12-08-2024, 21:18 - Wörter:
Jorin war zutiefst verwirrt. Da war einerseits der rationale Bruder, der ihm allerlei gute Dinge vorschlug, um den Schlafproblemen seiner Frau zu begegnen, und dann war da seine emotionale Schwester, die… weinte. Ja, seine starke, ältere Schwester Reinka weinte. Uah! Er blinzelte ein, zwei Mal, denn noch einmal würde er ihre Hand nicht tätscheln; er wusste, tat er dies nochmal, würde ein Messer tief in seinem Handrücken stecken. Aber man musste dieser Traurigkeit doch begegnen! Vielleicht war diese Weinerei auch so ein Problem wie das Schlafproblem seines Eheweibs? Jorin dachte darüber nach, strich sich dabei nachdenklich über den hellen Bart und verspeiste dabei noch ein paar Stücke Brot und Fleisch. Ach, wieso überlegte er überhaupt so lange hin und her? Er hatte ja doch keine Ahnung von diesen Dingen! Er weinte nie und schlafen tat er wie ein Pferd, vor allem, wenn er abends davor ordentlich gezecht hatte. Verdammt, war das alles kompliziert. Er liebte seine Lindgard, er liebte aber auch Reinka, und beiden Frauen schien es derzeit nicht gut zu gehen. Mit zur Faust geballten Hand schlug Jorin auf den Holztisch, frustriert und zutiefst verwirrt. “Heofader meint es nicht gut mit uns”, sagte er mit ernstem Gesichtsausdruck. “Zuerst Lindgard und jetzt du, Reinka. Da stimmt doch irgendetwas nicht.” Doch gleichzeitig dachte Jorin jetzt auch über die guten Ratschläge seines Bruders nach, kam aber nicht umhin zu bemerken, wie viel sein Bruder darüber zu wissen schien. “Sind deine Schlafprobleme denn auch so erheblich? Wieso wusste ich davon nichts? Hat denn jeder in dieser Familie irgendein unlösbares Problem!?” Jorin mochte es einfach, und diese Einfachheit hieß, dass es jedem, den er liebte, gut gehen sollte. Und war schleunigst! “Trotzdem danke ich dir für deine Ratschläge, Bruderherz, ich werde diese Überlegungen mit Lindgard besprechen. Und Reinka, bitte tu mir den Gefallen und sag ihr nicht, dass ich mit euch darüber gesprochen habe. Denn wenn du das tust, bin ich heute noch ein toter Mann. Und ich bin eindeutig zu jung und schön zum Sterben.” Jorin lachte laut auf und und schlug Leif gebührend auf den schwachen Rücken. Dann jedoch drehte er sich leise und versöhnlich zu Reinka, fast privat und bedrückt: “Ich weiß, dass es dauern wird. Ich gebe ihr alle Zeit der Welt. Und… ja, sie weint auch. Was bedeutet das?”
Plötzlich ging die Türe auf und Jorin ahnte schon Schlimmstes, als es jedoch nur… seine jüngste Schwester war?! Was war hier heute los?! “Swantje”, rief er laut und erschrocken. “Hast du etwa an der Türe gelauscht?” Erneut flog seine Faust laut auf den Tisch, und diesmal fiel ein Teller gen Boden. Konnte man hier denn nicht EINMAL ein normales Gespräch mit seinen beiden älteren Geschwistern führen? Doch Swantje stand da, ganz eine Stelhammer, und ratschte mit, als hätte sie nie etwas Anderes getan. Jorin war ein absolutes Bruder-Getier, und in diesem Moment so gerührt und stolz, dass er nur tief seufzte und schließlich auflachte. “Du weißt, dass Mutter es hasst, wenn du lauschst, Schwesterherz. Und Vater hat mir erst letztens erzählt, dass du fast vom Dach gefallen wärst.” Er sah sie eindeutig an, doch konnte ihr nicht lange böse sein; vielleicht war es ja ganz gut, dass es jetzt nicht mehr um Lindgard und ihn ging. Diese ganze Sache machte ihn solche Sorgen und er wollte doch nur, dass es ihr gut ging. “Setz dich lieber her und sag, was du sonst alles hier in dieser Burg belauschst. Wir haben schon lange nicht mehr die neuesten Informationen ausgetauscht.”
Plötzlich ging die Türe auf und Jorin ahnte schon Schlimmstes, als es jedoch nur… seine jüngste Schwester war?! Was war hier heute los?! “Swantje”, rief er laut und erschrocken. “Hast du etwa an der Türe gelauscht?” Erneut flog seine Faust laut auf den Tisch, und diesmal fiel ein Teller gen Boden. Konnte man hier denn nicht EINMAL ein normales Gespräch mit seinen beiden älteren Geschwistern führen? Doch Swantje stand da, ganz eine Stelhammer, und ratschte mit, als hätte sie nie etwas Anderes getan. Jorin war ein absolutes Bruder-Getier, und in diesem Moment so gerührt und stolz, dass er nur tief seufzte und schließlich auflachte. “Du weißt, dass Mutter es hasst, wenn du lauschst, Schwesterherz. Und Vater hat mir erst letztens erzählt, dass du fast vom Dach gefallen wärst.” Er sah sie eindeutig an, doch konnte ihr nicht lange böse sein; vielleicht war es ja ganz gut, dass es jetzt nicht mehr um Lindgard und ihn ging. Diese ganze Sache machte ihn solche Sorgen und er wollte doch nur, dass es ihr gut ging. “Setz dich lieber her und sag, was du sonst alles hier in dieser Burg belauschst. Wir haben schon lange nicht mehr die neuesten Informationen ausgetauscht.”