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Versteckerle
17.08.1016 - 17:30
Hodgsons Waffenschmiede
Dunstan Hodgson Helena Rathnell

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Helena Rathnell
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#2
Ah, der Sommer hatte schon seine Vorteile. Gut, wenn die Sonne runterbrannte wie eine Furie und man vor lauter Hitze kaum atmen konnte, dann verdammte sie die heißen Monate. Gerade in den engen Gassen der Stadt konnte es ganz schon drückend und schwül werden. Da half der helle Marmor auch nichts, ganz im Gegenteil. Der helle Stein brach das Licht gleißend und blendete einen, wenn man zu lange hinsah. Aber dennoch, es hatte einfach eben seine Vorteile, wenn die Sonnenstrahlen die Wäsche quasi in Minuten trocknete. Und die frische Luft, die leichte Brise, in der die Stücke hin und her wehten, gaben ihr einen ganz eigenen Duft, der viel länger hielt als im Winter, wo die Wäsche, egal wie lang sie vor dem Herd hing, trotzdem immer irgendwie muffig und klamm wirkte. Oder eben rußig und rauchig wurde. Ja, an Tagen wie diesem ging einem die Arbeit viel leichter und schneller von der Hand, da waren auch gleich mehrere Ladungen gewaschen und fertig zum abnehmen. Und wenn man sich eben auch um die Wäsche des Nachbarn kümmerte, der ja so ganz arm ohne Frau kaum den Unterschied zwischen Schmierseife und Gallseife kannte, da konnte schon so einiges anfallen. Helena tat es gern. Ein paar Hemden und Laken mehr oder weniger waren kaum die Mühe wert und außerdem war sein Innenhof ein wenig größer, da konnte man gut mehrere parallele Wäscheleinen spannen und es blieb immer noch genug Platz. Zum Beispiel um verstecken zu spielen.

Summend nahm sie das nächste nasse Wäschestück aus dem geflochtenen Weidekorb, der auf einem Schemel neben ihr stand, dazu eine Klammer und reckte sich das eine mit dem anderen auf der Leine zu befestigen. Um sie herum zwitscherten ein paar Vögel, vermutlich Spatzen, die sich nun, da es allmählich zum Abend hin kühler wurde, wieder in den Bäumen saßen und fröhlich ihr Lied trällerten. Sie hatte Dunstan sogar abgerungen in ein paar alten Kübeln ein bunte Blumen zu pflanzen, die nun hie und da den sonst recht kargen Hof mit Farbflecken schmückten. Eigentlich ganz idyllisch, eine harmonische Familienszene, mit einem liebevollen Elternpaar und einigen aufgeweckten Kindern, die fröhlich jauchzend ihrem Spiel nachhingen. Könnte man meinen. Nur, dass Helena hier nicht die Ehefrau war und Dunstan nicht der Ehemann. Sie waren nur Freunde, der eine vor Jahren sitzen gelassen, die andere seit einiger Zeit Witwe, die sich gut verstanden und einander halfen. Mehr nicht.

Wobei... wenn Helena so an den aufgehängten Tüchern vorbei schielte und den stattlichen Schmied in all seiner körperlichen Pracht da vor sich stehen sah, wäre es gelogen, wenn sie nicht zugeben würde, dass er durchaus ein ansehnlicher Mann war. Vielleicht würde sie über die Bartpflege mal mit ihm reden müssen und ein Kamm würde auch nicht schaden, aber so generell, also so generell hatte Helena schon von einigen Freundinnen gehört, dass diese ihn sicherlich nicht von der Bettkante schubsen würden, wenn er sich denn mal da drauf setzen wollte. Nachvollziehbar, ja, das konnte die junge Witwe durchaus verstehen. Das nächste Laken wurde um die Leine geworfen und mit Klammern befestigt. Bis zum Sonnenuntergang dauerte es noch ein paar Stunden, genug Zeit, dass alles trocken sein würde. Also, zurück zum Thema. Mit einem Schmunzeln beobachtete Helena, wie sich Dunstan bemühte die Kinder zu finden, die sich diesmal besonders viel Mühe gemacht hatten, ein gutes Versteck zu finden. Sie konnte die beiden grinsend aus der Tür lugen sehen, freudig erheitert darüber, dass sie den großen Schmied diesmal an der Nase herum führen konnten. Ida musste leise kichern, was Helena mit einem Finger an den Lippen quittierte. Nicht, dass sie sich noch verrieten!

"Aber aber, Dunstan, du wirst dich doch nicht zwei kleinen, harmlosen Kindern geschlagen geben, oder?" neckte sie ihren Nachbarn mit einem breiten Lächeln und griff schon nach dem nächsten Stück und den nächsten Klammern. "Ich bin mir sicher, du kennst dich hier besser aus als die beiden Naseweis!" Apropos... wo war Emma? Die Jüngste der Rasselbande sollte ihr doch eigentlich helfen, aber irgendwie war ihr das dunkellockige Mädchen scheinbar abhanden gekommen. Also nochmal durchzählen. Anne, die älteste, wollte drüben, also im Rathnell Haus, das Abendessen vorbereiten. Philip war die ganze Woche über eigentlich immer bei seinem Onkel Andrew zu finden bei dem er oft genug auch übernachtete nach einem langen Tag auf der Baustelle. Robert war vermutlich immer noch mit Onkel Godfrey und seinen Pinseln beschäftigt. Mathis und Ida spielten verstecken. Gut, und wo war Emma? Hastig sah sich Helena um und vergaß für einen Augenblick die Wäsche. So groß war der Innenhof auch nicht, dass man ihn nicht gut überblicken konnte, aber doch genug vollgestellt um auch mal irgendwie unterzugehen. Vor allem weil Emma generell ein recht ruhiges, unauffälliges Kind war. Immer wieder streiften die Augen der Mutter hin und her, suchten nervös. Sie sollte ihr ein Glöckchen umhängen oder ihr eine bunte Schleife ins Haar binden, irgendwas, das mehr hervorstechend würde.

Ah, da war sie ja, da hinter einem Holzstapel, der für das Feuer der Werkstatt aufgestapelt war. Und natürlich hatte sie sich wieder die Streunerkatze gekrallt, die scheinbar ganz zufrieden im Schoß der Fünfjährigen lag und sich kraulen ließ. Erleichtert widmete sich Helena wieder der Szenerie, die gerade mit einem lauten BUUUHHH!!!! und einem darauf folgenden Lachanfall der Kinder ihren Höhepunkt gefunden hatte. Zwei Kinder über zwei Schultern, also ihre Freundin Muriel würde bei dem Anblick schier dahinschmelzen und selbst die sonst so schnippische Rohese könnte sich da kaum eines unlauteren Kommentars verwehren, etwas in die Richtung von "Kräftig und kann gut mit Kindern, absolutes Ehemannmaterial." Helena allerdings lächelte nur breit von einem Ohr zum anderen, als Dunstan mit den beiden kindlichen Mehlsäcken auf sie zukam. "Mach dir keine Sorgen, Mathis, an euch ist doch viel zu wenig dran, als dass Dunstan davon satt werden würde." Ob ihn das allerdings beruhigen würde? Eher nicht, Mathis strampelte immer noch eifrig und zerrte am Hemd des Schmieds. "Ha! Dann ist es ja gut, dass ich nicht so viel esse! Siehst du, wenn du mich zwingst meinen Teller leer zu löffeln, dann spielst du ihm ja nur in die Karten. Dabei bin ich doch dein Sohn, du solltest auf meiner Seite stehen!" schnauffte er mit gespielter Entrüstung.
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Versteckerle - von Dunstan Hodgson - 14-06-2024, 15:34
RE: Versteckerle - von Helena Rathnell - 21-06-2024, 21:15
RE: Versteckerle - von Dunstan Hodgson - 25-06-2024, 21:16
RE: Versteckerle - von Helena Rathnell - 29-06-2024, 22:25
RE: Versteckerle - von Dunstan Hodgson - 01-07-2024, 13:51
RE: Versteckerle - von Helena Rathnell - 02-07-2024, 22:35
RE: Versteckerle - von Dunstan Hodgson - 05-07-2024, 16:06
RE: Versteckerle - von Helena Rathnell - 07-07-2024, 23:05
RE: Versteckerle - von Dunstan Hodgson - 08-07-2024, 09:01
RE: Versteckerle - von Helena Rathnell - 13-07-2024, 16:12
RE: Versteckerle - von Dunstan Hodgson - 23-07-2024, 07:59
RE: Versteckerle - von Helena Rathnell - 27-07-2024, 21:22
RE: Versteckerle - von Dunstan Hodgson - 04-08-2024, 10:46
RE: Versteckerle - von Helena Rathnell - 11-08-2024, 21:58
RE: Versteckerle - von Dunstan Hodgson - 28-08-2024, 09:45
RE: Versteckerle - von Helena Rathnell - 30-08-2024, 00:17

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