29-08-2024, 16:55 - Wörter:
„Er schnappt nach Fremden, würde ich lieber nicht machen.“ Das Training hatte damals viel Zeit erfordert, als er den schwarzen Rappen erhalten hatte. Noch jung genug, um einige Befehle und Verhaltensweisen zu lernen und doch schon alt genug, um geritten zu werden. Er musste seinem Reittier vertrauen können, das es ruhig im Kampf blieb und nicht aufstieg. Jedes Etappenziel war eine Zeit des Trainings, um das Überleben beider zu garantieren. Und je mehr Eneas auf Galeno zählen konnte, umso mehr vertraute Galeno auch ihm. Das Beissen und schnappen hatte er bewusst dem Tier beigebracht; jeder, der nicht Eneas war und die Zügel berührte, war ein potentieller Dieb, Feind, Gauner und somit Gefahr. Und auch ein Söldner musste mal schlafen, sodass Galeno auf sich selbst aufpassen musste für eine gewisse Zeit. Das aber zu erklären, sparte er sich. Auch wenn die beiden Frauen ungefährlich schienen, war ihm sein Hab und Gut wichtig; vor allem sein Pferd.
Wanderheilerinnen. Heofader hatte sie alle an diesem Abend gut miteinander zusammen gemischt, sodass sie einander helfen konnten. Eneas blickte zu der etwas älteren der beiden Frauen auf, als jene erklärte, wer sie waren. Schon mehr als einmal hatte er seine Blessuren von einer Frau aus jener Riege behandeln lassen. Auch wenn er nicht verstehen konnte, warum jene Frauen stets sich in Gefahr begaben mit ihren Routen und Wegen die sie gingen, so war er andererseits dankbar, dass es sie gab. Die Worte der Älteren gab auch Aufschluss darüber, in welchem Verhältnis die beiden Frauen zueinander standen. Die Jüngere war also der Lehrling und hatte schon Nasen gerichtet. Eneas schmunzelte sichtlich auf, wenngleich die Erschöpfung deutlich sichtbar war. „Ich bin mir sicher, sie schneidet mir nicht den Arm ab. Und verbluten will ich auch nicht, also...“ Routiniert löste Eneas den ledernen Schutz vom Unterarm und legte ihn neben sich, um danach den Ärmel hochzuziehen. Ob er das Hemd sauber bekommen würde war fraglich, doch für den Abend würde es noch taugen. „In welche Richtung geht es für Euch?“ Es waren die üblichen Lagerfeuer-Floskeln, die man austauschte, wenn man einander Schutz für die Nacht gewährte. Fragen über die derzeitige Reise, über Gehörtes, Gerüchte und alles, was oberflächlich blieb. Man wollte nie Streit, Diskussionen oder Unfrieden erzeugen, brauchte man doch einander für die Nacht.
Eneas drehte den Arm so, dass die Jüngere die Wunde betrachten konnte. Währenddessen kramte die andere Frau einen Kessel aus ihren Habseligkeiten, wohl um Wasser aufzusetzen. „Ich habe noch Brot und einen Rest Käse, den ich anbieten kann.“, offerierte er höflich zu jener am Feuer, während sich die Jüngere zu ihm hinkniete.
"Ihr seid wirklich umwerfend stattlich!", kam es urplötzlich von den Lippen der Jüngeren. Eneas Blick schnellte zur Seite und zu ihr hin. Oh wie Ivar ihn nun auslachen würde; angebaggert von einer jungen Frau, die schon fast seine Tochter hätte sein können! „Ahrm...“, war die erste intelligente Antwort, die ihm dazu einfiel, um sich ein wenig zu räuspern danach und nochmal anzusetzen. „Danke, aber… ich...“, erneut geriet er ins Stocken und schnaufte in amüsierter Überforderung aus. Kurz blickte er gen Feuer, dann aber wieder zurück zu der Jüngeren. „Wie lange lernt ihr schon?“, wechselte er rasch das Thema und suchte innerlich wieder seine Fassung.
Wanderheilerinnen. Heofader hatte sie alle an diesem Abend gut miteinander zusammen gemischt, sodass sie einander helfen konnten. Eneas blickte zu der etwas älteren der beiden Frauen auf, als jene erklärte, wer sie waren. Schon mehr als einmal hatte er seine Blessuren von einer Frau aus jener Riege behandeln lassen. Auch wenn er nicht verstehen konnte, warum jene Frauen stets sich in Gefahr begaben mit ihren Routen und Wegen die sie gingen, so war er andererseits dankbar, dass es sie gab. Die Worte der Älteren gab auch Aufschluss darüber, in welchem Verhältnis die beiden Frauen zueinander standen. Die Jüngere war also der Lehrling und hatte schon Nasen gerichtet. Eneas schmunzelte sichtlich auf, wenngleich die Erschöpfung deutlich sichtbar war. „Ich bin mir sicher, sie schneidet mir nicht den Arm ab. Und verbluten will ich auch nicht, also...“ Routiniert löste Eneas den ledernen Schutz vom Unterarm und legte ihn neben sich, um danach den Ärmel hochzuziehen. Ob er das Hemd sauber bekommen würde war fraglich, doch für den Abend würde es noch taugen. „In welche Richtung geht es für Euch?“ Es waren die üblichen Lagerfeuer-Floskeln, die man austauschte, wenn man einander Schutz für die Nacht gewährte. Fragen über die derzeitige Reise, über Gehörtes, Gerüchte und alles, was oberflächlich blieb. Man wollte nie Streit, Diskussionen oder Unfrieden erzeugen, brauchte man doch einander für die Nacht.
Eneas drehte den Arm so, dass die Jüngere die Wunde betrachten konnte. Währenddessen kramte die andere Frau einen Kessel aus ihren Habseligkeiten, wohl um Wasser aufzusetzen. „Ich habe noch Brot und einen Rest Käse, den ich anbieten kann.“, offerierte er höflich zu jener am Feuer, während sich die Jüngere zu ihm hinkniete.
"Ihr seid wirklich umwerfend stattlich!", kam es urplötzlich von den Lippen der Jüngeren. Eneas Blick schnellte zur Seite und zu ihr hin. Oh wie Ivar ihn nun auslachen würde; angebaggert von einer jungen Frau, die schon fast seine Tochter hätte sein können! „Ahrm...“, war die erste intelligente Antwort, die ihm dazu einfiel, um sich ein wenig zu räuspern danach und nochmal anzusetzen. „Danke, aber… ich...“, erneut geriet er ins Stocken und schnaufte in amüsierter Überforderung aus. Kurz blickte er gen Feuer, dann aber wieder zurück zu der Jüngeren. „Wie lange lernt ihr schon?“, wechselte er rasch das Thema und suchte innerlich wieder seine Fassung.
