27-04-2024, 16:36 - Wörter:
Als Zosia Marsili ihm frei heraus mitteilte, überrascht zu sein, einen Fürsten in ihrem Haus stehen zu haben, war es an Jasper, verblüfft zu sein. Einerseits, da er gerade mal der Sohn eines Fürsten war, aber auch, dass sie überhaupt so offen daher plapperte. Aber Jasper war ohnehin jemand, der leicht von anderen verblüfft werden konnte: er war derart diszipliniert, ehrenvoll, geradlinig und steif, dass komplett anderes Verhalten ihn oft kurz stutzig machte - einfach, weil er es nicht einkalkulierte. Hinzu kam, dass er es hier mit einer Bürgerlichen zu tun hatte. Obwohl er gerade erst vor wenigen Tagen selbst in den Adelsstand erhoben worden war, war sein Umgang meist ein komplett anderer. Viele Jahre seines Lebens hatte er an den Höfen von Rittern und Königen gelebt. Und ehrlich gesagt hatte sein Vater auch ohne Adelstitel ein Leben wie am Hofe geführt. Jasper war kein komplett weltfremder Mensch, aber man konnte ihn eben überraschen.
Noch ehe er eine geistreiche Erwiderung parat hatte, fügte sie hinzu, dass sie überhaupt noch nicht oft mit Adligen zu tun gehabt hatte. Obwohl es nicht wirklich stimmte, antwortete Jasper diesmal zügig: "Geht mir ähnlich...", sagte er fast ein bisschen lapidar klingend um sich mit ihr auf eine Stufe zu begeben. Er wollte nicht, dass sie vor ihm wie vor einem alten König buckelte - er wollte ihre Unterstützung. Und er nahm an, dass man diese leichter für sich gewinnen konnte, wenn man sich mit den Menschen gemein machte.
Er folgte der Bewegung ihres Armes, die den Besen abstellte und ließ dann seinen Blick schweifen, als sie ihn dazu einlud. Einige Fenster waren demoliert - kaum ein Tisch hatte noch eine Platte oder alle vier Beine, auch einige Stühle waren massiv in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Tresen sah noch in Ordnung aus, doch scheinbar war einiges an Geschirr zerstört worden. Das waren zumindest die Punkte, die sein Blick als erstes finden konnte. "Keine Sorge - ich bin nicht aus Watte...", erwiderte er mit immer noch ruhigen Worten, als sie schnippisch erklärte, er müsse sich keine Sorgen machen, irgendwo drüber zu stolpern. Er hatte nicht vor, ausfallend zu werden - zumal sie dafür bei Weitem noch nicht schnippisch genug gewesen war. Doch er war gespannt darauf, wie sie auf sein ruhiges und überlegtes Wesen reagierte. Vermutlich würde sie ihre scharfe Zunge bald zügeln, wenn sie merkte, dass sie damit keine emotionale Reaktion bei ihm erreichen konnte.
Neugierig ging er in der Stube umher und nahm die Dinge in Augenschein. Seine Handschuhe nahm er dabei ebenfalls von den Händen, schob sie an seinen Gürtel und begutachtete auch mit den Händen und dem Einsatz seines eigenen Körpergewichts die Tragfähigkeit der Stützbalken. Nach seinem ersten Eindruck hatte hauptsächlich die Einrichtung gelitten - nicht aber der Kern des Gebäudes.
Er bemerkte, wie ihre Miene einfror, nachdem er ihren Vater angesprochen hatte. "Ich werde Euren Vater gerne in meine Gebete mit einschließen. Und wenn mir eine Wanderheilerin unterkommt, bringe ich sie hier her..." Es wunderte ihn ein wenig, dass keine mehr da war - andererseits verstand er nicht viel von deren Berufsethos. Soweit er wusste, waren die meisten Wanderheilerinnen nach den Kriegshandlungen wieder ihrer Wege gegangen. "Was genau fehlt ihm denn? Verletzungen, oder eine Krankheit?", erkundigte er sich höflich, während er vor ihr zum Stehen kam und die Arme hinter dem Rücken verschränkte.
Er beobachtete, wie sie irgendwelchen Dreck vor sich her kickte, was ihn wieder zurück zum eigentlichen Thema seines Besuchs brachte. Sie schien ganz überrascht von seiner Wohltätigkeit zu sein - ein Punkt, der ihn nicht überraschte. Die Fieldings schwammen in Geld - und natürlich wollten sie die Stadt so schnell wie nur möglich intakt setzen. Jeder zufriedene Bürger, der etwas zu verlieren hatte, war immerhin ein Bürger, der seine Stadt verteidigen würde. So hoffte zumindest Jasper.
"Gewiss.
Wenn Ihr gerade ein wenig Zeit erübrigen könnt und die Pflege Eures Vaters es zulässt, wäre ich dankbar, wenn Ihr mir die weiteren Räumlichkeiten zeigen und Schäden aufweisen könntet. Mir scheint, dass zunächst einmal die Wände, Böden und Deckenverkleidung instand gesetzt werden müssten, bevor der Raum neu eingerichtet werden kann.
Wir haben aktuell noch keine vollständige Übersicht darüber, welche Handwerker es in der Stadt gibt, doch die Taverne wird ein bevorzugtes Projekt sein - immerhin profitiert die gesamte Stadt davon", teilte er seine Gedankengänge.
Noch ehe er eine geistreiche Erwiderung parat hatte, fügte sie hinzu, dass sie überhaupt noch nicht oft mit Adligen zu tun gehabt hatte. Obwohl es nicht wirklich stimmte, antwortete Jasper diesmal zügig: "Geht mir ähnlich...", sagte er fast ein bisschen lapidar klingend um sich mit ihr auf eine Stufe zu begeben. Er wollte nicht, dass sie vor ihm wie vor einem alten König buckelte - er wollte ihre Unterstützung. Und er nahm an, dass man diese leichter für sich gewinnen konnte, wenn man sich mit den Menschen gemein machte.
Er folgte der Bewegung ihres Armes, die den Besen abstellte und ließ dann seinen Blick schweifen, als sie ihn dazu einlud. Einige Fenster waren demoliert - kaum ein Tisch hatte noch eine Platte oder alle vier Beine, auch einige Stühle waren massiv in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Tresen sah noch in Ordnung aus, doch scheinbar war einiges an Geschirr zerstört worden. Das waren zumindest die Punkte, die sein Blick als erstes finden konnte. "Keine Sorge - ich bin nicht aus Watte...", erwiderte er mit immer noch ruhigen Worten, als sie schnippisch erklärte, er müsse sich keine Sorgen machen, irgendwo drüber zu stolpern. Er hatte nicht vor, ausfallend zu werden - zumal sie dafür bei Weitem noch nicht schnippisch genug gewesen war. Doch er war gespannt darauf, wie sie auf sein ruhiges und überlegtes Wesen reagierte. Vermutlich würde sie ihre scharfe Zunge bald zügeln, wenn sie merkte, dass sie damit keine emotionale Reaktion bei ihm erreichen konnte.
Neugierig ging er in der Stube umher und nahm die Dinge in Augenschein. Seine Handschuhe nahm er dabei ebenfalls von den Händen, schob sie an seinen Gürtel und begutachtete auch mit den Händen und dem Einsatz seines eigenen Körpergewichts die Tragfähigkeit der Stützbalken. Nach seinem ersten Eindruck hatte hauptsächlich die Einrichtung gelitten - nicht aber der Kern des Gebäudes.
Er bemerkte, wie ihre Miene einfror, nachdem er ihren Vater angesprochen hatte. "Ich werde Euren Vater gerne in meine Gebete mit einschließen. Und wenn mir eine Wanderheilerin unterkommt, bringe ich sie hier her..." Es wunderte ihn ein wenig, dass keine mehr da war - andererseits verstand er nicht viel von deren Berufsethos. Soweit er wusste, waren die meisten Wanderheilerinnen nach den Kriegshandlungen wieder ihrer Wege gegangen. "Was genau fehlt ihm denn? Verletzungen, oder eine Krankheit?", erkundigte er sich höflich, während er vor ihr zum Stehen kam und die Arme hinter dem Rücken verschränkte.
Er beobachtete, wie sie irgendwelchen Dreck vor sich her kickte, was ihn wieder zurück zum eigentlichen Thema seines Besuchs brachte. Sie schien ganz überrascht von seiner Wohltätigkeit zu sein - ein Punkt, der ihn nicht überraschte. Die Fieldings schwammen in Geld - und natürlich wollten sie die Stadt so schnell wie nur möglich intakt setzen. Jeder zufriedene Bürger, der etwas zu verlieren hatte, war immerhin ein Bürger, der seine Stadt verteidigen würde. So hoffte zumindest Jasper.
"Gewiss.
Wenn Ihr gerade ein wenig Zeit erübrigen könnt und die Pflege Eures Vaters es zulässt, wäre ich dankbar, wenn Ihr mir die weiteren Räumlichkeiten zeigen und Schäden aufweisen könntet. Mir scheint, dass zunächst einmal die Wände, Böden und Deckenverkleidung instand gesetzt werden müssten, bevor der Raum neu eingerichtet werden kann.
Wir haben aktuell noch keine vollständige Übersicht darüber, welche Handwerker es in der Stadt gibt, doch die Taverne wird ein bevorzugtes Projekt sein - immerhin profitiert die gesamte Stadt davon", teilte er seine Gedankengänge.
