03-08-2024, 20:16 - Wörter:
Der Fürstin von Penwick Town fiel nicht auf, wie der Ritter aus der Hauptstadt eingehend und interessiert musterte und studierte, stattdessen war sie ganz und gar in ihren eigenen Handlungen und Gedanken versunken. Sie wusste schon, dass ihr manche Menschen auch dieses Interesse nicht abkauften, wie dieser unfreundliche Mann zuvor auf dem Markt… und doch war sie das alles wirklich. Sie war mitfühlend und ging mit offenem Herzen durch die Welt. So hatte ihre Familie es ihr vorgelebt, und so wollte sie immer sein. Ihre Mutter war so gütig und würdevoll gewesen, so freundlich und aufopfernd, und ihr Vater, obwohl streng, war er darunter doch ebenso weich gewesen. Grace hätte also nie anders werden können, und sie wollte es auch nicht. Doch trotzdem gingen ihr Begegnungen wie die auf dem Markt nahe; sie fühlte sich dann schwach und schutzlos, und das war ein Gefühl, das ihr gar nicht behagte. Alden hatte es trotzdem irgendwie hinbekommen, dass sie sich nicht gänzlich bloßgestellt gefühlt hatte, er hatte mit seiner ehrlichen Meinung nicht hinterm Berg gehalten und das hatte sich gut angefühlt. Oft fehlt es ihr an ehrlichen Meinungen, und der Ritter hatte Recht, sie musste wirklich bestimmter auftreten.
“Es ist eine wahre Freude, dass Ihr sie kennt, Alden”, meinte Grace dann und strahlte dabei mit der Sonne um die Wette. “Und unbedingt; ich will all Eure Freunde am Hofe kennenlernen. Es ist mir ganz gleich, ob sie rau sind, es genügt mir zu wissen, dass sie Euer Wohlwollen haben.” Und wann gab es schon die Gelegenheit, “raue Burschen” näher unter die Lupe zu nehmen? Wenn sie wie Alden waren, konnten es nur liebevolle Weggefährten sein, und sie kennenzulernen wäre bestimmt eine große Freude. Ach, sie wusste schon ganz genau, was sie Elanor in ihrem nächsten Brief schreiben würde; und oh ja, es würden einige Seiten werden. “Mylord, wäre es sehr vermessen Euch zu fragen, ob Ihr meinen Brief an Lady Eleanor mit in die Hauptstadt nehmen könntet?” Es war immerhin ein Weg und es wäre praktisch, nicht wahr? Plötzlich war sie unsicher, ob das nicht doch zu viel war, viel zu aufdringlich! Vorsichtig blickte sie hoch und befeuchtete nervös ihre Lippen. “Natürlich nur, wenn mein Vorschlag nicht zu forsch rübergekommen ist.”
Als dann plötzlich das Gespräch auf ein Thema gelenkt wurde, das Grace nie so erwartet hatte, öffnete sie kurz überrascht ihren Mund. Sie wollte etwas sagen, sie wollte ihm ihr Mitgefühl und ihre Entschuldigungen darbringen, doch sie war von ihren Gefühlen komplett überwältigt. So vieles lag ihr auf der Zunge, doch sie hatte das Gefühl, das kein Wort für solch einen Verlust reichen würde. Stattdessen schwieg sie eine ganze Weile, gefangen in ihrer eigenen Welt. “Ich erinnere mich dunkel an sie”, sagte sie dann irgendwann leise. “Und ich kann Euch nur mein vollstes Mitgefühl aussprechen, Alden. Das… ist schier unerträglich und es tut mir unendlich leid für Euch.” Unbewusst atmete sie einige Male tief ein und aus, raffte dann ihr Kleid und ließ es wieder los, die nächsten Worte fielen ihr sichtlich schwer. “Vor wenigen Jahren verlor ich meine geliebte Mutter und… es hat mich beinahe überwältigt. Ich fühle mich Eurem Herzen mehr verbunden, als Ihr glaubt.” Grace presste ihre Lippen aufeinander und seufzte dann lautlos. Welch trauriges Gespräch für solch einen schönen Vormittag, und doch fühlte sie sich Alden automatisch verbundener.
Hercules lockerte die Situation dann ein wenig auf und sie hielt dem Ross den Apfel genauso hin, wie der Ritter es ihr zeigte. Sie lachte, als die Zunge des Pferdes ihre Hand kitzelte und der Apfel schneller verschlungen wurde, als sie bis fünf zählen konnte. Dann streichelte sie wie versprochen über die weiche Mähne des Pferdes und blickte vergnügt zu Alden. “Wieviele Äpfel versteckt Ihr in Euren Taschen? Und sagt, woher wollt Ihr wissen, dass meine Berührungen sanft sind?” Erneut sprudelte ein Lachen aus ihr hervor, dann gingen sie weiter, Grace mit roten Wangen, die sie öfter bekam, als ihr lieb war. Dass Alden dann ihrer nächsten Frage ein wenig auswich, war offensichtlich und doch überraschend. Bisher war er in ihrem Gespräch offen und ehrlich gewesen, dass er jetzt nur von Arbeit in seiner Freizeit sprach… nun, das spitzte ihre Ohren. Und gleichzeitig wusste Grace, dass es etwas anstandslos war, danach zu fragen. Sie musste wirklich aufpassen, wie weit sie ging und wie sehr sie sich diesem Gespräch hingab. Auf der anderen Seite war es so herrlich erfrischend, dass sie gar nicht anders konnte! Also lauschte sie gebannt seinen Worten, und nur ab und zu fand ihr Blick den seinen. Alden suchte also “ein wenig Abenteuer”, und obwohl sie es nicht tun sollte, lächelte Grace über diese Worte. Obwohl sie eine edle Dame war, verstand sie ja nur zu gut, wovon er sprach. Vielleicht war er deshalb so freundlich zu ihr? War das hier auch eine Art von Abenteuer? “Ihr langweilt mich damit nicht, Alden”, wiegelte sie einige Momente später ab und dachte dann über ihre eigenen weiteren Worte nach. “Ich reise nächsten Monat in die Hauptstadt, ich bin mir sicher, dass wir dort einen ruhigen Ort finden werden, an dem Ihr mir ein bisschen was bei einem Glas Wein erzählen könnt.”
“Es ist eine wahre Freude, dass Ihr sie kennt, Alden”, meinte Grace dann und strahlte dabei mit der Sonne um die Wette. “Und unbedingt; ich will all Eure Freunde am Hofe kennenlernen. Es ist mir ganz gleich, ob sie rau sind, es genügt mir zu wissen, dass sie Euer Wohlwollen haben.” Und wann gab es schon die Gelegenheit, “raue Burschen” näher unter die Lupe zu nehmen? Wenn sie wie Alden waren, konnten es nur liebevolle Weggefährten sein, und sie kennenzulernen wäre bestimmt eine große Freude. Ach, sie wusste schon ganz genau, was sie Elanor in ihrem nächsten Brief schreiben würde; und oh ja, es würden einige Seiten werden. “Mylord, wäre es sehr vermessen Euch zu fragen, ob Ihr meinen Brief an Lady Eleanor mit in die Hauptstadt nehmen könntet?” Es war immerhin ein Weg und es wäre praktisch, nicht wahr? Plötzlich war sie unsicher, ob das nicht doch zu viel war, viel zu aufdringlich! Vorsichtig blickte sie hoch und befeuchtete nervös ihre Lippen. “Natürlich nur, wenn mein Vorschlag nicht zu forsch rübergekommen ist.”
Als dann plötzlich das Gespräch auf ein Thema gelenkt wurde, das Grace nie so erwartet hatte, öffnete sie kurz überrascht ihren Mund. Sie wollte etwas sagen, sie wollte ihm ihr Mitgefühl und ihre Entschuldigungen darbringen, doch sie war von ihren Gefühlen komplett überwältigt. So vieles lag ihr auf der Zunge, doch sie hatte das Gefühl, das kein Wort für solch einen Verlust reichen würde. Stattdessen schwieg sie eine ganze Weile, gefangen in ihrer eigenen Welt. “Ich erinnere mich dunkel an sie”, sagte sie dann irgendwann leise. “Und ich kann Euch nur mein vollstes Mitgefühl aussprechen, Alden. Das… ist schier unerträglich und es tut mir unendlich leid für Euch.” Unbewusst atmete sie einige Male tief ein und aus, raffte dann ihr Kleid und ließ es wieder los, die nächsten Worte fielen ihr sichtlich schwer. “Vor wenigen Jahren verlor ich meine geliebte Mutter und… es hat mich beinahe überwältigt. Ich fühle mich Eurem Herzen mehr verbunden, als Ihr glaubt.” Grace presste ihre Lippen aufeinander und seufzte dann lautlos. Welch trauriges Gespräch für solch einen schönen Vormittag, und doch fühlte sie sich Alden automatisch verbundener.
Hercules lockerte die Situation dann ein wenig auf und sie hielt dem Ross den Apfel genauso hin, wie der Ritter es ihr zeigte. Sie lachte, als die Zunge des Pferdes ihre Hand kitzelte und der Apfel schneller verschlungen wurde, als sie bis fünf zählen konnte. Dann streichelte sie wie versprochen über die weiche Mähne des Pferdes und blickte vergnügt zu Alden. “Wieviele Äpfel versteckt Ihr in Euren Taschen? Und sagt, woher wollt Ihr wissen, dass meine Berührungen sanft sind?” Erneut sprudelte ein Lachen aus ihr hervor, dann gingen sie weiter, Grace mit roten Wangen, die sie öfter bekam, als ihr lieb war. Dass Alden dann ihrer nächsten Frage ein wenig auswich, war offensichtlich und doch überraschend. Bisher war er in ihrem Gespräch offen und ehrlich gewesen, dass er jetzt nur von Arbeit in seiner Freizeit sprach… nun, das spitzte ihre Ohren. Und gleichzeitig wusste Grace, dass es etwas anstandslos war, danach zu fragen. Sie musste wirklich aufpassen, wie weit sie ging und wie sehr sie sich diesem Gespräch hingab. Auf der anderen Seite war es so herrlich erfrischend, dass sie gar nicht anders konnte! Also lauschte sie gebannt seinen Worten, und nur ab und zu fand ihr Blick den seinen. Alden suchte also “ein wenig Abenteuer”, und obwohl sie es nicht tun sollte, lächelte Grace über diese Worte. Obwohl sie eine edle Dame war, verstand sie ja nur zu gut, wovon er sprach. Vielleicht war er deshalb so freundlich zu ihr? War das hier auch eine Art von Abenteuer? “Ihr langweilt mich damit nicht, Alden”, wiegelte sie einige Momente später ab und dachte dann über ihre eigenen weiteren Worte nach. “Ich reise nächsten Monat in die Hauptstadt, ich bin mir sicher, dass wir dort einen ruhigen Ort finden werden, an dem Ihr mir ein bisschen was bei einem Glas Wein erzählen könnt.”
