13-11-2024, 21:58 - Wörter:
Die junge Frau hinter dem Tresen schien aus ihrer Lethargie zu erwachen, als Marek nach etwas Stärkerem fragte. Ein Paar unglaublich grüner Augen richtete sich auf ihn, als wollten sie herausfinden, was genau er mit seinem Spruch, die ausgelassene Stimmung betreffend, meinte. Ihre Brauen zogen sich zusammen, und mit einer unerwarteten Entschlossenheit griff sie nach dem Lappen und begann, das Tresenholz zu polieren – in solch hektischen Achten, als hinge ihr Leben davon ab.
Marek spürte, wie Valeria ihn und Zora intensiv musterte. Ihr Blick verriet, dass sie sich Gedanken über die beiden machte, und er ahnte, dass sie ihre Schlüsse zog. Die Geige, die er stets bei sich trug, und seine abgetragene, aber keineswegs bäuerliche Kleidung schienen ihre Vermutungen nur zu bestätigen. Es war offensichtlich, dass sie nicht von hier waren. Wahrscheinlich überlegte sie, ob er in der Lage wäre, zu bezahlen, oder ob sie vielleicht eher befürchten musste, bestohlen zu werden. Die Nováks waren Misstrauen und Vorurteile gewohnt, auch wenn diese in manchen Fällen durchaus berechtigt waren. Doch Marek ließ sich nichts anmerken. Ruhig und gelassen wartete er darauf, dass die junge Frau entweder seine Frage beantwortete oder sie ihn kurzerhand hinauswarf.
"Wir haben auch Stärkeres", murmelte sie plötzlich zwischen zwei Achten, wischte dabei verbissen weiter und streifte schließlich Mareks Ellbogen, der lässig auf dem Tresen ruhte. Doch das hielt sie nicht vom Wischen ab, sie wirkte fast entschlossener.
Ein breites Grinsen breitete sich auf Mareks Gesicht aus, und zu seiner Überraschung erwiderte die junge Frau sein Lächeln – wenn auch zögerlich. Marek hob seinen Ellbogen von der Theke, um ihr Platz zu machen, und schob ihr ein paar Münzen hinüber. „Bevor du mich hier ganz weggewischt hast, hätte ich gerne ein Glas Branntwein. Ich denke, meine Schwester bleibt lieber bei Milch, oder?" Er zwinkerte Zora zu und schenkte Valeria dann wieder sein freches Lächeln. Seine Augen funkelten verschmitzt, als er hinzufügte: „Und noch was, Sonnenschein – schöne Augen hast du. Steht dir gut, wenn du lächelst. Solltest du öfters tun."
Er ließ sich betont lässig auf einen Barhocker nieder und lehnte sich zurück, um die Situation in vollen Zügen zu genießen. Doch kaum hatte er sich bequem eingerichtet, hörte er das Knarren des Hockers unter sich, und im nächsten Moment gab das Möbelstück nach. Marek landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden. Ein paar Gäste warfen ihm belustigte Blicke zu, und das eine oder andere Kichern konnte er hören. Wenigstens hatte er zur allgemeinen Unterhaltung beigetragen und die Stimmung ein klein wenig aufgelockert. Zudem war seine Geige zum Glück unversehrt geblieben.
Marek klopfte sich lachend den Staub von der Kleidung und richtete sich wieder auf. Er hob den kaputten Hocker auf, drehte ihn prüfend hin und her und inspizierte das abgebrochene Bein. „Also wirklich," bemerkte er mit gespielt empörtem Ton, schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf, „da hat wohl jemand beim Zusammenbauen ordentlich gepfuscht."
Er hielt den Hocker Valeria entgegen und nickte ihr freundlich zu. „Ich bin zwar kein Zimmermann, aber ich kann das Ding wieder in Schuss bringen, wenn du das richtige Werkzeug hast. Oder – wenn du ihn für einen Tag entbehren kannst – nehme ich ihn mit und bringe ihn dir morgen heile zurück. Sonnenschein."
Marek spürte, wie Valeria ihn und Zora intensiv musterte. Ihr Blick verriet, dass sie sich Gedanken über die beiden machte, und er ahnte, dass sie ihre Schlüsse zog. Die Geige, die er stets bei sich trug, und seine abgetragene, aber keineswegs bäuerliche Kleidung schienen ihre Vermutungen nur zu bestätigen. Es war offensichtlich, dass sie nicht von hier waren. Wahrscheinlich überlegte sie, ob er in der Lage wäre, zu bezahlen, oder ob sie vielleicht eher befürchten musste, bestohlen zu werden. Die Nováks waren Misstrauen und Vorurteile gewohnt, auch wenn diese in manchen Fällen durchaus berechtigt waren. Doch Marek ließ sich nichts anmerken. Ruhig und gelassen wartete er darauf, dass die junge Frau entweder seine Frage beantwortete oder sie ihn kurzerhand hinauswarf.
"Wir haben auch Stärkeres", murmelte sie plötzlich zwischen zwei Achten, wischte dabei verbissen weiter und streifte schließlich Mareks Ellbogen, der lässig auf dem Tresen ruhte. Doch das hielt sie nicht vom Wischen ab, sie wirkte fast entschlossener.
Ein breites Grinsen breitete sich auf Mareks Gesicht aus, und zu seiner Überraschung erwiderte die junge Frau sein Lächeln – wenn auch zögerlich. Marek hob seinen Ellbogen von der Theke, um ihr Platz zu machen, und schob ihr ein paar Münzen hinüber. „Bevor du mich hier ganz weggewischt hast, hätte ich gerne ein Glas Branntwein. Ich denke, meine Schwester bleibt lieber bei Milch, oder?" Er zwinkerte Zora zu und schenkte Valeria dann wieder sein freches Lächeln. Seine Augen funkelten verschmitzt, als er hinzufügte: „Und noch was, Sonnenschein – schöne Augen hast du. Steht dir gut, wenn du lächelst. Solltest du öfters tun."
Er ließ sich betont lässig auf einen Barhocker nieder und lehnte sich zurück, um die Situation in vollen Zügen zu genießen. Doch kaum hatte er sich bequem eingerichtet, hörte er das Knarren des Hockers unter sich, und im nächsten Moment gab das Möbelstück nach. Marek landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden. Ein paar Gäste warfen ihm belustigte Blicke zu, und das eine oder andere Kichern konnte er hören. Wenigstens hatte er zur allgemeinen Unterhaltung beigetragen und die Stimmung ein klein wenig aufgelockert. Zudem war seine Geige zum Glück unversehrt geblieben.
Marek klopfte sich lachend den Staub von der Kleidung und richtete sich wieder auf. Er hob den kaputten Hocker auf, drehte ihn prüfend hin und her und inspizierte das abgebrochene Bein. „Also wirklich," bemerkte er mit gespielt empörtem Ton, schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf, „da hat wohl jemand beim Zusammenbauen ordentlich gepfuscht."
Er hielt den Hocker Valeria entgegen und nickte ihr freundlich zu. „Ich bin zwar kein Zimmermann, aber ich kann das Ding wieder in Schuss bringen, wenn du das richtige Werkzeug hast. Oder – wenn du ihn für einen Tag entbehren kannst – nehme ich ihn mit und bringe ihn dir morgen heile zurück. Sonnenschein."
