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three fools, one daring flight
19.08.1016 - 21:30
Ausgang des Heerlagers
Trigger: Gewalt, Blut, derbe Sprache, Mordgedanken
Rana Shadid Ivar Lorenson Khaled bin Sharif Belisarius Caderitor

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Rana Shadid
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#1
War sie zu früh dran? Ungeduldig zeichnete Rana mit ihrem Schuh Kreise in den sandig-lehmigen Boden unter sich. Und da dies noch nicht genug Beschäftigung war, fing sie an, sich die Haare zu einem Zopf zusammenzuknoten. Das war vielleicht ohnehin gut, denn sie wollte sich nicht von ihren Haaren irgendwie aufhalten lassen. Wahrscheinlich war es vollkommen albern, überhaupt deswegen so einen Aufriss zu machen - doch Rana hielt sehr viel auf ihr gutes Aussehen und war deshalb nachhaltigst um dessen Erhalt bemüht.
Hatte sie sich im Tag geirrt? Auf keinen Fall! Sie hatten doch lange und breit über den Plan gesprochen, den Ivar ausgeheckt hatte. Heute Abend kam die Wachablöse und im günstigsten Moment standen nur zwei Wachmänner am Posten, der den Ausgang der Zeltstadt bildete. Diese zwei Wachmänner hatte sie dann zu bequatschen und zu umgarnen und abzulenken während der Schatten und Ivar über sie herfielen. Dann wollten die beiden die Kleider mit den Wachleuten tauschen und schon waren sie frei. Naja fast, denn dann mussten sie nur noch Ranas Sachen holen. Mit Khaleds Hilfe und unter einem elendigen Husten hatte sie ihr gesamtes Hab und Gut schon vor Stunden eingepackt. Jedem, der danach gefragt hatte, hatte sie lauthals auf die Nase gebunden, dass sie ihr Zelt an einem anderen Platz des Heerlagers wieder errichten würde - Hauptsache, sie war nur weit genug weg von diesem verlausten Stuar, der ganz in der Nähe all ihre Kunden abgriff.

Zugegebenermaßen war es nicht gerade wenig Kram zum Einpacken gewesen. Das Zelt, die Kissen, die vielen Tücher, ein kleines Schränkchen, eine gemütliche Liege! Sie konnte all das nicht zurücklassen - denn es waren ihre gesamten Ersparnisse, für die sie sich seit Wochen und Monaten schon verkauft hatte.
Jetzt mussten sie es auch durchziehen - egal wie elend die Hure sich mit ihrem Husten mittlerweile fühlte. Am liebsten hätte sie sich einfach nur auf die Erde gelegt und sich ihrem Elend hingegeben.

Auch jetzt hustete sie wieder. Allerdings so leise sie nur konnte in ihren Ellenbogen hinein während sie auf die zwei Idioten wartete. Dass sie überhaupt wie eine geschlagene Hündin weglaufen musste, war einzig und allein die Schuld der zwei Einfaltspinsel! Nicht, dass dies der Wahrheit vollkommen entsprochen hätte ... doch Rana war sehr gut darin, sich die Welt so passend zu reden, wie ihr dies gerade im Sinn stand. Sehr gut....

Mit dem kühlen Handrücken tastete sie ihre Stirn, ihren Hals und ihre Schläfen ab - um zu erfühlen, ob sie schon an Fieber litt. Das musste diese Krankheit sein, die angefangen hatte, im Lager herumzugehen. Es war ja irgendwie klar gewesen, dass ausgerechnet SIE sich mit einer Krankheit anstecken musste, die einen für immer entstellte! Der schwarze Fleck auf ihrem ansonsten makellosen Handrücken (Körper) sprach Bände und sie hätte nochmal in Tränen deswegen ausbrechen können. Nagut... heute Mittag hatte sie schon gegenüber Khaled deswegen ein paar Tränen vergossen. Warum mussten diese ganzen Dinge denn auch ausgerechnet auf den heutigen Tag fallen?

Endlich kam Ivar ihr entgegen gesprintet und er machte einen fragenden Gesichtsausdruck - vermutlich, weil sie noch allein war. Noch bevor der Winterländer seinen Fragen Ausdruck verleihen konnte, fuhr Rana schon verbal die Krallen aus. "Ich weiß auch nicht, wo er steckt!", keifte sie in ihrem üblichen, angriffslustigen Tonfall, den sie fast immer an den Tag legte, sobald sie Ivar erblickte. Meistens ließ die Intensität ihres Ärgers dann schnell nach ... aber er hatte etwas an sich, das sie immer wieder sofort auf die Palme bringen konnte. Wenigstens versprühte sie ihr Gift heute leise und mehr zischend.
Ja ja, vermutlich klaute der Schatten gerade noch den ganzen Kram zurück, den man ihm und Ivar beim Einsammeln für die Armee abgenommen hatte. Aber wieso dauerte das denn so lange? Er war doch hoffentlich nicht erwischt worden! "Mein ganzer Kram ist noch am besprochenen Ort. Wenn wir keinen Wagen finden, müsst IHR zwei mir tragen helfen. Du schuldest mir was ... wegen der Kiste!", stellte sie außerdem sofort klar.
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Ivar Lorenson
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User Letha
#2
Ivars Pläne waren immer handfest und von hundertprozentigem Erfolg gekrönt, natürlich. Gar keine Frage, dass er überhaupt einen Gedanken an Eneas verschwendete, der seine Pläne komplett umkrempelte, weil ihnen Hand und Fuß fehlte verbesserte und ihn jedes Mal dafür lobte, dass er so viel durchdachte und nicht nur einen Plan B, sondern auch einen Plan C bereits im Hinterkopf hatte. Wenn es nach Ivar ging, dann konnte überhaupt nichts schiefgehen, solange alle Parteien mitspielten. Und einfach war der Plan auch noch: Sie zogen sich die Uniform an, die Khaled vorher klaute, kamen idealerweise an der frischen Wachablöse vorbei (oder schalteten die zwei Männer halt aus, je nachdem, wie gut sie schauspielern konnten), holten die Sachen von Rana und holten sich einen Wagen vom Rand des Lagers. Damit ihn die zwei ungebildeten Sommerländer auch verstanden. Ivar hatte gestern sogar in großen Tönen gespuckt, dass er es mit vier Wachen aufnehmen konnte, wenn er nur seine zwei Dolche wieder hatte. Leider hätte er seine Worte lieber wieder zurückgenommen, denn mit seinen zitternden Händen wusste er ehrlich gesagt nicht, ob er überhaupt vernünftig einen Dolch halten konnte.
Irgendeine Scheiße musste er sich über die Nacht zugezogen haben – ausgerechnet heute, verdammt. Es hatte am Morgen mit Kopf- und Gliederschmerzen begonnen und allein das hätte der Söldner ja noch stur wegignorieren können, aber über den Tag hinweg hatte er mit Zähneknirschen feststellen müssen, dass ihn Stück für Stück seine Stärke verließ. Irgendwann hatte er Schwierigkeiten, Dinge zu greifen, geschweige denn zu heben. Die Haut seiner nackten Oberarme spannte sich empfindlich über seine Muskeln und jagte ihm Schauer über Schauer über den Rücken. In einem Versuch, sich selbst aufzuwärmen, joggte er über den abgelaufenen Rasen an den Zelten vorbei in sicherem Abstand zu den aufgestellten Fackeln, aber auch das schien nicht zu helfen. Im Gegenteil, jetzt fühlte sich sein Kopf sowohl schwer, als auch gefährlich leicht an. So eine Scheiße aber auch. Und da vorne stand Thyra und wartete ungeduldig auf ihn- warte, was?
Der verwirrte Blick galt nicht einmal der Tatsache, dass der Dritte ihrer trauten Runde – Eneas, nein, nicht Eneas – noch nicht eingetroffen war, sondern dass er in Ranas wütendes Gesicht starrte. „Du siehst beschissen aus“, stellte er nur fest, statt auf ihr Zetern zu reagieren. Vermutlich hatte er ihr gar nicht zugehört. Sein Blut rauschte in seinen Ohren und seine Brust hob sich schneller und schwerer, als sie es sonst tat. Geistesabwesend wischte sich Ivar mit dem Handrücken über die Stirn und bemerkte, dass er schwitzte. Kalt schwitzte. „Bei Heofaders Sackhaaren…“ Auch er sah vermutlich beschissen aus – zumindest hörte er sich beschissen an, so, wie er krächzte und einen Husten in seiner Faust unterdrückte.
„Jaja, du schuldest mir einen Fick, wenn ich euch hier rausbringe.“ Weil sein Plan felsenfest war, ist klar, und weil er sicher in der Verfassung war, zwei Wachmänner auszuschalten. Noch sah er nicht ein, dass sie ihre Flucht eventuell vertagen sollten, das war sowieso keine Option, und vor Khaled schwach wirken? Wär ja noch schöner. „Wo ist Khaled, der kleine Scheißer?“ Da hatte jemand gut zugehört. Eigentlich war es auch gar keine Frage an Rana, sondern in die Nacht hinaus, halb, wie er sich von ihr wegdrehte und versuchte, irgendeine bekannte Gestalt in seinem verschwommenen Blickfeld auszumachen.
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Khaled bin Sharif
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#3
„Das habe ich gehört“, sagte Khaled, fast schon lässig unberührt, in Ivars Rücken. Es berührte ihn tatsächlich herzlich wenig, dass Ivar ihn, wie immer, einen Scheißer genannt hatte, weil Ivar ihn meist so zu nennen pflegte, und das Wort, das eigentlich hätte ausdrücken sollen, wie geringschätzig man von jemandem dachte, längst zu einer Art Koseform verkommen war. Von der seit einigen Wochen ausreichenden und über allen Maßen leidenschaftlichen Nutzung war es an seinen Ecken und Kanten glattgeschliffen worden und es fügte sich so nahtlos in den Alltag der Drei ein, wie Khaled sich in den Schatten fügte, aus welchem er nun trat.
Khaled wäre nicht Khaled gewesen, wenn er wie ein Jüngelchen bei Tag in seinem Palast daher geschlendert gekommen wäre. Weder war er ein Jüngelchen, noch verfügte er über einen Palast – und Tag war es mittlerweile beinahe auch schon nicht mehr. Dafür höchste Zeit, dass er sich am vereinbarten Treffpunkt einfand. Zu spät war der Schatten dennoch nicht gekommen. Streng genommen war er sogar genau richtig, denn bloß, weil er sich erst jetzt zu erkennen gegeben hatte, bedeutete das nicht, dass er nicht schon längst beim Treffpunkt gewesen war.
Jedenfalls wäre es genau das, was er den beiden anderen erzählen würde.
In Wahrheit erging sein Atem immer noch stoßweise. Bemüht kontrolliert zog Khaled ihn durch seine Nase sein, sodass sich lediglich seine Nasenflügel blähten, nicht aber das Keuchen aus seiner Brust Aufschluss darüber gab, dass er sich beeilt hatte. Das Rauschen seines Blutes durch seinen Körper hätte darauf ebenfalls eindeutig Aufschluss gegeben. Aber es notwendig gewesen. Er hatte noch etwas wichtiges zu erledigen gehabt, und das war nicht das Zurückstehlen von Ivars Dolchen, deren Griffe nackte Frauen darstellten.
Nachdem er Zara zu Mittag bei ihrem Zelt besucht hatte, und sie nicht bloß elendig ausgesehen hatte, sondern ihr auch genauso elendig zumute gewesen war, hatte er entschieden, dass er eine Rückkehr in die beinahe heiligen Hallen der Schätze wagen wollte. Dort war ihm nämlich bereits, als er Ivars nackte Dolche gestohlen hatte, etwas aufgefallen, das er unmöglich hatte ignorieren können.
Es war eine Brosche. Es war Zaras Brosche. Da sie ihm diese niemals persönlich gezeigt hatte, sondern die Brosche – wie alle Dinge, die glänzten und funkelten und über einen gewissen Wert besaßen – Khaleds Aufmerksamkeit relativ mühelos auf sich gezogen hatte, obwohl sie in Zaras Tasche verstaut gewesen war, war es ihm ein Bedürfnis gewesen, als auch an diesem Tag sein Blick auf die Brosche gefallen und er erfreut darüber gewesen war, dass er sie wiedererkannt hatte, und er sich unweigerlich hatte denken müssen: „Hübsches Ding.“, sie wieder an sich zu nehmen.
Die Brosche musste also ebenfalls mit auf die Reise. Wie Khaled bereits zu Mittag feststellen konnte, war Zara bestens vorbereitet auf ihren Auszug aus dem Lager. Kaum etwas hatte sie zurückgelassen. Wie auch immer sie den ganzen Kram transportieren wollten.

„Was ist denn mit euch los?“, fragte Khaled, sah dabei prüfend in die Runde. Zara hatte er bereits husten gehört und Ivar erweckte den handfesten Eindruck, als wäre er gerade erst von einem Trinkgelage zerstörerischen Ausmaßes gekommen. Beinahe etwas gequält, weil er sich von seinen Mitstreitern doch etwas im Stich gelassen fühlte, und er auch irgendwie fürchtete, dass er sich in der nächsten Zeit das Gejammer der beiden würde anhören müssen, weil sie sich garantiert darin messen würden – es war schließlich eine Tatsache, dass sie keine Gelegenheit ausließen, in der sie nicht über den anderen hätten in irgendeiner Sache triumphieren können – wer von ihnen beiden ärmer dran war, seufzte Khaled.
„Habt ihr alles?“, wollte er die Zeit bis zum Aufbruch wenigstens noch gut nutzen. Und die danach. Und auch die Zeit danach. Er würde am Ende dieses Tages nicht bloß Ivars Dolche mit den nackten Frauen, oder Zaras Brosche, von der er nichts hätte wissen dürfen, sondern auch seine Freiheit zurückgestohlen haben. Und es kitzelte ihn unglaublich in seinen neun Fingern, diesen Schatz endlich in seinem Besitz zu wissen.
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Rana Shadid
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#4
Rana hatte wenigstens noch genug Kraft im Leib, um stur aufzuschnauben, als Ivar feststellte, sie sehe beschissen aus. JA, MAN, SCHEISSE, MAN, ... so fühlte sie sich auch! Am liebsten hätte sie ihm fahrig den Marsch geblasen - so wie sie das immer gerne tun wollte und tatsächlich noch nie wirklich fertig gebracht hatte. Und heute würde sicher auch keine Marschkapelle mehr über Ivar herfallen. Die Hure beließ es bei einem Schnauben und einem innerlichen Ärgern und Zähnefletschen.
Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, überhaupt weniger zu sprechen. Denn jede Beanspruchung ihres schönen Schwanenhalses war bereits zu viel des Guten. Sie wusste genau, dass sie sich kaum mehr mit Husten zurückhalten würde, sobald das Kratzen überhand nahm.

Außerdem stellte Ivar sogleich klar, was Rana ihm angeblich schuldete, wenn er sie hier raus brachte. Nagut,... sie hatte sich schon von widerlicheren Typen anfassen lassen ... was machte es da schon, wenn Ivar auch nochmal über sie drüber rollte.
Moment mal - Rana war überrascht davon, wie schnell ihr Widerstand gegenüber dem Winterländler dahingeschmolzen war. Sie fühlte sich nicht mal stark genug, um weiter mit ihm herumzudiskutieren. "Erst, wenn mein Zelt wieder an anderer Stelle steht...", stellte sie aber sicherheitshalber noch einmal klar. Er brauchte nicht annehmen, dass er mit diesem Husten überhaupt in ihre Nähe kommen durfte. Wie sie schon vermutet und befürchtet hatte, waren ihre Stimmbänder schon von den wenigen Worten derart strapaziert, dass Rana sich wegdrehen, vornüberbeugen und ihre Handflächen gegen ihr Gesicht pressen musste, um nicht lauthals herumzuhusten. Nun, ehrlicherweise wäre das im Lager mittlerweile kaum noch aufgefallen, denn hier krümmten sich an jeder Ecke irgendwelche hustenden Fleischhaufen. Da machte es nun wirklich nichts aus, dass sie sich ebenfalls noch alle Innereien aus dem Leib hustete.

Nachdem sie ihren sich schüttelnden Körper wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, atmete die Hure tief durch und rieb sich über die schmerzende Stirn. Auf einmal tat ihr alles wieder so weh, wie noch vor wenigen Stunden, nachdem sie mit dem Abbau ihrer Habe fertig gewesen waren. Auch da hatte Rana sich erstmal für eine längere Zeit ausruhen müssen.

Sie hörte Khaleds Stimme und - Heofader sei dank - sie klang so, als gehe es dem Schatten weiterhin gut. Oder immernoch. Oder überhaupt. Er war der Knoten, der die beiden anderen losen Enden irgendwie zusammenhielt. Doch es war auch jetzt noch ein fragiler Knoten. Keiner, der einem außerordentlichen Druck gut standgehalten hätte. Der Schatten stellte die Frage in den Raum, was denn mit ihnen los sei und Zara wich seinem Blick aus. Sie drehte bewusst und eingeschnappt und motzig wie immer den Kopf weg und lauschte nur darauf, ob Ivar etwas dazu zu sagen hatte.
Das musste er nicht wirklich, denn der Schatten fragte alsdann, ob sie alles hatten. "Meine Sachen sind im Versteck, wie besprochen..", antwortete Rana zügig, aber mit immerhin ruhiger und beherrschter Stimme. Khaled würde sich doch hoffentlich an das Versteck erinnern. Das Versteck, das sie nachher (nachdem sie die Wachen ausgeschaltet, einen Wagen gefunden und diesen angespannt hatten) aufsuchen würden, um eben alles wegschaffen zu können. Es kostete Zara hörbar alle Willenskraft, um ruhig und möglichst im Flüsterton zu sprechen - tonlos, sodass es die Stimme möglichst wenig beanspruchte.

Nachdem diese Dinge geklärt waren, legte Rana die Reste ihrer Aufmerksamkeit auf den Wachposten, der sich gerade irgendwie abstimmte und vermutlich die Ablöse besprach. Das verrückte Trio konnte die Szene aus den Schatten beobachten, doch Rana fiel es ungleich schwer, sich vollkommen zu konzentrieren. "Ich geh' hin und lenke sie ab. Und ihr überwältigt sie dann irgendwie!", fasste sie den Plan noch einmal zusammen und holte sich die nötige Zustimmung ab, bevor sie zum nächsten Schritt übergehen konnte. Das Tuch, das sie sich um die Schultern gelegt hatte, wurde alsdann ein wenig gelockert, sodass es tiefer glitt und auch ihren hin und her schwingenden Hintern berührte und betonte, während sie auf die beiden Wachposten zuschritt, die auf ihrer Position verblieben waren. "Guten Abend, die Herren...", säuselte Rana heiser und versuchte, ein aufwallendes Husten in einem kecken Glucksen zu verstecken.
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Ivar Lorenson
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#5
Natürlich musste man gerade zu den ungünstigsten Zeitpunkten husten. Warum eigentlich? Wie ein lästiger Wurm grub sich dieses Bedürfnis durchs Hirn und erfüllte jeden einzelnen Gedanken, bis man den Reiz jämmerlich versuchte, in der Faust zu ersticken. Kurz dachte Ivar darüber nach, ob er Zara einfach den Mund zuhalten sollte, so wie sie sich vornüberbeugte und er in seinem eigenen Hals schon spürte, was zwangsläufig folgen musste. Mit Gähnen war es doch genauso - der Körper erinnerte sich erst daran, was er tun wollte, wenn er einen anderen Körper das Gleiche tun sah. Dass er krank war, stand natürlich völlig außer Frage. Nicht heute, nicht hier in diesem gottversifften, stinkenden Loch, nicht, wenn er so kurz davor stand, sich seine Freiheit zurückzuholen, nicht, wenn er- “Hä?” Ivar drehte seinen Kopf und erkannte wahrlich nur den Schatten, der irgendwann neben ihm zum Stehen gekommen war. Ach so, auf den warteten sie ja auch noch. Hatte er ihn was gefragt?
Das kratzende Gefühl in seinem Hals nahm zu und gerne hätte er was auf die folgende Frage erwidert, Ich hab euch und das reicht mir, aber leider musste ein Räuspern herhalten in der Hoffnung, den Frosch zu lösen. Als das nichts half, klopfte er sich selbst auf den Nacken und stellte erleichtert fest, dass sich das Gefühl in den Hintergrund drängte. Generell war er heute ungewöhnlich still, allerdings konnte man das auch so verstehen, dass er sich eben auf die Aufgabe vor sich konzentrierte. Wenn es nur so wär. Leider konzentrierte er sich vor allem darauf, den Schweiß nicht von seiner Stirn tropfen zu lassen.
“Mhm”, brummte er so leise wie möglich und beobachtete Zaras Hintern kurz dabei, wie er außer Reichweite wackelte, dann gab der Blonde sich einen Ruck und nickte in Richtung der zwei Wachen, die genauso abgelenkt zu sein schienen wie Ivar selbst. Khaled konnte das gut, dieses in den Schatten verschmelzen und der Söldner hätte eigentlich auch mit gerecktem Kinn von sich behauptet, dass er zumindest als passabler Dieb durchging. Allerdings war er mit jedem leise platzierten Schritt durch das plattgetretene Gras mehr damit beschäftigt, dem Bedürfnis zu husten nicht nachzugeben. Das Kratzen war mittlerweile zu einem ausgereiften Jucken in seiner Kehle herangewachsen und auch, wenn er schluckte, bescherte ihm das nur wenige Sekunden Ruhe. Eigentlich war der Plan einfach: Ivar stahl sich an den näheren Wachmann heran, der zu seinem Glück auch noch in der Nähe eines Wagens stand, Khaled machte sich seine Superkräfte zu nutzen und huschte auf die andere Seite. Eins gegen eins, möglichst leise, am besten gleichzeitig, wenn Ivar seine linke, gehobene Hand zur Faust ballte und seine rechte Hand mit dem gezogenen Dolch zum Einsatz brachte. Genau dann würde er den Dolch in der Schläfe des Wachmanns versenken, oder in seinem ungeschützten Hals, oder in einer kritischen Stelle, während er ihm von hinten den Mund zuhielt und ihn davon abhielt, zu schreien. Es gab so viele Möglichkeiten, die sich ihm offenbarten, so viele Pläne von A-Z, von denen Eneas immer schwärmte. Faule Scheiße, beiß dich durch. So schwer konnte das doch nicht sein.
Leider war das Jucken mittlerweile kein Jucken mehr, sondern es war zu einem Pochen in seinem Hals herangewachsen. Bevor er auch nur die Hand hinter dem ahnungslosen, bezirzten Wachmann heben konnte, brach es über ihn ein wie eine massive Welle (und Ivar konnte nicht schwimmen). Der Husten war so dermaßen laut, dass sein ganzer Körper mit der Vibration geschüttelt wurde. Er war so brutal, dass Ivar sich - drei Schritte vom Wachmann entfernt - selbst wegdrehen und in seine Ellenbeuge husten musste. “Warte”, krächzte er und hob den Zeigefinger seiner freien Hand in Richtung des Wachmanns, der seiner Überwältigung nur um wenige Sekunden entkommen war. Guter Versuch, auch wenn als Reaktion sofort der Schmerz in seinem Gesicht explodierte und Ivar die Wucht des Faustschlags aus dem Gleichgewicht riss. Schön, wenn man sich vorstellte, das Leben aus seinem Gegner zu pressen und stattdessen selbst auf dem Boden landete, weil die Knie zu weich waren, um sich ordentlich auf den Beinen zu halten. “Aah! Was hast du an ‘Warte’ nicht verst-” Der nächste Schlag war persönlich und ließ Ivars Gesicht den Boden küssen. Schön. Wirklich schön so.
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Khaled bin Sharif
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#6
Wäre er bloß bei Zaras Hintern geblieben, den er unverhohlen gemustert hatte, als sie sich umgedreht hatte, um ihrer Pflicht nachzugehen. Zaras Hintern war nämlich wirklich die Wucht. Er war perfekt gerundet und wenn der Wind den Fall ihres Kleides dirigierte, und man erahnen konnte, dass das Rund kein durchgehendes Rund war, sondern geteilt wurde von einer kleinen, lieblichen Schneise, die Ovale zurückließ, nach denen Khaled im Traum seine neun Finger ausstreckte, war er glücklich. Dann ging es ihm gut.
Daher hätte er auch ewig dort an diesem Außenposten stehen und Zara hinterherblicken können. Ewig.
Aber seine Dienste wurden ja wieder einmal gebraucht, und Khaled war genötigt, seinen Blick von Zara, die ihre Position frontal zu einem der Wachtmänner eingenommen hatte, zu lösen. Beinahe hätte der Schatten bedauernd aufgeseufzt, gerade noch so konnte er es sich verkneifen, denn es galt nun, wahrlich leise zu sein. Zunächst folgte er Ivar und retrospektiv hätte ihm zu diesem Zeitpunkt bereits klar sein müssen, dass – egal, was sie an Plänen und Ausweichplänen parat gehabt hätten – es ein selbstmörderisches, hoffnungsloses Unterfangen war. Obwohl ihm der Weg zu dieser Erkenntnis verwehrt geblieben war, war Khaled aufgefallen, dass sein Freund kaum einen Schritt geradeaus gehen konnte, gleichsam er sich sichtlich darum bemühte. Immer wieder schien er jedoch einen derart anstrengenden Kampf mit sich selbst zu fechten, dass er einen Ausweichschritt machen musste.
Vielleicht hätte er ihn warnen sollen. Vielleicht hätte er sie beide noch einmal zurückrufen und zu einer neuen Beratung zwingen sollen. Vielleicht hätte er einfach der Vernünftigere sein müssen. Aber, bei Heofader, Khaled wollte sein neues Leben in Freiheit endlich beginnen! Er wollte das wertvollste, das er jemals besessen hatte, und dessen wahren Wert er erst durch seine Verhaftung kennengelernt hatte, wieder zurückstehlen, und sich dann zur Ruhe legen und im Traum seine neun Finger um Zaras perfekten Hintern schmiegen.
Aus purem Egoismus hatte er Ivar daher nicht aufgehalten. Wie besprochen hatte sich Khaled ins Dunkel gestohlen, war mit den Schatten verschmolzen, ganz, wie es seiner Art entsprach und er war bereit, den Mann, der für ihn vorgesehen war, umzulegen. Jedenfalls… bewusstlos schlagen wollte er ihn. Denn Khaled war sich nicht sicher, ob er wirklich ein Messer in seine Kehle rammen könnte, wie Ivar es ihm erklärt und unzählige Male gezeigt hatte. Von einem Dolchstoß hatte er Khaled ja abgeraten, denn dazu sei er zu unerfahren, meinte Ivar. Es hätte leicht sein können, dass er lediglich eine Rippe traf und sein Stoß nicht fest genug wäre, denn dann… an dieser Stelle hatte Khaled ehrlicherweise nicht mehr zugehört. Genaugenommen wollte er nämlich gar nichts davon hören und es fiel ihm schwer, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass er ein Leben für seine Freiheit nehmen müsste.
So etwas stahl er üblicherweise nicht.

Seine ganzen Überlegungen waren jedoch obsolet, denn – Khaled war noch gar nicht bei „seinem“ Mann angekommen – Ivar fing aus heiterem Himmel an zu husten. Dass es er war, war Khaled wiederum sofort klar, weshalb er sich zu Ivar umdrehte und gerade noch so sah, wie der Wachmann, vollkommener Herr seiner Sinne, reagierte – und handelte. Zunächst schlug er Ivar zu Boden, und dann auf ihn ein, was sicherlich nicht Teil des Plans war. Khaled, der in solchen Situationen eher unerfahren war, sah davon ab, seiner unliebsamen Aufgabe nachzukommen und ein Messer in die Kehle des anderen Mannes zu rammen. Eigentlich kam ihm Ivars Zusammenbruch daher auch ganz gelegen, jedenfalls nahm er ihn sich zum Anlass, auf den Wachtmann, der über Ivar thronte, aufzuspringen und seinen Hals in den Würgegriff zu nehmen.
Eine Sache, die der Dieb außerordentlich gut konnte. Also, den Würgegriff.
Tatsächlich röchelte der Mann auch sogleich zwischen Khaleds Ober- und Unterarm, weshalb es Khaled anschließend gelang, sein Gewicht so zur Seite zu verlagern, dass der Wachtmann folgen musste und sie beide Ivars am Boden liegenden Körper freilegten.
Da fiel es ihm ein. Wie ein Blitz traf ihn ein Bild. Ein Hintern. Beinahe hätte er sie vergessen.
Zara.
Ruckartig sah Khaled auf.
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Rana Shadid
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#7
Nachdem sie die beiden Wachmänner begrüßt und mit dem exotisch wirkenden Tuch gespielt hatte, das ihre nackte Schulter nur halb bedeckte, blickte sie kurz zwischen den beiden Männern hin und her. Sie musste sich entscheiden. Sie konnte nicht beiden gleichzeitig schöne Augen machen. Oder doch?
"Heofader... dort wo ich herkomme, da gibt es sehr scharfe Gewürze... doch bei euch beiden wird mir noch so viel heißer...", wiederholte sie in etwa den Anmachspruch, den jemand anderes ihr frech an den Kopf geworfen hatte. WAHNSINN! Wie geistreich sie doch heute war.
Um ihren wirklich peinlichen Spruch zu unterstreichen, steckte sie sich lasziv den Zeigefinger zwischen die Lippen, strich dann darüber um die Aufmerksamkeit der beiden Männer ganz auf ihren wunderschönen Mund zu legen.
"Wenn Du mich jetzt gleich von meinen Kleidern befreien wollen würdest - ich hätte nicht das Geringste dagegen...", hauchte sie und betrachtete einen der beiden Männer mit offensichtlichem Verlangen.

Es kostete Rana zugegebenermaßen alles an Überzeugungskraft, das sie übrig hatte, um ihre beiden Gegenüber nicht anzuhusten. Und sie betete, dass Ivar und Khaled gleich ihren Part des Plans angingen, damit sie möglichst schnell aus dieser Farce befreit würde.
Doch anstatt einen heimtückischen Überfall durchzuführen, fing es plötzlich an, laut vor ihr zu husten. Der eine Wachposten drehte sich herum und ging sofort auf den Winterländer los, was Rana instinktiv dazu brachte, sich selbst einigermaßen in Sicherheit bringen zu wollen. Reflexartig rückte sie ein paar Schritte von den beiden Wachen ab und schob sich gegen eine Wand, von wo aus sie genau sah, wie Ivars Gesicht dem Boden hinzugefügt wurde. Sie kreischte entsetzt auf. Nicht allzu laut, aber spitz und an der Schmerzgrenze. Ranas Spezialität. Sofort hielt sie sich den Mund zu - doch das quälende Husten überkam sie nun ebenfalls. Erneut krümmte sie sich vornüber, hielt sich mit einer Hand den Bauch, mit der anderen das Brustbein, das so schmerzte, als lösten ihre Lungen sich in kleine Fetzen auf. Ihr Körper schüttelte sich unter dem Husten.

Als sie nach wenigen Wimpernschlägen wieder aufblickte, erkannte sie den Schatten, der wortwörtlich aus dem Zwielicht gesprungen und dem blonden Winterländer zur Hilfe kam. Khaled nahm den Wachmann in den Schwitzkasten, was diesen natürlich dazu veranlasste, sich von Ivar abzuwenden.
Der Wachposten versuchte, sich geschickt unter den Sommerländer zu winden, diesen dann wie einen schweren Sack vom Boden anzuheben, sodass er ihn sogleich kraftvoll auf seinem eigenen Rücken trug und dann auch schon versuchte, ihn gewaltsam seitlich von sich abzuwerfen.
Dies sollte aber wenigstens Ivar wieder Gelegenheit geben, zu reagieren.

Wer keine Zeit zum Reagieren haben sollte - nach Möglichkeit - war der andere Wachmann, der die Szenerie schon einen Augenblick zu lange entsetzt beobachtet hatte und vermutlich noch vollkommen überfordert mit seiner hiesigen Aufgabe war. Rana beobachtete ihn und sah ihm eine Form von Erkenntnis an. Alarm schlagen... diese Intention stand dem jungen Mann vollkommen ins Gesicht geschrieben, als er sich auch schon herumwandte und versuchte, sich einer Glocke zu nähern. Mit einem beherzten Tritt schob Rana eine hölzerne Vorratskiste in seinen Weg. Danach setzte sie sich röchelnd und um Atem ringend in eine Ecke.
So vollkommen aufgeregt wie der junge Wachmann war, stolperte er auch tatsächlich über die plötzlich im Weg liegende Kiste und fiel der Länge nach darüber. So wie es unter ihm krachte, schien dabei nicht nur die Holzkiste unter seinem Bein vollkommen zertrümmert zu sein.
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Belisarius Caderitor
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Der Provost hatte sich heute entschieden, mit seinem Stab aus Wachtmeistern, die Lage an den äußeren Toren des Lagers zu kontrollieren. Es war mehr eine himmlische Eingabe gewesen, dass er als Verantwortlicher für die Sicherheit und Disziplin im Lager heute seine Runde vorzog und sich sicher sein wollte, dass alles geordnet verlief. Insbesondere zu dieser Zeit war das Lager ohnehin dicht bevölkert und brauchte stets ein wachsames Auge. Erst gestern hatte er nach einem Standgericht einen Meuterer hängen lassen. Der Scharfrichter hatte ihn besonders hoch gehängt, damit auch die Sommerländer im Lager ihn sehen konnten. Wer sich dem Heer anschloss, blieb auch im Heer, bis dieses aufgelöst wurde oder die vereinbarte Dienstzeit abgelaufen war. Frühzeitige Entlassungen konnte nur ein Obrist oder der Heermeister höchstselbst erlauben, so denn entsprechende besondere Gründe vorlagen. Besondere Gründe waren in der Regel eine Kriegsverletzung, die einen weiteren Dienst unmöglich machte oder auch besondere Leistungen auf dem Schlachtfeld und der Wunsch des Betroffenen das Heer zu verlassen. Doch kein Berufssöldner gab je einen Heeresdienst freiwillig auf, da guter Sold erwartet wurde und der Dienst immer besser war als ein normales Leben als Tagelöhner oder einfacher Handwerksgeselle. Auch da ein Heer die meiste Zeit verweilte und man - sofern man keinen Dienst hatte - erstaunlichen Müßiggang vorfinden durfte, in denen man Würfelspiele spielte, Karten gemeinsam aufdeckte und auch die eine oder andere Münze verzockte. Es war ein gutes Leben, wenn man seine persönliche Freiheit nicht besonders schätzte und auch im Zweifel sein eigenes Leben aus Faustpfand zu geben bereit war. Nur die meisten Sommerländer an diesem Ort waren inzwischen zum Problem geworden. Der Provost wusste darum, dass die wenigsten freiwillig Dienst taten und ins Heer durch ihren König verkauft worden waren. Ihm war jedoch egal, warum sie dienten, sondern ihn kümmerte nur, dass sie vernünftig dienten. Motivationen waren ihm egal, da er als Provost ein Mann der Pflicht, Treue und Disziplin sein musste. An ihm maßen sich alle die Dinge, die im Lager abliefen und ablaufen mussten. Er war es, der das Standgericht einberief, den Scharfrichter bestimmte und letztlich dafür sorgte, dass dieses große Unterfangen nicht in Einzelinteressen und chaotische Zustände zerfiel. Ordnung war das oberste Gebot und da die Ordnung schwerlich leicht zu erhalten war, konnte er sich keinerlei Müßiggang erlauben. In seiner üblichen militärisch aufbereiteten Kleidung (Leder-lastiger Gambeson und schwere Leinenhose mit Lederbesatz), hier zusätzlich getragen der Halbharnisch und der großem Federhut, gepaart mit seinem Provost-Stab, den er in den Händen trug, marschierte in gemächlichem Schritt an der äußeren Palisade aber innerhalb des Lagers voran. Die führenden Wachtmeister folgten ihm, um tagesaktuelle Weisungen zu erhalten, wie mancher Fehler vermieden werden konnte. Wachtmeister waren allesamt Unteroffiziere und erhielten grundsätzlich dreifachen Sold für eine besondere Disziplin und ein scharfes Auge gegenüber Übertretungen und Verfehlungen ihrer Feldgenossen. Sie trugen Hellebarden mit einer goldenen Kordel daran, die sie als Wachtmeister auswies. Auch sie trugen Federhüte, Halbharnisch aber deutlich einfacher gestaltet als der des Provost, der im Range eines Obristen firmierte.

Allen war gleich, dass sie ein Kurzschwert am Gürtel trugen, welches sehr spitz zulief und eine schnelle sowie tödliche Waffe war. Sie eignete sich besonders gut für einen schnellen Stoß und war im Nahkampf besonders tödlich, wenn die Hellebarde versagt hatte. Doch die Hellebarde war eine vorzügliche Waffe, da sie einen Gegner auf Distanz hielt, noch dazu mehrere Taktiken zur Auswahl besaß und in fast jeder Lage für genügend Einschüchterung sorgte. Nicht ohne Grund wurde sie an Unteroffiziere und Wachtmeister bei Dienst und Wachaufgaben ausgegeben. Belisarius hatte nicht nur aus den alten Büchern Wissen entnommen, um das Heer zu formen, sondern griff auch auf Erfahrungswerte erfahrener Veteranen zurück, die so manchen Kleinkrieg oder Konflikt erlebt hatten; auch wenn ein großer Krieg stets fern gewesen war. Ein Heerwesen war letztlich auch nur Organisation und Organisation konnte man erproben und erlernen. Ferner sogar noch verbessern, wenn man das Kriegshandwerk studiert hatte, wie es Belisarius und viele seiner Offiziere getan hatten.

Am äußeren Ausgang des Lagers, der der Abfuhr von Unrat oder der Versorgung der Ställe diente, trug sich Seltsames zu. Der Provost schärfte seine Augen, blieb kurz mit seinen Wachtmeistern stehen, und beäugte den Ausgang, wo sich wenige Menschen versammelt hatten und noch dazu die Wachen keinerlei Disziplin an den Tag zu legen schienen. Er musste genau hinschauen, um auf die Distanz zu sehen, was dort vor sich ging. Erst nach einigen Augenbewegungen erkannte er, dass dies Kampfhandlungen waren und die Wachen möglicherweise in Bedrängnis waren. Erst hatte er sie tadeln wollen, doch die Situation entwickelte sich selbst auf die Distanz als eindeutiges Problem. Der Provost deutete auf seine Wachtmeister, machte eine runde Kreisbewegung mit seinen Händen und deutete auf das Tor. Schnell bellte er einen Befehl, dass man sich eiligst zum Tor begeben musste und dort für Ordnung sorgen solle. Er selbst zog seine Waffe nicht, da er dafür seine Wachtmeister hatte und sich eher darauf beschränkte, die Lage zu beurteilen, Informationen zu erheben und den Ablauf zu koordinieren. Doch die Lage entwickelte sich schneller als der Eingriff auf die Störung.

Die Wachen waren bereits zu Boden gegangen, mit ihnen zwei der Störer und eine Frau hatte einen Wachmann vor seinen Augen mit einer Kiste zu Boden befördert. Die beiden Männer lagen auf dem Boden, röchelnd und wohl erschöpft und die Frau setzte sich ebenfalls röchelnd in eine Ecke am Tor und schien pausieren zu wollen. Die Wachtmeister reihten sich auf und bildeten einen Kreis um die Störer, senkten ihre Hellebarden hinab, um sie eindringlich damit zu bedrohen. Die fremdländische Frau konnte die Spitze einer Hellebarde direkt vor ihrem Gesicht wiederfinden und die beiden Männer fanden die scharfkantigen Seiten der Waffen in der Nähe ihrer Hälse wieder. Die Wachtmeister waren diszipliniert gesprintet und keuchten nun selbst, wohingegen der Provost langsam herbei getreten war; immer wieder die Störer anblickend. "Was ist hier los?" - rief er erbost aber hatte diese Frage bereits selbst beantwortet. "Helft den Wachen," verdonnerte er zwei freie Wachmeister nach den Verwundeten und besiegten Soldaten zu sehen, die für das Tor abgestellt worden waren. Die beiden Wachtmeister nickten, traten vorsichtig zu ihren Genossen und sprachen diese angemessen an, prüften ihre Lebenszeichen durch sanfte Fußtritte oder Handbewegungen, während sie sich selbst auf ihre Hellebarden stützten. Der Provost spuckte etwas salzigen Speichel in den Staub neben die beiden Männer. "Wenn keine sinnhafte Erklärung vorliegt, wird dies als Verbrechen gegen das Heer gewertet und wird für euch drei am Galgen enden," meinte er und zog dabei nüchtern die Schultern hoch, während die große weiße Feder an seinem Hut im Wind aufwehte. Einer der abgestellten Wachtmeister, der sich um die Verwundeten kümmern sollte, trat hinter den Provost. "Die Männer brauchen einen Wundarzt und möglicherweise eine Heilerin," meldete er sachlich ohne jedwede Panik oder Angst. Der Provost nickte aufmerksam, deutete hinter sich. "Wundarzt bestellen und herbringen. Heilerin sehen wir dann. Ausführen," befahl er dem Soldaten, so dass der Wachtmeister im eiligen Schritt zum Versorgungszelt rannte, das in einiger Entfernung lag, um einen Wundarzt aufzutreiben.

"Alleine der Schaden an unseren Feldgenossen," meinte er seufzend. Er sah die Soldaten nicht nur als Menschen, sondern auch Kriegswert, der durch die Verwundungen und möglicherweise Tod erheblich gemindert wurde. Nur gut versorgte und vor allem lebendige Söldner konnten kämpfen und dem Heer sinnvoll dienen. Deswegen war die Todesstrafe sehr selten aber dennoch wurde sie vollstreckt, wenn die übergeordneten Strukturen und Interessen gefährdet worden. Das Lager hatte klare Regeln und Gesetze, die streng und sogar noch mehr als im Leben außerhalb, durchgesetzt wurden. Belisarius konnte hier seinen Ordnungs- und Kontrollsinn durchaus umsetzen, so dass dieses Heer eine funktionierende Maschine war, sofern man genügend Aufmerksamkeit walten ließ. Der Provost wollte genau dies tun; auch um seinen eigenen üppigen Sold zu rechtfertigen. "Wie es mir aussieht, gab es hier einen Kampf oder eine erhebliche Schlägerei," blickte er sich um und trat an den beiden am Boden liegenden Männern vorbei, zur Frau und blickte diese abschätzig, fast schon angewidert, an. Ihr Aussehen offenbarte sie als Sommerländerin und einer der beiden am Boden liegenden hatte auch ähnliche Züge. Er zählte die Dinge zusammen und wieder waren es diese Leute, die für Probleme sorgten. Zwangsrekrutierungen waren einfach keine gute Idee gewesen, so dachte er zumindest. Der andere Wachtmeister bei den Verwundeten überprüfte die Lebenszeichen doppelt, sprach sogar Mut zu, als die ersten Augen sich wieder öffneten. Glücklicherweise hatten alle angeschlagen überlebt. Die anderen Wachtmeister hielten mit geübter Kraft ihre Hellebarden in Position; weiterhin über den Hälsen und vor den Gesichtern der Betroffenen. Leider waren Schlägereien unter Soldaten - insbesondere nach Alkoholkonsum - nicht selten, so dass hierauf zwar nicht die Todesstrafe stand aber durchaus eine erhebliche Ordnungsstrafe. Sie hatten die Disziplin gestört und waren in eine unerlaubte Gewalthandlung übergegangen, so dass die Strafe in der Regel administrative Stockschläge waren und dies meist in Kombination mit schlechten Diensten und einer kurzzeitigen Ankettung im Strafzelt.

Der Provost spuckte vor die Frau. "Sprich', Weib! Wer bist du? Was machst du hier? Wer sind die? - Und was ist hier vorgefallen?" - hatte er sich mit diesen Worten vor ihr, jedoch mit Sicherheitsabstand, aufgebaut. Er musste mehr wissen, um das Standgericht einberufen zu können und auch entsprechende Anträge dort einzubringen. Denn er wollte sie nicht zwingend hinrichten lassen aber das musste er ihnen ja nicht sagen. Doch wenn es Meuterer waren oder Deserteure blieb auch ihm keine Wahl. Es kam jetzt auf die Worte der Frau und der anderen an, um sich vielleicht ein wenig selbst zu entschuldigen oder einen Ausweg zu suchen, um dem Galgen zu entgehen, der durchaus noch Platz hatte.
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Winter's Breed
Ivar Lorenson
Heimatlose - Admin
Alter 28
Beruf Söldner
Wohnort Überall
Stand Ledig
User Letha
#9
Noch nie hatte sich ein Schlag so angefühlt wie die liebende Berührung Heofaders, wenn dieser persönlich zwei Beckenscheiben in die Hand nahm und sie gegen Ivars Kopfseiten schlug. Das Ringen des Schlages hallte auch noch wieder, als der eigentliche Aufprall schon längst stattgefunden hatte und die Zunge des Söldners nach einer Mischung aus Staub und Blut schmeckte. Ah, das war doch mal bekanntes Terrain, mit dem er was anfangen konnte, wenn auch kein ideales Terrain, um dem Husten vorzubeugen. Kopfschmerzen und Husten vertrugen sich ja auch schonmal gar nicht und so grenzte es an Selbstsabotage, wie Ivars Körper sich dem frohen Farbenspiel aus explodierenden Kopfschmerzen und einer trockenen Kehle hingab. So wie er sich auf seine zitternden Oberarme stemmte, versuchte er mit reiner trotzigen Willenskraft, aufzustehen und sich das tropfende Blut von der Nase zu wischen. Durch das Rauschen und Ringen in seinen Ohren hörte er, wie man über ihm kämpfte und spätestens, als der Boden neben ihm vibrierte, hatte er genug von dieser ganzen Scheiße hier. “Fick doch deine Mutter…”, krächzte er, während er halb vom kalten Schweiß, halb von der Dunkelheit blind nach seinem Dolch tastete, dabei war das sein geringstes Problem. Die Verstärkung verriet sich am Scheppern ihrer Rüstung und Ivar wusste, dass sie verkackt hatten. Aber so richtig. In tiefe, warme Kacke waren sie getreten, und sein eigener Scheiß Husten hatte ihnen genau alles zunichte gemacht, worauf sie die letzten Tage hingearbeitet hatten. Zischend stieß er die Luft durch seine Zähne aus und schluckte die Galle runter, die ihn immer überkam, wenn er auch nur in eine dieser gepflegten Visagen schauen musste. Da konnte er diesmal wirklich nichts für. Es zuckte halt in seiner Schwerthand, wenn er Autoritätsfiguren gegenüberstand; gut, dass der eine befehlsbellende Hund mit Verstärkung gekommen war, sonst hätte der Söldner vermutlich wirklich noch abgewägt, wie hoch die Chance war, dass er hier mit zwei Leben davon kam - einmal mit seinem eigenen und dann noch mit dem an seiner blutigen Hand. Tatsächlich tat er das Einzige, was er in seinem Zustand noch bei halbem Verstand nennen würde: Er drückte seinen Handballen über dem ertasteten Dolch tiefer in den weichen Boden und klaubte ein wenig Dreck mit den Fingern über der Spitze zusammen, bevor die Fackeln gänzlich sein zugerichtetes Gesicht erleuchten konnten und die Klingen der Hellebarden seine eigene schöne, farbenfrohe Visage spiegelten.
Am besten sagte er gar nichts und ließ alles Zara machen. Er musste auch gar nichts tun, so zugerichtet, wie er aussah. Dabei waren die beiden Schläge ins Gesicht nur der Gipfel vom Berg gewesen, denn der glänzende Film aus Schweiß rührte ganz sicher nicht daher, dass er in einen harten Kampf verwickelt gewesen war. Auch wenn er sich auf allen Vieren hielt, zitterte er unmerklich bei der Anstrengung, sich oben zu halten. Und dann erzählten diese Idioten auch noch irgendwas von Heilern für die kerngesunden Burschen am Boden, die nur mit der Scham eines verlorenen Egos zu kämpfen hatten, pah. Aber wer wäre Ivar, wenn er sich in so eine Vorlage nicht aus dem Jucks raus hineinlehnen würde. Scheiße nochmal, wenn sie für so ein kleines Aufmischen schon gehängt werden sollten, was hatte er dann überhaupt noch zu verlieren… “Und was ist mit uns, he? Wir brauchen die Heiler!”, zog er die Aufmerksamkeit hoffentlich auf sich, ohne seinen Blick vom Boden auf den Befehlshaber oder Kommandanten oder Heofaders Speichellecker zu richten. Vermutlich hätte er sonst mit einer Hellebarde seinen Hals schmücken können, von innen; aber so, wie diese das Fackellicht reflektierten, waren die unnatürlich dunklen Flecken auf Ivars nacktem Schulterblatt vielleicht gar nicht mehr so unauffällig. Er konnte nur hoffen, dass Khaled und Zara seine Vorlage aufgriffen, so, wie er unter den Strähnen aus dem Augenwinkel zu dem Dieb hinüber sah und an seinen erfinderischen Geist appellierte.
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Khaled bin Sharif
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Ja. Sie hatten verkackt. Mal wieder.
Sie hatten sich zielgenau in die Scheiße manövriert, aber es war eine Scheiße, aus der sie vermutlich nicht mehr ganz so intakt herauskommen würden.
Angesichts der Hellebarde, die in Richtung Khaleds angestrengtes Antlitz, genauer gesagt, seines Halses, geneigt war, entschied er sich dazu, den Wachtmann aus seinem Schwitzkasten zu entlassen. Hustend und prustend rang der Kerl nach Luft und krabbelte auf allen Vieren von seinem schattenhaften Angreifer davon. Schattenhaft war gut und recht, wenn man nicht von einer Hellbarde aufgestöbert worden war. Khaleds Blick folgte der langen Waffe über grobschlächtige Hände, feste Arme bis in entschlossen verkniffene Augen. Es war nicht damit zu rechnen, dass der Kerl, der die Hellebarde trug, für eine Sekunde, die Khaled brauchen würde, um mit der ihm zugetanen Dunkelheit verschmelzen zu können, unaufmerksam werden würde. Nicht, nachdem er gesehen und gehört hatte, und immer noch sehen und hören konnte, was mit seinen Kumpels geschehen war. Logisch. Khaled hätte es nicht anders gemacht. Wäre Zara über die Kiste gestürzt und mit einem lauten Knacksen sowie anschließendem Schrei gelandet, und hätte Ivar hilflos nach Luft geröchelt, hätte er diejenigen, die dafür verantwortlich waren, ganz genau im Blick behalten. Er wäre das Risiko nicht eingegangen, auch nur zu blinzeln.
Da war also jeweils eine Hellebarde auf sie alle gerichtet. Und es waren noch andere Männer dabei, die den verunglückten Soldaten zur Hilfe eilten. Letztendlich war es allerdings der Provost selbst, der in Khaled eine Vorahnung rührte, die vergleichbar dunkel war mit den Schatten, die er so gern für sich beansprucht hätte. Seine dunkle Stimme ordnete in einer unsäglichen Ruhe und Gelassenheit Befehle an, die sogleich ausgeführt wurden und in der Art, wie sich der Provost, dessen Namen Khaled nicht kannte, ihn aber auch unter keinen Umständen wissen wollte, gebar, wie er deutlich machte, dass er über allem stand, gab es keinen Zweifel: Sie würden vor ein Tribunal gestellt und anschließend gehenkt werden.
Am Strang, vermutlich.

Es war eine widersinnige Hoffnung, die Khaled ereilte, weil der Provost sein Urteil nicht gleich aussprach. Stattdessen richtete er sich an Zara, fragte sie direkt nach dem Hergang der Ereignisse und bot ihr – ihr! – die Möglichkeit, die ganze Scheiße für sie angenehmer zu gestalten. Oder gar abzuwenden. Khaled wollte es nicht wahrhaben, denn es fiel ihm leichter, sein Schicksal zu ertragen, wenn auch er ein Generalurteil über die Männer aus Castandor fällte: Sie alle besaßen kein Herz. Sollte er sich in diesem Provost getäuscht haben?
Kurz flackerte dieser Gedanke durch sein Bewusstsein, flatterte sachte wie der Flügelschlag eines Schmetterlings durch seinen Magen, nichtsahnend und auch nicht wissend, dass der Provost sich lediglich an die Regeln hielt und damit seine eigenen Absichten, nämlich das Schonen von Ressourcen, mochten sie auch menschlichen Blutes und Fleisches sein, verfolgte.
Aber es reichte aus, dass ihm Ivars Worte wie ein kalter Schauer über den Rücken liefen und er sich bemühen musste, nicht ruckartig in die Richtung seines Freundes zu sehen, der anscheinend sehr gern mit der Scheiße, in der er saß, spielte. Es reichte aus, dass Khaled seine Hände in den Boden drückte, wie er dort saß, auf seinem Hintern, und wieder den Blick des Mannes fand, der ihm das spitze Ende seiner Waffe entgegenstreckte. Das Fünkchen Hoffnung veranlasste den Schatten dazu, still zu sein. Es war stets die Stille, die ihm die größten Dienste erwiesen hatte. In ihr bewegte er sich fort. Mit ihr wurde er eins. Und irgendwann musste der Wachtmann blinzeln.
Vielleicht, wenn Zara lang genug redete? Das dürfte für sie, zwar in einem jämmerlichen Zustand, aber dennoch an ihrem Leben bedroht, kein Problem sein.
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