22-07-2024, 20:30 - Wörter:
![[Bild: 1f22972ed6171a70c8bab37885c1c2cc76fc193c.gif]](https://64.media.tumblr.com/a993df0d34aafbe375825d11bc05fb69/1ad855cbbd6146a6-0e/s400x600/1f22972ed6171a70c8bab37885c1c2cc76fc193c.gif)
Es war ein lauwarmer, schöner Vormittag, den Grace dafür nutzte, den nahen Markt zu besuchen. Penwick Town mochte zwar nicht die bevölkerungsreichste Stadt in Walleydor sein, doch die Einwohner ließen es sich dennoch nicht nehmen, jede Woche den Markttag in allen Ehren zu halten. Zwei Dutzend kleinerer und größerer Stände reihten sich am Hauptplatz aneinander, dicht gedrängt und mit den verschiedensten Geräuschen und Gerüchen in der Luft. Grace liebte alles daran. Die Menschen, die wild gestikulierten und um Preise stritten, Kinder, die sich ab und an einige der Äpfel schnappten, ohne, dass die alte Dame etwas mitbekam oder einfach die Aussicht, die sich hier immer wieder bot. Salzige Luft, die sich immer wieder in ihren Haaren festsetzte und sie durcheinander brachte, und der allumfassende Wind, der wenn man nicht genau aufpasste, auch mal die Kleider nach oben bauschte. Grace hatte wie immer leicht rote Wangen, als sie den Markt betrat, und die Menschen, die sie erkannten, nickten ihr leicht ehrfürchtig zu. Für all ihre Mitmenschen hatte sie stets ein Lächeln übrig, für jedes Problem ein offenes Ohr und ermutigende Worte für Kinder, die sich an ihre Fersen hefteten. Als sie nach Penwick Town und an Thomas verheiratet worden war, hatte sie nie erwartet, sich irgendwann dermaßen heimisch zu fühlen; immerhin war hier alles so anders als in ihrer Heimat nahe Spring´s Court! Und doch hatte sich dieses kleine Fleckchen Erde in ihr Herz geschlichen, still und heimlich. Schade, dass es mit Thomas so schwierig war… es hätte durchaus schön sein können. Doch ihre Ehe wurde immer kränklicher, schweigsamer, mit vielen Diskussionen, die Grace eigentlich nicht führen wollte. Auch deshalb liebte sie das Entkommen aus dem Fürstenhaus, der Markttag kam hier immer wie gerufen.
Doch heute war irgendetwas anders. Nicht nur, dass Grace schon beim Spaziergang zum Hauptplatz eines ihrer liebsten Haarbänder verloren hatte, nein, jetzt stand sie hier bei diesem Stand und dieser unmögliche Mann wollte ihr das Gemüse zu einem unverschämt hohen Preis verkaufen. “Ich bitte Euch”, probierte es Grace gerade in diesem Moment in aller Geduld in mit noch etwas Liebreiz in der Stimme. “Letzte Woche noch hat mir Eure Frau dieselbe Menge für die Hälfte verkauft.” Sie versuchte es mit etwas Vehemenz und an seine Vernunft zu appellieren, doch der grauhaarige Mann sah sie nur von oben bis unten an und stieß dann wahrhaftig ein verächtliches Schnauben aus. Ein Schnauben! “Mylady, Ihr habt doch mehr als genug dabei. Eines Eurer Kleider kostet mehr als ich im Jahr verdiene.” Fast schon abtrünnig besah der Mann sie weiterhin, und Grace´ Röte auf den zarten Wangen nahm zu. Gerade bereute sie es, diesen Spaziergang immer alleine zu begehen, sie konnte mit derlei Streitigkeit nicht umgehen! Was machte man in solch einer Situation? Dieser unmögliche Mann gehörte doch zurechtgewiesen! “Aber…”, begann sie und ihre Stimme zitterte leicht. “Das hat doch nichts mit dem Gemüse hier zu tun! Ich habe der Köchin versprochen, etwas Frisches vom Markt mitzunehmen. Ihr könnt doch nicht so zu mir sein.” Ihre Stimme war immer leiser geworden, doch ihre Hände hatten sich leicht zu Fäusten geballt. Vielleicht sollte sie sich einfach umdrehen und gehen; solch ein Missverhalten sollte sie wahrscheinlich gleich ihrem Ehemann melden. Und gleichzeitig wollte sie sich auch nicht geschlagen geben. “Ich werde nicht von meinem Preis runtergehen, Mylady, dann müsst Ihr Euch wohl nach einem anderen Gemüsestand umsehen.” Grace öffnete erneut ihren Mund, überrascht über so viel Dreistigkeit, doch kein Wort kam über ihre Lippen. In solchen Momenten war die Fürstin von Penwick Town einfach komplett verloren.
Doch heute war irgendetwas anders. Nicht nur, dass Grace schon beim Spaziergang zum Hauptplatz eines ihrer liebsten Haarbänder verloren hatte, nein, jetzt stand sie hier bei diesem Stand und dieser unmögliche Mann wollte ihr das Gemüse zu einem unverschämt hohen Preis verkaufen. “Ich bitte Euch”, probierte es Grace gerade in diesem Moment in aller Geduld in mit noch etwas Liebreiz in der Stimme. “Letzte Woche noch hat mir Eure Frau dieselbe Menge für die Hälfte verkauft.” Sie versuchte es mit etwas Vehemenz und an seine Vernunft zu appellieren, doch der grauhaarige Mann sah sie nur von oben bis unten an und stieß dann wahrhaftig ein verächtliches Schnauben aus. Ein Schnauben! “Mylady, Ihr habt doch mehr als genug dabei. Eines Eurer Kleider kostet mehr als ich im Jahr verdiene.” Fast schon abtrünnig besah der Mann sie weiterhin, und Grace´ Röte auf den zarten Wangen nahm zu. Gerade bereute sie es, diesen Spaziergang immer alleine zu begehen, sie konnte mit derlei Streitigkeit nicht umgehen! Was machte man in solch einer Situation? Dieser unmögliche Mann gehörte doch zurechtgewiesen! “Aber…”, begann sie und ihre Stimme zitterte leicht. “Das hat doch nichts mit dem Gemüse hier zu tun! Ich habe der Köchin versprochen, etwas Frisches vom Markt mitzunehmen. Ihr könnt doch nicht so zu mir sein.” Ihre Stimme war immer leiser geworden, doch ihre Hände hatten sich leicht zu Fäusten geballt. Vielleicht sollte sie sich einfach umdrehen und gehen; solch ein Missverhalten sollte sie wahrscheinlich gleich ihrem Ehemann melden. Und gleichzeitig wollte sie sich auch nicht geschlagen geben. “Ich werde nicht von meinem Preis runtergehen, Mylady, dann müsst Ihr Euch wohl nach einem anderen Gemüsestand umsehen.” Grace öffnete erneut ihren Mund, überrascht über so viel Dreistigkeit, doch kein Wort kam über ihre Lippen. In solchen Momenten war die Fürstin von Penwick Town einfach komplett verloren.
