28-04-2024, 14:46 - Wörter:
„Unsere Aufgabe ist es, traditionell gesehen, die Schwachen zu schützen. Wir sind für sie mutig wenn sie Angst haben, wir erheben unser Schwert wenn sie wehrlos sind und wir stellen uns der Gefahr während sie Schutz suchen. Heute ist das anders Leander, aber mir ist wichtig, dass du das verinnerlichst, dass wir einst für alle da waren und es heute auch noch sein können, wenn unser Herz am rechten Fleck ist.“
Ein Ritter ist ein Schutzwall. So hatte es ihm Eugenius, sein Bruder, beigebracht. Es war Leander selbst nach der Ausbildung egal gewesen, ob er den reichsten Kaufmann begleitete und schützte oder eine Gruppe von Reisenden, die mühsam das Geld zum Schutzgeleit zusammengelegt hatten. Sie alle hatten den gleichen Respekt verdient und ein wachsames Auge, das auf sie Acht gab. Eine Eigenart, die er auch heute nicht ablegen konnte. Ungerechtigkeit war ihm ein Dorn im Auge oder der Umstand, dass jemand in Gefahr war, so wie hier. Doch diesmal waren es keine Wegelagerer, sondern wilde Tiere, die diese Gefahr ausmachten.
Er hatte erfolgreich die Aufmerksamkeit der Wölfe auf sich gelenkt, doch nicht nur diese. Als die Köpfe von mittlerweile zwei Personen sich in seine Richtung drehten, erkannte Leander beim Erfassen der Bewegung, dass es sich um zwei Frauen handelte. Eine davon noch recht jung und mit verschreckter Miene, der man die Angst auf Meilen noch hätte ansehen können. Es war diese Unaufmerksamkeit Leanders, als er begriff, ein halbes Kind und eine weitere junge Frau schützen zu müssen, als einer der Wölfe zum Sprung ansetzte und sich abdrückte. Mit einem Ruck hob er die Schildhand (ohne Schild) und schob instinktiv den hinteren Stiefel weiter zurück, um das Tier abfangen zu können. Den Schwung unterschätzend, den ein ausgehungerter Wolf trotz Untergewicht aufbringen konnte, fiel er rücklings gen Boden. Den Arm hielt er schützend weiter über sich, nur um in diesem einen Sekundenhauch nach dem Fall einen stechenden Schmerz zu spüren. Knurrend hatte sich das Tier in das Leder verbissen, das einem solchen Druck jedoch nicht standhielt; ein Knacken, als wäre eine Schale geknackt worden und schon hatte sich der Wolf fest in den Arm verbissen. Der Söldner entließ einen erneuten Laut, halb aus Schmerz, halb aus Wut darüber, dass dieses Vieh ihn umgeschmissen hatte. Die Klinge hatte er allerdings noch fest in der anderen Hand. Ohne zu zögern rammte er den Stahl in die Seite des Wolfes, der mit einem jaulenden Laut sofort den Biss lockerte und Leander die Möglichkeit gab, den Körper über sich mit einem Ruck wegzustoßen.
Leander rollte sofort zur anderen Seite weg, um sich aufzudrücken. Den Schmerz im Unterarm links ignorierte er soweit möglich. Es war wichtiger, schnell wieder in den Stand zu kommen.
„Bleibt beim Feuer! Sorgt dafür, dass es brennt und wir sie damit vertreiben können!“, brüllte er rasch in Richtung der Frau, die sich näherte. Er hatte just die Bewegung der Fremden aufgefangen. Ein hehres Unterfangen, für das sie so gar nicht ausgestattet war und mit ihrem Leben bezahlen würde, wenn die Tiere wirklich so gierig darauf waren, Beute zu machen. Der zweite Wolf, der sich ihm ebenso genähert hatte, lauerte weiterhin recht nah bei ihm. Das Tier hatte wohl erfasst, dass der Mann vor ihm keine einfache Beute wäre und griff nicht sofort an. Leander hätte ihm seinen Respekt gezollt für diese Einsicht, wenn er einem Menschen gegenüber stünde. So aber fragte er sich nur, was der nächste Zug sein könnte des Rudels. Er war zwar taktisch versiert in Kampfstrategien, doch jedes Tier hatte stets seine ganz eigene Logik. Vor allem Wildschweine in der Paarungszeit.
Leander wartete nicht, dass er erneut angesprungen wurde, sondern bewegte sich rasch gen des Tieres. Das Gras verhinderte einen allzu schnellen Gang, sonst wäre er gerannt. Ein Nachteil...
Ein Ritter ist ein Schutzwall. So hatte es ihm Eugenius, sein Bruder, beigebracht. Es war Leander selbst nach der Ausbildung egal gewesen, ob er den reichsten Kaufmann begleitete und schützte oder eine Gruppe von Reisenden, die mühsam das Geld zum Schutzgeleit zusammengelegt hatten. Sie alle hatten den gleichen Respekt verdient und ein wachsames Auge, das auf sie Acht gab. Eine Eigenart, die er auch heute nicht ablegen konnte. Ungerechtigkeit war ihm ein Dorn im Auge oder der Umstand, dass jemand in Gefahr war, so wie hier. Doch diesmal waren es keine Wegelagerer, sondern wilde Tiere, die diese Gefahr ausmachten.
Er hatte erfolgreich die Aufmerksamkeit der Wölfe auf sich gelenkt, doch nicht nur diese. Als die Köpfe von mittlerweile zwei Personen sich in seine Richtung drehten, erkannte Leander beim Erfassen der Bewegung, dass es sich um zwei Frauen handelte. Eine davon noch recht jung und mit verschreckter Miene, der man die Angst auf Meilen noch hätte ansehen können. Es war diese Unaufmerksamkeit Leanders, als er begriff, ein halbes Kind und eine weitere junge Frau schützen zu müssen, als einer der Wölfe zum Sprung ansetzte und sich abdrückte. Mit einem Ruck hob er die Schildhand (ohne Schild) und schob instinktiv den hinteren Stiefel weiter zurück, um das Tier abfangen zu können. Den Schwung unterschätzend, den ein ausgehungerter Wolf trotz Untergewicht aufbringen konnte, fiel er rücklings gen Boden. Den Arm hielt er schützend weiter über sich, nur um in diesem einen Sekundenhauch nach dem Fall einen stechenden Schmerz zu spüren. Knurrend hatte sich das Tier in das Leder verbissen, das einem solchen Druck jedoch nicht standhielt; ein Knacken, als wäre eine Schale geknackt worden und schon hatte sich der Wolf fest in den Arm verbissen. Der Söldner entließ einen erneuten Laut, halb aus Schmerz, halb aus Wut darüber, dass dieses Vieh ihn umgeschmissen hatte. Die Klinge hatte er allerdings noch fest in der anderen Hand. Ohne zu zögern rammte er den Stahl in die Seite des Wolfes, der mit einem jaulenden Laut sofort den Biss lockerte und Leander die Möglichkeit gab, den Körper über sich mit einem Ruck wegzustoßen.
Leander rollte sofort zur anderen Seite weg, um sich aufzudrücken. Den Schmerz im Unterarm links ignorierte er soweit möglich. Es war wichtiger, schnell wieder in den Stand zu kommen.
„Bleibt beim Feuer! Sorgt dafür, dass es brennt und wir sie damit vertreiben können!“, brüllte er rasch in Richtung der Frau, die sich näherte. Er hatte just die Bewegung der Fremden aufgefangen. Ein hehres Unterfangen, für das sie so gar nicht ausgestattet war und mit ihrem Leben bezahlen würde, wenn die Tiere wirklich so gierig darauf waren, Beute zu machen. Der zweite Wolf, der sich ihm ebenso genähert hatte, lauerte weiterhin recht nah bei ihm. Das Tier hatte wohl erfasst, dass der Mann vor ihm keine einfache Beute wäre und griff nicht sofort an. Leander hätte ihm seinen Respekt gezollt für diese Einsicht, wenn er einem Menschen gegenüber stünde. So aber fragte er sich nur, was der nächste Zug sein könnte des Rudels. Er war zwar taktisch versiert in Kampfstrategien, doch jedes Tier hatte stets seine ganz eigene Logik. Vor allem Wildschweine in der Paarungszeit.
Leander wartete nicht, dass er erneut angesprungen wurde, sondern bewegte sich rasch gen des Tieres. Das Gras verhinderte einen allzu schnellen Gang, sonst wäre er gerannt. Ein Nachteil...
