Heimatlose |
Freyja Winters |
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Alter |
19 |
Beruf |
Tagelöhnerin |
Wohnort |
heimatlos |
Stand |
Ledig |
User |
Nessi |
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03-09-2025, 15:42 - Wörter:

Leise knisterte das Lagerfeuer, während es nach und nach die Holzscheite verzehrte, die Freyja eben noch mühsam im Wald gesucht hatte. Über ihnen raschelte der Wind in den Blätterkronen der erhabenen Bäume, während sie unter ihnen Schutz gesucht hatten. Erst ein Tag war vergangen, seit sie die Hauptstadt Farynns hinter sich gelassen haben und doch kam es ihr vor wie ein ganzes Abenteuer. Immer wieder schlichen sich die Zweifel in ihren Geist, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Immer wieder waren es Ängste und Sorgen, die sie ans Umkehren denken ließen. Noch wäre es nicht zu spät. Sogar alleine konnte sie noch den Weg zurück finden und die alte Dame in der Taverne wäre sicher auch froh, wenn Freyja doch wieder hinter dem Tresen arbeiten würde. Noch biss sie jedoch die Zähne zusammen. Sie wollte nicht aufgeben. Sie war so weit gereist und hatte so viel auf sich genommen, da wäre es ein Unding nun die Drachenjagd sausen zu lassen. Und trotzdem stellte sie mit jedem Schritt, den sie sich weiter weg entfernte, fest, wie ungewiss ihre Reise ins Nirgendwo sein würde. Niemand von ihnen wusste, wo sie lang musste. Niemand wusste, was sie am Ende dieses Abenteuers erwarten würde. Es würde Geschichten über diese Reise geben, dessen war sie sich sicher. Doch unklar war, ob sie auf der Seite der Helden oder auf der Seite der Verliere stehen würde. Es gab immer welche, die zu früh starben oder einfach viel zu viel Pech hatten und anderweitig verletzt oder verstümmelt wurden. Das waren diese Geschichten, über die man bei einem lausigen und viel zu warmen Bier in der Taverne lachte. Die Menschen, die das Pech anzogen, wie Licht es bei Mücken tat.
Freyja schluckte schwer. Mit jeder Sekunde, die verstrich, stellte sie sich die gleiche Frage. Würde sie das Zeug dazu haben, durchzuhalten? Würde sie eine Bereicherung für die Gruppe sein oder nur ihr Klotz am Bein? Verzweifelt fuhr sich die junge Frau durch die dunklen Haare und streckte die Hände danach in Richtung des Feuers. Sie war auch vom Winterland bis nach Farynn gereist, ganz alleine und ohne Gesellschaft. Sie würde es doch wohl in einer kleinen Gruppe aushalten, einen Drachen zu suchen, den sie ganz sicher sowieso nicht finden würden! Außerdem... waren mindestens zwei von ihnen - Aodhan und sie selbst - überhaupt nicht daran interessiert, diesem Drachen etwas anzutun. Freyja selbst wollte einfach nur wissen, was an den Legenden dran war. Wollte sich auf eine Reise begeben, die sie näher zu sich selbst bringen würde. Einen Drachen würde sie nie im Leben töten! Selbst wenn dieser direkt vor ihr stünde!
Seufzend kramte sie in dem Lederbeutel, in dem irgendwo noch etwas Trockenfleisch und ein Apfel sein musste. Es waren die letzten Reste des Proviants, den sie aus der Hauptstadt mitgenommen hatten. Bald würden sie das essen müssen, was sie sich erledigten. Und hoffentlich würden die anderen mit ihr teilen, denn mit Pfeil und Bogen konnte sie überhaupt nicht umgehen. Und ein Kaninchen mit einem Dolch zu erwischen war vermutlich sehr unwahrscheinlich... Nachdenklich biss sie knuspernd von dem Stück Trockenfleisch ab und kaute darauf herum, während sie unsicher ins Feuer starrte.
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Heimatlose |
Rowan Fraser |
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Alter |
31 |
Beruf |
Söldner |
Wohnort |
Heimatlos |
Stand |
Ledig |
User |
Mim |
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09-09-2025, 21:31 - Wörter:
Als Rowan gemeinsam mit der kleinen Gruppe Farynn verlassen hatte, hatte er zum ersten Mal wieder das Gefühl gehabt, frei atmen zu können. Zwar hielt sich der Söldner immer wieder in Städten auf, doch so wirklich daran gewöhnen konnte er sich nicht, nach all der Zeit die er zumeist mit seinem Pferd und auch einigen Kameraden unter freiem Himmel verbracht hatte. Gut, eine trockene und warme Lagerstatt und ein richtiges Bett hatten auch etwas für sich, aber nichts verschaffte ihm so viel Ruhe wie der Wind, der durch die Bäume fuhr und die klare Nachtluft. Natürlich belastete auch ihn die Kälte, wenn sie sich über das Land legte, aber schlimmer war fand er die stickige Wärme von zu vielen Personen an einem Ort oder etwa die abgestandene Luft in Räumen, die viel zu klein für das waren, was sie beherbergten. Beim Aufschlagen des Lagers für die Nacht hatte sich der Söldner daher sofort nützlich machen können, nachdem er Sandokan an einem der Bäume festgebunden und mit Wasser aus dem Fluss versorgt hatte. Gras und Kräuter gab es hier genug, an dem sich der Braune den Bauch vollschlagen konnte und Rowan würde ihm, bevor er schlafen ging, noch eine der Karotten aus den Satteltaschen zustecken.
Nachdem die Zelte aufgeschlagen und das restliche Gepäck so gut wie möglich verstaut geworden waren, ließ sich der Fraser an dem bereits knisternden Lagerfeuer nieder, in der Hand etwas Brot und Hartkäse, sowie seinen Wasserschlauch. Viel würde er nicht essen, da er sich vor ihrem Aufbruch noch eine große Schüssel Eintopf in einer der Schenken gegönnt hatte. Zwar besaß er ein gewisses Geschick hinsichtlich der Jagd auf Wildtiere, aber sie schleppten nun mal auch keine vollständige Feldküche mit sich herum, die für das Kochen irgendwelcher aufwändiger warmer Mahlzeiten benutzt werden konnte. Viel eher würden sie mit einfachen, gebratenen Hasen oder Fasanen Vorlieb nehmen, auch wenn Rowan dies keineswegs störte. Er hatte unterwegs bereits über längere Zeit hinweg nur von getrockneten Früchten, Trockenfleisch und dem ein oder anderen Stück Hartkäse gelebt, ohne irgendwie darunter zu leiden und auch jetzt machte er sich wenig Sorgen darum, zu verhungern oder über Mangelerscheinungen.
Vielmehr drehten sich seine Gedanken rund um das Abenteuer, das ihnen bevorstand. Ob sie wirklich einen echten Drachen aufspüren würden? Der Fraser zweifelte bisher noch daran, schließlich handelte es sich bei den Kreaturen um reine Mythen und Legenden. Geschichten, die man den Kindern zur Schlafenszeit erzählt und denen sie mit großen Augen und offenen Mündern gelauscht hatten. Jeder kleiner Junge und so manches kleine Mädchen hatten damals davon geträumt, einmal als Drachentöter in die Geschichte einzugehen. Doch mit den Jahren wurde man eben realistischer und der Schleier des kindlichen Zaubers klärte sich vor den Augen. Dennoch. Die Nachricht von der Suche hatte ein Kribbeln in Rowans Fingerspitzen ausgelöst, die Sehnsucht nach der Ferne und danach, etwas aufregendes zu erleben.
Langsam ließ der Söldner seinen Blick über die versammelte Gruppe schweifen, während er an einem Stück Käse kaute. Dabei verweilte dieser schließlich bei der jungen Frau, die neben ihm saß und ins Feuer starrte. Freyja war ihr Name, soweit Rowan sich erinnerte und sie war ihm durch die Art und Weise, wie sie mit Sandokan, positiv in Erinnerung geblieben. "Ihr seht nachdenklich aus. Bereut Ihr Euren Aufbruch bereits?" Die Stimme des Frasers war völlig ohne Sarkasmus oder Hohn, nur ehrliches Interesse sprach daraus.
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Heimatlose |
Freyja Winters |
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Alter |
19 |
Beruf |
Tagelöhnerin |
Wohnort |
heimatlos |
Stand |
Ledig |
User |
Nessi |
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20-09-2025, 17:33 - Wörter:
Während ihre Gedanken kreisten und sie emotional wild mit den Armen ruderte, war sie nach außen hin die Ruhe selbst. Mehr oder weniger jedenfalls. Sie starrte ins Feuer und ließ ihre Gedanken von dem wilden Knistern an ferne Orte tragen lassen. Das Kinn auf die aufgestellten Arme gestützt, blickte sie beinahe wie in einer Trance in die tanzenden Flammen, ehe sie eine Stimme aus ihrem Kopf befreite. Für den Moment war sie verwirrt, hatte beinahe vergessen, wo sie sich hier befand. Emotional war sie wohl noch immer in der Taverne in Three Rivers, würde morgen früh ihren Dienst hinter dem Tresen antreten, doch dass das nicht der Fall sein würde, hatte ihr Kopf und vielleicht auch ihr Herz noch gar nicht registriert. Gedankenverloren kaute sie auf der Unterlippe herum, ehe ihr wieder einfiel, dass man sie gerade eben angesprochen hatte. Sie schüttelte kurz den Kopf, sodass ihre braunen Haarspitzen sanft hin und her tanzten, ehe sie ihren Blick endlich vom Feuer abwenden konnte. Ihre dunklen Augen richteten sich nun aufmerksam auf den jungen Mann, der neben ihr saß und sie konnte ihn schnell als jungen Fraser identifizieren, der das wunderschöne Pferd mit in ihre Gruppe gebracht hatte.
Unsicher knetete Freyja ihre Hände in ihrem Schoß und schüttelte den Kopf. " Nein, ich bereue es nicht, aber irgendwie habe ich noch gar nicht richtig registriert, dass es jetzt so weit ist ", erklärte sie unsicher und zuckte entschuldigend mit den Schultern. Sie wusste nicht recht was sie sagen sollte. Sie wollte eine Hilfe sein, eine Bereicherung für die Gruppe und kein Klotz am Bein. Doch während vorhin alle das Lager aufgebaut hatten, stand sie die meiste Zeit nur unnütz am Rand. Okay, sie hat Sandokan gestreichelt und sich darum gekümmert, dass das Tier auch ja genug Liebe heute bekam, aber das war Alles.
" Habt Ihr so etwas schon häufiger gemacht? Solche Abenteuer? Ich kann mir irgendwie überhaupt nicht vorstellen, dass wir das finden, was wir suchen. Und... wer weiß, wie lange das hier schon dauern wird? Werden wir in einer Woche schon wieder zurück sein oder sind wir in einem Monat noch immer unterwegs? In meinem Kopf sind einfach so viele Fragen, auf die ich sicher keine Antwort bekomme. Jedenfalls noch nicht jetzt. Und das fällt mir schwer zu akzeptieren ", erklärte sie und richtete den Blick wieder in das flackernde Feuer. Sie musste sich einfach jemandem anvertrauen, die Unwissenheit und die dazu gehörende Unsicherheit, wie sie damit umgehen sollte, brachten sie sonst noch um den Verstand. Und außerdem konnte der Mann gar nicht so schlimm sein, wenn ein so schönes und tolles Pferd ihn an sich heran ließ. Keine besonders solide Quelle, aber die einzige, die sie hatte.
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