16-05-2024, 22:08 - Wörter:
Vielleicht hätte sie es in diesem Augenblick abpassen sollen, ihm nachsichtig die Hände an die Wangen, die Arme um den Hals schlingen sollen wie sie es zuvor getan hatte als der Moment der Ruhe sie vereinte.
Jetzt waren sie über diesen Punkt hinaus gegangen und wie eine Lawine riss ein winziger Haufen Erde plötzlich ganzes Gestein und Geröll mit sich, verschlang alles in seinem Umfeld, das in seinem Weg stand und begrub es todgeweiht. In ihrem Fall war es die gewonnene Zweisamkeit, die für einen so kurzen, aber wertvollen Moment nur ihnen gehört hatte.
Natürlich nahm er wahr wie sie sich dort am Rand des Zubers zusammenkauerte und ihre Körpersprache ihm ihr Elend verriet. Es war nichtmal so, dass er es nicht nachvollziehen konnte und er sich nicht bewusst war sie dort nun stehen gelassen zu haben, aber er hatte sie, in seinen Augen, schlicht in die Wanne geholt…sie weder großartig berührt oder ihr vermitteln wollen, dass er irgendwelche Absichten mit ihr gehabt hatte. Dächte er darüber nach, könnte er vielleicht darauf kommen, dass es in all dieser neuen Vertrautheit aber doch ungewohnt nah und intim gewesen war und nicht zuletzt verriet nichts seine Gedanken wie sein eigener Körper, ganz gleich ob er sich das nun verbot oder nicht.
Mit dem Handtuch und der hübschen Beule darin, stand der alte Hauptmann da und ahnte gar nicht was da auf ihn zurollte an Lawine, die sich ganz ohne Grollen angekündigt hatte und nun über ihn hinwegfegte.
Und wie sie über ihn hinwegfegte!
Ilyas, der sich eigentlich über die Entspannung, die seinen Körper erfüllt hatte, freute, wusste gar nicht recht wie ihm geschah. Er zwang sich dazu die gelockerten Schultern wieder in eine angespanntere, aufrechtere Position zu bringen, ganz als wären sie sein Schild gegen die Worte, die die junge Frau ausspie wie kleine, spitze Pfeile. Sie wurde laut. Jedes Wort, das an Lautstärke zunahm, ließ seine markanten Kiefer energischer mahlen. Sie waren im Haus seines Freundes und ihr Gezeter flog durch die offenen Fenster und unzulänglichen Türen, die diese Häuser nunmal so mit sich brachten. Einen Moment lang war er ausschließlich darauf konzentriert wie Amira ihn hier vor den Ohren der Hausbesitzer ankeifte wie ein Weib draußen in den staubigen Straßen, das den betrunkenen Ehemann mit einer anderen auf dem Schoß erwischte, aber dann benutzte sie eine Wortwahl, die ihn packte.
‚Als wäre er der ehrenhaftestes Mensch auf der Welt‘ ..’Ich bin deine Frau’… es waren genau die Worte, die es bedurfte um den El Mansouri hellhörig zu machen und sich bis ins tiefste Innere angesprochen zu fühlen und gerade als sie diesen Punkt traf, zudrückte und den Auslöser fand, dass er sich rühren und etwas erwidern wollte, setzte sie nach. Ihr fern bleiben. Sein Pflichtgefühl vergessen, das Ehrgefühl, welches sie ihm sowieso gerade abgesprochen hatte. Die massiven Kiefer unter dem dunklem Bart bissen hart aufeinander und Ilyas, wie er durchs Leben ging…besonnen und stets in der Lage selbst aussichtsloseste Situationen für sich selbst zu deeskalieren, sich zur Ruhe zu ermahnen und andere gleich mit… versagte an diesem Punkt und hielt auf die junge Frau zu, wobei er bis an den Rand des Zubers kam und dort kurzerhand unter ihre Arme griff. Es war ein Leichtes für ihn sie auf die Beine zu ziehen und dann einen Wechsel seiner haltenden Position einzunehmen, indem er ihr einen Arm in die Kniekehlen drückten, ihr somit den festen Stand klaute und sie aus dem Bottich hob…nein, eher zog und das mit spürbarer Wut im Bauch, die seine Handgriffe nicht böswillig, aber sicherlich doch bestimmend und ruppig erschienen ließ.
Sollte sie sich dabei wehren, ertrug er es mit Fassung ihre kleinen, kraftlosen Fäuste zu spüren und würde sie zetern, so ertrug er auch das…er brauchte nur einen kurzen Moment, dann hob er die junge Frau auf die Kommode mit dunklem Holz auf der sie zuvor so ordentlich ihre Sachen abgelegt hatte und auf denen sie nun mit halbem Gesäß hockte..ihr Rücken gen dem edlen Wandteppich geneigt und ihr Ehemann, aufgebracht und unnachgiebig, direkt vor ihren Beinen. Das Wasser perlte von der glatten, sonnengeküssten Haut und aus ein paar gelösten Strähnen, konnte er Tropfen auf ihre Schenkel fallen sehen…soviel Schönheit, aber dafür hatte er nun keinen Blick.
„Du bist meine Frau“, echote er ihre Worte und es klang, als würde er beinah jedes einzelne davon gerade selbst in Stein meißeln, so fest und überdeutlich betonte er jede Silbe, jeden Buchstaben und Klang. „Ich werde dir nicht fernbleiben. Ich werde nicht aufhören meine Pflicht dir gegenüber zu tun und ich werde dich niemals wie eine Hure behandeln!“, er vermied es sie zu berühren, aber das aus einem anderen Grund als sie ihm just passend unterstellte…stattdessen schützte er nur sich selbst und im Endeffekt auch sie davor ihr in dieser Wut weh zu tun. Seine Arm lehnten direkt neben ihrem Kopf, eine Hand links, die andere rechts und boten kein Entkommen. „Ich verlange nicht, dass du dich für mich interessierst. Nicht für mich und nicht für die Dinge, die mich bewegen. Ich verlange keine Liebe, ich verlange keine Hingabe. Was ich aber verlange ist, dass du deine Rolle spielst. Meide mich, wenn niemand hinsieht. Hass mich, wenn es dir leichter fällt, aber lass uns aufrichtig zueinander sein“, sagte der Mann, dessen Leben aus einem Lügenkonstrukt bestand, aber am Ende war es genau das was er brauchte…nicht Liebe oder Schmeicheleien, er wollte einen Ort wo er sich anlehnen konnte wie vorhin…auch oder gerade weil er selber niemals dieser Ort sein würde.
Jetzt waren sie über diesen Punkt hinaus gegangen und wie eine Lawine riss ein winziger Haufen Erde plötzlich ganzes Gestein und Geröll mit sich, verschlang alles in seinem Umfeld, das in seinem Weg stand und begrub es todgeweiht. In ihrem Fall war es die gewonnene Zweisamkeit, die für einen so kurzen, aber wertvollen Moment nur ihnen gehört hatte.
Natürlich nahm er wahr wie sie sich dort am Rand des Zubers zusammenkauerte und ihre Körpersprache ihm ihr Elend verriet. Es war nichtmal so, dass er es nicht nachvollziehen konnte und er sich nicht bewusst war sie dort nun stehen gelassen zu haben, aber er hatte sie, in seinen Augen, schlicht in die Wanne geholt…sie weder großartig berührt oder ihr vermitteln wollen, dass er irgendwelche Absichten mit ihr gehabt hatte. Dächte er darüber nach, könnte er vielleicht darauf kommen, dass es in all dieser neuen Vertrautheit aber doch ungewohnt nah und intim gewesen war und nicht zuletzt verriet nichts seine Gedanken wie sein eigener Körper, ganz gleich ob er sich das nun verbot oder nicht.
Mit dem Handtuch und der hübschen Beule darin, stand der alte Hauptmann da und ahnte gar nicht was da auf ihn zurollte an Lawine, die sich ganz ohne Grollen angekündigt hatte und nun über ihn hinwegfegte.
Und wie sie über ihn hinwegfegte!
Ilyas, der sich eigentlich über die Entspannung, die seinen Körper erfüllt hatte, freute, wusste gar nicht recht wie ihm geschah. Er zwang sich dazu die gelockerten Schultern wieder in eine angespanntere, aufrechtere Position zu bringen, ganz als wären sie sein Schild gegen die Worte, die die junge Frau ausspie wie kleine, spitze Pfeile. Sie wurde laut. Jedes Wort, das an Lautstärke zunahm, ließ seine markanten Kiefer energischer mahlen. Sie waren im Haus seines Freundes und ihr Gezeter flog durch die offenen Fenster und unzulänglichen Türen, die diese Häuser nunmal so mit sich brachten. Einen Moment lang war er ausschließlich darauf konzentriert wie Amira ihn hier vor den Ohren der Hausbesitzer ankeifte wie ein Weib draußen in den staubigen Straßen, das den betrunkenen Ehemann mit einer anderen auf dem Schoß erwischte, aber dann benutzte sie eine Wortwahl, die ihn packte.
‚Als wäre er der ehrenhaftestes Mensch auf der Welt‘ ..’Ich bin deine Frau’… es waren genau die Worte, die es bedurfte um den El Mansouri hellhörig zu machen und sich bis ins tiefste Innere angesprochen zu fühlen und gerade als sie diesen Punkt traf, zudrückte und den Auslöser fand, dass er sich rühren und etwas erwidern wollte, setzte sie nach. Ihr fern bleiben. Sein Pflichtgefühl vergessen, das Ehrgefühl, welches sie ihm sowieso gerade abgesprochen hatte. Die massiven Kiefer unter dem dunklem Bart bissen hart aufeinander und Ilyas, wie er durchs Leben ging…besonnen und stets in der Lage selbst aussichtsloseste Situationen für sich selbst zu deeskalieren, sich zur Ruhe zu ermahnen und andere gleich mit… versagte an diesem Punkt und hielt auf die junge Frau zu, wobei er bis an den Rand des Zubers kam und dort kurzerhand unter ihre Arme griff. Es war ein Leichtes für ihn sie auf die Beine zu ziehen und dann einen Wechsel seiner haltenden Position einzunehmen, indem er ihr einen Arm in die Kniekehlen drückten, ihr somit den festen Stand klaute und sie aus dem Bottich hob…nein, eher zog und das mit spürbarer Wut im Bauch, die seine Handgriffe nicht böswillig, aber sicherlich doch bestimmend und ruppig erschienen ließ.
Sollte sie sich dabei wehren, ertrug er es mit Fassung ihre kleinen, kraftlosen Fäuste zu spüren und würde sie zetern, so ertrug er auch das…er brauchte nur einen kurzen Moment, dann hob er die junge Frau auf die Kommode mit dunklem Holz auf der sie zuvor so ordentlich ihre Sachen abgelegt hatte und auf denen sie nun mit halbem Gesäß hockte..ihr Rücken gen dem edlen Wandteppich geneigt und ihr Ehemann, aufgebracht und unnachgiebig, direkt vor ihren Beinen. Das Wasser perlte von der glatten, sonnengeküssten Haut und aus ein paar gelösten Strähnen, konnte er Tropfen auf ihre Schenkel fallen sehen…soviel Schönheit, aber dafür hatte er nun keinen Blick.
„Du bist meine Frau“, echote er ihre Worte und es klang, als würde er beinah jedes einzelne davon gerade selbst in Stein meißeln, so fest und überdeutlich betonte er jede Silbe, jeden Buchstaben und Klang. „Ich werde dir nicht fernbleiben. Ich werde nicht aufhören meine Pflicht dir gegenüber zu tun und ich werde dich niemals wie eine Hure behandeln!“, er vermied es sie zu berühren, aber das aus einem anderen Grund als sie ihm just passend unterstellte…stattdessen schützte er nur sich selbst und im Endeffekt auch sie davor ihr in dieser Wut weh zu tun. Seine Arm lehnten direkt neben ihrem Kopf, eine Hand links, die andere rechts und boten kein Entkommen. „Ich verlange nicht, dass du dich für mich interessierst. Nicht für mich und nicht für die Dinge, die mich bewegen. Ich verlange keine Liebe, ich verlange keine Hingabe. Was ich aber verlange ist, dass du deine Rolle spielst. Meide mich, wenn niemand hinsieht. Hass mich, wenn es dir leichter fällt, aber lass uns aufrichtig zueinander sein“, sagte der Mann, dessen Leben aus einem Lügenkonstrukt bestand, aber am Ende war es genau das was er brauchte…nicht Liebe oder Schmeicheleien, er wollte einen Ort wo er sich anlehnen konnte wie vorhin…auch oder gerade weil er selber niemals dieser Ort sein würde.
