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homeward bound, valor crowned
15.08.1016 - 21:00
Wolfsmark

Heimkehr der Kriegshelden nach Wolfsmark
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Erik Norrholm
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#1
Natürlich war dem Tross aus Spring's Court, der zugegebenermaßen nur eine handvoll Männer umfasste, schon vor wenigen Tagen ein Bote vorausgeritten, der die Ankunft der Helden aus der Schlacht um Eastergold Meadow ankündigte und für den Abend des 15. Tages im dritten Monat der Sonne beschied. Somit hatte Familie Norrholm und die anderen Angehörigen der Krieger Zeit genug gehabt, um sich auf den großen Moment vorzubereiten.

Und heute war der große Tag gekommen: Nach Einbruch der Nacht konnte man in ganz Wolfsmark schallende, näherkommende Hörner vernehmen, die von der Ankunft der Helden kündeten. Überall wurden die Fackeln entzündet und die Banner des winterländischen Wolfs gehisst und aus den Fenstern gehängt; die Männer von Wolfsmark versammelten sich in der Mitte der Stadt, bereit, ihren heimkehrenden Kameraden, Söhnen und Brüdern die gebührende Ehre zu erweisen.

Als Erik von Weitem seine Stadt erblickte, wurde ihm richtig warm ums Herz. Sein Tross hatte schon vor einer halben Ewigkeit angefangen, die Kriegshörner zu blasen, doch jetzt konnte er die Antwort aus Wolfsmark vernehmen. Sie trommelten und stießen ebenfalls in ihre Hörner. Das Leuchten der Fackeln weckte größten Stolz in seiner Brust.
"BRÜDER IM KAMPFE!!! SÖHNE VON WOLFSMARK!!!", rief er über seine Schulter in Richtung seines Gefolges. "Wir kehren heim von den Abenteuern an der Seite unserer Brüder in Walleydor! Wir haben Schulter an Schulter mit ihnen gekämpft und eine Stadt eingenommen! Der Großkönig, der alte Hosenschisser, rennt mit noch hochroterem Kopf herum, als sonst schon. Der alte Säufer ärgert sich vielleicht tot.
UND AUCH WIR WOLLEN HEUTE SAUFEN!"
, gröhlte er und riss die Faust in die Luft, woraufhin die anderen ebenfalls ihre Fäuste in die Luft reckten und laut jubelten.
Wenn man von einem ausgehen durfte, dann davon, dass Wolfsmark sich darauf vorbereitet hatte, ein rauschendes Fest zu feiern. Und bei solchen wurde normalerweise nicht mit Alkohol gegeizt.
Erik blickte verdrossen wieder geradeaus und grinste zufrieden vor sich hin. Er konnte es kaum erwarten, von Reinka den ersten Becher heißen Würzweins angereicht zu bekommen. Gefolgt von einem fetttriefenden Stück Fleisch, bittesehr.

Hocherhobenen Hauptes ritt er im Schritt nach Wolfsmark ein und ließ sich und seinen Kameraden feiern und bejubeln. Kurz nachdem sie das Stadttor hinter sich gelassen hatten, ließ Erik sich von seinem Pferd gleiten, denn er wollte seiner Familie genau so begegnen, wie alle anderen Krieger. Zu Fuß, mit den anderen auf Augenhöhe. Er war einer von ihnen und fühlte sich in diesem Moment nicht als Prinz oder zukünftiger Fürst - er fühlte sich einfach nur wie ein Mann, der von einem Krieg (wenn auch nur einem kurzen) heimkehrte. Ihn dürstete nach Ruhm, genauso wie damals, als er aus der Einöde heimgekommen war.
Gemeinsam erreichten alle Krieger die Stadtmitte, wo ein Bankett errichtet war. Und Erik wartete nur darauf, dass Reinka ihm entgegenlaufen und in die Arme fallen würde. So wie die anderen Frauen es hoffentlich auch für ihre Männer taten - ganz ungeduldig und die Rede des Fürsten nicht abwarten könnend.
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Reinka Norrholm
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#2
Es war niemals Zeit genug, um ein Fest dieses Ausmaßes zu organisieren. Und war eine Frage beantwortet, stellte sich immer gleich schon die nächste ein. Hohe Betriebsamkeit war Zeugnis der Aufregung, die von der Wolfsburg Besitz ergriffen hatte, und der seicht wabernde Duft köstlichen Wildbrets ein Ergebnis derselbigen. Die alten Mauern der hoch aufragenden Burg waren festlich erleuchtet, man hörte Stimmen unzähliger Kinder im Vorhof hallen, und das Getuschel erleichterter Frauen. Noch war keine Zeit, um sich auszuruhen, und die Anspannung, die in allen Ecken und an allen Enden vorherrschte, war greifbar.
Aber als die Hörner der Krieger ertönten und die Hörner der Burg zahlreich antworteten, richtete sich Reinka auf. Ihr Herzschlag erging ruhig, ihre Atmung tat dies ebenso und die Hektik war aus ihrem Gesicht gewichen. Ein zartes Lächeln züngelte um ihre Lippen, ehe sie jene voneinander löste, um leise die Luft in ihren Lungen zu entlassen.
Es war so weit.
Die Emsigkeit der letzten Tage hatte die Burg nicht zur Ruhe kommen lassen. Nachdem die Nachricht, dass König Charles Stafford erfolgreich in seinem Unterfangen gewesen war, sich in Wolfsmark wie von selbst verbreitete, waren die Gedanken der Einwohner bei den Kriegern gewesen. Ein erfolgreicher König bedeutete tapfere Männer und Tapferkeit war eine der Tugenden, die man hierzulande jedem Kind mit auf dem Weg gab. Insofern würde man nicht bloß Krieger daheim willkommen heißen, sondern die wildesten, tapfersten Krieger, die diese Welt kannte.

Es war Zeit.
Fürst Raik hatte seiner Schwiegertochter einen Arm angeboten, den Reinka bereitwillig annahm. Gemeinsam gingen sie, gefolgt von einer Entourage an Menschen, die allesamt einer Prozession glichen, die Stufen der Wolfsburg hinab bis sie in der Stadtmitte angekommen waren. Hier würde das Fest stattfinden, denn man legte in Wolfsmark Wert darauf, dass jeder Mann und jede Frau das Gefühl hatten, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Ein Mann allein würde niemals groß sein können. Und doch war es Reinka, die von allen Seiten, nach dem Fürsten, gegrüßt wurde. Der Umstand ihrer Anwesenheit war für viele noch neu, denn man kannte den Fürstensohn nicht als einen Mann, der es mit der Familiengründung eilig gehabt hätte.
Und das hatte er wahrlich nicht. Schon vor ihrem Kampf war es lediglich eine Idee gewesen, geboren aus Übermut, die Erik dazu veranlasst hatte, Reinka zu fordern. Gleich dieser Idee war die Tochter des Königs überzeugt gewesen, dass sie ihren Bewerber mühelos schlagen könnte. Das Gegenteil war der Fall gewesen, und Reinka hatte ihr Versprechen eingelöst. Sie würde die zukünftige Fürstin Wolfsmarks werden.

Und Erik hatte keine Zeit verstreichen lassen. Er wusste es noch nicht, aber er hatte den Grundstein für seine eigene Dynastie gelegt.
Der Fürst war darüber hocherfreut gewesen.
„Na, wer sagt’s denn?“, hörte Reinka Raik in diesem Moment murmeln, als die ersten Männer die Stadtmitte erreichten. Unter ihnen war Erik, der sein Pferd am Zügel führte, und zu Fuß ging, wie es alle anderen Männer auch taten. Ein Kind rief nach seinem Vater, eine Frau brach in Tränen aus. Und dies war Grundstein dafür, dass sich nach und nach einzelne Angehörige aus dem Volk lösten, um ihre Männer standesgemäß zu begrüßen. Es war Grundstein dafür, dass der Fürst nicht auf eine offizielle Begrüßung bestand, sondern Reinka von seinem Arm entließ. Auch sie sollte ihren Mann begrüßen.
Reinka lächelte ihrem Schwiegervater zu, dann löste sie sich von ihm und näherte sich Erik, der ihr bereits entgegenblickte.
Sie beschleunigte ihren Schritt, weil sich die Stadtmitte zunehmend mit wiedervereinten Familien füllte und sie nicht von Erik abgeschnitten werden wollte. Schließlich stand sie vor ihm. Sie musste ihren Blick heben, um ihn ansehen zu können. Immer noch lag ein Lächeln auf ihren Lippen, das ihr darüber hinweghalf, sich nicht über seinen Gestank zu wundern oder sich irritiert zu fühlen. Darum würde sie sich später kümmern.
„Mein Prinz.“, flüsterte sie, neigte ihr Haupt in Ehrerbietung seines Standes, wobei ihr Lächeln noch etwas in die Breite wuchs. Weil sie es kaum erwarten konnte, ihn zu küssen. Weil sie den Zeitpunkt herbeisehnte, in welchem er von ihrem Geheimnis erfuhr. Reinka richtete sich auf und sie schob auch ihre Augenbraue in die Höhe. „Willkommen zu Hause.“
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Erik Norrholm
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#3
Es war fast ein bisschen schade, dass Erik fast gar keinen Blick für die Szenerie hatte. Naja und wenn, dann hätte er sie vermutlich nicht allzu sehr zu würdigen gewusst. Überall wurden die blauen Fahnen mit den weißen Wölfen geschwenkt, die Lautstärke auf der Stadtmitte schwoll noch weiter an, während einige Jauchzer der Freude ausstießen und Weiber und Kinder Quietscher ausstießen. Mütter umarmten ihre Söhne und fingen an, Tränen der Freude zu vergießen. Väter beglückwünschten sich gegenseitig zu der Heimkehr ihrer Kinder und glücklicherweise hatte es für Wolfsmark keine Verluste gegeben. Natürlich nicht - sie waren schließlich allesamt gestandene Männer, die nicht beim ersten Windstoß umfielen - wie irgendwelche Glens aus dem Herbstland oder Khaleds aus dem Sommerland. Neinnein, ... ein aus Wolfsmark stieß man nicht so leicht aus seinen Latschen!

Aber an all dies dachte Erik nicht. Er hatte nur Augen für seine Frau, die sich vom Arm seines Vaters ablöste und ihren Schritt beschleunigte, um ihn zu empfangen. Sein Gesicht wurde bei diesem Anblick ein bisschen weich (war aber trotzdem noch äußerst männlich... - in seiner Vorstellung). Heofader, wie er dieses Weib vermisst hatte. Und dabei waren es immerhin nur ganz wenige Wochen, in denen sie getrennt voneinander gewesen waren. Ein zufriedener Seufzer entrang sich von irgendwo ganz tief in seiner Kehle, als sie ihm mit ihrem intensiven Blick und ihrem Lächeln begegnete. Er war immer wieder fasziniert davon, wie schnell sie ihm doch gefügig geworden war - diese stolze Kriegerprinzessin eines stolzen, alten Königs! Sie war einfach ein Wunder, ... und wenn es nicht lästerlich gewesen wäre, hätte er sie gerne seine Königin genannt. Dann nannte sie ihn ihren Prinzen. Und weil er gedanklich noch bei seiner Königin war, antwortete er fast wie in Trance: "Meine K... meine Reinka!", verhaspelte er sich ein bisschen. Um dies zu überspielen - als habe er fast ihren Namen vergessen - schnellten seine Arme vor und zogen sie an sich.

Dann konnte er nicht länger warten. Er legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und reckte dieses bestimmt nach oben. Dann kam er mit seinem riesigen Schädel näher und fing an, sie zu küssen. Dabei war er sich nicht sicher, ob er sich das eventuell einbildete. Aber vielleicht hörte er um sich herum, wie ein paar Leute klatschten. Hey, das hier war keine Hochzeit, aber vermutlich galt das Klatschen einfach allen strammen Kriegern, die endlich wieder daheim waren (wo sie hin gehörten...). Nachdem er sich einige Augenblicke Zeit genommen hatte, sich an ihren Lippen sattzuküssen, löste er ihre Umarmung wieder auf und reckte seinen und Reinkas Arm nach oben. Wie mit einer Trophäe an der Hand drehte er sich zum Großteil der Menge hin und rief über das Gelärm aller anderen hinweg in die Menge. "WOLFSMARK, DU HAST DEINE SÖHNE WIEDER! STÄRKER UND TAPFERER ALS ZUVOR!", brüllte er, was bei den ebenfalls weniger charismatischen Barbaren ganz gut anzukommen schien. Zumindest konnte man durch das Gejohle, das nun zu hören war, darauf schließen.

Eine wichtige Sache musste Erik aber noch tun, bevor er sich ganz und gar dem Fressen und Saufen hingeben konnte - er musste seinen Vater begrüßen. Mit Reinka, um deren Schultern er einen seiner starken Arme gelegt hatte, kam er auf ihn zu und ging vor ihm auf die Knie. "Dein Sohn ist siegreich heimgekehrt!", sagte Erik ihm und wartete darauf, dass Raik ihn aufhob und in die Arme schloss.
Danach widmete Erik sich wieder seinem Weib und suchte den Platz, der für die Familie des Fürsten angedacht war. "Ich will Dir alles erzählen!", kündigte er Reinka an. Natürlich wollte er das - es war ja auch garantiert hundertmal spannender als das, was Reinka daheim erlebt hatte... den üblichen Schneefall halt.
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Reinka Norrholm
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#4
Nicht nur in seiner Vorstellung gehörte der wohl männlichste Gesichtsausdruck aller versammelten Männer Erik. Laut Reinkas Dafürhalten hätte sie ihm, ohne zu zögern, diese Krone verliehen. Sein Haar klebte ihm in vernachlässigten Strähnen am Kopf, sein Gesicht war schmutzig, aber sein sieges- und ruhmreiches Lächeln ließ ihre Knie weich werden. Es war ganz allein diese Mischung, die dafür Sorge trug, dass die zukünftige Fürstin von Wolfsmark nur Augen für ihn hatte.
Gleichwohl alle anderen Männer Wolfsmarks bei diesem Fest bejubelt werden würden, gab es nur einen, der sie alle überragte. Erik Norrholm war ihr Wolf. Für ihn trug sie die Farben des Hauses und hieß ihn in diesem wieder willkommen.
Von ihm ließ sie sich in seine Arme ziehen, äußerte weder ihre Verwirrung über sein Gestammel noch ihre Bedenken bezüglich seiner Reinlichkeit. Beides war in diesem Augenblick zweitrangig, denn ihr Wolf war siegreich heimgekehrt. Reinka legte ihre Hände auf seine Oberarme, unter denen sie seine Muskeln pulsieren spürte. Und sie gab der Aufforderung seiner Bewegung nach, sich etwas von ihm zu lösen, damit er seinen Zeigefinger unter ihr Kinn schieben und es anheben konnte. Ihr Blick traf den seinen. Er war so klar, wie sie ihn in Erinnerung hatte.
Und zum ersten Mal fragte sich Reinka, ob es nicht sein konnte, dass sie das Blau seiner Iriden schon immer geliebt hatte.
Sie schloss ihre Lider, um seinen Kuss zu empfangen, spürte die Weichheit seiner Lippen als Kontrast zu der Härte seines Geistes. Sachte atmete sie aus, und sie fühlte eine Sehnsucht in ihrem Leib tosen, die sich jäh bis in ihre Glieder ausbreitete. Unumwunden musste Reinka erkennen, dass sie ihn vermisst hatte. Sie hatte es vermisst, von ihm geküsst zu werden, während er seine Arme um sie gelegt hatte. Sie hatte es vermisst, ihn zu küssen, bevor sie in den Schlaf fand oder nachdem sie aus diesem erwachte.
Sie hatte ihn vermisst.

Auch an Reinka ging der aufkeimende Jubel in dem Kuss, den Erik ihr schenkte, vorbei. Erst, als er beschloss, sich von ihr zu lösen und sie an der Hand zu nehmen, wurde sie sich der Situation wieder bewusst. Sie ließ ihn die Heimkehr der tapferen Männer verkünden und während der Lärm um sie herum ins Unermessliche stieg, neigte sie ihren Kopf zu ihrem Mann. „Ich habe nicht einen Wimpernschlag lang daran gezweifelt.“, murmelte Reinka, ohne ihn anzusehen. Ihr Augenmerk lag auf den Menschen Wolfsmarks, die sich in der abklingenden Freude nach und nach zu den Tischen gesellten.
So war es Zeit, dass Erik auch seinen Vater begrüßte, und umgekehrt, was in gewohnter Manier voll des Stolzes seinen Ausgang fand. Und obwohl sie alle furchtbar barbarische Krieger waren, war ein Sohn nach Hause gekehrt, und es war an des Vaters Pflicht, seinen Sohn trotz aller Barbarei in die Arme zu schließen.
Von einer kaum zu beschreibenden Wärme wurde Reinkas Herz geflutet. Sie empfand die zärtlichsten Gefühle für die Familie, die sie bedingungslos als ihre Tochter aufgenommen hatte, und der sie nun treu ergeben war. Der sie dienen würde, wie auch immer sie es von ihr verlangte.
Zum Beispiel, indem sie ihr einen Sohn gebar.
Erik führte sie zu ihrem Platz. Beide ließen sich auf ihren Stühlen nieder und der Sohn, der noch nichts davon wusste, dass er Vater werden würde, versprach ihr, ihr alles zu erzählen. „Ich freue mich darauf, es zu hören und kann es kaum erwarten“, sagte Reinka. Sie griff nach einem Krug Met und schenkte diesen in Eriks Becher ein, ehe sie ihren eigenen füllte. Dann reichte sie ihrem Gatten seinen Becher, nahm den ihren und hielt ihn ihm entgegen, damit er mit ihr anstoßen konnte.
„Auf dich.“, wünschte sie ihrem Gatten schlicht, aber weit tiefer als ihre Worte vermuten ließen, war die Ernsthaftigkeit, die in ihnen steckte, verankert. Sie stieß mit ihm an und trank dann den Met aus ihrem Becher. Einen feinen Film des übriggebliebenen Honigweins wischte sie sich mit Hilfe ihrer Zunge anschließend von ihrer Oberlippe. Schlussendlich legte Reinka den Kopf schief. „Was wolltest du vorhin sagen? Hast du meinen Namen vergessen?“, fragte sie Erik und ein keckes Lächeln züngelte um ihre Mundwinkel.
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Erik Norrholm
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#5
Stolz sah Erik auf sein Eheweib herab, als diese ihm mitteilte, dass sie keine Sekunde an seinem siegreichen Heimkehren gezweifelt habe. Hatte er auch nicht... sein Ego war schon groß genug für drei Wolfsmarker. Aber es von ihren Lippen zu hören, war ungleich schöner und wichtiger und erfüllender. Zufrieden und überglücklich über die Gesamtsituation sah er auf ihren Haarschopf und freute sich darauf, seine Nase später darin zu vergraben. Ihr Duft war ungeheuerlich betörend und er konnte es kaum erwarten, bei ihr zu liegen.
Er war es immerhin gewesen, der nach dem Rausch der Schlacht Verzicht hatte üben müssen, weil er wie sein bester Freund und Bruder nun endlich ein Weib daheim hatte, dem er treu zu bleiben hatte. Leicht war ihm das - bei Heofaders Arschhaaren - wirklich nicht gefallen! Doch nun kam es ihm vor, als habe seine Treue und Enthaltsamkeit sich gelohnt. Er hatte alle Gier für diesen Moment aufgespart. Naja... oder zumindest für die Momente, die später am Abend hoffentlich noch folgen würden!

Für einen Augenblick beobachtete er Reinka dabei, wie sie den anderen Menschen zusah. Es gefiel ihm wirklich, sie derart verträumt zu sehen. Sie wirkte so zufrieden - und das machte ihn glücklich.
Gemeinsam gingen sie zu Raik hinüber, wo die beiden Männer einander schließlich in die Arme fielen und sich gegenseitig kräftig den Rücken abklopften. Auf weitere Vertraulichkeiten verzichteten sie aber, denn Erik knurrte mittlerweile der Magen. Er konnte auch hungrig wie ein Wolf sein.

Sobald sie an der Tafel mit den übrigen Kriegern saßen, schenkte Reinka ihm ein und Erik sah ihr wohlwollend und gefällig dabei zu. Er mochte es sehr, derart von ihr umsorgt zu werden und so stieß er von fast schon zärtlichen Blicken begleitet mit ihr an. Sie verstand sich wirklich darauf, ihm zu gefallen, .. denn sie behauptete gar, sich darauf zu freuen, alles zu hören. Erik war noch immer nicht komplett sicher, was er ihr sagen sollte. Ein Teil seines gewaltigen Egos wollte gerne jede noch so kleine Kleinigkeit haarklein und kleinlich vor ihr ausbreiten. Riesengroß und episch breit. Doch er wusste, dass sie am liebsten mit ihm gegangen wäre. Sie war - obwohl mittlerweile bald schon ein halbes Jahr vergangen war - immer noch eine stolze Tochter ihres Vaters. Eine stolze Kriegerin von Norsteading. Er wollte ihr nicht wehtun, indem er ihr von Schlachten vorschwärmte, die sie nie gesehen und niemals zu sehen bekommen würde. Er wollte natürlich unbedingt darüber reden, ein bisschen angeben, damit sie ihn anhimmelte. Aber gleichzeitig wollte er ihr auch nicht unnötig wehtun.

Nachdem alle Männer und Frauen Platz genommen hatten, wurde es tatsächlich akustisch etwas leiser, denn jeder schien sich in die Gespräche mit seinem Sitznachbarn zu vertiefen und dabei nicht ganz so einnehmend zu sein, wie sonst. Obwohl nur wenige Wochen vergangen waren, schienen alle viel Redebedarf zu haben und sich auf den neusten Stand der Dinge bringen zu wollen. Für einige Augenblicke lauschte Erik zufrieden dem durchgehenden Summen der Stimmen, dem Einheitsgeschwätz. Für einen Moment schloss er sogar die Augen, weil er so zufrieden darüber war, keine anders klingenden Zungen vernehmen zu müssen. Kein Fliach-Akzent, kein frühlingsländisches Gehabe ... einfach nur die rauen Kehlen des Rests von Wolfsmark. Er blendete einfach alles aus, fühlte sich heimgekommen und friedlich und dankbar für seine Verwurzelung. In diesen Augenblick der Ruhe drang plötzlich Reinkas Stimme. Doch das war nicht schlimm - sie gehörte zu seinem Wohlgefühl dazu. Er öffnete die Augen und betrachtete sie. Obwohl er genau gehört hatte, was sie gesagt hatte, hinterfragte er es reflexartig mit einem kehligen "Hm?" Noch ehe der Laut vollkommen seine Kehle verlassen hatte, wusste er es auch schon. "Das könnte ich nie... Aber ... ich hab fast trotzdem was gesagt, das Dir nicht gefallen würde... oder vielleicht doch. Ganz sicher kann ein Mann sich in diesen Dingen nicht sein!", säuselte er ihr entgegen und rückte erst wieder von seiner Frau ab, als eine junge Frau sich zwischen sie beugte um das Fleisch zu servieren. Fetttriefender, heißer Braten, direkt vom Feuer, dazu Brot und Wurzelgemüse (was Erik beides eher weniger interessierte). Nachdem Reinka ihn zuvor mit Met bedient hatte, bediente er sie nun mit einer Keule des Ferkels, das man ihnen vorgesetzt hatte. Natürlich tat er dies mit der ungewaschenen Hand ... so wie vermutlich alle anwesenden Männer. Der lange Aufenthalt im Frühlingsland hatte ihm also nicht geschadet.
"Schlag Dir den Bauch aber nicht zu sehr voll... ich will nicht, dass Du später gleich einschläfst!", neckte er sie mit einem breiten Grinsen. Als ob ihr das schon jemals passiert wäre. "Ich lass' auch noch ein bisschen Platz... denn der beste Leckerbissen kommt ja noch!", gab er mit einem Wackeln seiner Augenbrauen an.
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Reinka Norrholm
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#6
Ein nicht wirklich ernst gemeinter, aber dennoch leicht tadelnder Seitenblick Reinkas traf den stolzen Krieger Erik, der sich in dem Geständnis darüber, was er hatte sagen wollten, aber doch nicht ausgesprochen hatte, ungewohnt zurückhaltend gab. Außerdem, weil dies zu einem tadelnden Seitenblick dazugehörte, schnalzte die zukünftige Fürstin von Wolfsmark mit der Zunge, ehe sie leicht ihren Kopf schüttelte, was wiederum von ihrem Schmunzeln begleitet wurde. „Ich kann dir keine Absolution erteilen, wenn du es mir nicht sagen willst“, erklärte sie in einem säuselnden Tonfall, der durchaus ihre Zufriedenheit ausdrückte und nicht darauf pochte, dass Erik preisgab, was er vor ihr verschlossen hielt. Reinka war (mehr als) zufrieden darüber, dass ihr tapferer Krieger wohlbehalten nach Hause zurückgekehrt war, und er sich in einer solche prächtigen Laune befand, dass es leicht war, mit ihm zu tändeln und zu scherzen. Doch da war auch noch etwas anderes, das das Innenleben ihrer zahlreichen Gefühle beeinflusste.
Um sicher zu gehen und es zu überprüfen, hob die junge Ehefrau ihren Blick. Sie betrachtete Eriks Profil und konzentrierte sich auf den Geruch, der von ihm ausging, der zum gegenwärtigen Zeitpunkt eher Gestank glich. Sie spürte der Vibration seiner Stimme nach, erinnerte sich an seine starken Arme, die sich um ihre Schultern zu schließen pflegten.
Schließlich erkannte Reinka, dass sie ihn vermisst hatte. Und das Bedürfnis, mit ihm das Bett zu teilen, wurde lauter in ihr. Sie wollte von Erik geliebt werden, in jeder erdenklichen Weise.

Ähnliches versprach er ihr, nachdem das Mahl serviert worden war. Wie immer griff Erik zielstrebig nach einer Keule, wogegen er die Beilagen zu ignorieren pflegte. Reinka ließ ihren eigenen Teller leer. Ihr Blick ruhte auf ihrem Ehemann, ein verschmitztes Grinsen spielte um ihre Lippen. „Ist das so?“, fragte sie ihn, ohne ernsthaft eine Antwort zu erwarten, denn viel lieber hätte sie sich persönlich von seinen Absichten für die nähere Zukunft überzeugt.
Hätten sie sich nicht inmitten ihrer Gefolgschaft befunden, und wäre Raik schon ein wenig schwachsichtiger, hätte sich Reinka nun rittlings auf Eriks Schoß geschoben. Sie hätte ihre Arme um seine Schultern gelegt und ihn in einen Kuss verwickelt, der ihm bedeutete, dass sie es kaum erwarten konnte. Ihre Finger hätten ihren Weg in sein Haar gefunden und vermutlich wäre dies ein ausschlaggebendes Signal dafür gewesen, dass er sie später lieben konnte, zärtlich und langsam. In jenem Moment allerdings wäre sie seine Winterländerin und sie wäre so, wie man es sich in den übrigen Königslanden erzählte. Wild und roh.
Hätte Erik seinen Blick mit dem ihrem gekreuzt, wäre ihm das Blitzen in ihren Iriden nicht entgangen. Reinka entschied sich allerdings dazu, gemäßigt auszuatmen und dem Fest den Vorzug über ihre eigenen Bedürfnisse zu geben. Sie wandte sich ab und griff nach ihrem Becher mit Met, welchen sie in großen Zügen leerte, womit sie ihre Gedanken willentlich in eine andere Richtung lenkte.

Am Ende belud auch sie sich ihren Teller.
„Ich habe mich dazu entschieden, dich mit den langweiligen Geschichten, die sich während der Abwesenheit hier ereignet haben, vorerst zu verschonen“, sagte Reinka und steckte sich etwas Wurzelgemüse in den Mund. „Ich habe gut auf deinen Vater und deine Schwestern achtgegeben.“ Und umgekehrt, weshalb ganz leicht aus zwei Familien eine geworden war.
Und dann dachte Reinka an die Entdeckung, die sie gemacht hatte, und die Leif betraf, aber bevor sie Erik davon erzählte, musste sie ihren Bruder persönlich sprechen.
„Eine Neuigkeit gibt es jedoch“, sagte sie und schluckte ihren Bissen hinunter. „Sie ist eigentlich bloß für dich gedacht. Es sei denn, du entscheidest, dass sie für alle Ohren hier bestimmt ist.“ Reinka sah auf, und sie hob eine Augenbraue, um ihrem Gatten zu signalisieren, dass er jetzt wirklich gut darüber nachdenken musste.
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Erik Norrholm
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#7
Erik kniff den Mund wohlgefällig zusammen, als Reinka ihn mit einem ernsten Seitenblick abstrafte. Ungefragt hob er eine seiner riesigen Pranken und legte diese in Reinkas Nacken, grub mit den Fingern in ihr Haar und grinste sie an, während sie mit der Zunge schnalzte. Ohja... dieses Spiel hatte er unheimlich vermisst. "Dann muss ich wohl mit dieser kleinen, geheimen Sünde leben, Frau", erwiderte er mit rauer Stimme, während er mit der Hand weiter in ihrem Haar kraulte um sie zu besänftigen. Er war sich sicher, dass dies nicht wirklich notwendig war, tat es aber doch gerne. Auch, weil er es seit gefühlten Ewigkeiten nicht hatte tun können. Dabei waren es ja wirklich nur wenige Wochen gewesen. Doch der ungewisse Ausgang hatte durchaus etwas Spannung entstehen lassen.

Ihr verbales Tänzchen, dem Erik glücklicherweise besser folgen konnte, als einem wirklichen Tanz, setzte sich beim Essen weiter fort. Ihr Blick gefiel ihm - ihr leerer Teller jedoch weniger. Kurzerhand nahm er das Stück Fleisch, das er zunächst für sich hatte beanspruchen wollen, direkt mit der Hand von seinem Teller um es ihr aufzulegen. Man hätte zwar auch Teller tauschen können... aber so ging es für Erik eben schneller. Danach griff er abermals mit der Hand zu um sich selbst aufzutun. Das heiße Innere des Ferkels verbrannte ihm die Flossen, doch daran konnte ein Krieger sich nicht stören. "Aber ja... und wie...", antwortete er auf ihre rhetorische Frage. Rhetorik gehörte eben nicht zu seinen Stärken.
Daher fand sie im Folgenden wohl auch klarere Worte, denn sie erklärte, ihn nicht mit öden Geschichten davon, was hier gewesen war, zu langweilen. Oder zumindest vorerst damit zu warten. Erik war dankbar und er musste es nicht in Worte fassen, um es Reinka spüren zu lassen.
Sie erklärte ihm weiters, dass sie gut auf seinen Vater und seine Schwestern acht gegeben hatte. Eine Nachricht, die ihn zugegebenermaßen nicht allzu sehr interessierte. Wurde sowas von einer guten Frau nicht erwartet? Keine Ahnung, kümmerte ihn auch wirklich nicht sonderlich. Naja, solange es allen gut ging, schien sie ihre Arbeit wohl gut gemacht zu haben. Doch die Geschichte konnte ihn nicht davon abhalten, seine Zähne in das heiße Fleisch zu graben und es wie ein Tier von dem Knochen zu zerren.

Mit ihren letzten Worten machte sie ihn jedoch wieder ein wenig neugieriger. Er kaute weiter, warf ihr aber einen unsicheren Seitenblick zu. Dann ließ er den Knochen sinken, von dem er gerade nagte und lehnte sich ein wenig zurück. Eine Neuigkeit, die bloß für ihn gedacht war... das konnte Vieles heißen. Doch wenn es von einer Ehefrau kam, dann musste es das Eine heißen. Zumindest war dies sein Gedankengang. Er erkannte an ihrem Gesicht, dass er nun genaustens zu überlegen hatte. Das war wirklich nicht seine Stärke und so verkniff er auch sein Gesicht ganz angestrengt dabei. "Flüstere sie mir doch ins Ohr...", schlug er gänzlich unromantisch vor, während sein Mund immer noch halb voll war.
Erik hob den Kopf und blickte sich um, abschätzend, wie lange das Festmahl noch dauern würde und ab wann er sich getrost mit Reinka zurückziehen durfte. Doch das würde sicherlich noch eine ganze Weile dauern. Er konnte es kaum erwarten.
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Reinka Norrholm
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Sie hatte es auch vermisst, dass es Erik schaffte, seine riesige Pranke in ihrem Haar zu versenken. Es kam einem Kunststück gleich, denn über eine wallende Mähne verfügte Reinka nicht. Mehr als das Kraulen in ihrem Nacken sie besänftigt hätte, rief es in ihr ein Gefühl der Wärme hervor. Die Versicherung, dass sie hier richtig war. Und, dass sie äußerst glücklich war, seine Frau geworden zu sein.
Dennoch hatte Reinka in jenem Augenblick ihre Schultern ein wenig hochgezogen, es kam einem Reflex gleich, dass sie ihren Nacken schützen wollte. Anschließend hatte sie unter ihren Wimpern hervor und so seitlich es Erik ihr erlaubte zu ihm aufgesehen. Damit hatte sie auch sein letztes Wort anerkannt, und ihm überlassen.
Im Gegenzug sorgte er dafür, dass sie nicht verhungerte. Wie es die Art ihres Gatten nun einmal war, trug er Reinka ein Stück des Fleisches auf, mit seinen bloßen Händen, die eine Geste ausführten, welcher es wiederum nicht an Fürsorge mangelte. Dass sie sich dennoch nicht darauf stürzte, war ihrer Nervosität geschuldet.
Eigentlich hätte sie es ihm gern gesagt. Sie hätte ihren Mann unbedingt sofort in ihr Geheimnis einweihen wollen, wo sie doch so lange hatte darauf warten müssen. Es schien ihr auch der Zeitpunkt gut, denn sämtliche Einwohner der Wolfsburg waren versammelt, sodass es keinen offiziellen Aushangs mehr bedurfte.
Andererseits war Reinka besorgt, dass die Neuigkeit, die sie den ganzen Tag über enorme und nicht einmal durch ein Schläfchen zu bekämpfende Müdigkeit verspüren ließ, die Bedeutung der Heimkehr der Krieger schmälern könnte. Sie fürchtete, dass auch Erik dies nicht gern sah, denn der Abend gehörte freilich ihm und den Männern, die dem Winterland alle Ehre gemacht hatten. Schlussendlich musste sich Reinka eingestehen, dass sie sogar Angst davor hatte, dass ihr Gatte nicht in dieselbe Euphorie ausbrechen könnte, die sie empfunden hatte, als sie sich der Tragweite ihrer Veränderungen bewusst geworden war.
Ein Kind Wolfsmarks.

Daher kam sie seiner Aufforderung nicht sofort nach. Stattdessen spürte sie ihr Herz aufgeregt in ihrer Brust klopfen. Sie bemerkte, dass dadurch auch ihr Blut durch ihren Körper rauschte, wodurch sich letztendlich ihre Wangen rötlich färbten. Ihr Blick fiel auf ihren tapferen Krieger. Sein Blick war klar, Herausforderung lag in ihm und Reinka konnte sich nicht des Eindrucks erwehren, dass er es bereits wusste.
Sie sah über Eriks Schulter zu Raik, der direkt neben ihm saß, und wiederum in ein Gespräch vertieft war. Ihrem Schwiegervater gegenüber hatte Reinka es nicht verheimlichen können. Noch bevor sie selbst sich sicher gewesen war, hatte sie ihm die Neuigkeit offenbart, was aber auch daran gelegen war, dass er sie in einem wahrlich kopflosen Augenblick erwischt hatte. Nicht ganz bei Sinnen hatte Reinka an jenem Tag aus dem Fenster gestarrt – so war eines zum anderen gekommen.
Ihr wurde bewusst, dass ihr Ehemann immer noch wartete, weshalb Reinka Raik aus ihrer gedankenverlorenen Musterung entließ. Für einen Moment verwob sie Eriks Blick mit dem ihren, was sie daran erinnerte, dass Mut zu ihren Stärken zählte. So beugte sich die junge Prinzessin doch in Eriks Richtung. In einer kontrollierten, geführten Bewegung ihres Oberkörpers näherten sich ihre Lippen seinem Ohr, und er stellte seine Bewegung ein, noch bevor ihre Lippen sein Ohr hätten tatsächlich berühren können. Jene befeuchtete sich Reinka mit ihrer Zunge. Sie atmete schwer aus.
Mut.
Reinka holte Luft. „Ich…“ Ein Lächeln entflammte auf ihren Lippen. Es ließ sich nicht zügeln, oder kontrollieren, ließ sich daher auch nicht schmälern, oder gar auslöschen. Es war ihr bekannt, denn Reinka hatte sich vor allem in der letzten Woche öfter dabei erwischt. Sie hatte gelächelt. In der Erwartung der Heimkehr ihres Ehemannes, dessen Kind sie trug, hatte sie sich dabei ertappt, wie sie versonnen lächelte. Reinka schnaubte, dann bemühte sie ihre Lippen um die wichtigsten Worte, die ihr schon so lange Zeit im Geist umhergetanzt waren. „Erik. Ich erwarte deinen Sohn.“
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#9
Nachdem Erik für sich einen guten Weg aus der schwierigen Situation gefunden hatte und der Ball wieder in Reinkas Feld lag, lehnte er sich entspannt zurück. Zumindest wirkte er entspannt. Innerlich war er durchaus in Habacht-Stellung. Er bemerkte Reinkas Blick an sich vorbei - und musste nicht mal den Kopf drehen, um zu wissen, dass sein Vater hinter ihm saß. Ein schreckliches Gefühl ergriff von ihm Besitz. Doch kein Kind? und fast noch unangenehmer Stimmt was nicht mit ihm? Erik drehte den Kopf sachte in Richtung seines Vaters, jedoch nicht weit genug, um wirklich einen Blick auf den alternden Mann werfen zu können. Er konnte und wollte den Blick nicht von seiner Frau abwenden. Was war es, das sie ihm sagen wollte?

Möglicherweise erkannte sie seine wachsende Unruhe und Unsicherheit, denn sie verwob ihren Blick mit seinem. Sie wirkte mit einem Male so ernst und feierlich. Und mit sowas konnte er wahrhaft schlecht umgehen. Er drehte aber den Kopf folgsam in die passende Richtung, damit sie sich entsprechend hinbeugen und in sein Ohr flüstern konnte. Dabei griff ihre Unruhe immer mehr auf Erik über und begann damit, einen Knoten in seiner Magengegend zu bilden. Er senkte den Kopf und schloss angespannt die Augen; hochkonzentriert auf ihre Nachricht wartend. Sie holte Luft und sagte erst nur ein Wort. Erik wollte schon den Kopf heben und seine Frau angstvoll betrachten. So wie sie das Wort Ich gesagt hatte, konnte es nicht um Raik gehen - es war etwas, das Reinka selbst betraf. Und das brachte ihn zurück zu seiner ersten vagen Hoffnung, der er sich kaum noch wagte, anzunähern. Endlich sprach sie weiter - mehr. Einen ganzen Satz und Erik schnappte nach Luft. Aus Erleichterung, aber auch aus Glücksgefühlen, die in ihm aufzuwallen begannen.
Zu viel Nachdenken war einfach nichts für den Krieger von Wolfsmark, das hatte sich nun einmal mehr ganz deutlich gezeigt. Mit noch immer vor Schreck geöffnetem Mund drehte er den Kopf und betrachtete seine Frau. Erst ihr Gesicht, das lächelte. Automatisch glitt sein Blick aber auch tiefer. Er wollte sehen, ob man schon etwas erkennen konnte. Abermals stieß er hörbar Luft aus seinem Mund aus, wischte sich die fleischfettige Fetthand an der Hose ab und griff damit nach Reinkas Oberarm. Nicht so grob, wie er das sonst meist tat, sondern ein klein wenig behutsamer. Er zog sie zu sich und legte schwer atmend ihre Stirn gegen seine, kämmte mit beiden Pranken durch ihr schönes, duftendes Haar.

"Bist Du sicher?", fragte er nach einem Augenblick, in dem alle Stimmen um sie herum (für ihn) verstummt waren. Niemand hatte wirklich Notiz von der Zuneigungsbekundung des jungen Ehepaars von Wolfsmark genommen, doch für Erik war die Zeit stehen geblieben. Das Rauschen der Stimmen in seinem Kopf war vollkommen verschwunden und seine Gedanken kreisten nur noch um Reinka und ihrer beider ungeborenes Kind. "Ich meine... bist Du Dir vollkommen sicher?" Erik gebärdete sich fast, als habe er Angst, zu früh in einen Freudenschrei auszubrechen. Seine Augen leuchteten wie am Tag ihrer Hochzeit oder unmittelbar nach dem Kampf, in dem er sie gewonnen hatte. Doch die Angst, irgendwas falsch verstanden zu haben, hielt ihn noch zurück.
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Reinka Norrholm
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#10
In das selige Lächeln, das Reinka auf ihren Lippen trug, mischte sich ein zartes Schmunzeln, und es blieb bestehen, obwohl ihr einfiel, dass sie Erik die frohe Botschaft erst hatte später übermitteln wollen. Dann, wenn sie unter sich waren – und er gewaschen – wollte sie sich in Vertrautheit an ihn schmiegen. Sie hätte ihren Kopf auf seine Brust gebettet und dem Rhythmus seines Herzschlags gelauscht. Und es wäre ihr nicht entgangen, dass er sich beschleunigt, vielleicht sogar beinahe überschlagen hätte. Sie hätte seinen leicht stockenden Atem auf ihrem Scheitel gespürt. Und die Überwältigung, die er jetzt empfand, wäre in einer einzigen, riesigen Welle auf sie übergeschwappt.
So jedenfalls hatte Reinka sich das vorgestellt. Zumeist, wenn sie sich etwas vorstellte, gelang es ihr auch, dies umzusetzen. Ob durch ihre Anweisung, oder weil sie selbst Hand an seine Sache legte, die sie im Misstrauen an die Geschicklichkeit beziehungsweise Genauigkeit anderer nicht aus jener geben wollte, vollendete sie ihre Vorstellungen. Vermutlich war es an diesem Abend ihrer überbordenden sentimentalen Neigung zuzuschreiben gewesen, dass sie ihre Vorstellung nicht priorisiert hatte. Aus einem Gedanken, aus einer Laune heraus, hatte sie Erik – wie er versammelt war im Kreis seiner Männer, die ihm treu ergeben waren, und die sich zwar nicht wünschen konnten, dass der alte Fürst seinen ewigen Frieden fand, aber dennoch zweifelsohne, wenn der Tag gekommen war, dem neuen Fürsten von Wolfsmark ihre rückhaltlose Treue schwören würden – von dem Kind erzählt. Nachdem Reinka ihr Geheimnis so lange für sich hatte behalten müssen, war es förmlich aus ihr herausgebrochen, obwohl sie, offensichtlich sogar für ihren Ehemann, in der Findung ihrer Worte deutlich ins Stocken geraten war.
Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Erik seine Stirn an ihre lehnen und mit seinen Fingern durch ihr Haar kämmen würde. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie in all dem Trubel ihren Atem teilen und für einen Moment der friedlichen Stille zwischen ihnen lauschen würden. Sie hatte gedacht, dass, wenn Erik von dem Kind erführe, er es sofort in die Welt hinausrufen würde.

Doch, mit seiner Geste, die kaum mehr von seiner Liebe zu Reinka hätte sprechen können, hatte er gleichzeitig einen Raum geschaffen, in welchem das Wissen um das gemeinsame Kind wie ein Geheimnis einer verschworenen Einheit wirkte. Es waberte zwischen den Eheleuten, von denen eine im Angesicht ihres Glücks selig grinste, und der andere versuchte, die überwältigende Neuigkeit irgendwie zu fassen. Unter seinen stetigen Berührungen nickte Reinka zunächst bloß. Sie spürte, wie eine überbordende Rührseligkeit ihr Herz erfasste, weshalb es sie nicht wunderte, dass ihre Stimme zerbrechlich und leicht erstickt klang, als sie Erik bestätigte: „Ja.“
So viele Male hatte sie sich vorgestellt, wie es sein müsste, wenn sie ihrem Liebsten sagen würde, dass er im Begriff war Vater zu werden.
Nichts, keine einzige ihrer Vorstellungen, konnte sich mit der Realität messen.
Sachte umspielte Reinkas Nase nun die seine. Sie schmiegte anschließend ihre Wange an Eriks Wange und auch hier vollzog sie enge, sanfte Kreise, soweit dies eben Eriks Hände zuließen. „Ich bin mir absolut sicher.“, flüsterte Reinka in Eriks Ohr. Ihre Lippen streiften den Übergang von seinem Ohr zu seiner Wange sachte. „Es wird irgendwann in den Monaten der Kälte, oder vielleicht in der Zeit der Saat zur Welt kommen.“ Zärtlich hauchte Reinka Erik einen Kuss auf die Stelle, die ihre Lippen berührt hatten.
„Dann wirst du Vater, Erik.“
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