Commander of Wolves |
Leif Stelhammer |
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Alter |
24 |
Beruf |
Kronprinz von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard, Norsteading |
Stand |
Verheiratet |
User |
Letha |
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27-01-2025, 17:17 - Wörter:
Auch Leif lachte auf, dunkel und etwas rauer, als man sonst von ihm gewohnt war. Es war nicht das kräftige Lachen, mit dem er sonst einen ganzen Raum füllte, sondern eines, das er mit Aleena teilen konnte. In gewisser Weise stellte das Kind wahrlich die Geduld beider Elternteile auf die Probe, auch wenn sie es anders auszudrücken gedachten. “Wann kann man etwas spüren? Oder sehen?”, waren daher ernst gemeinte Fragen, auch wenn seine Augen immer noch lachten. Hätte Leif sich damit auseinandersetzen sollen? Bisher hatte er Schwangerschaften immer für Frauensachen gehalten, aber jetzt, wo er tatsächlich in der Realität angekommen war, hatte er so viele Fragen. Die Haut unter dem Nachthemd fühlte sich warm, er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass dort etwas wachsen sollte. Warum hatte er sich darüber noch nie so viele Gedanken gemacht?
Leif stockte. “Ich habe mir noch gar keine Gedanken über einen Namen gemacht. Wie nennt man einen Erben?” Es gab nur einen Namen, den er nicht wählen würde - seiner Schwester zuliebe natürlich, die schon genug damit zutun hatte, sich um einen Erik zu kümmern. Erwartungsvoll sah er Aleena ins Gesicht, nur um kurz innezuhalten und sich ihr Strahlen einzuprägen. Wie selten er sie wirklich anschaute, aber dieses Bild, mit dem einfallenden, spärlichen Sonnenlicht durch die Fenster, auf dem Boden hockend mit offenen Haaren, das wollte er von ihr bewusst in Erinnerung halten und ehren. Es war der erste Meilenstein, den sie beide in Zweisamkeit teilten, ehe es die ganze Welt erfahren würde.
“Lass mich eine Magd rufen. Du hattest einen rauen Morgen.” Mit den Worten nahm Leif die Hand von ihrem Bauch und richtete sich auf, hielt seiner Ehefrau aber noch die Hand hin, um ihr vom Boden aufzuhelfen. Seine andere Hand ruhte auf ihrem Schulterblatt wie eine Stütze; ein sicherer Hafen für sie und ihr Kind. “Was willst du anziehen, wenn wir zu Mutter und Vater gehen? Ich lass dir was raussuchen.” Das tat man doch so als frühlingsländische Frau, die Farbe des Kleides auf den Tag abstimmen, oder so. Ob er sie bald ohne Korsett sehen würde, endlich? Natürlich stand überhaupt nicht zur Debatte, dass er die Neuigkeit am liebsten in die Welt hinausbrüllen wollte, dass es auch ja sein Waffenbruder hörte und vor allem die Thronpupser da unten. Heofader, er wurde Vater. Dieses Mal würde er nicht die Entwicklung seines Kindes verpassen, sondern es besser machen. Alles, was er nicht Valda geben konnte, würde er seinem zweiten Kind geben - die Welt würde er ihnen allerdings beiden zu Füßen legen. Lange nicht mehr hatte er seine Tochter so sehr vermisst wie in diesem Moment und er- … er wünschte sich, er könnte das mit Aleena teilen.
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December never felt so wrong |
Aleena Stelhammer |
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Alter |
21 |
Beruf |
Prinzessin |
Wohnort |
Norsteading |
Stand |
Verheiratet |
User |
Nessi |
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15-04-2025, 14:18 - Wörter:
Als die Fragen auf die junge Frau prasselten verlor sie sich in einem leisen Lachen. Es hörte sich beinahe hilflos an, mindestens genauso hilflos, wie sie sich fühlte. Und scheinbar auch so verloren, wie Leif sich in diesem Moment fühlte. Positiv verloren. Während sie vier Jahre lang darum kämpfte über Wasser zu bleiben, Luft zu holen für eine weitere Welle, die über ihr zusammenschlug, hatte sie nun das Gefühl endlich schwimmen zu können. Endlich genug Luft zum Atmen und keine Angst mehr zu haben, wieder unterzugehen. Dieses Kind würde ihre Rettung sein. Diese Schwangerschaft war der Beginn eines neuen Kapitels. Für Aleena und für ihre Ehe. Für ihr ganzes Leben. Für das Reich Norsteading. Für sie alle würde dieses Kind ein neuer Beginn sein. Die Prinzessin hätte in diesem Moment nicht glücklicher sein können. Sanft streichelte sie mit ihrem Daumen über den rauen Handrücken ihres Mannes, der seine Hand noch immer auf ihrem Bauch gelegt hatte. Sie wünschte sich genauso sehr etwas zu sehen, wie er, doch wie lange sie sich dafür noch gedulden mussten wusste sie selbst nicht. Obwohl ihre Gedanken in den letzten Jahren konstant um dieses Thema gedreht sind, weiß sie kaum etwas über die medizinische Grundlage dieser besonderen Situation. "Ich... weiß es nicht", gab sie leise zu und musste erneut auflachen. "Ich hoffe bald. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten", gab sie zu und schloss für einen Moment die Augen.
"Wie findest du den Namen Tyr?", fragte sie völlig unvermittelt und sagte ihn selbst noch ein paar Mal gedanklich auf. Er war kurz und kraftvoll, eines Erben würdig, fand sie. Und auch wenn es noch viel zu früh dafür war, hatte sie das Gefühl, dass dieser Name eine wundervolle Verbindung zwischen Leif und seinem Sohn sein könnte. Der Gedanke, dass sie eine Tochter bekommen könnte, kam ihr in diesem Moment erst gar nicht. Für sie war klar, dass sie nun den Erben des zukünftigen Herrschers unter dem Herzen trug, nachdem sie so viel auf sich und auf ihre Ehe nehmen mussten, damit diese Schwangerschaft entstehen konnte. Sie hatten es sich verdient. Sie hatten verdient endlich glücklich zu sein und zur Ruhe zu kommen. Vielleicht würde dieses Kind ihnen endlich die Möglichkeit dazu geben.
"Sollen wir es Ihnen jetzt gleich sagen?", fragte sie und stellte fest, dass sie den Moment der Zweisamkeit so sehr genossen hatte, dass es ihr beinahe etwas weh tat diese Neuigkeit nun mit allen zu teilen. Noch war es nur ihr gemeinsames Geheimnis, aber bald würde die Welt daran teilhaben wollen und dann war es hin mit der intensiven Zweisamkeit, die sie gerade eben gespürt hatten. "Ich finde etwas Blaues wäre angemessen", stellte sie dennoch fest und ließ sich von ihm aufhelfen. Sie genoss es ehrlicherweise sehr, dass er sich so um sie kümmerte, dass er sich sogar Gedanken um ihre Zofe und ihr Kleid machte. "Ich hätte aber auch nichts dagegen, wenn wir noch ein wenig einfach zu zweit hier bleiben würden", gab sie leise zu und griff nach seiner Hand, die er kurz zuvor noch von ihrem Bauch gelöst hatte.
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Commander of Wolves |
Leif Stelhammer |
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Alter |
24 |
Beruf |
Kronprinz von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard, Norsteading |
Stand |
Verheiratet |
User |
Letha |
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12-05-2025, 10:29 - Wörter:
Tyr, der mit den Bären tanzte. Leifs Urgroßvater, unter dem der letzte gesichtete Eisbär um Wintergard seinen Kopf verlor, ein blutiges Ende bereitet mit dem Familienschwert der Stelhammer. War es nur Zufall, oder zeigte Aleena mehr Interesse an der Ahnengeschichte ihrer angeheirateten Familie, als Leif ihr zutraute? Einen Moment lang ruhte sein Blick nur auf ihr, halb abschätzend, halb wundernd, wie oft er sie eigentlich unterschätzte. „Tyr gefällt mir“ , meinte er schließlich, auch wenn hinter der Aussage noch keine Eindeutigkeit steckte. Als würde er sich jetzt schon für einen Namen entscheiden können; alleine die Vorstellung, dass er an der Namensfindung teilhaben konnte, überforderte ihn. Es gab so viele Kleinigkeiten und große Dinge, die Leif bei seiner Tochter verpasst hatte. Dinge, die er jetzt nachholen konnte, und niemand würde ihn davon abhalten, damit heute schon anzufangen.
Wenn es nach ihm ging, dann wären sie jetzt gleich schon in das Gemach seiner Eltern geplatzt und hätten die Neuigkeiten verkündet. Er brauchte keine Vorbereitung, musste sich nicht zurecht machen, würde seinen Sieg genauso im Großen feiern, wie er ihn hier mit Aleena im Kleinen feierte. Deswegen verstand er auch zuerst nicht, warum Aleena seine Hand weiter hielt und den subtilen Wunsch ausdrückte, noch ein wenig hier zu bleiben. „Bist du sicher?“, fragte er sie direkt. Vier Jahre Ehe und er hatte sich daran gewöhnt, dass sie selten direkt aussprach, was sie wollte, etwas, das gerade anfangs für viele Missverständnisse und übergangene Wünsche gesorgt hatte. Aber heute besann er sich eines Besseren. Es schien ihr wirklich wichtig zu sein, den Morgen langsam anzugehen, das sah er alleine in ihrem weichen, zögerlichen Blick, der kein Gegenmanöver zuließ. Also entspannte sich auch Leifs Haltung und sein Blick wurde weicher. „Ich denke, das kann auch noch etwas warten.“ Nach kurzem Schweigen fügte er an: „ Mutter und Vater haben so lange gewartet, was schadet ein Morgen, hm.“
In seiner Tüchtigkeit und der neu geschöpften Energie konnte Leif sich aber nicht einfach zurück ins Bett legen und mit Aleena im Arm stundenlang faulenzen. Er musste irgendwas tun, oder zumindest dafür sorgen, dass sie nicht mehr so… mitgenommen wirkte. „Lass mich aber wenigstens Tee für dich holen. Hast du Hunger?“, drückte er ihre Hand, kühl in seiner, und hoffte, dass sie ihn nicht dazu verdonnerte, den Morgen wirklich untätig mit ihr rumzuliegen. Wenn er eines von seiner Schwester gelernt hatte, dann, dass man Schwangeren keinen Wunsch abschlug.
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December never felt so wrong |
Aleena Stelhammer |
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Alter |
21 |
Beruf |
Prinzessin |
Wohnort |
Norsteading |
Stand |
Verheiratet |
User |
Nessi |
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25-06-2025, 16:03 - Wörter:
Ein zaghaftes Nicken war für den Moment die einzige Antwort, die er erhielt. Die junge Frau schwelgte so sehr in ihrer Glückseligkeit, dass sie jeden Moment das Gefühl hatte, die Seifenblase könne zerplatzen. Der Wunsch, den eigenen Bauch wachsen zu sehen, war immens. Sie wollte das Kind in sich spüren, wollte jeden Tritt und jeden Hieb mit Dankbarkeit annehmen, wohlwissend, dass jedes Manöver ein Zeichen dafür war, dass es ihrem kleinen Spross gut ging. Schon oft hat sie mitbekommen, wie andere Frauen im Schloss ein Kind austrugen und auch, wenn immer viel Rücksicht auf die junge und kinderlose Kronprinzessin genommen wurde, hat sie in den letzten Jahren trotzdem einige Dinge miterlebt. Sie konnte kaum in Worte ausdrücken, wie dankbar sie nun war, alles am eigenen Leib zu erfahren. Jedes nächtliche Aufstehen, um den Nachttopf zu benutzen, würde sie willkommen heißen. Aleena Stelhammer nahm sich vor sich kein einziges Mal über diese Schwangerschaft und ihre Konsequenzen zu beschweren. So lange hatte sie auf dieses Kind gewartet, dass es nun nichts als Liebe und pure Dankbarkeit gab.
" Ich bin mir sicher ", bestätigte sie nun auch mit Worten, was sich schon zuvor abgezeichnet hat. Sie war noch nicht bereit diese wundervolle Nachricht mit der Welt zu teilen. Sie wollte zumindest noch ein paar Stunden in ihrer eigenen kleinen Seifenblase verweilen, in der ihr Nichts und Niemand etwas anhaben konnte. Sie wusste, dass das auch außerhalb ihrer Blase so sein würde, als sie ihren Mann ansah. Plötzlich sah sie nicht mehr nur die unüberwindbare Kluft zwischen ihnen, den Abgrund, der so tief schien, dass sie niemals zusammen finden würden. Plötzlich sah sie Liebe. Nicht unbedingt zwischen ihnen beiden, aber zwischen ihnen und diesem Kind. Und irgendwie war das hier sogar noch viel besser. " Heute Nachmittag werden wir die frohe Botschaft verkünden ", erklärte sie feierhaft und strich sich das blonde Haar hinters Ohr. " Sie werden sich so sehr freuen ", stellte sie grinsend fest und hätte am liebsten laut aufgequietscht, besann sich jedoch eines Besseren. " Und meinen Eltern und meinem Bruder muss ich auch direkt einen Brief schreiben - oder, nein! Noch besser: Charles kann ich es beim Ball nächsten Monat persönlich sagen ", entschied sie grinsend und strich sich gedankenverloren über den Bauch. Auch wenn es schwierig werden würde einen Monat zu warten, war es doch viel zu schön diese Nachricht persönlich zu überbringen. " Vielleicht sieht man dann sogar schon was ", sagte sie nun doch etwas zu aufgeregt, sodass ihre Stimme eine Oktave höher rutschte. Aleena räusperte sich kurz und lauschte dann den nächsten Worten ihres Mannes. " Ein Kräutertee wäre fantastisch, ich habe einen ganz trockenen Mund, aber so richtig Hunger habe ich noch keinen. Vielleicht könnten wir einfach etwas Obst frühstücken? ", schlug sie fragend vor und hoffte, dass das in seinen Augen kein absolut dummer Vorschlag war.
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Commander of Wolves |
Leif Stelhammer |
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Alter |
24 |
Beruf |
Kronprinz von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard, Norsteading |
Stand |
Verheiratet |
User |
Letha |
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06-07-2025, 08:49 - Wörter:
Heute Abend klang nach einem Ziel, das sich Leif selbst stecken konnte, auch wenn er im selben Moment bereits wusste, dass er nicht lange Stillschweigen darüber bewahren konnte, wenn man ihn fragte, warum er heute so gut gelaunt war. Selbst wenn er nichts sagen würde, dann sprach sein Gesicht doch oft mehr Bände als es Worte je könnten. Er wusste das. Aber er würde bei Heofader nichts tun, was Aleena jetzt aus ihrem kleinen, glücklichen Moment riss, den er ihr aus vollem Herzen gönnte. So, wie sie strahlte, als sie davon erzählte, wie sie ihren Bruder einweihen würde, musste auch er lächeln. Kein Anflug von Pflichtgefühl, kein Müssen. Es war die Freude und die Selbstverständlichkeit, die ihn für einen Moment innehalten ließ; weil er auf einmal glaubte, dass das hier - was sie miteinander hatten - ein Ende haben könnte. Wenn sie endlich nicht mehr aus Pflicht Zeit miteinander verbrachten, sondern weil sie es wollten, ob sie dann beide glücklicher sein würden?
“Geht das so schnell, ja?” Ein Blick auf ihren Bauch mit hochgezogener Augenbraue verriet, dass Leif von sowas einfach keine Ahnung hatte und bisher nie wirklich Interesse daran gezeigt hatte, sich damit zu beschäftigen. Genau viermal hatte er miterlebt, wie der Bauch seiner Mutter gewachsen war, aber bei Jorin konnte er sich nicht dran erinnern, und bei Luitwin und Swantje hatte er schon andere Dinge im Kopf gehabt. Freja war die einzige gewesen, deren Wachstum er mit Interesse verfolgt hatte, damals mit neun Jahren. Es hatte Momente gegeben, da hatte er einfach seinen Kopf auf Friggas Bauch gelegt, bis er was gehört hatte; ein Glucksen, Gluckern oder vielleicht sogar einen Herzschlag, wie er felsenfest behauptet hatte. All das hatte er bei seiner Tochter verpasst, und er konnte nicht umhin, sich zu fragen, ob er die verlorene Zeit jetzt, mit Aleena, wieder gutmachen konnte.
Noch einmal drückte er ihre Hand, dann löste er sich langsam von ihr und rappelte sich in die Aufrechte. Seine Muskeln waren positiv ausgelaugt vom morgendlichen Training und mussten erstmal wieder klarkommen auf den Blutfluss, als er seine Beine streckte und seine Schultern dehnte. “Lass mich die Magd fragen” , antwortete er und überbrückte die Distanz zur Tür. “Wir haben bestimmt Äpfel und Birnen.” Tatsächlich hätte er auch nichts gegen ein Frühstück, nachdem er schon eine Stunde Dokumente gelesen und geschrieben hatte. Es war zwar nicht seine erste Wahl, mit Obst anzufangen, aber was hinterfragte er heute schon die Wünsche seiner Frau. Wenn überhaupt, dann hatte er von seiner Mutter gelernt, dass er sie von nun an besser auf Händen trug. Und das wollte er tun - zumindest heute wollte er ihr der Ehemann sein, der ihre Freude teilte an dem kleinen Wunder. Eines, für das sie beide nun Verantwortung trugen, und Leif schwor sich, dass er es dieses Mal richtig machen würde.
Szenenende
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