02-10-2024, 23:12 - Wörter:
Das Gehabe des neuen Fürstens beunruhigte Zosia nur weiter. Diese Obrigkeiten hatten doch immer die Angewohnheit ihre wahren Absichten hinter Fassaden und Nettigkeiten zu verbergen. Allein dieses viel zu vertraute und fast zu freundliche Lächeln, das er sich ins Gesicht gesetzt hatte, weckte in der jungen Wirtstochter eine Skepsis, die ihr bis in die Nackenhaare kitzelte. Natürlich war sie es gewohnt, dass manche Händler und Gäste, sich manchmal verstellten, um die eigenen Vorzüge hervorzukehren und sich einen Vorteil zu verschaffen in den unterschiedlichsten Verhandlungsgesprächen. Sei es nun der Reisende, der für die Nacht weniger bezahlen wollte oder der Kaufmann, der die eigene Ware mit höchsten Tönen lobte, auch wenn sie gar nicht so guter Qualität war. Das kannte Zosia, damit konnte sie umgehen. Doch all diese Geplänkel und Spielereien waren nichtige Bagatellen verglichen mit der Schlüpfrigkeit des politischen Parketts, auf dem sie sich gerade befand. Hier konnte eine falsche Bewegung oder ein unbedachtes Wort einem den Kopf kosten. Was ja die willkürliche Hinrichtung des alten Fürsten Trakas recht deutlich gezeigt hatte. Und ehrlich gesagt fand Zosia ihren Kopf ganz hübsch und wollte ihn nicht wirklich von ihrem Hals getrennt wissen.
Also nahm sie lieber noch einen Schluck vom gewässerten Wein, ließ den Fürsten allerdings kaum aus den Augen. Selbst seine Worte klangen wie süßer Honig, einsichtig und zuvorkommend, als würden sie sich schon seit ewig kennen. Als wäre er ganz unschuldig auf den Thron hier gekommen und würde ihn am liebsten gleich wieder abgeben. Natürlich nur zum Wohle des Volkes. Wenn man dem denn glauben wollte. Dass er seine Familie und die Stadt selbst allerdings als ‚Betrieb‘ bezeichnete, amüsierte sie doch, sodass sich auch über ihr Gesicht nun ein Schmunzeln wagte und ihre vorwitzige Augenbraue keck in die Höhe schnellte. Diese Adeligen waren wirklich ein seltsames Völkchen! (Dass er eine Pferdezucht hatte, konnte sie ja nicht wissen. Woher denn auch?) “Nunja, da ist es ja sicherlich von Vorteil, wenn man Söhne hat, die einem die Arbeit ein wenig abnehmen können, nicht wahr? So soll es doch sein. Die Kinder werden einmal das Geschäft der Eltern übernehmen und sind natürlich daran interessiert es einträglich weiterzuführen. Nicht jeder kann sich auf eine lukrative Heirat verlassen oder…“ auf die Gunst eines Königs, der einem gleich die Einnahmen einer ganzen Stadt anvertraut aber das verkniff sie sich lieber. Wie gesagt, ihr Kopf war ihr doch noch wichtiger als die Taverne. Die Lippen fest zusammen gepresst grinste sie etwas unglücklich und wartete nur darauf, dass sich die Tür öffnete und eine Horde Wachen sie in den Kerker schleifen würden.
Aber der gute Fürst Fielding versuchte es wieder mit schleimig zuckrigen Worten sie in seinen Dunstkreis zu locken. So ein Unfug… papperlapapp… leeres Gewäsch. Wir werden alles tun, um dem Wohl der Stadt zu dienen. jaja, und ganz nebenbei brüstet man sich mit einem Titel, scheffelt Einkünften und genießt sonstige Annehmlichkeiten, alles auf Kosten der Bevölkerung. Und mal ehrlich, er glaubte doch nicht wirklich, dass sie glaubte, mit dem einmaligen unblutigen Überfall auf die Stadt wäre es getan, oder? Castandor würde sich revanchieren, die wollten natürlich die Stadt wieder zurück. Und zu leiden darunter hatten natürlich nur die Einwohner. Die wurden zwischen den keifenden Königshäusern aufgerieben. Zosia atmete tief ein, beließ es dabei ihm zu antworten. Zumindest war sich der Fürst bewusst, dass er hier nicht mit offenen Armen empfangen werden würde. Da war es doch nur eine Kleinigkeit, dass er eben den Wiederaufbau finanzieren sollte. Schließlich, wie gesagt, war seine Sippe mehr oder weniger ja dafür erst verantwortlich, dass sie kaputt gegangen war. Also bitte, das war doch wirklich das Mindeste. Wobei Zosia immer noch irgendwo auf den Haken wartete, die Wenns und Abers, die Bedingungen und Konditionen, die sich meist im Kleingeschriebenen versteckten. Dass das alles hier so flüssig von Statten ging, konnte ja nichts Gutes bedeuten.
Während der Fürst also das Pergament richtete und seine Feder darüber kratzte, reckte die junge Marsili den Hals. Vielleicht konnte sie ja erkennen, was er da so zwischen die Zeilen krakelte. “Nun, es würde sicher nicht fehl gehen, ein paar Wanderheilerinnen ständig hier anzusiedeln. Mit ein paar Anreizen müssten sie sich doch dazu bewegen lassen, zumindest für eine Weile hier sesshaft zu werden.“ wagte sie einen Vorschlag. In nächster Zeit, so denn eine Schlacht um Eastergold Meadow entbrennen sollte, hätten die sicherlich genug zu tun.
Also nahm sie lieber noch einen Schluck vom gewässerten Wein, ließ den Fürsten allerdings kaum aus den Augen. Selbst seine Worte klangen wie süßer Honig, einsichtig und zuvorkommend, als würden sie sich schon seit ewig kennen. Als wäre er ganz unschuldig auf den Thron hier gekommen und würde ihn am liebsten gleich wieder abgeben. Natürlich nur zum Wohle des Volkes. Wenn man dem denn glauben wollte. Dass er seine Familie und die Stadt selbst allerdings als ‚Betrieb‘ bezeichnete, amüsierte sie doch, sodass sich auch über ihr Gesicht nun ein Schmunzeln wagte und ihre vorwitzige Augenbraue keck in die Höhe schnellte. Diese Adeligen waren wirklich ein seltsames Völkchen! (Dass er eine Pferdezucht hatte, konnte sie ja nicht wissen. Woher denn auch?) “Nunja, da ist es ja sicherlich von Vorteil, wenn man Söhne hat, die einem die Arbeit ein wenig abnehmen können, nicht wahr? So soll es doch sein. Die Kinder werden einmal das Geschäft der Eltern übernehmen und sind natürlich daran interessiert es einträglich weiterzuführen. Nicht jeder kann sich auf eine lukrative Heirat verlassen oder…“ auf die Gunst eines Königs, der einem gleich die Einnahmen einer ganzen Stadt anvertraut aber das verkniff sie sich lieber. Wie gesagt, ihr Kopf war ihr doch noch wichtiger als die Taverne. Die Lippen fest zusammen gepresst grinste sie etwas unglücklich und wartete nur darauf, dass sich die Tür öffnete und eine Horde Wachen sie in den Kerker schleifen würden.
Aber der gute Fürst Fielding versuchte es wieder mit schleimig zuckrigen Worten sie in seinen Dunstkreis zu locken. So ein Unfug… papperlapapp… leeres Gewäsch. Wir werden alles tun, um dem Wohl der Stadt zu dienen. jaja, und ganz nebenbei brüstet man sich mit einem Titel, scheffelt Einkünften und genießt sonstige Annehmlichkeiten, alles auf Kosten der Bevölkerung. Und mal ehrlich, er glaubte doch nicht wirklich, dass sie glaubte, mit dem einmaligen unblutigen Überfall auf die Stadt wäre es getan, oder? Castandor würde sich revanchieren, die wollten natürlich die Stadt wieder zurück. Und zu leiden darunter hatten natürlich nur die Einwohner. Die wurden zwischen den keifenden Königshäusern aufgerieben. Zosia atmete tief ein, beließ es dabei ihm zu antworten. Zumindest war sich der Fürst bewusst, dass er hier nicht mit offenen Armen empfangen werden würde. Da war es doch nur eine Kleinigkeit, dass er eben den Wiederaufbau finanzieren sollte. Schließlich, wie gesagt, war seine Sippe mehr oder weniger ja dafür erst verantwortlich, dass sie kaputt gegangen war. Also bitte, das war doch wirklich das Mindeste. Wobei Zosia immer noch irgendwo auf den Haken wartete, die Wenns und Abers, die Bedingungen und Konditionen, die sich meist im Kleingeschriebenen versteckten. Dass das alles hier so flüssig von Statten ging, konnte ja nichts Gutes bedeuten.
Während der Fürst also das Pergament richtete und seine Feder darüber kratzte, reckte die junge Marsili den Hals. Vielleicht konnte sie ja erkennen, was er da so zwischen die Zeilen krakelte. “Nun, es würde sicher nicht fehl gehen, ein paar Wanderheilerinnen ständig hier anzusiedeln. Mit ein paar Anreizen müssten sie sich doch dazu bewegen lassen, zumindest für eine Weile hier sesshaft zu werden.“ wagte sie einen Vorschlag. In nächster Zeit, so denn eine Schlacht um Eastergold Meadow entbrennen sollte, hätten die sicherlich genug zu tun.
