05-09-2024, 21:23 - Wörter:
Sein Mentor hatte bereits eine klare Vorstellung davon, wer als Heermeister für Castandor geeignet wäre. Haus Caderitor sagte Orpheus nichts, doch er nickte, um Zephyr zu zeigen, dass er seinem Urteil voll und ganz vertraute. Als Zephyr die Verschuldung Castandors und Plünderung der Walleydorischen Schatzkammern erwähnte, runzelte der Prinz die Stirn, schwieg jedoch. Selbst ihm wurde allmählich klar, dass alles auf Krieg hindeutete, und sein Mentor schien sich bereits mit dieser unausweichlichen Realität abgefunden zu haben. Obwohl Orpheus weiterhin auf eine friedliche Lösung hoffte, schwand seine Zuversicht im Laufe des Gespräches zusehends.
Dies wurde besonders deutlich, als der Prinz den Vorschlag machte, mit Charles Stafford zu verhandeln. Orpheus hatte Zephyr selten so aufgebracht erlebt, und je länger Zephyr sprach, desto stiller wurde der Prinz. Erst jetzt begriff er die volle Tragweite der Eroberung von Eastergold Meadow und schalt sich innerlich einen naiven Narren dafür, geglaubt zu haben, dass Friedensverhandlungen noch möglich wären. Es ging nicht nur um die Grenzstadt, die schon oft Streitpunkt zwischen den Ländern gewesen war, sondern um die brutale Art und Weise, wie die Frühlingsländer die Eroberten behandelt hatten. Zephyr hatte recht - der Mord an Fürst Trakas war unverzeihlich. Hätte man ihm erlaubt, zusammen mit seiner Familie zu fliehen, hätte man auf dieser Geste der Gnade vielleicht Verhandlungen aufbauen können. Doch nach diesem Gewaltakt war Gewalt als Antwort nahezu unvermeidlich.
Orpheus atmete tief ein und schloss kurz die Augen, um seine Gedanken zu ordnen. Dann starrte er erneut in die Flammen und spürte, wie sein innerer Widerstand allmählich nachließ, auch wenn ihm der Gedanke immer noch Unbehagen bereitete. Krieg war nicht das, was er wollte, aber er verstand nun, dass es manchmal keinen anderen Weg gab.
Der junge Prinz nickte langsam, doch seine Unsicherheit war deutlich spürbar. „Du hast recht, Zephyr, der Mord an Trakas... das ist nicht zu verzeihen. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn der Krieg beginnt. Ich habe noch nie in einer echten Schlacht gekämpft, und der Gedanke daran, dass so viele Menschen sterben könnten... das macht mir Angst.“
Er seufzte und schaute zu Boden. „Ich verstehe, Verhandlungen sind wahrscheinlich keine Option mehr. Aber was, wenn wir durch den Krieg noch mehr Unrecht schaffen? Es fühlt sich alles so überwältigend an.“ Doch es stand außer Frage, dass Augusto Walleydor den Krieg bereits erklärt hatte. Die Entscheidung war getroffen, ob sie seinem jüngsten Sohn gefiel oder nicht. Orpheus blieb nur, sich der Verantwortung zu stellen, im Gegensatz zu seinem Bruder. Er wusste, dass er sein Volk und seine Heimat niemals im Stich lassen würde.
Zephyrs Worte machten deutlich, dass das Gespräch beendet war. Orpheus erhob sich, ging zur Tür und sagte: „Gute Nacht, Zephyr. Danke für das Gespräch, es hat mir sehr geholfen.“ Er nickte seinem Mentor zu und verließ das Zimmer, um sein eigenes aufzusuchen – wohl wissend, dass er angesichts der bevorstehenden Seereise und seiner schweren Gedanken kaum Schlaf finden würde.
Dies wurde besonders deutlich, als der Prinz den Vorschlag machte, mit Charles Stafford zu verhandeln. Orpheus hatte Zephyr selten so aufgebracht erlebt, und je länger Zephyr sprach, desto stiller wurde der Prinz. Erst jetzt begriff er die volle Tragweite der Eroberung von Eastergold Meadow und schalt sich innerlich einen naiven Narren dafür, geglaubt zu haben, dass Friedensverhandlungen noch möglich wären. Es ging nicht nur um die Grenzstadt, die schon oft Streitpunkt zwischen den Ländern gewesen war, sondern um die brutale Art und Weise, wie die Frühlingsländer die Eroberten behandelt hatten. Zephyr hatte recht - der Mord an Fürst Trakas war unverzeihlich. Hätte man ihm erlaubt, zusammen mit seiner Familie zu fliehen, hätte man auf dieser Geste der Gnade vielleicht Verhandlungen aufbauen können. Doch nach diesem Gewaltakt war Gewalt als Antwort nahezu unvermeidlich.
Orpheus atmete tief ein und schloss kurz die Augen, um seine Gedanken zu ordnen. Dann starrte er erneut in die Flammen und spürte, wie sein innerer Widerstand allmählich nachließ, auch wenn ihm der Gedanke immer noch Unbehagen bereitete. Krieg war nicht das, was er wollte, aber er verstand nun, dass es manchmal keinen anderen Weg gab.
Der junge Prinz nickte langsam, doch seine Unsicherheit war deutlich spürbar. „Du hast recht, Zephyr, der Mord an Trakas... das ist nicht zu verzeihen. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn der Krieg beginnt. Ich habe noch nie in einer echten Schlacht gekämpft, und der Gedanke daran, dass so viele Menschen sterben könnten... das macht mir Angst.“
Er seufzte und schaute zu Boden. „Ich verstehe, Verhandlungen sind wahrscheinlich keine Option mehr. Aber was, wenn wir durch den Krieg noch mehr Unrecht schaffen? Es fühlt sich alles so überwältigend an.“ Doch es stand außer Frage, dass Augusto Walleydor den Krieg bereits erklärt hatte. Die Entscheidung war getroffen, ob sie seinem jüngsten Sohn gefiel oder nicht. Orpheus blieb nur, sich der Verantwortung zu stellen, im Gegensatz zu seinem Bruder. Er wusste, dass er sein Volk und seine Heimat niemals im Stich lassen würde.
Zephyrs Worte machten deutlich, dass das Gespräch beendet war. Orpheus erhob sich, ging zur Tür und sagte: „Gute Nacht, Zephyr. Danke für das Gespräch, es hat mir sehr geholfen.“ Er nickte seinem Mentor zu und verließ das Zimmer, um sein eigenes aufzusuchen – wohl wissend, dass er angesichts der bevorstehenden Seereise und seiner schweren Gedanken kaum Schlaf finden würde.
~THE END~
