10-07-2024, 19:06 - Wörter:
Jorin hatte doch keine Ahnung von der Liebe oder Ehe. Er wusste, dass er ein guter Ehemann sein wollte und dass er, als er erfahren hatte, wer seine zukünftige Ehefrau sein würde, eine schiere Aufregung und Nervosität in seinem Magen verspürt hatte. Und diese sanfte Vernarrtheit war etwas Tieferem gewichen, doch Jorin wusste nicht, ob er Lindgard das je würde sagen können. Er, dessen Mund schneller arbeitete als der eigene Kopf, wusste nicht, ob seine Gefühle ihr gegenüber richtig waren. Es war Liebe, aber Lindgard war viel zu schreckhaft und vielleicht hätte sie wirklich eher seinen Bruder ehelichen wollen? Es war ein kompliziertes Spiel und Jorin kannte die Spielregeln nicht. Wusste nicht, was richtig und was falsch war; er konnte nur tagtäglich sein bestes versuchen. Er wollte Lindgard glücklich sehen, das war das oberste Ziel. Und vielleicht… vielleicht durfte er träumen; von gemeinsamer Zweisamkeit, von vertrauter Liebe und irgendwann einer eigenen Familie. Bis dahin war es ein langer Weg, aber er würde sich anstrengen. Eine Wette war doch schon mal ein guter Anfang dafür, nicht wahr? Jedenfalls dachte Jorin das, denn das Lächeln Lindgards bezeugte es. Fast automatisch erwiderte er ihr Lachen, welcher Winterländer konnte schon Nein sagen zu einer guten, einfachen Wette? Er war gesegnet worden, indem er ein Weib aus dem eigenen Land bekommen hatte; er wusste durch Leif und Aleena nur zu gut, dass es anders auch sehr schwierig sein konnte. Die Prinzessin wurde also den genauen Wettinhalt los und Jorin kam mit seinem Ross ihr ein wenig näher. Immer noch lag ein Schmunzeln auf seinen Lippen. Wie akkurat und bravourös sie sich artikulierte! Sie war eine Wucht, denn sie wusste eindeutig zu beobachten und die heimlichen Spuren des Winterlandes zu erkennen. “Du darfst aber nicht diesen einen, starken Sturm vor wenigen Tagen vergessen, Liebste. Der alleine hätte dafür sorgen können, dass wir die Fische heute noch nicht zu Gesicht bekommen. Aber wir werden sehen.”
Eine kleine, unbedachte Bewegung, und Jorin biss die Zähne zusammen. Der Kampf beim Fest setzte ihm immer noch zu und Leif war ein Trottel, dass er das nicht zugeben konnte. Drei harte Kämpfe in so kurzer Zeit forderten eben ihren Tribut. Er fing plötzlich Lindgards Blick auf und sein Gehirn versuchte diesen zu deuten: machte sie sich wohl Sorgen um ihn? Er wusste, dass sein Gesicht und sein ganzer Körper in den verschiedensten Blau- und Violetttönen strahlte. Durfte er hoffen? Doch wie ein scheues Reh wollte er sie auch nicht vor den Kopf stoßen und verscheuchen; Heofader stehe ihm bei, er war wirklich schlecht in solchen Dingen! “Die Blessuren werden bald verschwinden”, ließ er also seine Intention offen und lachte dann kurze Zeit später, als Lindgard ihm eine gemeinsame Erinnerung schenkte. “Ihr ward absolut bösartige Kreaturen!” Doch sein freudiges Lachen und seine funkelnden Augen milderten die bösen Worte ein wenig ab, er nahm es ihnen ja doch nicht krumm. “Womit hatte ich das eigentlich verdient? Das habt ihr mir nie beantworten können!”
Und urplötzlich galoppierte Lindgard dann los, und das, obwohl sie gerade noch im Gespräch gewesen waren. Aber sie hatte Recht: ein Winterländer musste allzeit bereit sein. Lindgards schöne Stute stürmte los und Jorin lachte tief, als er Bron ebenfalls zum Losreiten bewegte. Aber wem machte er was vor? Er war ein geübter Kämpfer und Reiter; er hatte keinerlei Chance gegen Lindgard, weshalb er auf der Hälfte des Weges langsamer wurde und dazu überging, Lindgard einfach zu beobachten. Sie war so geschickt und lebendig; er mochte sie wirklich sehr gerne. “Du bewegst dich sehr geschmeidig”, schenkte Jorin ihr ein ernstgemeintes Kompliment und kam irgendwann bei der Brücke an. “Ich habe das dumpfte Gefühl und eine böse Ahnung, dass ich noch sehr oft gegen dich verlieren werde.” Und es könnte ihm nicht egaler sein, solange sie glücklich war. “Aber es war eindeutig unfair gespielt, Mylady. Aber wo wir schon dabei sind, hast du über deinen Wetteinsatz nachgedacht?”
Eine kleine, unbedachte Bewegung, und Jorin biss die Zähne zusammen. Der Kampf beim Fest setzte ihm immer noch zu und Leif war ein Trottel, dass er das nicht zugeben konnte. Drei harte Kämpfe in so kurzer Zeit forderten eben ihren Tribut. Er fing plötzlich Lindgards Blick auf und sein Gehirn versuchte diesen zu deuten: machte sie sich wohl Sorgen um ihn? Er wusste, dass sein Gesicht und sein ganzer Körper in den verschiedensten Blau- und Violetttönen strahlte. Durfte er hoffen? Doch wie ein scheues Reh wollte er sie auch nicht vor den Kopf stoßen und verscheuchen; Heofader stehe ihm bei, er war wirklich schlecht in solchen Dingen! “Die Blessuren werden bald verschwinden”, ließ er also seine Intention offen und lachte dann kurze Zeit später, als Lindgard ihm eine gemeinsame Erinnerung schenkte. “Ihr ward absolut bösartige Kreaturen!” Doch sein freudiges Lachen und seine funkelnden Augen milderten die bösen Worte ein wenig ab, er nahm es ihnen ja doch nicht krumm. “Womit hatte ich das eigentlich verdient? Das habt ihr mir nie beantworten können!”
Und urplötzlich galoppierte Lindgard dann los, und das, obwohl sie gerade noch im Gespräch gewesen waren. Aber sie hatte Recht: ein Winterländer musste allzeit bereit sein. Lindgards schöne Stute stürmte los und Jorin lachte tief, als er Bron ebenfalls zum Losreiten bewegte. Aber wem machte er was vor? Er war ein geübter Kämpfer und Reiter; er hatte keinerlei Chance gegen Lindgard, weshalb er auf der Hälfte des Weges langsamer wurde und dazu überging, Lindgard einfach zu beobachten. Sie war so geschickt und lebendig; er mochte sie wirklich sehr gerne. “Du bewegst dich sehr geschmeidig”, schenkte Jorin ihr ein ernstgemeintes Kompliment und kam irgendwann bei der Brücke an. “Ich habe das dumpfte Gefühl und eine böse Ahnung, dass ich noch sehr oft gegen dich verlieren werde.” Und es könnte ihm nicht egaler sein, solange sie glücklich war. “Aber es war eindeutig unfair gespielt, Mylady. Aber wo wir schon dabei sind, hast du über deinen Wetteinsatz nachgedacht?”