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An Ode to War, a Song of Life
14.09.1016 - 09:15
Burg der Stelhammer, Kronprinzgemach

Commander of Wolves
Leif Stelhammer
Winterland - Admin
Alter 24
Beruf Kronprinz von Norsteading
Wohnort Wintergard, Norsteading
Stand Verheiratet
User Letha
#3
Und vorbei war es mit der Produktivität; spätestens dann, als Leifs Frau in das angrenzende Zimmer eilte und er den Geräuschen nach etwa erahnen konnte, was sie am gestrigen Abend zu sich genommen hatte. Zugegebenermaßen hatte er sich selbst in den vier Jahren Ehe nicht wirklich daran gewöhnt, sie am Morgen wach um sich zu haben, vielleicht auch, weil ein Teil von ihm immer das Gefühl hatte, sie bei irgendeinem Kram zu stören, den Weiber eben so machten, bevor sie wie aus dem Ei gepellt zum Frühstück auftauchten. Oft war er außerhalb des Zimmers beschäftigt, ging seinem Training nach, erledigte den ersten Teil seiner täglichen Pflichten, ging seinen Geschwistern auf die Nerven, dieselbe Methodik, wirklich. Und auch, wenn er vor zwei Tagen vielleicht mitbekommen hatte, wie eine Magd einen Eimer aus ihren Gemächern rausgetragen hatte, hatte er dem keine größere Bewertung beigemessen wie seinem eigenen Eimer, wenn er in einer Nacht mal zu tief ins Horn geschaut hatte. Nicht, dass Aleena überhaupt jemals Alkohol trank, was einer der Gründe war, warum Leifs Augenbraune sich in der gerunzelten Stirn eine Grube schaufelten.
Blaue Augen folgten der schmalen Gestalt, die mit unsicherem, trägen Gang zurück zum Bett lief, und mussten in dem Morgenlicht leider auch die kränkliche Farbe von Aleenas Gesicht bemerken, was nicht unbedingt dazu beitrug, dass sich die unangenehme Sorge in Leifs Brust von selbst wieder kleinmachte. Auch wenn er nicht nach ihrer Hand gegriffen hatte, hatte er doch seine eigene Hand mit der Feder zwischen Daumen und Zeigefinger gesenkt. Noch nie hatte er gut mit den unzähligen Krankheiten und unwohlen Stimmungen von Aleena umgehen können, vor allem weil er sich selbst bei bester Gesundheit hielt. Seiner Meinung nach brauchte sie mehr frische Luft, mehr Freigang, irgendwas, das sie auch körperlich fit hielt, wenn sie sich nicht immer in diese engen Kleider zwängen würde, als würde ihr dieses Korsett-Gefängnis gefallen. Dass sie das tagtäglich freiwillig über sich ergehen ließ, war ihm genauso ein Rätsel wie eine Antwort auf die Frage, die sich zusammen mit den Augenbrauen in seinen Schädel bohrte: Wie konnte er ihr helfen?
Weil Leif noch nie ein Mann großer Worte gewesen war, brummte er auf die Frage nur unverbindlich, dabei stand vollkommen außer Frage, dass er ihr diese Bitte verwehrte. Noch immer bohrte sich sein Blick in ihre zierliche Gestalt, ehe er sich eines Besseren besann und den Federkiel zurück in das Tintenfass steckte. Der Stuhl kratzte über den Stein, als der Kronprinz sich vom Tisch wegdrückte und in derselben, kräftigen Bewegung noch aufstand, er selbst in seiner körperlichen Verfassung das komplette Gegenteil von Aleena. “Soll ich dir was bringen lassen?”, fragte er, ganz der Pragmatiker, der mit der Sorge einfach nichts anfangen konnte und sie am liebsten sofort gelöst haben wollte. “Die Magd von gestern lungert bestimmt vor der Tür, sie soll sich nützlich machen und dir Tee bringen.” Er war sogar schon zur Hälfte zur Tür gestapft, ehe er merkte, dass Aleena ihn um etwas ganz anderes bat. Für einen Moment hing sein Blick auf ihrer Hand, dann räusperte er sich, tat so, als hätte er zum Bett einfach nur einen kleinen Umweg machen wollen und setzte sich auf die Matratze neben seine Frau, wenn auch weiter weg, als ihre Hand es vorgeschlagen hatte.
Aleena gefiel ihm so viel besser als in ihren schicken Kleidern, mit ungebürstetem, offenem Haar, in einem lockeren Nachthemd, dessen Kragen ein Stück zarte Schulter sehen ließ, aber Leif konnte die kränkliche Hautfarbe unter den rosigen Wangen nicht einfach ignorieren - schon gar nicht aus solcher Nähe. Wahrscheinlich musste er sie ansehen wie ein Kind, das zum ersten Mal einen Bären aus nächster Nähe sah, mit großen Augen, die nicht so recht wussten, wo sie hingucken sollten, damit man nicht zu viel Aufmerksamkeit erregte. “Jaein. Ich hab sie dir bringen lassen”, war daher auch völlig nebensächlich, bevor Leifs Hand schließlich auf ihrer Stirn landete. Einfach so. Er wusste sich nicht besser zu helfen, als sie auf Fieber zu prüfen. “Hast du gestern was Falsches gegessen?” Das Gespräch musste unter allen Umständen hinter geschlossenen Türen bleiben, denn Leif erlaubte sich selten, sich so von seiner Hilflosigkeit tragen zu lassen - die besorgte Stimme mal ganz ausgenommen, die man auch nicht alle Tage zu hören bekam.
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RE: An Ode to War, a Song of Life - von Leif Stelhammer - 03-09-2024, 16:20

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