08-07-2024, 08:37 - Wörter:
Ein Zungenschnalzen unterdrückte eine weitere Erwiderung seinerseits, darauf bezogen, dass er gar nicht vorhatte auf sie aufzupassen. Viel eher auf die männliche, betrunkene Bevölkerung, die ein einsames Mädchen im Mondlicht als einfache Beute ansehen könnten. Doch es wäre müßig ihr das zu versuchen zu erklären, Alva hatte ein Talent dafür ihm die Worte im Mund umzudrehen. Immerhin riss sie ihm nicht sofort den Kopf an und Vidar kratzte sich durch den kurz geschorenen Bart, als sie sich in Bewegung setzte. Das würde ein verdammt langer Abend werden und wäre da nicht dieser letzte Rest Anstand, wer weiß, vielleicht hätte der Fürst sie wirklich einfach stehen lassen. Aber so erfuhr er das ein oder andere Detail von ihr, wobei das mit dem fehlenden Ehemann nicht mal ansatzweise so interessant war wie ihr kleines Schmunzeln. Sie hatte also doch einen Sinn für Humor! Vidar grinste zufrieden vor sich hin und nickte enthusiastisch, als sie was von einer Liste faselte. Als ob! Er bezweifelte ernsthaft, dass es so ein Schriftstück gab, traute ihr aber zu in den nächsten Tagen eins zu verfassen nur um ihm nochmal eine reinwürgen zu können. “Du kannst schreiben?” Fragte er dann und versuchte sehr genau auf seinen Tonfall zu achten, es sollte weder überrascht noch abwertend klingen, ganz im Gegenteil. Wahrscheinlich hatte Erik es ihr beigebracht, sinnierte der Fürst, während seine Schritte sich ganz natürlich den ihren anpassten.
Sie blieben am Hafenkai stehen und Vidar ließ seinen Blick über die hier vertäuten Schiffe gleiten, es war wie immer viel los, er erkannte ein paar der Handelsschiffe, die oftmals mit einem beeindruckenden Namen versehen waren. Kurz schweiften seine Gedanken zu seinem Sohn, der irgendwo auf See war und eigentlich schon vor Tagen hätte zurück sein sollen. Allerdings gab es mehr als genug Gründe, warum nicht, von miesem Wetter bis hin zu einem letzten Auftrag. Er wusste ja nicht mal in welchem Teil von Arcandas er sich gerade herumtrieb, was es umso schwerer machte eine direkte Kommunikation herzustellen und einfach mal zu fragen. Vidar seufzte und legte eine Hand auf die Axt an seinem Gürtel, ohne die er selten bis gar nicht das Haus verließ und so herrlich praktisch war um nicht komplett nutzlos herumzustehen sondern wenigstens einen Platz zu haben, wo man seine Hände lassen konnte. Es war eine vertraute Haltung, die viele Winterländer einnahmen, wenn sie irgendwo herumstanden.
Und Alvas Gedanken schienen auch zur See zu gleiten, denn sie stellte ihm eine persönliche Frage. Was ihn überraschte. Woher kam das plötzliche Interesse an seinem Gemütszustand!? Seine blauen Augen suchten ihre und er warf ihr einen kurzen, interessierten Blick zu, bevor er entschied, es wäre nicht weiter tragisch, wenn er bei der Frage ehrlich war. “Ja und Nein. Es war ein sehr spannendes Abenteuer und ich habe eine Menge gelernt, viele interessante Menschen kennengelernt, Städte gesehen die ich sonst nie zu Gesicht bekommen hätte. Aber auf See leben? Dauerhaft? Nein, ich denke eher nicht.” Wobei es damals durchaus möglich gewesen wäre, immerhin waren beide seiner Brüder noch lebendig zu der Zeit. Doch sein Vater hatte andere Pläne, erlaubte ihm nur ein halbes Jahr in Freiheit, bevor er sich wieder einzufügen hatte und gefälligst ein paar Erben in die Welt setzen sollte. Ein Sohn, der in dieser Zeit von Dagny betreut worden war, reichte nun mal nicht. Und Vidar war froh, denn sonst hätte er niemals seine zweite Frau getroffen und wenigstens für ein paar Jahre ein wirklich glückliches Leben geführt, egal wie bitter das Ende ihrer Ehe gewesen war. “Und du? Bist du schon mal auf einem Schiff gereist?” Er glaubte nicht, es gab kaum einen Grund die Stadt zu verlassen, wenn man mal von den Feiertagen oder irgendwelchen wichtigen Feierlichkeiten absah, wenn man wieder jemand heiratete zum Beispiel.
Sie blieben am Hafenkai stehen und Vidar ließ seinen Blick über die hier vertäuten Schiffe gleiten, es war wie immer viel los, er erkannte ein paar der Handelsschiffe, die oftmals mit einem beeindruckenden Namen versehen waren. Kurz schweiften seine Gedanken zu seinem Sohn, der irgendwo auf See war und eigentlich schon vor Tagen hätte zurück sein sollen. Allerdings gab es mehr als genug Gründe, warum nicht, von miesem Wetter bis hin zu einem letzten Auftrag. Er wusste ja nicht mal in welchem Teil von Arcandas er sich gerade herumtrieb, was es umso schwerer machte eine direkte Kommunikation herzustellen und einfach mal zu fragen. Vidar seufzte und legte eine Hand auf die Axt an seinem Gürtel, ohne die er selten bis gar nicht das Haus verließ und so herrlich praktisch war um nicht komplett nutzlos herumzustehen sondern wenigstens einen Platz zu haben, wo man seine Hände lassen konnte. Es war eine vertraute Haltung, die viele Winterländer einnahmen, wenn sie irgendwo herumstanden.
Und Alvas Gedanken schienen auch zur See zu gleiten, denn sie stellte ihm eine persönliche Frage. Was ihn überraschte. Woher kam das plötzliche Interesse an seinem Gemütszustand!? Seine blauen Augen suchten ihre und er warf ihr einen kurzen, interessierten Blick zu, bevor er entschied, es wäre nicht weiter tragisch, wenn er bei der Frage ehrlich war. “Ja und Nein. Es war ein sehr spannendes Abenteuer und ich habe eine Menge gelernt, viele interessante Menschen kennengelernt, Städte gesehen die ich sonst nie zu Gesicht bekommen hätte. Aber auf See leben? Dauerhaft? Nein, ich denke eher nicht.” Wobei es damals durchaus möglich gewesen wäre, immerhin waren beide seiner Brüder noch lebendig zu der Zeit. Doch sein Vater hatte andere Pläne, erlaubte ihm nur ein halbes Jahr in Freiheit, bevor er sich wieder einzufügen hatte und gefälligst ein paar Erben in die Welt setzen sollte. Ein Sohn, der in dieser Zeit von Dagny betreut worden war, reichte nun mal nicht. Und Vidar war froh, denn sonst hätte er niemals seine zweite Frau getroffen und wenigstens für ein paar Jahre ein wirklich glückliches Leben geführt, egal wie bitter das Ende ihrer Ehe gewesen war. “Und du? Bist du schon mal auf einem Schiff gereist?” Er glaubte nicht, es gab kaum einen Grund die Stadt zu verlassen, wenn man mal von den Feiertagen oder irgendwelchen wichtigen Feierlichkeiten absah, wenn man wieder jemand heiratete zum Beispiel.