29-08-2024, 20:10 - Wörter:
Es musste Magie sein. Sie war warm und vertraut und hüllte Reinka ein. Nicht bloß durch Eriks Atem geschuldet, der warm, vertraut und sie umhüllend gegen sie schlug, als er sie küsste. Nicht aufgrund dieses Kusses, der eine friedliche Endgültigkeit erfuhr, ohne mehr zu erzwingen, als er ihn wieder löste. Es war wie Magie, als Erik sich erhob und über die versammelten Männer und Frauen Wolfsmarks blickte. Es war ein Versprechen für und an die Zukunft. Sie lag leuchtend und strahlend vor ihnen, und war dabei geduldig genug, denn alles hatte seine Zeit. Eriks Zeit würde kommen. Eines Tages würde er nicht als der Fürstensohn vor den Einwohnern Wolfsmarks stehen, um ihnen etwas zu verkünden, das von erheblicher Tragweite war. Nicht unbedingt für den Einzelnen, aber für sie alle, die eine eingeschworene und starke Gemeinschaft spiegelten. Einander vertrauend, unterstützend, füreinander kämpfend. Dort würde er stehen und er würde nach wie vor demselben Ausdruck in den Gesichtern der Versammelten begegnen.
Reinka ließ ihren Blick schweifen, fasziniert von dem, was sich ihm bot. Von allein waren Gespräche verstummt, und, wer es nicht persönlich mitbekommen hatte, der wurde hilfreich von seinem unmittelbaren Nachbarn angestoßen. Der Sohn des Fürsten wollte das Wort an sie richten. Unterstützend schlug er sein Horn an den Tisch. Und dann erscholl seine Stimme.
Es war in der Tat ein Geschenk. Nicht bloß das Kind, welches Reinka in ihrem Leib trug. Es war für sie ein Geschenk, hier sitzen zu dürfen, inmitten von Menschen, die ihr gegenüber wohlwollend waren. Deren Treue und Loyalität unverkäuflich war, weil sie mit einem freien Herzen gegeben wurde. Es war nicht die Angst, die unter den Männern und Frauen gegenüber ihrer obersten (weltlichen) Herren dominierte, nicht die Furcht, die sie dazu anhielt, Schwüre zu leisten und Befehlen zu folgen. Es war ein starker, nicht zu brechender Wille, und das Wissen um die Kraft, die in jedem und jeder von ihnen steckte. Sie waren wild, sie waren Barbaren, und niemand sonst auf der ihnen bekannten Welt war, wie sie. Sie waren einzigartig.
Und es war das, was sie einte.
Reinka ließ sich von Erik in die Höhe ziehen, nachdem sie in das allgegenwärtige Lachen miteingestimmt hatte. So gern, wie sie seine Hand hielt, lieber hätte sie ihre Arme um seine Mitte geschlungen, sich an ihn geschmiegt, um ihm ihre Zuneigung zu zeigen, die erneut aufflammte, als Erik zurecht bestimmte, dass wohl jeder wissen dürfte, wie es gemeint war.
Was es eigentlich für die Versammelten bedeutete: Die Herrschaft über das Haus war gesichert. Seine Wurzeln würden sich weiter erstrecken, tiefer ankern, und nicht nur Wolfsmark, sondern ganz Norsteading, stärken. Welche Feinde auch immer vor dessen Toren lauerten, sie würden erzittern. Insofern war es ein Sieg, den sie heute hier davontrugen. Es war ein Sieg über die Zukunft.
Sie tranken auf die Zukunft. Geschwind griff Reinka nach ihrem eigenen Trinkbecher und hob ihn die Höhe, während Erik bereits ihren Arm hochgerissen hatte. Unter lautem Gröhlen, das vor allem aus guten Wünschen und Gratulationen an Erik und sie selbst bestand, wurden in der Menge die Becher aneinandergestoßen, ehe sie an die Lippen geführt und kräftig aus ihnen getrunken wurde. Auch Reinka tat es den Männern und Frauen gleich, sie trank aus ihrem Becher und ließ ihren Arm, mit dem sie Eriks Hand hielt, allmählich wieder sinken. Frenetisch war der Lärm anschließend noch immer, doch die Aufmerksamkeit galt nicht mehr ausschließlich dem Prinzenpaar.
Jenes hatte wieder Gelegenheit erhalten, sich selbst zu widmen, weshalb Reinka ihren Oberkörper in Eriks Richtung drehte. Sorgsam tastete sich ihr Blick über die Konturen und Linien seines Gesichts, sie waren ihr vertraut und wurden von ihr innig geliebt. Aus einer Intuition heraus hob Reinka Eriks Hand und küsste sachte die Knöchel seiner Finger, wofür sie ihren Kopf kurz senkte. Und als sie ihre Brauen hob, um ihn unter diesen heraus anzusehen, strich ihr Atem über den Rücken seiner Pranke.
„Bist du bereit für dein Bad?“, fragte sie leise, und die Note in ihrem Unterton verriet, dass sie keineswegs an ein Bad für ihren Gemahl dachte. Verräterisch blitzte es in ihren Augen, die – zu aller Eindrücklichkeit – in die Richtung des Eingangs zur Hauptburg zuckten, ehe sie Erik wieder fixierten.
Reinka ließ ihren Blick schweifen, fasziniert von dem, was sich ihm bot. Von allein waren Gespräche verstummt, und, wer es nicht persönlich mitbekommen hatte, der wurde hilfreich von seinem unmittelbaren Nachbarn angestoßen. Der Sohn des Fürsten wollte das Wort an sie richten. Unterstützend schlug er sein Horn an den Tisch. Und dann erscholl seine Stimme.
Es war in der Tat ein Geschenk. Nicht bloß das Kind, welches Reinka in ihrem Leib trug. Es war für sie ein Geschenk, hier sitzen zu dürfen, inmitten von Menschen, die ihr gegenüber wohlwollend waren. Deren Treue und Loyalität unverkäuflich war, weil sie mit einem freien Herzen gegeben wurde. Es war nicht die Angst, die unter den Männern und Frauen gegenüber ihrer obersten (weltlichen) Herren dominierte, nicht die Furcht, die sie dazu anhielt, Schwüre zu leisten und Befehlen zu folgen. Es war ein starker, nicht zu brechender Wille, und das Wissen um die Kraft, die in jedem und jeder von ihnen steckte. Sie waren wild, sie waren Barbaren, und niemand sonst auf der ihnen bekannten Welt war, wie sie. Sie waren einzigartig.
Und es war das, was sie einte.
Reinka ließ sich von Erik in die Höhe ziehen, nachdem sie in das allgegenwärtige Lachen miteingestimmt hatte. So gern, wie sie seine Hand hielt, lieber hätte sie ihre Arme um seine Mitte geschlungen, sich an ihn geschmiegt, um ihm ihre Zuneigung zu zeigen, die erneut aufflammte, als Erik zurecht bestimmte, dass wohl jeder wissen dürfte, wie es gemeint war.
Was es eigentlich für die Versammelten bedeutete: Die Herrschaft über das Haus war gesichert. Seine Wurzeln würden sich weiter erstrecken, tiefer ankern, und nicht nur Wolfsmark, sondern ganz Norsteading, stärken. Welche Feinde auch immer vor dessen Toren lauerten, sie würden erzittern. Insofern war es ein Sieg, den sie heute hier davontrugen. Es war ein Sieg über die Zukunft.
Sie tranken auf die Zukunft. Geschwind griff Reinka nach ihrem eigenen Trinkbecher und hob ihn die Höhe, während Erik bereits ihren Arm hochgerissen hatte. Unter lautem Gröhlen, das vor allem aus guten Wünschen und Gratulationen an Erik und sie selbst bestand, wurden in der Menge die Becher aneinandergestoßen, ehe sie an die Lippen geführt und kräftig aus ihnen getrunken wurde. Auch Reinka tat es den Männern und Frauen gleich, sie trank aus ihrem Becher und ließ ihren Arm, mit dem sie Eriks Hand hielt, allmählich wieder sinken. Frenetisch war der Lärm anschließend noch immer, doch die Aufmerksamkeit galt nicht mehr ausschließlich dem Prinzenpaar.
Jenes hatte wieder Gelegenheit erhalten, sich selbst zu widmen, weshalb Reinka ihren Oberkörper in Eriks Richtung drehte. Sorgsam tastete sich ihr Blick über die Konturen und Linien seines Gesichts, sie waren ihr vertraut und wurden von ihr innig geliebt. Aus einer Intuition heraus hob Reinka Eriks Hand und küsste sachte die Knöchel seiner Finger, wofür sie ihren Kopf kurz senkte. Und als sie ihre Brauen hob, um ihn unter diesen heraus anzusehen, strich ihr Atem über den Rücken seiner Pranke.
„Bist du bereit für dein Bad?“, fragte sie leise, und die Note in ihrem Unterton verriet, dass sie keineswegs an ein Bad für ihren Gemahl dachte. Verräterisch blitzte es in ihren Augen, die – zu aller Eindrücklichkeit – in die Richtung des Eingangs zur Hauptburg zuckten, ehe sie Erik wieder fixierten.