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Historya
10.10.1016 - 06:44
Lager der Bruderschaft
Caeus Valerius Caoimhe Blacach Ciarán Ó Ceallaigh

Heimatlose
Caeus Valerius
Heimatlose
Alter 40
Beruf Anführer der Bruderschaft
Wohnort Lager der Bruderschaft
Stand Ledig
User Natsch
#1
Caeus saß in seinem Zelt, das nur von einer einzelnen Öllampe erleuchtet wurde, deren flackerndes Licht Schatten an die Zeltwände warf. Vor ihm lag ein Stapel Pergamente, sorgfältig mit Wachs versiegelt und mit den Wappen von Händlern und Adligen versehen. Die Aufträge, die er sich nach der Hochzeit in Castandor hatte mitgeben lassen, waren ordentlich sortiert – doch je länger er sie betrachtete, desto weniger aufregend schienen sie ihm.
Ein seufzendes Brummen entkam seiner Kehle, während er ein weiteres Schreiben öffnete. „Konvoischutz. Räuberbekämpfung. Eine vermisste Tochter eines Händlers...“ Er lehnte sich zurück und rieb sich über das Kinn, das von einem kurz geschnittenen Bart geziert wurde. Spannend war etwas anderes. Doch Caeus wusste, dass diese Aufträge wichtig waren – nicht nur wegen des Geldes, das sie in die Kasse der Söldnertruppe spülen würden, sondern auch, weil sie eine hervorragende Gelegenheit für die weniger erfahrenen Kämpfer boten, sich zu beweisen.

Er legte die Dokumente beiseite und griff nach einem Becher Wasser. Die Hochzeit in Castandor war ein rauschendes Fest gewesen, doch sie hatte ihn auch daran erinnert, dass er etwas suchte, das weit über diese alltäglichen Aufträge hinausging. Eine größere Herausforderung, etwas, das ihn und seine Söldner wirklich fordern würde. Nur was, das wusste er noch nicht.
Aber bis dahin würde er tun, was getan werden musste. Seine Männer brauchten Aufgaben, die sie trainierten, motivierten und in den sicheren Hafen von regelmäßigem Sold führten. Und vielleicht... vielleicht würde sich in einem dieser unscheinbaren Aufträge etwas Unerwartetes verbergen.

Caeus' Blick glitt kurz zu der Truhe, die in einer stillen Ecke des geräumigen Zeltes stand. Das Holz war dunkel, von unzähligen Jahren gezeichnet, doch die aufwendigen Schnitzereien und der robuste Eisenbeschlag verrieten ihren einstigen Wert. Sie war alt, ein Erbstück seiner Familie, das nach dem Tod seines Vaters an ihn gereicht wurde – nicht aus sentimentaler Verbundenheit, sondern weil sie die letzten Überbleibsel eines Erbes barg, das ihn nie wirklich losgelassen hatte. Alles, was sich in der Truhe befand, war noch älter als das Behältnis selbst. Schmuckstücke, verstaubte Schriftrollen, ein Siegelring mit dem Familienwappen, dessen Kanten bereits abgegriffen waren. Sie erzählten Geschichten von einer Zeit, die längst vergangen war, von einem Namen, der einst in den Hallen der Mächtigen erklungen war, jetzt aber nur noch wie ein Echo in seinem Herzen nachhallte.

Manchmal fühlte sich dieser Name an wie eine alte Rüstung, zu groß, zu schwer, und dennoch unmöglich abzulegen. Es waren Momente wie dieser, in denen die Vergangenheit leise an die Zeltwände klopfte und ihn an Dinge erinnerte, die er so oft zu vergessen versuchte.

Die Truhe blieb verschlossen, wie immer. Sie war ein Teil von ihm, ein stummes Mahnmal, das ihn daran erinnerte, wer er war und wer er niemals sein würde.

Caeus erhob sich abrupt, als er merkte, wohin seine Gedanken abzudriften drohten – zu der Frau, die ihm vor etwa zwei Monaten im Sommerland begegnet war. Zariyah. Ihr Lächeln, die Art, wie sie sprach... Er schüttelte den Kopf, als wollte er die Bilder fortwischen. Die Einsamkeit seines Zeltes tat ihm wirklich nicht gut.
Mit einem tiefen Atemzug trat er zur Schale Wasser, die auf einem kleinen Tisch stand. Er tauchte die Finger hinein und schwang sich das kühle Nass ins Gesicht, um die Restgedanken zu verscheuchen. Das kalte Prickeln auf seiner Haut half nur ein wenig, doch es reichte, um ihn in die Realität zurückzuholen. Mit einer routinierten Bewegung fuhr er sich durch die dunklen Haare, die nachlässig zurückfielen.

Draußen begrüßte ihn die friedliche Stille des beginnenden Tages. Das Feuer in der Mitte des Lagers knisterte leise, und über den Horizont krochen die ersten zarten Streifen der Morgenröte. Das Licht spielte auf den Zelten, als ob es das einfache Lager sanft in goldene Töne tauchen wollte.
Caeus blieb stehen und betrachtete das Lager für einen stillen Moment. Auch wenn es nur Zelte waren, nahm es dorfähnliche Züge an. Die Söldner bewegten sich wie Bewohner eines kleinen Dorfes, und trotz ihrer rauen Natur lag ein Hauch von Kameradschaft in der Luft. Leises Lachen war zu hören, als ein paar der jüngeren Männer am Feuer saßen und scherzten. Ein paar Schritte weiter diskutierten zwei ältere Kämpfer, wobei die leisen, intensiven Stimmen darauf hindeuteten, dass es sich um eine ihrer endlosen Strategiedebatten handelte.
Ja, manchmal stritten sie sich – dergleichen ließ sich bei so vielen Persönlichkeiten nicht vermeiden. Doch im Großen und Ganzen herrschte hier eine stille, einvernehmliche Ruhe, wie man sie nur in der Gemeinschaft von Menschen fand, die gelernt hatten, sich aufeinander zu verlassen.

Caeus schlenderte zum Feuer hinüber, wo eine kleine lachende Gruppe saß. Unter ihnen: Caoimhe und Ciarán. Das Duo war unzertrennlich, fast schon wie Schatten voneinander, und sie hatten sich unzählige Male bewährt. "Guten Morgen.", begrüßte er die Gruppe und nahm sich etwas von dem warmen Frühstück das vermutlich der alte Tiberius zubereitet hatte.
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