30-06-2024, 17:23 - Wörter:
Erik war fassungslos. Wahrhaftig sprachlos. Er hielt voller Anspannung still, während Reinkas Nase die seine umkreiste und sie dann ihre Wange an seiner bärtigen, geruchsintensiven Wange rieb. Normalerweise war es nicht an ihm, zögerlich in der Freigabe von Zärtlichkeiten zu sein. Er war zwar ein grober Analphabet (emotional und verbal zumindest), doch er ließ andere Menschen üblicherweise nicht im unklaren darüber, was er für sie empfand. Seine Sprache war dabei so klar und einfach, wie seine kindlichen Emotionen. Doch nun schien er vollkommen überwältigt zu sein und sich nicht mal darüber klar werden zu können, welchem seiner drei-vier einfachen Gefühle er grade Ausdruck verleihen wollte.
Doch wenigstens wusste Reinka, wie sie mit ihrem sprachlosen und schockierten Ehemann umzugehen hatte: Sie klärte ihn auf, nahm ihn verbal an die Hand und überließ dabei nichts dem Zufall. Sie offenbarte ihm, dass er verstanden habe. Dass sie sicher sei. Dass sie sich absolut sicher sei. Sie wusste sogar schon, wann das Kind zur Welt kommen würde. Und sie sprach das offensichtliche aus: er würde Vater werden.
Erik löste seine Wange von der seiner Frau, nahm nochmal ein klein wenig Abstand zu ihr und betrachtete ihr Gesicht, ihre Augen, suchte abermals nach der Wahrheit, als wolle er sich rückversichern, dass dies kein Scherz war. Der große Krieger, immer noch sprachlos, schnappte nach Luft und seine Augen nahmen einen fast schon verräterischen Glanz an. Seine Unterlippe begann zu Zittern, doch sein Griff um Reinkas Gesicht, das er mit den Händen nun wieder fest umschlossen hatte, wurde stärker. Wenn er schon zu Worten nicht fähig war, so zeugte doch wenigstens eine Art untröstlicher Schluchzer davon, dass Erik von dieser Nachricht vollkommen überwältigt und ergriffen war. Seine Nase vermochte trotz kernigen Hochziehens nicht mehr alle Flüssigkeiten bei sich zu behalten - ebenso seine Augen. Dies alles spielte sich jedoch nur für sie beide ab. Alle anderen Menschen bemerkten nichts von Eriks unkontrolliertem "Gefühlsausbruch", ansonsten hätte sich sicher schnell herumgesprochen, dass Erik Norrholm, Prinz von Wolfsmark, bei der Heimkehr zu seiner Frau wie eine Memme zu heulen begonnen hatte.
Da er der Lage noch nicht Herr geworden war, kniff der starke Mann die Augen zu und drückte seine Stirn abermals ganz fest gegen die seiner Frau. Begleitet wurde die Geste von einem Schluchzer, der zwar kein Geräusch bereitete, jedoch vermochte, den gesamten, gewaltigen Körper von Wolfsmarks Krieger durchzuschütteln, wie ein hartnäckiger Schluckauf es nicht besser gekonnt hätte.
Der Augenblick gehörte nur ihnen, dem künftigen Fürstenpaar von Wolfsmark, das seinen ersten Prinzen erwartete. Obwohl Reinka ihm das Geschlecht bisher nicht gesagt hatte (immerhin nahm er irgendwie an, dass eine Frau zu wissen hatte, ob in ihr ein Weib oder ein prächtiger Bursche heranwuchs), war für Erik vollkommen klar, dass sie seinen Sohn trug. Natürlich hatte er nichts gegen Töchter, ... doch sein Wunsch, den Fortbestand seiner Linie zu sichern, war noch größer als die gedankliche Liebe, die er jetzt schon potentiellen Töchtern zukommen lassen konnte.
Nachdem sie für einige Augenblicke schweigend so verharrt waren und der Gedanke nach und nach bei Erik angekommen war, löste er sich wieder, diesmal mit einem seligen Lächeln im Gesicht, das man so vermutlich nicht mehr gesehen hatte, seit er das erste Mal eine echte, scharfe Waffe in den Händen hatte halten dürfen. Erik schien nun bereit zu sein, die Nachricht mit aller Welt teilen zu wollen. Doch er musste sich erst in Reinkas Gesicht rückversichern, dass sie das ebenfalls wollte.
Doch wenigstens wusste Reinka, wie sie mit ihrem sprachlosen und schockierten Ehemann umzugehen hatte: Sie klärte ihn auf, nahm ihn verbal an die Hand und überließ dabei nichts dem Zufall. Sie offenbarte ihm, dass er verstanden habe. Dass sie sicher sei. Dass sie sich absolut sicher sei. Sie wusste sogar schon, wann das Kind zur Welt kommen würde. Und sie sprach das offensichtliche aus: er würde Vater werden.
Erik löste seine Wange von der seiner Frau, nahm nochmal ein klein wenig Abstand zu ihr und betrachtete ihr Gesicht, ihre Augen, suchte abermals nach der Wahrheit, als wolle er sich rückversichern, dass dies kein Scherz war. Der große Krieger, immer noch sprachlos, schnappte nach Luft und seine Augen nahmen einen fast schon verräterischen Glanz an. Seine Unterlippe begann zu Zittern, doch sein Griff um Reinkas Gesicht, das er mit den Händen nun wieder fest umschlossen hatte, wurde stärker. Wenn er schon zu Worten nicht fähig war, so zeugte doch wenigstens eine Art untröstlicher Schluchzer davon, dass Erik von dieser Nachricht vollkommen überwältigt und ergriffen war. Seine Nase vermochte trotz kernigen Hochziehens nicht mehr alle Flüssigkeiten bei sich zu behalten - ebenso seine Augen. Dies alles spielte sich jedoch nur für sie beide ab. Alle anderen Menschen bemerkten nichts von Eriks unkontrolliertem "Gefühlsausbruch", ansonsten hätte sich sicher schnell herumgesprochen, dass Erik Norrholm, Prinz von Wolfsmark, bei der Heimkehr zu seiner Frau wie eine Memme zu heulen begonnen hatte.
Da er der Lage noch nicht Herr geworden war, kniff der starke Mann die Augen zu und drückte seine Stirn abermals ganz fest gegen die seiner Frau. Begleitet wurde die Geste von einem Schluchzer, der zwar kein Geräusch bereitete, jedoch vermochte, den gesamten, gewaltigen Körper von Wolfsmarks Krieger durchzuschütteln, wie ein hartnäckiger Schluckauf es nicht besser gekonnt hätte.
Der Augenblick gehörte nur ihnen, dem künftigen Fürstenpaar von Wolfsmark, das seinen ersten Prinzen erwartete. Obwohl Reinka ihm das Geschlecht bisher nicht gesagt hatte (immerhin nahm er irgendwie an, dass eine Frau zu wissen hatte, ob in ihr ein Weib oder ein prächtiger Bursche heranwuchs), war für Erik vollkommen klar, dass sie seinen Sohn trug. Natürlich hatte er nichts gegen Töchter, ... doch sein Wunsch, den Fortbestand seiner Linie zu sichern, war noch größer als die gedankliche Liebe, die er jetzt schon potentiellen Töchtern zukommen lassen konnte.
Nachdem sie für einige Augenblicke schweigend so verharrt waren und der Gedanke nach und nach bei Erik angekommen war, löste er sich wieder, diesmal mit einem seligen Lächeln im Gesicht, das man so vermutlich nicht mehr gesehen hatte, seit er das erste Mal eine echte, scharfe Waffe in den Händen hatte halten dürfen. Erik schien nun bereit zu sein, die Nachricht mit aller Welt teilen zu wollen. Doch er musste sich erst in Reinkas Gesicht rückversichern, dass sie das ebenfalls wollte.