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life can be such overdose
30.09.1016 - 18:00
The Traveller's Inn
Valeria Lucini Zora Novák Marek Novák Zosia Marsili

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Marek Novák
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#3
Marek hatte die Geige unter den Arm geklemmt, als er neben seiner Schwester durch die Straßen von Eastergold Meadow schritt. Die Stadt, die einst vor Lebendigkeit und Trubel überquoll, war kaum wiederzuerkennen. Die einst farbenfrohen und lebhaften Gassen waren jetzt erfüllt von einer bedrückenden Stille, die sich schwer über die Menschen legte. Hier und da waren noch Spuren der Verwüstung zu sehen: eingestürzte Dächer, zerschlagene Fenster, die immer noch nicht ersetzt worden waren. Doch es war nicht nur das physische Bild der Zerstörung, das Marek störte – es war die allgemeine Stimmung, die tief verwurzelte Melancholie, die sich wie ein grauer Nebel über die Straßen gelegt hatte.

Er beobachtete die wenigen Menschen, die sich durch die Stadt bewegten, mit stoischem Gesicht und gesenktem Blick. Die Bevölkerung hatte sich verändert. Viele alteingesessene Bewohner waren geflohen, hatten alles hinter sich gelassen und waren über die Grenze nach Castandor gezogen, in der Hoffnung, dort ein sichereres Leben zu führen. An ihrer Stelle traten nun neue Gesichter auf – Menschen aus Walleydor, die nach der gewaltsamen Eroberung hergezogen waren, um ein besseres Leben zu suchen. Sie hofften, von dem neuen Status der Stadt als Teil des Frühlingslandes zu profitieren.

Marek seufzte. Die Nováks hatten es längere Zeit vermieden, in diese Stadt zurückzukehren, und sich vor allem im neutralen Farynn aufgehalten. Doch nun, da sich die Wogen ein wenig geglättet hatten und zumindest ein Hauch von Normalität eingekehrt war, und da es in Eastergold Meadow den größten Markt mit der besten Auswahl gab, hatten sie sich schließlich entschieden, der Stadt wieder einen Besuch abzustatten. Der Clan hatte sein Lager außerhalb der Tore aufgeschlagen, doch die beiden Geschwister hatten es auf sich genommen, in die Stadt zu gehen – sowohl, um die Lage auszukundschaften als auch um vielleicht ein wenig Geld zu verdienen.

Während sie durch die Straßen schlenderten, ließ Marek die Hand kurz über den Rand seiner Geige gleiten. Musik hatte ihm immer geholfen, die Sorgen des Alltags zu vergessen, und vielleicht – nur vielleicht – könnte sie heute auch den Menschen hier ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubern. Aber tief in seinem Inneren wusste Marek, dass es hier um viel mehr ging als nur um ein paar Münzen und Lieder. Es ging darum, ein Stück der alten, verlorenen Lebendigkeit wiederzufinden.
„Schau dir das an, Zora“, sagte er leise, seine Augen wanderten über die leeren Häuser und die fremden Gesichter, die ihnen entgegenkamen. „Es ist fast, als wäre die Stadt nicht mehr dieselbe. Selbst die Luft fühlt sich anders an.“ Er spürte den schweren Blick seiner Schwester auf sich, die diese Worte mit einem kurzen Nicken bestätigte.

Sie stellten sich am Rande des Marktplatzes auf, und Marek legte seinen Hut auf den Boden, bevor er ein schwungvolles Stück auf seiner Geige anstimmte. Zora begann, sich dazu elegant im Takt zu bewegen. Einige Passanten hielten kurz inne, warfen einen flüchtigen Blick auf das Geschwisterpaar, doch die meisten gingen schweigend und in Gedanken versunken weiter, ihre Gesichter von Sorgen gezeichnet. Noch bevor das dritte Lied endete, tauchte eine Stadtwache auf und wies sie unmissverständlich an, den Platz zu verlassen.

Offensichtlich hatte die Stadt kein Interesse an fröhlicher Musik. Marek begegnete Zoras enttäuschtem Blick und nickte, als sie vorschlug, in eine der Tavernen zu gehen. Oft waren diese Orte nicht nur Rückzugsorte für müde Seelen, sondern auch eine Quelle für die neuesten Gerüchte und Informationen. So könnten sie wenigstens ihrem Vater berichten, ob es sich überhaupt noch lohnte, in Eastergold Meadow zu bleiben – und vielleicht Neues über den Krieg erfahren, der die Leute in Aufregung versetzte.

„Einverstanden, und wir können uns sogar ein Getränk leisten, Schwesterherz“, flüsterte Marek mit einem schelmischen Lächeln und ließ den Beutel in seinem Ärmel leise klimpern. „Wenn die Leute nichts freiwillig hergeben, muss man eben manchmal etwas nachhelfen.“

In der Taverne angekommen, fiel ihnen sofort die bedrückende Stimmung ins Auge, die sich wie ein Schatten über den Raum gelegt hatte. Zora führte Marek zur Theke, hinter der eine junge Frau stand, die ihnen mit wenig Begeisterung ein Glas frische Milch anbot. Zora nahm es dankbar an, aber Marek lehnte sich lässig an den Tresen und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, der wohl kürzlich erst renoviert worden war. Der Versuch, dem Ort einen neuen Anstrich zu verpassen, schien jedoch vergebens – die trübe Atmosphäre war geblieben.

Mareks Blick glitt zurück zu der Frau hinter der Theke, die stur auf die blanke Holzplatte starrte, als wäre dort etwas von besonderem Interesse zu entdecken. Mit einem charmanten Lächeln sagte er: „Nun, Sonnenschein, hast du nicht vielleicht etwas Stärkeres? Bei der ausgelassenen Stimmung hier“, er deutete mit einer weiten Geste auf die schweigsamen Gäste, „kann man es ja kaum anders ertragen.“
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life can be such overdose - von Valeria Lucini - 21-08-2024, 11:03
RE: life can be such overdose - von Zora Novák - 09-09-2024, 15:31
RE: life can be such overdose - von Marek Novák - 20-09-2024, 21:26
RE: life can be such overdose - von Valeria Lucini - 29-09-2024, 22:06
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RE: life can be such overdose - von Zosia Marsili - 03-12-2024, 23:59
RE: life can be such overdose - von Valeria Lucini - 08-12-2024, 20:34
RE: life can be such overdose - von Marek Novák - 29-12-2024, 22:24

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