04-08-2024, 23:15 - Wörter:
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Die Zeit verging wie im Flug, und Alden hätte den ganzen Tag in den Straßen von Penwick Town verbringen können, begleitet von der charmanten Fürstin. Obwohl sie gemächlich voranschritten, erschien jedoch bald das Anwesen der Ashmores vor ihnen, beeindruckend in seiner Pracht. Als sie näher kamen, betrachtete der Ritter die stattliche Burg, die sicherlich einen herrlichen Blick auf das Meer bot. Grace strahlte neben ihm wie die Sonne, und Alden genoss jeden Moment ihrer gemeinsamen Zeit. Ihr Lächeln war ansteckend, und er konnte nicht anders, als selbst zu lächeln, während sie die Allee entlang gingen. Er bewunderte die Schönheit des Anwesens mit seinen gepflegten Gärten und der beeindruckenden Architektur, die den Stolz und die Geschichte der Familie Ashmore widerspiegelten. "Ein wirklich schönes Anwesen, Mylady", bemerkte er anerkennend.
Als Graces Magen laut knurrte, entschuldigte sie sich verlegen dafür, dass sie die Zeit vergessen hatten. Es war tatsächlich schon weit über Mittag. „Verzeiht mir, Mylady, ich habe Euch aufgehalten“, entgegnete der Ritter galant und nickte freundlich, da Grace sich viel zu oft entschuldigte. Als sie auf das große Tor zuschritten, sahen sie bereits in den belebten Hof, wie es sich für eine Burg zu dieser Stunde gehörte.
Alden bemerkte die subtile Veränderung in Graces Haltung und Ausdruck, als sie näher kamen. Er führte weiterhin den Hengst am Zügel und hatte den Korb über die Schulter gehängt. Er kniff leicht die Augen zusammen, um zu erkennen, was die Veränderung bewirkt hatte, und sah eine schlanke Gestalt auf sie zukommen, die durch die edle Kleidung unverkennbar nur ihr Ehemann sein konnte. Er blieb vor ihnen stehen, sodass auch Grace und Alden anhielten. Bevor der Fürst etwas sagen konnte, ergriff Grace das Wort, um die Situation zu erklären.
Alden verbeugte sich respektvoll vor Thomas, als Grace ihn vorstellte. „Eure Lordschaft“, begann Alden und übernahm sofort die Schuld für die Verspätung, „es tut mir leid, wenn meine Anwesenheit Unannehmlichkeiten bereitet hat. Ich hoffe, dass ich Lady Grace nicht zu lange aufgehalten habe.“ Er wollte sicherstellen, dass Thomas wusste, dass er sich der Etikette und den Erwartungen bewusst war und dass seine Frau keinerlei Schuld traf.
Als Grace erwähnte, dass sie ihn eingeladen hatte, über Nacht zu bleiben, trat Alden einen Schritt zurück, um Thomas' Reaktion abzuwarten. Er wusste, dass er als Gast das Wohlwollen des Hausherrn benötigte und wollte keine Spannungen verursachen. „Es war mir eine große Ehre, Eurer bezaubernden Gemahlin Gesellschaft leisten zu dürfen“, fügte er hinzu und verbeugte sich in Richtung der Fürstin, die inzwischen zu ihrem Mann getreten war und ihm die Hand auf den Arm gelegt hatte, um ihn vielleicht milde zu stimmen. Noch kannte Alden das Temperament des Fürsten nicht, sodass er nur vermuten konnte, was die Geste zu bedeuten hatte.
„Ich wäre sehr dankbar, wenn ich heute Nacht hierbleiben dürfte, damit mein Pferd sich ausruhen kann“, sagte Alden schließlich. „Aber ich verstehe natürlich, wenn Ihr andere Pläne habt, Mylord. Eure Familie und Euer Wohlbefinden stehen an erster Stelle. Wenn Ihr es wünscht, suche ich mir ein Zimmer in der Stadt.“
Alden wartete respektvoll auf eine Antwort des Fürsten und konnte nicht umhin, die Dynamik zwischen Thomas und Grace zu beobachten. Die Spannung zwischen ihnen war spürbar und zeigte sich daran, wie vorsichtig die junge Frau mit ihrem Mann sprach und ihn anlächelte. Von der fröhlichen, unbeschwerten Atmosphäre zwischen ihnen in Penwick Town war nichts mehr zu sehen.
