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life can be such overdose
30.09.1016 - 18:00
The Traveller's Inn
Valeria Lucini Zora Novák Marek Novák Zosia Marsili

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Valeria Lucini
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#1
Eine Heirat.
Eine wahrlich königliche Heirat. Sie fand statt in King’s Portal und, wenn man ersten Berichten glauben wollte, war sie rauschend. Ein Fest, wie man noch in hundert Jahren davon berichten würde. Serviert wurden die feinsten Speisen, getrunken der erlesenste Wein. Die ganze Stadt war gefüllt mit Gauklern und Schauspielern, Feuerkünstlern, Tänzern, Artisten. Nicht bloß, um das Brautpaar zu würdigen, sondern auch die Familie, die dahinterstand. Castellanos. Ein Name, der in diesen Tagen in Eastergold Meadow wenn, dann nur flüsternd zu vernehmen war. Und während das übrige Castandor in seinen wichtigsten Städten die Verbindung von Orpheus Castellanos und Naila ben Sahid in fast schon ekstatischen Wogen von ergebenen Untertanen honorierte, war es in Eastergold Meadow still.
Valeria spürte den Stich in ihrem Herzen. Er war fundamental, er war lauernd, weil er sich nicht vertreiben ließ, und er war vernichtend. Alles hatte sich verändert. Unter der fremden Herrschaft würde niemand die glückliche Verbindung des zweiten Sohnes Castandor so frei und ungezwungen feiern, wie es Orpheus und seine Braut verdient hätten. Die Straßen blieben leer und die wenigen Gaukler, die sich in ihnen tummelten, waren nicht eingeladen worden, die Einwohner Castandors zu unterhalten und das ihrige zu dieser einmaligen Stimmung beizutragen.
Valeria fühlte sich fremd. Sie fühlte sich fremd unter den wenigen Menschen, die nach dem brutalen Überfall noch in Eastergold Meadow geblieben waren. Es waren nicht viele. Die meisten waren geflüchtet, hatten ihre Häuser, ihre Felder, ihre Werkstätten im Stich gelassen. Vielleicht hätte dies auch Valeria getan. Wäre da nicht Zosia gewesen, und die Taverne, und der Vater, der von den Feinden sträfliche misshandelt worden war.
Sie war wütend. Aber, wie sie da so stand, am Fenster ihres Zimmers, und ihren Blick über die leeren, freudlosen Gassen schweifen ließ, wurde ihr auch bewusst, dass sie sich ohnmächtig fühlte. Sie war dazu verdammt, es zu ertragen, denn sie verfügte weder über Macht noch den notwendigen Einfluss, etwas an ihrer Situation verändern zu können. Hätte sie gekonnt, sie hätte den giftigen Atem Walleydors aus ihrer Heimat vertrieben.
Und so war das rauschende Fest einer traumhaften Hochzeit an ihr, an ihnen allen, vorbeigegangen.

Valeria selbst passierte gerade die Theke der Taverne, an der spät abends keine Lieder aus Castandor mehr gesungen, sondern Hymnen Walleydors angestimmt wurden. Lobpreisungen und Jubelrufe auf König Charles ließen das Bier, wenn Krug an Krug gestoßen wurde, überschwappen. Ergeben wischte Valeria das Bier weg, demütig wrang sie den Lappen aus. Aber sie war so unglaublich wütend.
Ihr Weg führte zu dem kleinen Pferch außerhalb der Taverne, in der zwei Ziegen weilten und ein paar Hühner. Zunächst sammelte sie die gelegten Eier in einen Korb und streute dann das Futter aus, die Hühner wetzten mit ihren dürren Beinchen gierig darauf zu und begannen, die Körner eifrig zwischen der Streu herauszupicken, aber auch die Ziegen hießen ihr Abendessen hungrig willkommen. Nacheinander molk Valeria die Ziegen und kehrte anschließend mit dem Korb Eiern und dem Eimer warmer, frischer Milch in die Gaststube zurück. Sie würde bald voll werden, würde sich füllen mit so vielen, fremden Gesichtern.
Zwei davon traten just in dem Moment, in welchem Valeria den Eimer und den Korb auf der Theke abgestellt hatte, durch die Tür. Ein Mann und eine Frau (seine Frau?), die beide eines Lächelns entbehrten. Auch das hatte sich verändert. Stille war eingekehrt in Eastergold Meadows Straßen und die Fröhlichkeit… Vermutlich war sie mit den meisten Bewohnern geflohen. Valeria rang sich zu einem kurzen Nicken durch, ehe sie sich erneut zur Theke umdrehte.
„Ich habe frische Milch. Ein Glas, je?“, fragte sie, ging um die Theke herum, wobei sie ihren Blick starr auf die noch saubere Oberfläche gerichtet hielt, und bückte sich dann nach den Bechern. Es widerstrebte ihr, ihr Tonfall ließ es erkennen, aber für Zosia und die Taverne, bemühte sich Valeria zu verkaufen, an den Mann und an die Frau zu bringen, was sie sonst auch angeboten hatten. Nur ihre Freundlichkeit bot sie nicht derart billig feil.
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life can be such overdose - von Valeria Lucini - 21-08-2024, 11:03
RE: life can be such overdose - von Zora Novák - 09-09-2024, 15:31
RE: life can be such overdose - von Marek Novák - 20-09-2024, 21:26
RE: life can be such overdose - von Valeria Lucini - 29-09-2024, 22:06
RE: life can be such overdose - von Marek Novák - 13-11-2024, 21:58
RE: life can be such overdose - von Zosia Marsili - 03-12-2024, 23:59
RE: life can be such overdose - von Valeria Lucini - 08-12-2024, 20:34
RE: life can be such overdose - von Marek Novák - 29-12-2024, 22:24

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