24-04-2024, 21:20 - Wörter:
Das war ein einfacher, akzeptabler Wunsch, fand Ilyas. Weiber konnten auf ganze andere Ideen und Hirngespinste kommen, das wusste er und hatte es oft genug schon gesehen. Es war dann vertretbar, wenn einem das holde Gegenstück dagegen über alle Maßen verbunden und zugetan war..ja, dann konnte Mann sich schon mal dazu hinreissen lassen sie mit Schmuck und anderem weibischen Kram, den ihr weibisches Herz begehrte zu überschütten..Männer, die ihr Ego mit dieser Art von Frauen schmückten, Männer mit wenig eigenem Schneid, Männer ihn Rückgrat und Männer, die in Wirklichkeit nichts zu sagen hatten.
Ilyas hatte nie eine Frau gewollt um sich damit in ein glänzenderes Licht zu stellen oder den Neid anderer heraufzubeschwören. Im Gegenteil, ginge es nach ihm, würde er weder geheiratet haben, noch eine sonderlich schöne Frau bevorzugen…die machten eben am Ende nur Ärger und er brauchte keinen Ärger und keinen einfältigen Kopf in den Wolken..wenn hätte er eine Frau gebraucht die anpackt oder ihn unterstützt bei seinen Experimenten, im Zweifel einfach eine, die statt der Mutter den Haushalt schmiss und sich weitestgehend unsichtbar machte. Das wär es!
Nur noch getoppt davon, dass es eine Frau wäre, die sein Doppelleben mit ihm tragen würde und manches Mal die Sorgen wie lästige Schuppen von seinen Schultern wischte. Das wär es!
„Werde ich. Wenn die Zeit es zulässt, nehme ich diese und erzähle dir was es zu erzählen gibt“, oder was sie sich eben wünschte. Geschichten hatte er auf Lager, weniger gut sah es mit der Tatsache aus dem El Mansouri mehr über sich selbst zu entlocken.
Amira wusste nichts von ihm. Das konnte man ihr allerdings nicht vorwerfen, denn sie hatte auch keine Chance etwas über den Berater des Königs zu erfahren, der sich und seine Gedanken besser beschützte als jedes Buch mit sieben Siegeln. Rayya war weder von Adel noch einflussreicher Familie gewesen. Sie war ein hübsches Mädchen und er noch jung genug das als Vorzug zu sehen, das würde er heute gestehen. Vorwiegend aber war sie klug und witzig gewesen, hatte ihn zum Lachen gebracht und als habe er mit ihrem Tod aufgehört zu lachen, klaffte diese Wunde ungeschlossen in seiner Brust und hinterließ einen nachdenklichen, vermeintlich humorlosen Mann.
Es wäre gelogen zu sagen, er hätte keine drei Kreuze gemacht, als Amira endlich aufstand und das Thema, mochte er es auch befeuert haben, ein Ende fand. Ihm war klar, ihre Frage hatte auf sie selbst abgezielt, aber Ilyas wollte nicht über die reden, weil er schlicht nichts gutes zu sagen gehabt hätte. Er hätte sich nie für sie entschieden, das hatte allerdings mehr Gründe als jenen einzelnen, hervorgehobenen der Tatsache, dass Amira sich verkauft hatte…wenn auch nicht für Geld, sondern im Tausch für das Leben, das sie hatte führen dürfen.
Ilyas konnte es nachvollziehen. Er hatte Menschen weitaus schlimmeres tun sehen für ein Stück Brot …sich für ein besseres Leben ein paar mächtigen Männern an den Hals zu werfen, war als junge Frau ihrer Schönheit ein Klacks. Vermutlich im wahrsten Sinne, ging er doch davon aus, dass die meisten Stelldichein ein kurzweiliges Unterfangen gewesen sein mussten.
Am Ende der Geschichte war diese junge Frau aber nunmal ein Geschenk..nicht mehr, nicht weniger.
Zu diesem Geschenk kam er zurück. Vor dem Zelt löschte er noch das Feuer im unteren Teil der kleinen Lampe und ließ lediglich das Öl am oberen Docht brennen damit sie noch ein wenig Licht im Zelt haben würden….das Zelt, das man kaum Zelt nennen durfte und das just hart auf die Probe gestellt wurde, als Ilyas zu ihr hineinkroch. Um sie herum nichts als Nacht, dunkle Nacht, aber wundervolle schöne Sterne und der Mond. Hier im Innern verschluckten die Tücher das meiste Licht, aber Ilyas war erstaunt über das, was dort im Zelt das goldene Licht der Lampe ebenso golden reflektierte. Die Haut der jungen Frau, so eben und wie das innere der Sonne…wie ein wundervoller Pfirsich auf dem Markt, rund und prall und…Ilyas schloss einen Moment die Augen. Das Opium machte es schwer sie jemals wieder zu öffnen, aber am liebten wollte er das auch gar nicht. Da lag sie, wie Gott sie geschaffen hatte und in eben jener Jugend, die er sich zu weilen gönnte wenn der Wein nicht mehr ausreichte und der Kopf ihn schmerzte, weil Ridvan tat was er eben tat …oder nicht tat. Dann gehörte diese Jugend und das goldene Fleisch aber nicht ihm und er konnte danach nach Hause gehen ohne sich Gedanken darum zu machen wie es der Seele innerhalb dieser Hülle ging. Amiras Seele galt es nun zu achten und pflegen , ihr Gutes zu tun, ebenso wie sie ihm, war ein geleisteter Schwur und Ilyas hatte vor ihn zu halten.
Er hob die Hand, es wäre so ein Leichtes und vollkommen sein alleiniges Recht sie auf diesen Pfirsich zu legen, aber sie sank nur auf ihre Schulter und machte auf ihn aufmerksam. „Hier hast du Salbe und Wolle. Trag die Salbe auf, dann zupfst du dünn die Wolle ab und legst sie darüber. Morgen wird es besser sein.“, versprach er und schob sich seitlich neben sie. Er hasste die verräterischen Gefühle einer ungestillten Sehnsucht und legte sich wortlos auf den Rücken, schloss die Augen und faltete die Hände ineinander auf seiner Brust.
Ilyas hatte nie eine Frau gewollt um sich damit in ein glänzenderes Licht zu stellen oder den Neid anderer heraufzubeschwören. Im Gegenteil, ginge es nach ihm, würde er weder geheiratet haben, noch eine sonderlich schöne Frau bevorzugen…die machten eben am Ende nur Ärger und er brauchte keinen Ärger und keinen einfältigen Kopf in den Wolken..wenn hätte er eine Frau gebraucht die anpackt oder ihn unterstützt bei seinen Experimenten, im Zweifel einfach eine, die statt der Mutter den Haushalt schmiss und sich weitestgehend unsichtbar machte. Das wär es!
Nur noch getoppt davon, dass es eine Frau wäre, die sein Doppelleben mit ihm tragen würde und manches Mal die Sorgen wie lästige Schuppen von seinen Schultern wischte. Das wär es!
„Werde ich. Wenn die Zeit es zulässt, nehme ich diese und erzähle dir was es zu erzählen gibt“, oder was sie sich eben wünschte. Geschichten hatte er auf Lager, weniger gut sah es mit der Tatsache aus dem El Mansouri mehr über sich selbst zu entlocken.
Amira wusste nichts von ihm. Das konnte man ihr allerdings nicht vorwerfen, denn sie hatte auch keine Chance etwas über den Berater des Königs zu erfahren, der sich und seine Gedanken besser beschützte als jedes Buch mit sieben Siegeln. Rayya war weder von Adel noch einflussreicher Familie gewesen. Sie war ein hübsches Mädchen und er noch jung genug das als Vorzug zu sehen, das würde er heute gestehen. Vorwiegend aber war sie klug und witzig gewesen, hatte ihn zum Lachen gebracht und als habe er mit ihrem Tod aufgehört zu lachen, klaffte diese Wunde ungeschlossen in seiner Brust und hinterließ einen nachdenklichen, vermeintlich humorlosen Mann.
Es wäre gelogen zu sagen, er hätte keine drei Kreuze gemacht, als Amira endlich aufstand und das Thema, mochte er es auch befeuert haben, ein Ende fand. Ihm war klar, ihre Frage hatte auf sie selbst abgezielt, aber Ilyas wollte nicht über die reden, weil er schlicht nichts gutes zu sagen gehabt hätte. Er hätte sich nie für sie entschieden, das hatte allerdings mehr Gründe als jenen einzelnen, hervorgehobenen der Tatsache, dass Amira sich verkauft hatte…wenn auch nicht für Geld, sondern im Tausch für das Leben, das sie hatte führen dürfen.
Ilyas konnte es nachvollziehen. Er hatte Menschen weitaus schlimmeres tun sehen für ein Stück Brot …sich für ein besseres Leben ein paar mächtigen Männern an den Hals zu werfen, war als junge Frau ihrer Schönheit ein Klacks. Vermutlich im wahrsten Sinne, ging er doch davon aus, dass die meisten Stelldichein ein kurzweiliges Unterfangen gewesen sein mussten.
Am Ende der Geschichte war diese junge Frau aber nunmal ein Geschenk..nicht mehr, nicht weniger.
Zu diesem Geschenk kam er zurück. Vor dem Zelt löschte er noch das Feuer im unteren Teil der kleinen Lampe und ließ lediglich das Öl am oberen Docht brennen damit sie noch ein wenig Licht im Zelt haben würden….das Zelt, das man kaum Zelt nennen durfte und das just hart auf die Probe gestellt wurde, als Ilyas zu ihr hineinkroch. Um sie herum nichts als Nacht, dunkle Nacht, aber wundervolle schöne Sterne und der Mond. Hier im Innern verschluckten die Tücher das meiste Licht, aber Ilyas war erstaunt über das, was dort im Zelt das goldene Licht der Lampe ebenso golden reflektierte. Die Haut der jungen Frau, so eben und wie das innere der Sonne…wie ein wundervoller Pfirsich auf dem Markt, rund und prall und…Ilyas schloss einen Moment die Augen. Das Opium machte es schwer sie jemals wieder zu öffnen, aber am liebten wollte er das auch gar nicht. Da lag sie, wie Gott sie geschaffen hatte und in eben jener Jugend, die er sich zu weilen gönnte wenn der Wein nicht mehr ausreichte und der Kopf ihn schmerzte, weil Ridvan tat was er eben tat …oder nicht tat. Dann gehörte diese Jugend und das goldene Fleisch aber nicht ihm und er konnte danach nach Hause gehen ohne sich Gedanken darum zu machen wie es der Seele innerhalb dieser Hülle ging. Amiras Seele galt es nun zu achten und pflegen , ihr Gutes zu tun, ebenso wie sie ihm, war ein geleisteter Schwur und Ilyas hatte vor ihn zu halten.
Er hob die Hand, es wäre so ein Leichtes und vollkommen sein alleiniges Recht sie auf diesen Pfirsich zu legen, aber sie sank nur auf ihre Schulter und machte auf ihn aufmerksam. „Hier hast du Salbe und Wolle. Trag die Salbe auf, dann zupfst du dünn die Wolle ab und legst sie darüber. Morgen wird es besser sein.“, versprach er und schob sich seitlich neben sie. Er hasste die verräterischen Gefühle einer ungestillten Sehnsucht und legte sich wortlos auf den Rücken, schloss die Augen und faltete die Hände ineinander auf seiner Brust.
