfach mal weiter und beobachtete sie dabei wie sie sich drehte und das gefiel ihm. Er führte sie weiter durch den Tanz und drehte sie dann wieder. Es gefiel ihm wenn Frauen mit ihm tanzten. Vor allem wenn sie so hübsch waren. Vielleicht waren seine Gedanken gerade nicht ganz so gut, aber er durfte Frauen doch attraktiv und hübsch finden oder? Das bedeutete ja nicht gleich dass er sich ihnen aufdrängte. Die Musik war auf Dauer ganz schön anstrengend und er war froh um ein ruhigeres Lied. So konnte er sich mehr mit der Frau beschäftigen mit der er tanzte denn.....es gefiel ihm. Das alles hier gefiel ihm und er wollte noch mehr solcher schönen Momente. Sein Vater würde ihm morgen wahrscheinlich gehörig die Meinung geigen, aber Rory würde damit schon klarkommen.

Wäre ja etwas ganz Neues wenn er es nicht tat oder? Der Gedanke an seinen Vater drückte seine Stimmung für einen Moment, weswegen er auch diesen wieder verdrängte so gut es ging und langsam weitertanzte. Jedoch sah er sich kurz um. Er suchte nach seinen Schwestern, die er aber nicht sah. Hm. Wahrscheinlich waren die gerade einfach woanders. Sollte er sich darum kümmern? Nein. Die waren alt genug und er wollte absolut keinen Aufpasser für die Beiden spielen. Die beiden wussten ja wie sie sich zu benehmen hatten.
"Sorry ich bin schlecht in langen Konversationen und ich weiß auch gar nicht was man einen Tanzpartner so fragt....also....falls man überhaupt mit der Person spricht."
Wusste sie was er meinte? Spielte das überhaupt eine Rolle?

[Finola Farquharson]

Gab es noch andere die so hießen wie sie? Sicherlich gab es die, musste es ja geben. Aber hier in der Stadt war ihr noch niemand über den Weg gelaufen. Fiona, ja die gab es, aber ihr Name... nein. Nicht hier. Hier war sie die Einzige mit diesem Namen und das erfüllte sie mit ein bisschen stolz, auch wenn dieser unberechtigt war. Sie war nicht die schönste hier in der Stadt, oder die klügste. Bei weitem nicht. Auch nicht die mit der vornehmsten Familie, oder mit dem größten Talent für irgendwas. Eigentlich war sie einfach nur das gesunde Mittelmaß und wurde daher gerne mal von anderen übersehen. Ihr Vater hingegen... Viele kannten sie nur durch ihren Vater. Der war bekannt und dadurch war auch seine einzige Tochter keine Fremde hier. Doch hier im halbdunkeln, wo man seinen Gegenüber nicht klar erkennen konnte, konnte auch die Tochter des Richters sich gehen lassen ohne zu befürchten, dass sie sich blamierte. Das sie ihren Vater blamierte. Wenn sie über ihre Füße stolpern würde, wäre das nicht ein fataler Fehler, der ihr bis an ihr Lebensende nachgetragen werden würde. Oder?
"Mit Sicherheit!"
bestätigte sie daher seine Worte. Heute Abend war sie einfach nur Finola, beschloss sie. Finola die bestimmt noch ein zweites oder drittes mal in dieser Stadt vorkam und selbst wenn man nach ihr suchen würde, würde niemand auf die Idee kommen, gerade sie bei dem Tanz gesehen zu haben. Bestimmt nicht!
"Ich bin in Ishcateslieve geboren und aufgewachsen. Und ihr?"
beantwortete sie seine Frage, ehe sie sich erneut drehte und auch erneut lachen musste. Ja der Tanz machte Spaß, großen Spaß sogar und Rory war wirklich ein Naturtalent als Tänzer. Oder er hatte eben die ausreichende Übung.
"ich kenne keinen Rory hier in der Stadt, also seid ihr von weit weg hierher gekommen?"
gab sie die Frage zurück und dachte kurz nach. Nein einen Rory kannte sie wirklich nicht, aber sie kannte auch nicht jede Person hier. Mal davon abgesehen dass sie hier in der Stadt eh kaum jemanden kannte.
"Bis jetzt schlagt ihr euch wunderbar in dieser langen Konversation Rory. Ich bin mir sicher, dass sich hier die meisten eh nicht mehr an die gesprochenen Worte in der Früh erinnern werden."
antwortete sie lachend
"Also werden wohl Geheimnisse ausgetauscht und Geständnisse gemacht, die sonst vielleicht besser nicht gemacht werden."
fügte sie halb im Scherz noch hinzu und zwinkerte ihrem Tanzpartner an, verschwörerisch.
"Also Rory, werden ihr doch bestimmt niemanden erzählen, wenn ich euch anvertraue, dass ich zum ersten Mal wirklich das Fest hier genieße, oder?"

[Ruaidhri Henaghen]

Namen waren wichtig. Sie spielten eine große Rolle. Denn niemand erinnerte sich an eine Personen ohne Namen und Bedeutung. Große Taten wurden von Männer getan deren Namen die ganze Welt kannte. Also waren Namen schon wichtig, aber nicht in diesem Moment. In diesem Moment reichte es zu wissen dass sie Rory und Finola waren. Zumindest wenn er ihn richtig gehört hatte. Denn Fiona und Finola waren sich schon sehr ähnlich. Doch was wusste er denn schon von Namen?

Moment. Sie kam aus Ishcateslieve? Rory kam nicht umher inne zu halten und sie überrascht anzuschauen. Bekannt kam sie ihm nicht vor, aber es war auch dunkel und er beschäftigte sich tatsächlich wenig mit den Menschen aus seiner Stadt. Also war es gar nicht so abwegig dass er sie nicht erkannte. Falls sie sich überhaupt schon einmal begegnet waren.
"Du kommst aus Ishcateslieve? Ich auch und ich liebe die heißen Quellen. Sie haben etwas Beruhigendes. Warst du da schon mal?"

War es wirklich so überraschend dass er jemanden aus seiner Heimatstadt hier sah? Vermutlich nicht, aber es war schon ein ziemlich großer Zufall dass gerade diese Person sein Interesse weckte und er gerade mit Finola tanzte. Natürlich sollte er angemessener mit ihr sprechen. Sie nicht mit du ansprechen, aber er war gerade einfach zu locker für so höfisches Geplänkel. Außerdem hatten sie sich mit Vornamen angesprochen also sah er das als Einladung persönlicher zu werden. Ihre nächsten Worte brachten ihn tatsächlich zum Grinsen.
"Nun wenn genug Alkohol geflossen ist sicherlich, aber an einen schönen Moment erinnert man sich doch gerne zurück. Also....wahrscheinlich werden wir nie wieder ein Wort miteinander wechseln nach heute und wahrscheinlich werden wir uns nie wiedersehen, aber wenn es gut genug ist dann merken wir uns diesen Tanz ganz sicher?"

Nun sprach sie etwas von Geheimnissen und Geständnissen die offenbart werden würden. Nein. Keine Chance. Er würde nicht einfach so mit wildfremden Leuten über private Angelegenheiten sprechen. Auf gar keinen Fall.
"Es bleibt unter uns und um ehrlich zu sein bin ich auch recht angetan von dem Fest."
Wieder hielt er Ausschau nach seinen Schwestern. Nach seinem Vater nicht denn er war froh wenn der weit genug weg war. Doch durch die Dunkelheit erkannte er niemanden so wirklich gut. Trotz der Lichter.
"Was machst du sonst so wenn du nicht tanzt und ich entschuldige mich jetzt schon aber....dieses Siezen geht mir auf die Nerven und ich habe keine sonderlich große Lust darauf gerade. Also wirst du damit auskommen müssen dass ich auf diese Höflichkeitsform verzichte. Es reicht mir schon wenn ich die sonst immer benutzen muss", gestand er ihr dann denn das war etwas dass er ihr erzählen konnte....oder?

[Finola Farquharson]

Auch er kam aus Ishcateslieve? Dort hatte sie noch nie von einem Rory gehört, aber auch das war ja nicht umbedingt in Stein gemeißelt. Außerdem gab es immer noch die Möglichkeit dass er nicht ganz bei der Wahrheit blieb. wer konnte ihm das auch verdenken? Es war schon spät und die Stimmung war ausgelassen. Wer hatte dann schon große Lust über die Realität zu sprechen, wenn sie doch alle hier versuchten eben dieser zu entkommen? Nein Finola konnte es ihm wirklich nicht verdenken wenn er nicht zu 100% bei der Wahrheit bleib.
"Ja Ishcateslieve ist wirklich für die heißen Quellen bekannt und wer von der Stadt war denn nicht schon einmal dort?"
gab sie die Frage zurück und vermied es zu antworten. Selbst sie war schon einmal dort gewesen. Als Kind vor all den Jahren und nie wieder zurück gekehrt. Das sie nicht schwimmen konnte war etwas für dass sie sich eigentlich schämte und das nur sie selber und ihr Vater wussten. Wenn man diese Fähigkeit nicht besaß zu überleben, hielt man sich lieber von solchen Orten fern, hatte Finola schnell festgestellt. Auch wenn sie immer wieder hörte wie wunderbar diese besagten heißen Quellen waren, wie beruhigend und entspannend, verspürte sie trotzdem keinerlei Reiz diese zu erkunden.
"Auch ich erinnere mich bestimmt gerne hieran zurück. Wer vergisst denn auch bitte schon einen guten Tanz mit netten Leuten?"
gab sie zurück und lenkte ihre Gedanken von den grausamen Toden die sie in den heißen Quellen sterben konnte, ab und wieder dem Tanz zu.
"Das Geheimnis ist bei mir sicher. Ich werde niemanden verraten, dass ihr das Fest ebenso genießt wie ich, wenn ihr das gleiche versprecht!"
meinte sie gespielt geheimnissvoll und lachte fröhlich. War das kindisch? Vielleicht aber heute erlaubte sie sich ein bisschen davon. Als der Blick ihres Tanzpartners wieder suchend über die Menge strich gewann Finolas Neugierde und sie folgte seinem Blick, konnte aber nichts erkennen.
"Suchst du jemanden?"
fragte sie dann, als er ihr angeboten hatte ins vertrauliche du zu wechseln. Ja sie war ausgelassen und offener als sonst, aber sie würde ihre Höflichkeit und ihre Manieren nicht vergessen. Aber wenn Rory es ihr anbot, nahm sie es gerne an.
"Ich kümmere mich um das Haus meines Vaters in Ishcateslieve."
beantwortete sie seine Frage
"Und du? Was macht Rory aus Ishcateslieve den ganzen Tag lang?"

[Ruaidhri Henaghen]

Richtig. Wer war noch nie bei den heißen Quellen gewesen? Er selbst wurde schon als Baby dorthin mitgenommen und er mochte es dort. Dieser Ort gab ihm positive Gefühle.
"Ganz genau. Die heißen Quellen muss jeder schon einmal besucht haben der dort lebt. Ich war in meinem Leben schon oft dort."
Natürlich war er das. Wenn auch nicht immer zum eigenen Vergnügen. Doch das musste er ihr nun wirklich nicht erzählen. Das spielte für sie auch gar keine Rolle.

Irgendwie amüsierte es ihn dass sie dachte er wäre nett. Er war kein netter Mensch. Gerade war er lediglich gut gelaunt. Da wurde das nicht so spürbar und außerdem waren sie in der Öffentlichkeit. Wie würde seine Familie denn dastehen wenn er sich absolut daneben benahm? Was zuhause passierte, blieb zuhause. So einfach war das.
"Nun wenn der Tanz unterhaltend genug ist und einen bleibenden Eindruck hinterlässt wird er gewiss nicht vergessen. Also solltest du dich anstrengen dass er ihr im Gedächtnis bleibt und ich mich nicht langweile."
Was ziemlich schnell passieren konnte, denn er verlor gerne mal das Interesse an einer Sache wenn sie ihm nicht mehr gefiel.

Rory sollte irgend ein Versprechen machen und er wusste nicht was das bringen sollte. Ganz zu schweigen davon dass eh niemand nach seinen Befindlichkeiten fragen würde, interessierte es doch auch niemanden oder? Mit einer leichten Handbewegung wank er ab.
"Jaja. Ich schweige. Du auch?"
Immer wieder sah er sich nach seinen Schwestern um und ihm gefiel es sichtlich nicht dass er sie nicht sah. Doch was sollte er tun? Wie ein Wahnsinniger durch die tanzende Menschenmasse laufen und jeden nach den Beiden fragen? Natürlich fiel das auch Finola auf und sie fragte nach.
"Hm? Oh ich suche meine Schwestern. Bei der Menge an Menschen verlieren wir uns gerne mal aus den Augen und mit gefällt nicht wenn sie alleine irgendwo sind. Sie sind Frauen. Die brauchen Schutz."

So sah er das und ablegen konnte er es gerade auch nicht. Schließlich war es doch so. Frauen waren keine Kämpfer und Krieger. Keine Soldaten. Sie kämpften nicht und mussten sie auch nicht denn es war die Aufgabe des Mannes die Frauen zu beschützen und vielleicht.....auch nur ganz vielleicht....wollte er auf seine kleinen Schwestern aufpassen und sie beschützen. Ganz vielleicht. Rory brauchte einen Moment um ihren weiteren Worten zu folgen. Sie kümmerte sich um das Haus ihres Vaters. Okay. Was er machte? Für einen Moment dachte er nach. Sollte er ihr sagen dass der Prinz war? Sie schien ihn nicht zu erkennen. Vielleicht wäre es ganz witzig herauszufinden wie sie auf ihn reagierte ohne dieses Wissen. Also musste er sich schnell eine Antwort überlegen. Irgendetwas dass deutlich machte dass er aus dem einfachen Volk kam.
"Ich......angle gerne", war das Erste was ihm in den Sinn kam. Dabei konnte er nicht einmal Angeln und er war sich auch gar nicht sicher ob es in Ishcateslieve überhaupt die Möglichkeit dazu gab.

[Finola Farquharson]

Rory war ein netter Tanzpartner mit dem sie, so stellte sie immer wieder fest, gerne heute Zeit verbrachte. Er konnte gut tanzen, trat ihr nicht auf die Füße und schien seine guten Manieren nicht gänzlich vergessen zu haben. Man konnte sich nett mit ihm unterhalten, während man sich zur Musik zusammen bewegte und so genoss sie diesen Abend wirklich. Es war ungewöhnlich so unbeschwert und alleine hier zu sein, aber Finola freute sich über diese Abwechslung zu ihrem Alltag.
„Da stimme ich dir zu. Mindestens einmal im Leben muss man wirklich dort gewesen sein. Alleine schon die Luft um die Quellen herum scheint so klar und rein zu sein.“
Stimmte sie ihm zu. Das sie selber nur einmal dort war, verschwieg sie weiterhin lieber. Ja es war eine Besonderheit, dass sie so selten an diesem Ort gewesen war, denn eigentlich gingen viele junge Damen häufiger dorthin um sich zu entspannen. Es war ein beliebtes Ziel geworden. Doch Finola die es lieber vorzog mit etwas zu lesen zu entspannen, oder durch die Natur zu wandern, war das wirklich nichts.
„Dann werde ich mir wohl mehr Mühe geben, damit du mich auch ja nicht vergisst.“
Scherzte sie ein wenig und machte gekonnt eine Drehung.
„Natürlich schweige ich. Wie ein Grab würde man wohl jetzt sagen.“
Gab sie das Versprechen zurück und lachte leise, während sie weiter tanzte, bevor sie Rorys Blick folgte über die Menschen hinweg, oder sie versuchte es zumindest. Mit ihrer Größe war es keine einfache Angelegenheit, denn wenn sie ehrlich war, konnte sie nur die Köpfe der Menschen um sich herum wahrnehmen.
„Oh deine Schwestern? Wieviele hast du denn?“
Fragte sie nach bevor sie kurz überlegte. Ja Frauen brauchten definitiv Schutz von einem Mann, wenn es um Kämpfe ging, aber hier bei der Feier? Finola sah hier keine Bedrohung, wenn Rorys Schwestern hier alleine herumliefen.
„Wenn du möchtest, können wir sie suchen gehen?“
Schlug sie vor. Rory angelte den ganzen Tag lang? Irgendwie konnte sie sich das nicht vorstellen, aber es war eine gute Antwort. Eine sichere.
„Was hast du denn schon so gefangen?“
Fragte sie sofort nach und dachte darüber nach wo man am Besten in Ishcateslieve angeln konnte. Sie hatte zumindest noch keine Person gesehen, die ihre Angel in der Nähe ausgeworfen hatte.

[Ruaidhri Henaghen]

Bei den Quellen hielt sich Rory gerne auf. Er schwamm gerne und genoss die Ruhe die er da hatte und darüber zu sprechen tat ihm wirklich gut. Es war eine Abwechslung und die genoss er wirklich sehr.
"Einmal im Leben wenn man den Quellen nichts abgewinnen kann, aber wenn du sie liebst dann kommst du regelmäßig dahin. Die Quellen sind ein Ort der Ruhe und ich genieße es immer wenn ich dort bin. Solange ich nicht angesprochen werde."
Denn das war manchmal ziemlich nervig. Meistens ignorierte er die Personen. Deswegen konnte er auch nie sagen was sie eigentlich von ihm wollten. Er hörte eh nie zu.

Über die nächste Aussage konnte er nicht anders als zu grinsen.
"Na da bin ich gespannt. Es ist sehr schwer mir im Gedächtnis zu bleiben. Ich bin sehr anspruchsvoll", äußerte Rory und das war nicht einmal gelogen. Eher im Gegenteil. Das er ein Prinz war wusste sie scheinbar immer noch nicht, aber grade deswegen durfte er Ansprüche haben. Sie gab das Versprechen zurück und Rory nickte. Dann tanzten sie weiter. Das machte er eh viel lieber aber reden. Denn reden spannte ihn an. Reden stresste ihn. Trotzdem suchte er seine Schwestern in der Masse. Ihm gefiel es nicht dass sie außerhalb seines Sichtfeldes waren. Der junge Prinz war so konzntriert darauf, dass er die Frage am Anfang gar nicht wahrnahm.
"Hm?...Oh...zwei......Muirin und Ana. Was ist mit dir?", stellte er nun die Gegenfrage weil man das so machte. Auch wenn er nicht wirklich wissen wollte ob es noch mehr von ihr gab.

Sie bot nun an seine Schwestern suchen zu gehen und Rory schüttelte den Kopf. Nein. Er wollte lieber weitertanzen und sich nicht mit seinenSchwestern behängen müssen.
"Nein. Die tauchen schon wieder auf und wenn nicht sorgt Vater dafür."
Da war er sich auf jeden Fall sicher. Nicht dass seine Schwestern in die Nähe von Männern gerieten die sie bedrängten. Auf die Frage was er denn angelt, musste er erst einmal überlegen. Damit hatte er nicht gerechnet. Was gab es für Fische?
"Ehm.....jede Menge Regenbogenfische und Kurzsichtbarsche", äußerte er überzeugend um davon abzulenken dass er sich diese Namen gerade einfach nur ausgedacht hatte.