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sands of time
05.09.1016 - 20:00
Königspalast | Reichenviertel | Wüste
Amira El Mansouri Ilyas El Mansouri

Unregistered
Ilyas El Mansouri
Alter
Beruf
Wohnort
Stand
User
#36
Die Anspannung des Hauptmanns lockerte sich, man konnte zusehen als sie erst auf das Tor des Anwesens und dann schließlich durch jenes hindurch ritten. Nach dem Absitzen vermehrt und schließlich als seine junge Braut in zustimmender Weise zu ihm flüsterte. Sie war erschrocken, ob nun von dem was sie in den Strassen gesehen hatte, seinem harschen Tonfall oder eben der Körpersprache Ilyas wie er sich drohend vor ihr aufgebaut hatte, die Hand erhoben, die Stimme, die keinen Zweifel ließ wie ernst es ihm war.
Hier aber, bei dem Freund, der sie gastfreundlich und mit offenem Armen empfing wie es sich für ihr Volk, ob arm oder reich, gehörte, fiel die Anspannung endgültig von ihm ab.
Nichtsdestotrotz wirkte ihr Mann müde. Der Ritt am heutigen und gestrigen Tage, dazwischen die Nacht, die zwar erholsamen, aber auch keinen angenehmen Schlaf gebracht hatte. Erholsam zumindest für Amira Körper und tief was die Träume anging, aber am Ende immer noch eine Nacht in der kühlen Wüste, auf engstem Raum und verbunden mit den Kopfschmerzen, die man als Zoll für das schmerzlindernder Opium zuvor zahlen musste. Die sengende Hitze des Tages hatte diese nicht unbedingt gelindert und ebenso wenig der wiegende Gang der beiden edlen Rösser, die ihre Besitzer zwar zuverlässig bis in die Stadt getragen haben, nun aber selber wohlverdient in den Stallungen zur Ruhe kommen dürfen und mussten.

Ilyas hatte seine Ruhe darin gefunden in sicheren Räumen zu sein. Ein Umstand, der als seine Person soviel mehr wert war als manche sich denken konnten und auch Amira konnte noch unmöglich nachfühlen wie es ihm damit ging. Erstrecht nach so einem Moment und Bad in der Menge dort draussen. Der Mann der zwei Gesichter, der eines zwingend vorzugeben hatte und das andere, versteckte…das mit diesen Menschen fühlten, weinte und hungerte.
Er hungerte nicht. Er hatte gut und üppig gesessen. Hühnchen mit Reis und vielerlei anderer Köstlichkeiten, die mit Brot und den Fingern gegessen wurden. Die Finger danach mit duftendem Wasser gereinigt und in Kräutern ebenfalls von Gerüchen befreit, wie herrschaftliche Häuser ihrer Region es so taten. Ilyas tupfte sich noch die Hände ab, als er zum ersten Mal seiner Frau einen Hauch von Aufmerksamkeit schenkte und den Diener etwas vom Wein in ihr Glas nachschenken ließ. Der Wein würde sie gut schlafen lassen - er war sich sicher ihr Gesäß musste immer noch schmerzen und so konnte er wenigstens etwas Abhilfe schaffen. Die gesamte Geste belief sich zwar ausschließlich auf ein Nicken gen dem Landsmann und weniger in Beachtung für Amira selbst, aber es war einmal mehr ein eindeutiges Signal, dass sie ihm nicht einerlei war oder er zumindest seine auferlegte Aufgabe ernst nahm und gewissenhaft erledigte.
Danach widmete er sich der Pfeife und seinem alten Freund. Die Frauen hatten den Raum zu verlassen und womöglich mochte die Hausdame der Frau aus der anderen großen Stadt ihr Anwesen oder ein paar süße Desserts zeigen, ein paar kostspielige Besitztümer vorführen oder anderen oberflächlichen Dingen frönen. Man kannte sich nicht und alle hatte schlicht eine Rolle zu spielen.

Erst zurück unter vier Augen kam das frisch vermählte Paar wieder zu Worten, wobei es Amira war, die das Schweigen brach..und Ilyas das gutmöglich noch eine ganze Weile hinausgezögert hätte.
Es war ein leises, aber doch hörbares Ausatmen des kantigen Mannes, dessen Schultern aber zeigten wie sehr die Tage ihn strapaziert hatten. Er hasste das zunehmende Alter, den Körper, der ihm aufzeigte keine zwanzig mehr zu sein und der danach schrie mit schmerzlindernden Salben ins Bett gelegt zu werden. Wie ein Greis. Er hasste es.
Das Seufzen erklang und Ilyas drehte sich um. Sein Blick legte sich auf die hübsche Frau, die er die seine nennen durfte - musste. Sie wusste nichts von ihm, gar nichts…oder eben nur das was sie glauben sollte. Nichts von allem was Ilyas in seinem Innern stets mit sich allein ausmachte war ihr bekannt und es war eine schwerfällige Einsamkeit mit weiterer Last auf diesen müden Schultern. Was also antworten? Sein Blick fokussierte sich auf ihrer Gestalt, begutachtete einmal mehr aus der Distanz was ihm seit zwei Abenden gehörte seit er ihr die Schärpe abgenommen hatte und was er doch nie angerührt hatte.
Und noch ein Atemzug.
Tief.
Seine breiten Kiefer mahlten unter dem dunklen Bart mit den viel zu vielen weißen Verrätern darin.
Dann gab er sich einen Ruck und kam auf sie zu. Immer noch schweigend blieb er so nah vor ihr stehen, dass sein Fuß beinahe auf ihren getreten war und der Stoff seiner Kleidung ihre berührte. Eine der braungebrannten Hände hob sich, sonnengegerbt ob der Jahre, die er draussen als Gardist verbrachte…nein, das hier waren nicht nur die Hände eines Beraters, der mit Feder und Worten um sich warf, sondern Hände, die einst eingepackt hatten, Hände, die Aufstände niedergerungen und auch getötet hatten. Jene Hand ging an den Zopf, den sie entknotet hatte und fuhr durch das vom Wind und dem Tuch eher zottelige als seidige Haar, auch wenn er sich sicher war, dass es sonst andersrum der Fall war. Seine Finger dienten als grobzinkiger Kamm, verhedderten sich hier und da, aber er war vorsichtig und entknotete was es zu entknoten gab. „Ein Teil meines Zorns mag darauf gezielt haben, dass du es bestimmt hast ohne mich zu fragen. Das ist nicht richtig“, begann er seine Erklärung und fuhr fort, den Blick auf ihr dunkles Haar in seinen Händen gerichtet. „Ein großer Teil galt deiner Naivität. Du hast gesehen was sie angerichtet hat und magst dir vielleicht ausmalen wozu es hätte führen können. Ein entscheidender Teil meiner Wut aber ist gleichzusetzen mit Enttäuschung und hier zeigt sich womöglich meine Naivität, nahm ich doch an, das Schmuckstück wäre von emotionaler Bedeutung für dich."
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