07-11-2024, 20:31 - Wörter:
Caragh ging nicht oft durch das Hafenviertel spazieren, genau genommen nur dann, wenn sie ihre Eltern besuchte, die in einem der größeren Kaufmannshäuser in einer der besseren Straßen wohnten. Sie hatte ihren Vater anlässlich seines Geburtstages besucht, pflichtschuldig wie es sich gehörte. Sie pflegte kein besonders inniges Verhältnis zu ihren Eltern als eines von sieben Kindern, das noch dazu bereits im Alter von sieben Jahren der Obhut des Hauses der Jungfrauen übergeben wurde, um zur Priesterin ausgebildet zu werden. Es war andererseits aber auch nicht so, dass sie ihren Eltern gegenüber einen Groll hegte, ganz und gar nicht. Sie spielten in ihrem Leben einfach keine große Rolle. Sie erfüllte ihre Pflicht und tat, was von ihr erwartet wurde, ohne Eifer, aber auch ohne Abneigung.
Im Licht der Abendsonne machte der Hafen einen geradezu pittoresken Eindruck, was man gar nicht vermuten würde, wenn man ihn tagsüber sah mit seinen Menschenmassen und der regen Betriebsamkeit. Sie war froh, dass die meisten Menschen ihr Tagewerk schon vollbracht hatten und man nicht mehr Gefahr lief, dass einem ständig Leute auf die Füße traten. Der Tag war ungewöhnlich warm gewesen, weshalb sie bisher ausnahmsweise darauf verzichtete, die Kapuze von ihrem Wollcape aufzusetzen. Wenn die Tage kürzer und kühler wurde, sah man sie draußen selten mit unbedecktem Haupt, sondern immer eingehüllt in die wärmende Kapuze, die ihre Haare und einen Teil ihres Gesichtes verbarg, so dass sie nur noch von Menschen sofort erkannt wurde, mit denen sie gut bekannt war.
Als vom Meer eine unangenehm kühle Brise kam griff sie dann auch mit beiden Händen nach der Kapuze, hielt aber mitten in der Bewegung inne, da sie plötzlich ihren Namen hörte. Wer aber würde sie so dreist auf der Straße ansprechen, noch dazu mit ihrem Vornamen? Sie sah einen Mann auf sich zukommen, dessen Gesicht sie im ersten Moment nicht zuordnen konnte, doch dann fiel es ihr plötzlich ein. Remus Prudenius stand vor ihr, einer der Söhne der Kaufmannsfamilie Prudenius. Eine mit den MacNamaras befreundete Familie aus Castandor. Sie kannte die Familie, besonders Remus, von einigen Anlässen, bei denen man nette Gespräche führte. Das letzte Aufeinandertreffen lag aber bereits lange zurück, zehn Jahre bestimmt. In dieser Zeit verändern sich Menschen, manche mehr, manche weniger. Remus wollte zum Ritter ausgebildet werden, daran erinnerte sie sich, aber einen sehr ritterlichen Eindruck machte er da gerade nicht. Sie hätte ihn fast nicht erkannt, denn er wirkte eher wie ein gemeiner Soldat oder wie ein Seemann auf Landurlaub. Vielleicht würde sie ja noch mehr über ihn und seine momentane Lage erfahren, daher erwiderte sie seinen erstaunten Ausruf in einem freundlichen Tonfall. "Remus, das ist ja eine Überraschung! Es ist lange her!"
Im Licht der Abendsonne machte der Hafen einen geradezu pittoresken Eindruck, was man gar nicht vermuten würde, wenn man ihn tagsüber sah mit seinen Menschenmassen und der regen Betriebsamkeit. Sie war froh, dass die meisten Menschen ihr Tagewerk schon vollbracht hatten und man nicht mehr Gefahr lief, dass einem ständig Leute auf die Füße traten. Der Tag war ungewöhnlich warm gewesen, weshalb sie bisher ausnahmsweise darauf verzichtete, die Kapuze von ihrem Wollcape aufzusetzen. Wenn die Tage kürzer und kühler wurde, sah man sie draußen selten mit unbedecktem Haupt, sondern immer eingehüllt in die wärmende Kapuze, die ihre Haare und einen Teil ihres Gesichtes verbarg, so dass sie nur noch von Menschen sofort erkannt wurde, mit denen sie gut bekannt war.
Als vom Meer eine unangenehm kühle Brise kam griff sie dann auch mit beiden Händen nach der Kapuze, hielt aber mitten in der Bewegung inne, da sie plötzlich ihren Namen hörte. Wer aber würde sie so dreist auf der Straße ansprechen, noch dazu mit ihrem Vornamen? Sie sah einen Mann auf sich zukommen, dessen Gesicht sie im ersten Moment nicht zuordnen konnte, doch dann fiel es ihr plötzlich ein. Remus Prudenius stand vor ihr, einer der Söhne der Kaufmannsfamilie Prudenius. Eine mit den MacNamaras befreundete Familie aus Castandor. Sie kannte die Familie, besonders Remus, von einigen Anlässen, bei denen man nette Gespräche führte. Das letzte Aufeinandertreffen lag aber bereits lange zurück, zehn Jahre bestimmt. In dieser Zeit verändern sich Menschen, manche mehr, manche weniger. Remus wollte zum Ritter ausgebildet werden, daran erinnerte sie sich, aber einen sehr ritterlichen Eindruck machte er da gerade nicht. Sie hätte ihn fast nicht erkannt, denn er wirkte eher wie ein gemeiner Soldat oder wie ein Seemann auf Landurlaub. Vielleicht würde sie ja noch mehr über ihn und seine momentane Lage erfahren, daher erwiderte sie seinen erstaunten Ausruf in einem freundlichen Tonfall. "Remus, das ist ja eine Überraschung! Es ist lange her!"
