28-11-2024, 21:48 - Wörter:
Nachdem sich Farid vergewissert hatte, dass es keine umliegende Gefahr gab, stand er mit Valda im Arm auf. Farid wusste nicht, warum Kinder meist so viel Vertrauen zu ihm fassten, aber er konnte gut mit ihnen umgehen. Godwyn meinte, dass das daran lag, dass er selbst ein Kindskopf war, aber darüber lachte Farid nur. So wie jetzt, als er das junge Mädchen im Arm ansah und dann zur Mutter blickte. “Bist du deiner Mutter wohl weggelaufen, kleine Lady?” Diese schüttelte vehement den Kopf, und Farid konnte darüber nur erneut lachen. Kinder waren Frechdachse, eindeutig. Als er den Blick der Mutter einfing, wurde er jedoch ein ganzes Stück ernster, denn er hatte das Gefühl, dass er gerade eindeutig etwas übersah. War der Blick dieser jungen, hübschen Frau… traurig? Irgendetwas war an ihr, dass ihn ernst werden ließ, lauernd, und er wollte nichts lieber, als sie in den Arm zu nehmen und seine starke Umarmung für sich sprechen zu lassen. “Es gibt nichts zu entschuldigen, Mylady”, erwiderte er sofort und reichte der blonden Dame seine Hand. “Ich bin Farid Barnett, Ritter der königlichen Garde. Wollt Ihr mir verraten, woher Ihr kommt?” Seine dunklen, warmen Augen erkannten nicht nur die Trauer und den Verlust in ihrem Erscheinen, sondern auch, dass die Dame samt Tochter nicht ihre Heimat im Frühlingsland hatten. Und da es gerade Streitigkeiten zwischen den Ländern gab und zusätzlich Kriegsvorbereitungen… konnte sie nur aus dem Winterland sein. Oder aus Farynn, aber nein, die Menschen dort sahen anders aus. “Norsteading?”, fragte Farid nach und seine Stimme klang interessiert und neugierig.
Die Stimmung war ausgelassen und dennoch geladen, Farid konnte sie nicht gut einschätzen. Irgendetwas loderte hier und er wollte auf kein Minenfeld treten. “Es freut mich sehr, Eure Bekanntschaft zu machen, Lady Sanna, Lady Valda.” Die Kleine lachte bei dem Namen und Farid wollte nicht daran denken, was womöglich mit ihrem Vater passiert war. Wenn er diese Blicke richtig deutete, gab es vielleicht gar keinen Vater mehr…? Das brach schier sein Herz. “Sagt, braucht Ihr Hilfe hier in der Stadt, wenn Ihr neu seid? Ich kenne mich zufälligerweise ganz gut aus und könnte Euch ein bisschen etwas zeigen, wenn Ihr etwas braucht.” Er versuchte, seine Stimme ruhig und freundlich klingen zu lassen, eine Sache, die Farid noch nie schwer gefallen war: er war gut erzogen worden, mit einer liebenden Mutter und einem sich sorgenden Vater, der ihm alles ermöglicht hatte. Und diese Art von Güte würde er stets in seinem Leben weitergeben.
Die Stimmung war ausgelassen und dennoch geladen, Farid konnte sie nicht gut einschätzen. Irgendetwas loderte hier und er wollte auf kein Minenfeld treten. “Es freut mich sehr, Eure Bekanntschaft zu machen, Lady Sanna, Lady Valda.” Die Kleine lachte bei dem Namen und Farid wollte nicht daran denken, was womöglich mit ihrem Vater passiert war. Wenn er diese Blicke richtig deutete, gab es vielleicht gar keinen Vater mehr…? Das brach schier sein Herz. “Sagt, braucht Ihr Hilfe hier in der Stadt, wenn Ihr neu seid? Ich kenne mich zufälligerweise ganz gut aus und könnte Euch ein bisschen etwas zeigen, wenn Ihr etwas braucht.” Er versuchte, seine Stimme ruhig und freundlich klingen zu lassen, eine Sache, die Farid noch nie schwer gefallen war: er war gut erzogen worden, mit einer liebenden Mutter und einem sich sorgenden Vater, der ihm alles ermöglicht hatte. Und diese Art von Güte würde er stets in seinem Leben weitergeben.
