24-07-2024, 21:35 - Wörter:
Es war wirklich zum Haareraufen, doch Grace wusste sich in solchen Situationen einfach nicht zu behaupten. Sie wusste natürlich, dass sie aus gutem, reichen Hause war und dass sie dadurch auch irgendwo mehr Macht besaß, aber diese einzusetzen wusste sie eben nicht. In ihrem kleinen Dorf nahe Spring´s Court, wo sie immer mit ihren Eltern gelebt hatte, hatte sich jeder und jede Seele gekannt; niemals hätte solch ein Affront wie hier stattgefunden. Ihre Familie war hoch angesehen gewesen, alle hatten ihre Eltern respektiert und ebenso sie. Doch hier, in Penwick Town, war es manchmal noch schwierig, richtig Fuß zu fassen. Die meisten Einwohner machten es ihr einfach, sich hier wohlzufühlen, doch dieser Mann hier war unverschämt und respektlos. Und warum? Nur, weil sie schöne Kleider trug und eine Fürstin war? Gerade wollte Grace wieder ihren Mund öffnen, um leise Widerworte an den Gemüsehändler zu richten, als eine selbstbewusste Stimme zu hören war, die ganz und gar nicht zu ihr gehörte. Überrascht drehte sie sich um und sah einen elegant gekleideten Mann auf sie zuschreiten. Himmel, waren schon die ganze Zeit so viele Menschen hier um sie gewesen? Wieso gab es immer so viele Schaulustige, wenn etwas passierte? Doch dieser Gedanke blieb nur kurz, denn dann hing ihr Blick schon an dem Ritter, der ihr eindeutig schon einmal über den Weg gelaufen war. Wie konnte man solch einen schönen Mann auch je vergessen? Fast hätte Grace mit vorgehaltener Hand über diesen Gedanken gelacht, doch diese Situation hier war zu ernst. Also hörte sie lieber zu, wie Alden die Sache übernahm und der Händler daraufhin ganz kleinlaut wurde. Und als dieser ihr das Gemüse für einen rechtmäßigen Preis gab, nahm sie dieses an sich und bedankte sich artig. Schnell war es im Korb verstaut und Grace atmete erleichtert aus. Die Menschentraube löste sich auf, immerhin gab es nichts mehr zu sehen, nur einige Kinder begleiteten sie, während der Ritter und sie von dannen zogen. Immer wieder wollten sie das Pferd begutachten und streicheln, und Grace lächelte bei dieser Beobachtung.
“Mylord Sutherland, richtig?”, lächelte sie den Ritter erfreut an und knickste kurz. Das war vielleicht nicht notwendig, sollte aber ihren absoluten Respekt ihm gegenüber zeigen. “Natürlich dürft Ihr mich begleiten, was für eine Frage, nachdem Ihr mich aus dieser misslichen Lage gerettet habt.” Mit immer noch leicht roten Wangen sah sie gen Boden, während sie nebeneinander hergingen. “Es tut mir leid, dass Ihr das mitansehen musstet; ich weiß einfach nicht, was dieser Mensch gegen mich hatte.” Doch dann glitt ihr Blick zu Aldens Gesicht und erneut lächelte sie ihn schüchtern an. Ihre hellen, weichen Haare fielen ihr heute über die Schultern und fließend weit über den Rücken. Und wie schön, dass er ihr nicht nur geholfen hatte, sondern auch noch mit einem Brief ihres liebsten Cousins kam. Briefe von ihm waren seltener geworden, aber das war nur verständlich für die Wichtigkeiten, die Spring´s Court in ihren Bann hielten. “Von Charles? Oh, wie ich mich freue”, sagte sie ehrlich und strahlte Alden nun geradezu an. “Habt Ihr nur deshalb den Weg nach Penwick Town auf Euch genommen? Dann lasst mich Euch dafür vergüten, indem ich Euch einlade, als Gast in unseren Gemächern unterzukommen. Zumindest für eine Nacht, wenn nicht länger.” Fragend sah sie ihn an, offen und abwartend, und ihr Blick glitt nun das erste Mal etwas länger über die Gestalt des edlen Ritters. Er sah so anders aus, so verwegen und… wild? Fast ein wenig frech. Wie ein Abenteuer, das es zu verheimlichen galt. “Wie ist es Euch nach unserem letzten Aufeinandertreffen ergangen? Ich meine, es war vor einigen Wochen, als ich Spring´s Court besucht habe.”
“Mylord Sutherland, richtig?”, lächelte sie den Ritter erfreut an und knickste kurz. Das war vielleicht nicht notwendig, sollte aber ihren absoluten Respekt ihm gegenüber zeigen. “Natürlich dürft Ihr mich begleiten, was für eine Frage, nachdem Ihr mich aus dieser misslichen Lage gerettet habt.” Mit immer noch leicht roten Wangen sah sie gen Boden, während sie nebeneinander hergingen. “Es tut mir leid, dass Ihr das mitansehen musstet; ich weiß einfach nicht, was dieser Mensch gegen mich hatte.” Doch dann glitt ihr Blick zu Aldens Gesicht und erneut lächelte sie ihn schüchtern an. Ihre hellen, weichen Haare fielen ihr heute über die Schultern und fließend weit über den Rücken. Und wie schön, dass er ihr nicht nur geholfen hatte, sondern auch noch mit einem Brief ihres liebsten Cousins kam. Briefe von ihm waren seltener geworden, aber das war nur verständlich für die Wichtigkeiten, die Spring´s Court in ihren Bann hielten. “Von Charles? Oh, wie ich mich freue”, sagte sie ehrlich und strahlte Alden nun geradezu an. “Habt Ihr nur deshalb den Weg nach Penwick Town auf Euch genommen? Dann lasst mich Euch dafür vergüten, indem ich Euch einlade, als Gast in unseren Gemächern unterzukommen. Zumindest für eine Nacht, wenn nicht länger.” Fragend sah sie ihn an, offen und abwartend, und ihr Blick glitt nun das erste Mal etwas länger über die Gestalt des edlen Ritters. Er sah so anders aus, so verwegen und… wild? Fast ein wenig frech. Wie ein Abenteuer, das es zu verheimlichen galt. “Wie ist es Euch nach unserem letzten Aufeinandertreffen ergangen? Ich meine, es war vor einigen Wochen, als ich Spring´s Court besucht habe.”
