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At last comes their answer, through cold and through frost
08.09.1016 - 12:00
Marktplatz von Ishcateslieve

Make me lose my breath
Muirín Henaghen
Herbstland - Admin
Alter 23
Beruf Prinzessin
Wohnort Ishcateslieve, Farynn
Stand Verlobt
User Nessi
#11
At last comes their answer
through cold and through frost

Dass der Holztisch unter ihren makellos gepflegten Händen unangenehm klebrig war versuchte sie vehement zu ignorieren, jedoch äußerte sich dieser Missstand in einer kleinen Zwangshandlung ihrerseits. Sie drehte ständig den Ring hin und her, den sie am Zeigefinger trug. Es war kein besonders auffälliges Schmuckstück, aber es lenkte ihre Hände ab. Am liebsten hätte sie diese nämlich entweder an ihrem Kleid abgewischt und gleichzeitig dazu ein äußerst offensichtlich lautmalerisches Wort von sich gegeben, oder - sogar noch besser - sich ordentlich die Hände gewaschen. Da vor allem Letzteres gerade aber überhaupt nicht zur Debatte stand, beließ sie es mit dem stetigen Drehen ihres Ringes. Sie würde ja keine mehreren Stunden hier aushalten müssen, doch sie wollte ihrer neuen Bekanntschaft beweisen, dass sie nicht so hochnäsig und arrogant war, wie unbekannte Menschen ihr ihr Leben lang immer wieder unterstellten. Dass sie damit vollkommen richtig lagen konnte Muirín einfach noch nicht akzeptieren. Sie wollte anders wahrgenommen werden. Sie wollte als jemand Besonderes wahrgenommen werden... Und wie besonders war bitte eine Prinzessin eines lausigen Fürstentums, die Angst davor hatte sich und ihre Hände schmutzig zu machen? Die den Abschaum der Gesellschaft als genau solchen betrachtete und sich gleichzeitig dessen bewusst war, dass sie besser war. Daran war nichts besonders. Das war zwar die Wahrheit und die Realität, aber nett war davon leider nichts.

Aber so wollte sie nicht wahrgenommen werden. Sie wollte als ungezwungen und humorvoll betrachtet werden. Als jemand, mit dem man etwas erleben konnte. Die offen für Abenteuer war. Fanden die Männer so etwas nicht toll? Jemanden, mit dem sie lachen konnten und der nicht sofort ein Tränchen verdrückte, wenn das gute Kleid mit etwas Met versaut wurde? Dass das alles nur eine Farce wäre spielte keine Rolle. Es musste reichen. Vielleicht würde sie sich selbst auch irgendwann täuschen können. Sie musste es nur lange genug spielen, dann würde sie sich sicher daran gewöhnen. Und in diesem Moment stoppte auch das hin und her Gedrehe ihres Rings. Sie gab sich größte Mühe diese Maske zu tragen und auszufüllen. Sie war heute nicht die schnöselige und absolut langweilige Prinzessin, sondern ein ganz besonderes Mädchen, das aus ihrem Weg ganz zufällig einen hübschen und äußerst netten Mann begegnet war. Wer weiß, wo das Ganze noch hinführen konnte.

"Ich glaube wenn ich hier jeden Tag arbeiten müsste, dann würde ich auch so ein Gesicht ziehen", stellte sie grinsend fest und deutete mit einem Kopfnicken auf die Bardame. Remus hatte vollkommen Recht: dieser Ort machte einem zu solch' unfreundlichen Wesen. "Hoffentlich ist das nicht ansteckend, diese schlechte Laune", kicherte sie grinsend und hielt sich die Hand vor den Mund. Natürlich sehr genau darauf achtend, dass sie nicht die sensible Haut in ihrem Gesicht mit ihrer schmutzigen Hand berührte. Aber es reichte sicher, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
"Mit Händlern haben wir leider nie besonders viel zu tun, außer sie sind auf der Suche nach einem Tag der Entspannung und Erholung", erklärte sie beinahe ein wenig traurig. Denn: keine Händler bedeutete auch, dass die interessanten Menschen aus den anderen Ländern Ishcateslieve oft außen vor ließen. Dort gab es nichts zum Handeln. "Ja, richtig. Ich lebe hier mit meiner Familie. Wir bewirtschaften die heißen Quellen im Gebirge", erklärte sie vorsichtig grinsend und hütete sich davor ihm zu eröffnen, dass sie adlig war. Sie befürchtete, dass er sie sonst sofort aus der Taverne schleifen und zurück zu ihrem Landsitz bringen würde.

"Aber dieses Mal seid ihr alleine hier, richtig? Was führt euch nach hier? Also... Falls ihr einen Tipp braucht: ich habe gehört, dass die heißen Quellen hier besonders wohltuend sein sollen", schlug sie ihm mit den rötlichen Augenbrauen wackelnd vor. Bevor die Prinzessin weitere Worte sprechen konnte, stellte die noch immer mies drein blickende Frau zwei dreckige und überschwappende Krüge voller Met auf den Tisch.

"Euch habe ich hier nicht erwartet, Prinzessin", spie sie beinahe aus und zog mit einem unangenehmen Geräusch die Nase hoch. "Passt auf eure reinweißen Unterröcke auf, wenn ihr Euch unters gemeine Volk mischt", flüsterte sie leise zu Muirín und verschwand mit einem dreckigen Lachen wieder hinter dem Tresen. In diesem Moment war ihr die sowieso schon nicht dagewesene Lust auf den Met vollständig vergangen. Beinahe etwas hilfesuchend sah sie zu Remus, wohl wissen, dass ihm nun eine Information veröffentlich wurde, die er zuvor noch nicht hatte...
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Heimatlose
Remus Prudenius
Heimatlose
Alter 26
Beruf Söldner
Wohnort Heimatlos
Stand Ledig
User Natsch
#12
Der Blick des Söldners lag aufmerksam auf der jungen Frau, die ihm gegenüber saß. Er bemerkte das wiederholte Drehen und Nesteln an ihrem Ring, eine kleine, unbewusste Geste, die auf eine tiefe Unsicherheit hindeutete – oder war es Unwohlsein? Remus konnte nicht ganz deuten, was es war, doch etwas an ihrer Haltung stimmte ihn nachdenklich. War es der Blick der Männer in der Lokalität, der sie unruhig machte? Oder gab es etwas anderes, etwas Subtileres, das er noch nicht erfasst hatte? Ein Gefühl, das zwischen den Zeilen lag. Er neigte den Kopf leicht zur Seite, seine Augen fixierten ihre Hand, als sein Zeigefinger darauf deutete. "Alles gut?", fragte er, die Stimme leicht gedämpft. Eine seiner Augenbrauen zuckte nachdenklich nach oben, und in diesem Blick lag eine Mischung aus Sorge und einer unterschwelligen Frage.

"Hoffentlich ist das nicht ansteckend, diese schlechte Laune"

Die Mundwinkel des Söldners zuckten schwach, ein fast unmerkliches Lächeln, das jedoch eine leichte Amüsiertheit verriet. "Bestimmt nicht. Ihr wirkt zumindest nicht so, als könnte Euch wirklich viel den Tag verderben." Ein fast beiläufiger Kommentar, doch in seinen Augen lag ein Hauch von Schalk. Nicht einmal der Trunkenbold vor der Taverne hatte das geschafft, dachte er, doch der Gedanke an den Idioten löste in ihm sofort einen Anflug von Wut aus. Schnell verdrängte er diese Regung, ehe sie ihn erneut übermannte, und zwang sich zu einem kühleren Ausdruck.
Interessiert lauschte Remus der jungen Frau. Ein leichter Anflug von Überraschung flackerte auf seinem wettergegerbten Gesicht, das von der Reise gezeichnet war. "Mir war tatsächlich nicht bewusst, dass es hier heiße Quellen gibt, die es zu verwalten gilt", antwortete er, seine Stimme leicht ungläubig, aber auch von einer Neugier durchzogen, die sich in der Formulierung verbarg. Auf der anderen Seite war es fast schon typisch – wie die Menschen immer wieder versuchten, sich das zu eigen zu machen, was die Natur selbst erschaffen hatte. Es schien, als ob es nie genug war, den natürlichen Fluss der Dinge zu respektieren. Stattdessen wurde das, was ursprünglich wild und frei war, immer wieder unter menschliche Kontrolle gebracht, als ob der Mensch sich selbst als die einzig wahre Ordnung in einer Welt voller Chaos betrachtete.
Deutliches Amüsement spiegelte sich in dem Gesicht des Prudenius wider, als er das Wackeln von Muiríns Augenbrauen bemerkte. "Vielleicht werde ich sie mir mal ansehen", sagte er, und ein leises, fast schelmisches Lachen schwang in seiner Stimme mit. Doch trotz der Leichtigkeit in seinen Worten, konnte er sich nicht ganz von der Sorge lösen, dass seine finanziellen Mittel momentan nicht ausreichen würden, um sich einen solchen Luxus zu leisten. Ein flüchtiger Gedanke, den er jedoch schnell wieder beiseiteschob, während er die Unterhaltung fortsetzte. Er brauchte dringend neue Aufträge.

"Korrekt, dieses Mal bin ich alleine hier, aber auch nur wieder auf der Durchreise", fuhr er fort, ohne ein großes Geheimnis daraus zu machen, dass er momentan keinen festen Wohnsitz suchte. Seine Worte klangen nüchtern, fast beiläufig, doch in seinem Blick schwang die Gewissheit mit, dass ein solcher Lebensstil als Söldner einfach praktischer war. Ein Schmunzeln spielte um seine Lippen, als er an die vielen Gesichter und Geschichten dachte, die sich ihm auf seinen Wegen immer wieder boten.
Die Getränke kamen und wurden geräuschvoll auf den klebrigen Tisch abgestellt. Das flüssige Gold schwappte über den Rand, kein Wunder, dass das Holz so klebrig war.

"Euch habe ich hier nicht erwartet, Prinzessin"

Zum wiederholten Mal verzog sich das Gesicht des jungen Mannes, als ein überraschter Ausdruck seine Züge ergriff. Sie war eine Prinzessin? Die Worte schienen kaum in seinem Kopf Platz zu finden, ein ungläubiges Staunen spiegelte sich in seinen Augen wider. Doch bevor er etwas sagte, griff er nach dem klebrigen Krug. "Ihr seid eine äußerst ungewöhnliche Prinzessin, wenn ihr freiwillig hier sitzt", gestand er, die Skepsis in seinem Blick war kaum zu übersehen. Seine Augen verengten sich, als er sie musterte, als ob er versuchte, mehr hinter der Fassade zu erkennen. "Werde ich gleich von Eurem Prinzen hinterrücks erschlagen, nur weil ihr hier sitzt?" Ein Hauch von Galgenhumor lag in seinen Worten, doch die Unsicherheit, die ihn begleitete, war unübersehbar. Die Vorstellung, dass eine Prinzessin in solch einer Umgebung verweilte, schien für ihn noch immer völlig unvorstellbar.
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Make me lose my breath
Muirín Henaghen
Herbstland - Admin
Alter 23
Beruf Prinzessin
Wohnort Ishcateslieve, Farynn
Stand Verlobt
User Nessi
#13
At last comes their answer
through cold and through frost

Sie nickte stumm, sodass die roten Haarspitzten tanzten, als ihr Gegenüber sich erkundigte, ob alles in Ordnung war. Natürlich war es das. Wie könnte es auch nicht? Während Muirín kurz den Blick flackernd über die restlichen Gäste in der Taverne fliegen ließ, bemerkte sie erst, in welch privilegierten Situation sie sich befand. Sie hatte Gold im Überfluss, genug Kleider, sodass sie sich keine Gedanken um die Flecken machen musste, die bei diesem Besuch möglicherweise auf ihrem jetzigen zurückblieben, Essen soweit das Auge reichte und eine Familie, die sie liebte. Bei letzterem war sie sich zwar nicht vollends sicher, aber im Gegensatz zu dem restlichen Gesindel, dass sich hier aufhielt, schien sie doch viel Glück in ihrem Leben gehabt zu haben. Und trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen? - stimmte irgendetwas nicht. Das würde sie ihrer neuen Bekanntschaft natürlich nicht sofort unter die Nase reiben, doch als die Bardame ihre wahre Identität mit nur einem zischenden Wort verriet, fühlte sich die Rothaarige beinahe schlecht. Schlecht dafür, Glück gehabt zu haben. Und noch schlechter dafür, dass sie mit diesem Glück von Geburt an irgendwie trotzdem nicht zufrieden war. Dass sie immer etwas haben wollte, was sie eben gerade nicht haben konnte und selten mit dem zufrieden war, was sie besaß. Manchmal waren es die Haare, die am besten anders aussehen sollten, oder, so wie heute, am besten der ganze Charakter, der ein anderer sein sollte. Sie wollte heute keine Prinzessin sein, sondern nur eine junge Frau, die sich mit einem Mann unterhielt.

"Ehrlich gesagt fühle ich mich nicht besonders... ungewöhnlich. Ganz im Gegenteil. Eigentlich bin ich ziemlich langweilig", entgegnete sie ungewöhnlich nachdenklich. Normalerweise war sie unbeschwerter und freier. Muirín hatte Spaß am Leben und an der Liebe, genoss die Zweisamkeit mit Männern und machte sich recht wenig aus ihrer Zukunft, die schließlich auch ohne ihr Zutun noch früh genug auf sie warten würde. Irgendwann würde es eine Hochzeit und kurz danach sicher die ersten Kinder geben. So war eben der Lauf der Dinge, wenn man eine Prinzessin war. Doch heute waren ihre Gedanken und Gefühle anders, als sonst. Lauter. Penetranter. Sie verlangten nach mehr Aufmerksamkeit und wollten endlich gehört werden. Und dabei war die Angst, Remus mit solch melancholischen Gedankengängen auf der Stelle zu verschrecken, riesig groß. Viel liebe wäre sie heute genauso unbeschwert und schmeichelhaft unterwegs gewesen, wie es sonst auch der Fall war. Vielleicht war es die uneigennützige Tat des Söldners, die sie so nachdenklich gestimmt hatte.

"Glücklicherweise gibt es noch keinen Prinzen. Jedenfalls keinen, der tatsächlich zu mir gehört. In dieser Hinsicht braucht Ihr Euch also keine Sorgen zu machen", erwiderte sie eine Spur fröhlicher als noch kurz zuvor. Sie versuchte es. Versuchte, genauso glücklich und lustvoll wie sonst zu sein. Wollte ihn beeindrucken, mit ihrer Leichtigkeit und ihrem Verstand. Vielleicht auch mit ihrer ungezwungenen Art gegenüber Männern. Schon oft hat sie zu hören bekommen, dass sie so viel freier (oder meinten sie freizügiger??) war, als andere Frauen und dass man mit ihr so viel Spaß haben konnte. Es war die Bestätigung von den Männern gewesen, die sie in ihrem Tun bestärkt hatte. Die ihr zeigten, dass das, was sie präsentierte, das war, was die Männer wollten. Nicht die langweilige treue Hausfrau, die zu Hause die Kinder hütete und keine Lust mehr auf Zweisamkeit hatte. Muirín schüttelte kaum merklich den Kopf, versuchte ihre wirren Gedanken zu vertreiben und sich mehr auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

"Entschuldigt bitte meine geistige Unaufmerksamkeit. Ich möchte Euch nicht mit meinen Gedanken belästigen", erklärte sie und zog die Stirn in Falten. "Erzählt mir mehr von Euch. Wie kann es sein, dass ihr in einem so tollen Land nur auf der Durchreise seid? Hat Euch der Dauerregen schon so zugesetzt?", versuchte sie das Thema nun wieder in eine etwas erfreulichere Richtung zu lenken.
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Heimatlose
Remus Prudenius
Heimatlose
Alter 26
Beruf Söldner
Wohnort Heimatlos
Stand Ledig
User Natsch
#14
Die nachdenkliche Stimme der jungen Frau ließ auch Remus innehalten – ein Echo, das mehr auslöste, als er erwartet hatte. Also… bis jetzt wirkt Ihr auf mich nicht besonders langweilig. Das Geständnis kam begleitet von einem schiefen Lächeln, das fast entschuldigend wirkte – vielleicht sogar ein wenig hilflos. Remus war noch nie besonders gut darin gewesen, gute Laune zu verbreiten oder jemandem Trost zu spenden. Und ehrlich gesagt wusste er nicht einmal, ob Muirín überhaupt aufgeheitert werden musste – oder wollte.

"Na, da hab ich ja Glück – es sei denn, Euer Vater taucht hier plötzlich auf." Remus grinste schief, sichtlich amüsiert, und fuhr sich beiläufig durch die dunklen Locken.
Das Letzte, wonach ihm der Sinn stand, war ein Vorwurf wegen unzüchtigen Verhaltens – und noch viel weniger danach, auf die herbstländische Art dafür bestraft zu werden… wie auch immer die hier aussah.

Remus bemerkte Muiríns Abwesenheit, doch er sagte nichts. Ihre Gedanken schienen weit fort, und er verspürte keinen Drang, sie darin zu stören. Wer wusste schon, welche Dämonen selbst eine Fürstentochter heimsuchen konnten?

Als sie sich entschuldigte, winkte er nur locker ab. "Alles gut. Ihr belästigt mich nicht." Ein sanftes Lächeln schlich sich auf seine Züge. "Außerdem hat man mir mal gesagt, der Blick von außen kann manchmal… überraschend erfrischend sein." Sein Ton war ruhig, fast behutsam, und obwohl der Ausdruck in seinem Gesicht weicher wurde, drängte er sich ihr nicht auf. Er ließ ihr Raum – für sich und ihre Gedanken.

Als Muirín das Gespräch auf ihn lenkte, lehnte sich Remus leicht zurück und griff nach dem Krug, den die Hausdame ihnen hingestellt hatte. "Der Dauerregen ist natürlich nichts für meine zarte castandorische Haut…" Ein schiefes Grinsen begleitete seine Worte, doch gleich darauf schüttelte er schwach den Kopf – der Scherz war nur ein kurzer Schutzschild.

"Ich suche meinen Bruder." Seine Stimme wurde etwas ruhiger. "Aber ich hab kaum Hinweise. Eigentlich gar keine." Er zuckte mit den Schultern, fast entschuldigend. "Also klapper ich gerade ein Land nach dem anderen ab. Klingt irgendwie irre, wenn man’s laut ausspricht, oder?" Ein verhaltenes Lachen rollte über seine Lippen – leise, fast traurig.
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Make me lose my breath
Muirín Henaghen
Herbstland - Admin
Alter 23
Beruf Prinzessin
Wohnort Ishcateslieve, Farynn
Stand Verlobt
User Nessi
#15
Etwas verunsichert strich sie sich die roten Haare aus dem Gesicht. Sie war es nicht gewohnt über tiefgründige Gefühle zu sprechen, hatte oft das Gefühl dafür zu wenig Worte zu kennen, die angemessen das beschrieben, was sie fühlte. Außerdem schlich sich immer der Gedanke ein, dass sie viel zu privilegiert war, um ernsthafte Probleme zu haben. Sie war eine Fürstentochter und konnte tun und lassen, was sie wollte, bis man sie verheiratete. Tja, und genau das war das Problem. Auch, wenn es keins sein sollte. Schon von klein auf werden alle adligen Kinder auf ihre späteren Aufgaben vorbereitet. Es ist klar, wo die Reise hingeht. Und trotzdem hat sich da vor einigen Jahren so ein kleiner fieser Gedanke eingeschlichen, der fragt, wie das Leben wohl verlaufen würde, wenn ihr Geschlecht nicht Alles vorherbestimmt. Wenn sie mehr sein dürfte, als nur eine Hausfrau und Mutter. Wobei sie ehrlicherweise sehr viel Spaß dabei empfindet... So auf dem Weg zu einer Mutter hin. Aber auch das ist ihr ja nicht erlaubt. Spaß haben ist nichts für Frauen. Nur für Männer.

"Ihr meint ein Perspektivwechsel täte mal gut?", fragte sie und wiederholte seine Worte nachdenklich. Womöglich könnte er Recht haben. Doch auszusprechen, dass ihr der Plan ihres Vaters überhaupt nicht gefällt, fällt ihr schwer. Es wäre eine offene Rebellion. Die Männer, mit denen sie schläft, sind sicher verwerflicher, aber es fühlt sich irgendwie trotzdem nach Verrat an. Nachdenklich lässt sie den Finger über den klebrigen Glasrand kreisen und lauscht aufmerksam auf die nächsten Worte ihrer neuen Bekanntschaft. Ihrer ausgesprochen erfrischenden Bekanntschaft, wie sie im Laufe der letzten Minuten feststellen musste.

"Glaubt mir, an den Regen gewöhnt man sich. Der Wind ist schlimmer. Vor allem fürs Haar, als für die Haut", entgegnete sie grinsend und stupste ihn mit ihrem Ellenbogen an. Obwohl es immer wieder die kleine Stimme in ihrem Kopf gab, die ihr vorschlug, es auch bei Remus zu versuchen, genoss sie in diesem Moment einfach nur eine normale Unterhaltung. Es fühlte sich fast an, als wären sie zwei Freunde. Auch, wenn sie noch nicht viel voneinander wussten. Aber daran arbeiteten sie ja gerade.

"Euer Bruder ist verschwunden?", fragte sie ehrlich interessiert nach und versuchte ihren Gesichtsausdruck nicht zu sehr entgleisen zu lassen. Sie hatte mit irgendeiner Antwort gerechnet, die sie abspeisen sollte, dass er stattdessen so offen zu ihr war, rührte sie irgendwie. "Kann ich Euch helfen? Ich kenne einige Leute im Herbstland und kann vielleicht ein paar gezielte Fragen stellen. Wie alt ist Euer Bruder denn? Und wie sieht er aus? Könnt Ihr mir erzählen, was passiert ist?", fragte sie und hoffte, ihn nicht mit ihren Fragen zu erschlagen. Vergessen waren plötzlich ihre eigenen Probleme mit einer möglichen Hochzeit. Ein verlorenes Familienmitglied - das waren echte Probleme. Und nicht das, was Muirín jeden Tag mit sich rumschleppte.
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Heimatlose
Remus Prudenius
Heimatlose
Alter 26
Beruf Söldner
Wohnort Heimatlos
Stand Ledig
User Natsch
#16
"Geschadet hat er zumindest noch nie", meinte er ruhig, den nachdenklichen Unterton in Muírins Stimme und den feinen Schatten auf ihrem Gesicht nicht übersehend. Er hatte nicht vor, einer Fürstentochter den Kopf zu 'verdrehen' oder sie auf dumme Gedanken zu bringen — und doch, selbst dem feinen Adel stand es zu, die Welt, die eigenen Pläne und Überzeugungen einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Vielleicht sogar aus einem, der jenseits von Pflicht, Herkunft und Erwartung lag.

In Castandor regnete es vermutlich nicht einmal halb so viel wie hier, in Farynn. Und an manchen Tagen – wenn der Regen gegen die Scheiben schlug und der Wind wie eine alte Klage durch die Gassen heulte – ertappte sich Remus dabei, seine Heimat zu vermissen. Die Menschen. Die Feste. Ja, selbst den alten Stand eines Ritters.

"Regen, Wind…" begann er mit einem schiefen Lächeln, den Humpen in der Hand, "am Ende ist es wohl das ganze Wetter Farynns, das einen irgendwann in die Flucht schlägt." Der Söldner trank einen weiteren Schluck des süffigen Biers, das schwer und wohltemperiert über seine Zunge rollte.
"Vor allem, wenn man wärmere Gefilde gewöhnt ist", fuhr er fort und hob fragend eine Braue. "Wart Ihr schon einmal jenseits der Grenzen unterwegs? In einem der anderen Länder?" Er hatte längst vergessen, dass Muírin eine Fürstentochter war – und damit eigentlich jemand, bei dem man seine Worte sorgfältiger wählen sollte. Doch das Gespräch mit ihr fühlte sich überraschend leicht an. Keine Spur von höfischem Gehabe, keine Unsicherheit. Man musste nicht auf Zehenspitzen um sie herumschleichen, als könnte jedes falsche Wort ein Echo im Adelssaal hinterlassen.

Als das Gespräch auf Leander fiel, wurde Remus' Miene ernster. Der junge Prudenius nickte knapp, ehe er mit ruhiger Stimme zu sprechen begann: "Leander ist achtundzwanzig – ein wenig kleiner als ich, drahtiger. Das letzte Mal, als ich ihn sah, trug er sein Haar länger… dunkelbraun, leicht gewellt. Blaue Augen." Seine Finger strichen gedankenverloren über die klebrige Maserung des alten Tisches, während sein Blick für einen Moment ins Leere ging.
"Er verschwand nach einem Überfall. Eigentlich sollte er nur einen Handelszug begleiten – ein einfacher Auftrag. Doch der Zug kam nie an. Und Leander ebenso wenig." Ein Hauch von Bitterkeit schlich sich in seine Stimme. "Man erzählt sich, er sei in den Überfall verwickelt gewesen. Aber ich… konnte das nie glauben. Wir haben unsere Pflicht als Ritter immer ernst genommen." Ein kurzes Schweigen folgte, schwer von Erinnerung und Zweifeln.
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Make me lose my breath
Muirín Henaghen
Herbstland - Admin
Alter 23
Beruf Prinzessin
Wohnort Ishcateslieve, Farynn
Stand Verlobt
User Nessi
#17
Die Stille, die nun folgte, war schwer. Bleiern und bedrückend, während die Rothaarige nach den passenden Worten suchte. Was konnte man schon tröstendes sagen, wenn man ein Familienmitglied vermisste? Mit solchen Gefühlen kannte sie sich nicht aus. Das Schlimmste, womit sie sich herumschlagen musste war die schwierige Kleiderwahl jeden Morgen. Oder die Tatsache, dass sie heiraten sollte, obwohl sie viel lieber ihre Flügel ausbreiten und fliegen wollte. Aber von wirklichen Problemen wusste die Prinzessin nichts. Hatte es noch nie. War noch nie besonders gut darin gewesen zu trösten, da in den meisten Fällen sowohl die Empathie, als auch das Interesse fehlte. Selten konnte ein Gespräch so lange ihre Aufmerksamkeit binden, wie dieses. Es war die angenehme Leichtigkeit, die diese Situation begleitete. Die Tatsache, dass es so... normal war. Muirín genoss es, einfach mal nur ein Mensch zu sein. Keine Erwartungen erfüllen zu müssen.

Doch während die letzten Worte Remus' im Raum verhallten und seine Miene so undurchdringlich wie am Anfang wurde, hatte sie noch immer keinen blassen Schimmer, was sie sagen sollte. "Vielleicht war es ein Missverständnis?", versuchte sie es und spürte schon beim Aussprechen, dass es nicht genügte. Doch gab es überhaupt Worte, die ausreichen konnten? "Und wie kommt Ihr darauf, dass er sich aktuell im Herbstland aufhält? Sollte der besagte Handelszug hier ankommen? Wenn ihr wollt kann ich mich gerne umhören", bot sie schwach an und hob den Krug an die Lippen. Das Gesöff benetzte ihre Lippen und Muirín konnte gerade noch so verhindern, angewidert das Gesicht zu verziehen. Auch was die Getränke-Situation anging, war sie Anderes gewohnt. Und in diesem Fall war ihr der Prinzessinnen-Status gar nicht zuwider. Die Lebensmittel, die sie vorgesetzt bekamen, waren deutlich hochwertiger, als es in den meisten Tavernen der Fall war.

"Ich wünschte, ich könnte Euch mehr helfen", gab sie bedrückt zu und sah ihm nun wieder direkt in die Augen. Da er sie erst seit wenigen Minuten kannte, konnte er kaum wissen, wie selten solch ehrliche Worte von der jungen Frau waren. Anderen zu helfen lag definitiv nicht in ihrer Natur, so viel stand fest. Doch irgendwie spürte sie eine Verbindung zwischen Remus und sich, die sie gar nicht so recht beschreiben konnte.
"Leider ist es mir nicht möglich, einfach so in ein anderes Land zu reisen", flüsterte sie leise, um noch auf seine letzte Frage zu antworten. "Ich bin froh, dass ich andere Fürstentümer in Farynn kennen lernen durfte. Vor allem Kenmara ist wirklich eindrucksvoll. Aber ansonsten habe ich nicht viel Erfahrung vorzuweisen. Es ziemt sich nicht für eine Frau solche Reisen zu unternehmen", endete sie und verzog nun doch angewidert das Gesicht. Dieses Mal jedoch nicht wegen des bitteren Mets.
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Heimatlose
Remus Prudenius
Heimatlose
Alter 26
Beruf Söldner
Wohnort Heimatlos
Stand Ledig
User Natsch
#18
"Vielleicht war es ein Missverständnis?"

Remus wollte daran glauben. Er hatte es stets mit aller Vehemenz verteidigt. Doch für die anderen war Leander ein Mörder. Ein Verbrecher. Ein ehrenloser Bastard.
Und Remus war ihm gefolgt. Damit hatten die beiden ihrer Familie vermutlich mehr geschadet, als ihre bloße Abwesenheit je hätte nützen können. Die anderen Brüder? Sie versuchten nun zu retten, was Remus und Leander verspielt hatten.

Er nickte langsam. "Ich bin mir sicher, dass es ein Missverständnis war. Aber Leander verschwand – ohne eine einzige Erklärung. Das hat Fragen aufgeworfen. Fragen, die meine Familie unter Druck gesetzt haben." Seine Schultern hoben sich leicht, fast hilflos, als Muírin nach seiner Vermutung fragte.
Ich bin von Castandor bis nach Walleydor gereist, doch er war nirgends zu finden. Ich dachte, vielleicht zieht er Faryn Norsteading vor." Seine Stimme klang ruhiger, fast müde. Die erste Spur – der Handelszug ins Frühlingsland – hatte sich als Finte entpuppt. Vielleicht trug Leander inzwischen auch einen anderen Namen. Remus wusste, dass es von Anfang an ein schwieriges Unterfangen gewesen war.

"Wenn Ihr euch umhören würdet, wäre mir das schon eine große Hilfe." Seine Stimme blieb ruhig, doch in seinen Augen lag ein stummer Appell. "Auch wenn der Handelszug ins Frühlingsland nur begleitet werden sollte... manche Geschichten schaffen es eben doch über die Grenzen hinweg." Er begegnete ihrem Bedauern mit einem angedeuteten Lächeln – schwach, aber ehrlich.

Als das Gespräch auf Muírins Reisen kam, nickte Remus nur leicht. Es war wahr – Frauen reisten selten durch die Weltgeschichte, Fürstentöchter vermutlich noch seltener.
Die Bemerkung erinnerte ihn an ein Mädchen aus dem Frühlingsland, mit dem er einst zusammengestoßen war. Auch sie hatte davon geträumt, ferne Länder zu sehen. Es schien, als gäbe es mehr solcher Frauen, als man glauben mochte. "Nun... vielleicht lernt Ihr ja einen Mann kennen, den Ihr auf seinen Reisen begleiten könnt", sagte er zögerlich, bemüht, freundlich zu klingen. "Als verheiratete Frau wird das womöglich eher... toleriert. Oder Euer Vater unternimmt eines Tages selbst eine Reise mit Euch." Er lächelte verhalten. In Wahrheit hatte er keine Ahnung, wie die Fürsten dieser Länder solche Dinge sahen. Er wollte nur höflich sein – doch das Thema war ein Minenfeld.
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Muirín Henaghen
Herbstland - Admin
Alter 23
Beruf Prinzessin
Wohnort Ishcateslieve, Farynn
Stand Verlobt
User Nessi
#19
Während die junge Frau gebannt seinen Erzählungen lauschte, hob sie zwischendurch den Humpen mit dem Met an die rosigen Lippen, trank jedoch immer nur einen kleinen Schluck. Viel auf einmal von dem Gesöff bekam sie sowieso nicht herunter. Stattdessen konzentrierte sie sich lieber auf ihren Gesprächspartner und nickte zwischen den Sätzen bestärkend. "Ich hoffe, dass du ihn irgendwann finden kannst", antwortete sie unsicher, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Sie wollte helfen, wünschte Remus wirklich, dass er irgendwann wieder vereint wurde mit seinem Bruder, wusste jedoch gleichzeitig auch, dass sie kaum etwas tun konnte. Sie war eine Prinzessin in einem goldenen Käfig. Und auch wenn Remus nicht wissen konnte, wie sehr er mit seinen Worten falsch lag, spürte sie die bohrende Enttäuschung in ihrer Brust. "
Also auch wenn ich noch nie dort war, könnte ich es verstehen, wenn man Farynn Norsteading vorzieht
", entgegnete sie grinsend und tat so, als würde sie sich vor Kälte die Oberarme reiben. Sie kannte keinen richtigen Winter, denn im Herbstland wurde es zwar unangenehm kühl, Schnee hatte Muirín aber ihr ganzes Leben lang noch keinen gesehen. Außerdem fror sie so schon immer unangenehm schnell, wenn der Wind über die Klippen peitschte, sodass sie sich in den heißen Quellen aufwärmen musste. Es stand also eigentlich gar nicht zur Debatte jemals ins Winterland zu reisen. "
Eine Reise nach Matariyya würde mich mehr reizen", überlegte sie laut und grinste ihn an. "Wart Ihr schon mal dort? Ist es wirklich so heiß, wie berichtet wird?
", fragte sie neugierig und rückte ein wenig näher an ihn heran, als würden sie Geheimnisse miteinander austauschen.

"
Ich werde mich umhören, das verspreche ich Euch
", entgegnete sie nickend und nahm sich vor demnächst mal ein paar Fragen an die richtigen Leute zu stellen. Ehrlicherweise erhoffte sie sich davon nicht besonders viel, aber wer weiß, was wer irgendwo gehört hatte. "
Seid Ihr denn noch einige Tage in der Stadt?
", fragte sie und zog die Stirn kraus. Wäre das nicht der Fall wüsste sie ja gar nicht, wie sie ihn erreichen sollte, wenn sie etwas herausfand.

Als sie über die Worte nachdachte, die er über ihre Hochzeit verloren hat, musste sie für einen kurzen Moment nachdenken. Es klang fast zu schön, um wahr zu sein, allerdings musste sich die rothaarige Fürstentochter an dieser Stelle wohl auch eingestehen, dass sie nicht unbedingt eine Abenteurerin war. Sie legt viel Wert auf hochwertige Kleider, verachtet dreckige Fingernägel und hasst das Reisen zu Pferd oder in der Kutsche. Auch, wenn sie gerne ein anderes Leben führen würde, glaubte sie nicht, dass sie jemals das Herbstland verlassen würde. Sie war keine abenteuerlustige Frau.
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Heimatlose
Remus Prudenius
Heimatlose
Alter 26
Beruf Söldner
Wohnort Heimatlos
Stand Ledig
User Natsch
#20
Ein schwaches Lächeln spielte um Remus’ Mundwinkel, als das Gespräch auf Norsteading kam. Dieses Land war anders als alle anderen. Das raue Wetter schien eine ständige Herausforderung zu sein, als würde es seine Bewohner verspottend prüfen – ein Test, den man nur bestehen konnte, wenn man seiner wilden Natur gewachsen war. Remus erinnerte sich an die Geschichten der Männer in den Schenken, wie sie von der sagenumwobenen Einöde sprachen, in die sie zogen – und von denen, die nie zurückkehrten. Die Kultur dort schien losgelöst vom Rest der Welt, fremd und eigenwillig, doch gerade darin lag auch ihr ganz eigener, unverwechselbarer Charme. Dennoch zog es ihn nicht dorthin. Zu kalt. Zu lebensfeindlich.

Remus nickte schwach, während er Muírin beobachtete, wie sie sich die Arme rieb. "Ich kann mir Euch dort auch nur schwer vorstellen — begraben unter zwanzig Fellen, nur um einigermaßen warm zu bleiben", meinte er amüsiert und neigte leicht den Kopf, als sie Matariyya erwähnte. Dort war er tatsächlich noch nie gewesen, doch auch dieser Ort stand längst auf seiner Liste möglicher Wege, um seinen Bruder zu finden. "Tatsächlich war ich noch nicht dort, aber vielleicht nehme ich in diesem Jahr noch ein Schiff in die Richtung. Wenn es mir zu ungemütlich hier wird und ich der Meinung bin, etwas mehr Sonne zu gebrauchen.", antwortete Remus mit einem halben Lächeln, bevor er den Met wieder an seine Lippen führte und einen großen Schluck nahm. "Dann müsste ich wohl nur auf süßen Wein umsteigen", fügte er hinzu und blickte auf den Krug mit Met, der ja eigentlich schon süß genug war. "Ich schreibe Euch dann auf jeden Fall wie es mit den Temperaturen aussieht dort und ob sich eine Reise lohnt.", witzelte der Söldner, der jedoch vermutete, dass er Muírin nach diesem Treffen nie wieder sehen würde.

"Ich bleibe noch ein paar Tage hier", erklärte Remus "und habe vor, mir das Samhain-Fest anzusehen. Wird Eure Familie auch daran teilnehmen?" Er war unsicher, wie die Fürstenhäuser mit solchen Festen umgingen – ob sie sich dort zeigten oder lieber fernblieben.
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