13-07-2024, 16:12 - Wörter:
Helenas Augen weiteten sich im Angesicht der freudigen Überraschung. Wein! Und noch dazu ein ganz dunkler, der fast schon zäh aus der Falsche in die Becher lief und dabei einen süßen, fruchtigen Geruch verströmte. Oh, der würde ihr garantiert schmecken! "Na, da hast du dich aber nicht lumpen lassen. Was hat der denn gekostet?" von der billigen Sorte war er nämlich sicherlich nicht. Er konnte natürlich mit seinem hart verdienten Geld machen, was er wollte, aber dass er es für so etwas exklusives und dann noch dazu für sie ausgab, war ihr doch auf einige Weisen unangenehm. Gut, sie war auch nicht gerade arm und gönnte sich gern etwas besonderes, aber im Annehmen von Geschenken war sie immer schon recht schlecht. Abschlagen würde sie den Becher allerdings sicherlich nicht. "Prost, Dunstan." Der erste Schluck floss samtig die Kehle hinunter und breitete sich sogleich warm und einlullend im Magen aus. Herrlich. So konnte jeder Abend zu Ende gehen, nach ihrem Geschmack.
Nicht ganz so hutschpferdig wie er, stimmte sie dann doch auch in sein Lächeln ein. Es war einfach ansteckend. Dunstan war ansteckend mit seinem Frohmut und seinem Optimismus. Er war wie eine strahlende Sonne, die manchmal fast schon zu hell blendete, aber zumeist einfach einen freundlichen, zuversichtlichen Glanz in ihr Leben gebracht hatte, gerade dann, als sie glaubte, die Trauer würde ihr den Rest ihres Lebens nur mehr in Dunkelheit hüllen. Und dafür war sie ihm mehr als dankbar.
Helena tat es ihm gleich, nahm einen zweiten Schluck und lehnte sich zurück, vielleicht ein wenig eher in seine Richtung als von ihm weg. Zufrieden schloß sie die Augen und ließ sich die letzten Sommerstrahlen aufs Gesicht scheinen. Sie könnte gleich einschlafen, einfach nur, weil die Situation vollkommene Ruhe ausstrahlte. Alle Arbeit des Tages war erledigt, die Kinder versorgt, der Bauch gefüllt, ja, es konnte ihnen wirklich schlimmer gehen. Nur, soviel Tiefsinn war sie von dem Schmied eigentlich gar nicht gewohnt. Und dass er ihr dann noch ein Küsschen auf die Wange drückte, irritierte und überraschte sie fast noch mehr. Mit einem Funkeln und einem breiten Grinsen drehte sie den Kopf zu ihm, die Augenbrauen leicht fragend zusammen gezogen. "Was ist denn auf einmal in dich gefahren, Herr Hodgson? Woher kommen denn diese Worte?" vielleicht verwunderte sie es einfach nur, dass Dunstan glaubte, sich bedanken zu müssen. Sicherlich war ein wenig Anerkennung immer ganz nett, aber das hier war ja eine 'eine-Hand-wäscht-die-andere"-Situation und man musste doch nicht für alles dankbar sein, wenn man sich ja gegenseitig nichts schuldig blieb. "Danke für den Wein und das Holz. Und die dreckige Wäsche." kicherte sie leise und lehnte sich dann doch ein wenig gegen seine Schulter. Man mag sagen, was man wollte, aber körperliche Nähe war doch durch nichts anderes zu ersetzen. Und nach den Jahren der Intimität und Innigkeit mit ihrem Edgar war das letzte Jahr einsam im Bett, ohne Umarmung oder eine liebevolle Berührung wahrlich eine Qual gewesen. Sie vermisste es. Sehr. "Und für deine Nähe" fügte sie leise murmelnd an, bevor sie neuerlich einen Schluck nahm um nicht noch irgendeinen Blödsinn zu reden. Und außerdem tat es gut, dass Matthis in ihm eine Vaterfigur gefunden hatte, die die älteren Brüder nicht mehr brauchten oder auf ihre Onkel übertrugen.
Mit einem Seufzen versuchte sie die Situation wieder ein wenig zu lockern. "Lass mich nur bloß nicht vergessen, dass ich drüben noch die Wäsche abnehme, bevor es finster wird." über Nacht wollte sie die Laken und Hemden nicht draußen hängen lassen. "Achja, nur damit du es weißt, Ida hat mir letztens von einem Jungen erzählt, der ihr scheinbar ganz gut gefallen dürfte." erwähnte sie das Thema fast beiläufig, wohl wissend, dass Dunstan dabei sicherlich ganz unruhig werden würde. Dass seine kleine Tochter allmählich erwachsen wurde und bald wohl in die Pubertät kommen würde, gefiel ihm offensichtlich nicht. "Ein Hugh.... Hugh irgendwas, ich hab mir den Nachnamen nicht gemerkt. Aber er dürfte eine Klasse über ihr in die Schule gehen."
Nicht ganz so hutschpferdig wie er, stimmte sie dann doch auch in sein Lächeln ein. Es war einfach ansteckend. Dunstan war ansteckend mit seinem Frohmut und seinem Optimismus. Er war wie eine strahlende Sonne, die manchmal fast schon zu hell blendete, aber zumeist einfach einen freundlichen, zuversichtlichen Glanz in ihr Leben gebracht hatte, gerade dann, als sie glaubte, die Trauer würde ihr den Rest ihres Lebens nur mehr in Dunkelheit hüllen. Und dafür war sie ihm mehr als dankbar.
Helena tat es ihm gleich, nahm einen zweiten Schluck und lehnte sich zurück, vielleicht ein wenig eher in seine Richtung als von ihm weg. Zufrieden schloß sie die Augen und ließ sich die letzten Sommerstrahlen aufs Gesicht scheinen. Sie könnte gleich einschlafen, einfach nur, weil die Situation vollkommene Ruhe ausstrahlte. Alle Arbeit des Tages war erledigt, die Kinder versorgt, der Bauch gefüllt, ja, es konnte ihnen wirklich schlimmer gehen. Nur, soviel Tiefsinn war sie von dem Schmied eigentlich gar nicht gewohnt. Und dass er ihr dann noch ein Küsschen auf die Wange drückte, irritierte und überraschte sie fast noch mehr. Mit einem Funkeln und einem breiten Grinsen drehte sie den Kopf zu ihm, die Augenbrauen leicht fragend zusammen gezogen. "Was ist denn auf einmal in dich gefahren, Herr Hodgson? Woher kommen denn diese Worte?" vielleicht verwunderte sie es einfach nur, dass Dunstan glaubte, sich bedanken zu müssen. Sicherlich war ein wenig Anerkennung immer ganz nett, aber das hier war ja eine 'eine-Hand-wäscht-die-andere"-Situation und man musste doch nicht für alles dankbar sein, wenn man sich ja gegenseitig nichts schuldig blieb. "Danke für den Wein und das Holz. Und die dreckige Wäsche." kicherte sie leise und lehnte sich dann doch ein wenig gegen seine Schulter. Man mag sagen, was man wollte, aber körperliche Nähe war doch durch nichts anderes zu ersetzen. Und nach den Jahren der Intimität und Innigkeit mit ihrem Edgar war das letzte Jahr einsam im Bett, ohne Umarmung oder eine liebevolle Berührung wahrlich eine Qual gewesen. Sie vermisste es. Sehr. "Und für deine Nähe" fügte sie leise murmelnd an, bevor sie neuerlich einen Schluck nahm um nicht noch irgendeinen Blödsinn zu reden. Und außerdem tat es gut, dass Matthis in ihm eine Vaterfigur gefunden hatte, die die älteren Brüder nicht mehr brauchten oder auf ihre Onkel übertrugen.
Mit einem Seufzen versuchte sie die Situation wieder ein wenig zu lockern. "Lass mich nur bloß nicht vergessen, dass ich drüben noch die Wäsche abnehme, bevor es finster wird." über Nacht wollte sie die Laken und Hemden nicht draußen hängen lassen. "Achja, nur damit du es weißt, Ida hat mir letztens von einem Jungen erzählt, der ihr scheinbar ganz gut gefallen dürfte." erwähnte sie das Thema fast beiläufig, wohl wissend, dass Dunstan dabei sicherlich ganz unruhig werden würde. Dass seine kleine Tochter allmählich erwachsen wurde und bald wohl in die Pubertät kommen würde, gefiel ihm offensichtlich nicht. "Ein Hugh.... Hugh irgendwas, ich hab mir den Nachnamen nicht gemerkt. Aber er dürfte eine Klasse über ihr in die Schule gehen."
